Preisangaben Schiffsmakler - wie realistisch?

[laowi]

Hallo,

ich hoffe, hier von Profis eine gesicherte Einschätzung zu bekommen.

Derzeit suche ich, vorwiegend in Holland, ein Gebrauchtschiff und klappere die größeren Verkaufshäfen ab. Beim letzten Besuch ist mir ein Schiff ins Auge gestochen, dessen Verhandlungsbasis sich gegenüber einem Besuch vor ein paar Wochen um knapp 40 % reduziert hat, ein Betrag im 6stelligen Bereich.

Die Schiffsmakler bitten mich auch regelmäßig, ein Angebot abzugeben.

Das führt mich zwangsweise zur Frage - wie realistisch sind die ausgezeichneten Preise, bzw. welche Verhandlungsabschläge sind denn üblich (keine Inzahlungnahme).

Ich habe keine Erfahrung damit und hoffe nun auf den einen oder anderen Hinweis

Vielen Dank schonmal vorab.

Gruß Lars

[PIEP-Köln]

Das kann man pauschal wohl nicht beantworten, manchmal kann man gar nicht mehr handeln, manchmal gehen mehr als 50 %, ich denke also man muss es im Einzelfall einfach probieren.
Manche Makler setzten den Preis selber fest, andere hingegen fragen einfach den Verkäufer was er haben möchte und setzen dann diesen Preis an. In solchen Fällen geben die die Gebote dann an den Verkäufer weiter.
Die Makler stört das nicht, da die nicht nur eine Provision im Verkaufsfall erhalten sondern in vielen Fällen auch eine monatliche Pauschale für Liegeplatz/Stallplatz etc.

[laowi]

Danke für die Einschätzung Mario. Das mit der zusätzlichen Liegeplatzgebühr wusst ich nicht.

[seebaer150]

Phantasiepreise und das, was der Eigner selbst für den Wert seiner Yacht hält, erkennt man an der Entwicklung der Preisvorstellung über die Monate.

Gerade hier bei unseren xylon Tümmlern zeigte sich, dass die wirklich gut gepflegten und erhaltenen Yachten den Preis erzielten, die der Eigner haben wollte und letztlich auch gerechtfertigt war.

Natürlich wurde da nicht von heute auf morgen verkauft. Aber wer verkaufen MUSS, hat immer schlechte Karten. Man verkauft eventuell, wenn der Preis stimmt. Sonst nicht. So hat man schon mal zwei Schiffe an der Backe.

Aber auch das muss man sich leisten können. So wie man sich auch leisten können muss, ein Schmuckstück ohne Wartungsstau zu warten.

Da gehört auch mal dazu, innerhalb von vierzig Jahren neue Motoren einzubauen. Wenn dann heute eine Yacht von 1967 zu höherem Euro-Betrag verkauft wird, als damals zu DM-Betrag eingekauft wurde, ist das nicht wirklich verwunderlich.

Insofern hängt die Durchsetzung eines hohen Verkaufspreises von vielen Faktoren ab.

Insbesondere vor allem auch von dem Finden des Käufers, der den Wert zu schätzen weiss.

[MV-Zausel]

Also bei unseren Nachbarn in NL hat die Wassersportbranche viel stärker unter der letzten Bankenkrise gelitten.... oder ist sie dort noch gar nicht ganz vorbei?!?!

In NL war es sonst durchaus üblich Boote wie bei uns Häuser zu finanzieren... und wenn die Raten nun ausbleiben, werden Boote erst zu hohen, später zu deutlich niedrigeren Preisen angeboten....

Aber das ist nur eine Möglichkeit, wie sich Preise in NL erklären lassen.

Tatsache ist, dass der Bootsmarkt in NL absolut überschwämmt ist und es durchaus vorkommt, dass Boote die sonst für 100+ K€ verkauft wurden, plötzlich Ladenhüter werden und selbst für 50-60 T€ kaum noch verkäuflich sind.

Viele Makler sind bereits in der Pleite, andere haben Dutzende und auch Hunderte Boote im Verkaufshafen und können sich gerade so über Wasser halten.
Und dann gibt es noch die, die sich ihre teils lächerlichen Dienstleistungen in Gold aufwiegen lassen.... und der Meinung sind, ein (Gebraucht)Boot muss einfach unverschämt teuer sein.... getreu dem Motto: Jeden morgen steht ein Dummer auf....

Beispiel:
Gebrauchte Boote, die mich vor 5-7 Jahren brennend interessiert haben, mir aber leider das entsprechende Bargeld gefehlt hat, könnte ich mir inzwischen sogar als "Zweitboot" zulegen....

Wenn jemand momentan Geld in der Hand hat, wird gibt es wohl kaum einen besseren Zeitpunkt um auf Suche nach dem richtigen Boot zu gehen.

[schimi]

Zitat von laowi

Danke für die Einschätzung Mario. Das mit der zusätzlichen Liegeplatzgebühr wusst ich nicht.

Das mit der Liegeplatzgebühr ist auch nicht üblich.

[PIEP-Köln]

Zitat von schimi

Das mit der Liegeplatzgebühr ist auch nicht üblich.

Ich kenne mehrere Fälle, aber immer wird das sicher nicht gemacht.