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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Themen-Optionen |
#1
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Getriebe Hurth HBW 250 übersetzung ändern
Soll ichs wirklich machen?
nach 33 Betriebsjahren rutscht die Kupplung und das Getriebe muss überholt werden. Bei der Gelegenheit will ich einen Auslegungsfehler korregieren und die Übersetzung im Gertriebe ändern. Bei Drinkwaard in Holland kostet ein überholtes Getriebe im Austausch ca. 1200 € Boot: Kupperus Lemsteraak; 13t; 10,5m Motor: Mercedes OM616; 48KW=65PS bei 4.200UpM 137Nm bei 2.400 UpM = 34KW = 47PS Getriebe: Hurth HBW 250 i = 1,880 ist i = 2,237 soll Betriebszustände: Normalfahrt: 1.200UpM = 5,3 Kn Voll gegenan: 1.600UpM = 4,2 Kn (8 Bft, 1,5m Welle) Beurteilung: mehr als 1.600UpM sind beim besten Willen und mit abgeschraubten Luftfilter nicht drin. Wenn ich näherungsweise eine lineare Drehmomentenkennline zugrunde lege, ergibt das ein Drehmoment von 90 Nm. Das sind nicht mehr als 15KW bzw. 20PS Ich hole also nicht mal 1/3 der möglichen Leistung aus dem Motor. Für den Ernstfall ist mir das zu wenig. Lösungsansatz: Ich weiss damit, das am Propeller 170 Nm bei 850UpM anliegen. Mit der neuen Übersetzung wären das 75Nm bei 1.930UpM am Motor Bei der Drehzahl könnte ich aber 110 Nm am Motor abrufen. Am Propeller hätte ich dann 250Nm zur verfügung, das würde bei einer Linearen Propellerkennlinie wiederrum für 1.250UpM an der Welle bzw. 2.840UpM am Motor reichen. Das liegt natürlich über der Drehzahl für das maximale Drehmoment, so das sich die Wirkliche Motordrehzahl bei 2.400 UpM = 47PS einpendeln wird. Fazit: eine Getriebeveränderung von 20% (1,880/ 2,273) ergibt mehr als eine Leistungsverdoppellung (20/47 PS). Das ist natürlich nur Theorie, hat jemand praktische Erfahrung? Habe ich irgendwo einen Denkfehler gemacht? Das Getriebe ist jetzt gerade auf dem Weg nach Holland Mit freundlichen Grüßen an alle Leser, Tippgeber und Kritiker |
#2
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Klingt gut, aber ich verstehe gar nichts. Warum hat dein Boot eine Kupplung?
Gruß, Heiko
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Gruß, Heiko |
#3
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Im Wendegetriebe (Vorwärts- Rückwärts) ist eine LamellenKuplung ähnlich wie im Auto. Wenn du den Gang einlegst werden die Lamellen zusammengedrückt und die Kraft wird übertragen. Bei mir ließ sich im kalten Zustand keine Kraft mehr übertragen, der Propeller blieb stehen und der Motor drehte hoch. Gas wegnehmen- Klung- und der Propeller drehte wieder
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#4
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Zitat:
In ausnahmslos allen Booten mit Motor und Wendegetriebe sind IMMER ein Bis zwei(das kommt etwas auf die betrachtungsweise an),wie auch immer geartete Kupplungen verbaut,selbst am umschalbarem Aussenborder. gruss hein |
#5
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Bist du sicher, das es die Kupplungsscheiben noch gibt?
Bei meinem Alten HBW360 gabs keine mehr. |
#6
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Ich denke auch für dein Getriebe gibt es noch jemanden der es reparieren kann. Die Originallieferranten sagen gerne das es keine Ersatzteile mehr gibt, aber irgend einen findigen Maschinenbauer gibt es immer. In meinem Fall ist es eben Drinkwaard in Holland.
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#7
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Ich hatte damals direkt mit ZF in München telefoniert und hab nach Rücksprache direkt neue Getriebe bestellt.
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#8
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Mein erstes Gespräch war auch das mit ZF in München. Ich hätte mein Getriebe runter geschickt, die hätten es aufgemacht und wir hätten dann über die neue Vorgehensweise Telefoniert. Da ich das Getriebe aufgrund des Auslegungsfehlers eh austauschen muß habe ich mich für den Holländer entschieden. Der gibt mir für den halben Preis eines neuen ein Austauschgetriebe. Und der Holländer kann die Gummis für die Kardankupplung anhand des Fotos beschaffen
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#9
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Moin
Manchmal kann man die Lamellenpakete auch über andere Hersteller als ZF bekommen.Das kann man aber erst beurteilen wenn man die Biester in der Hand hat und Zähne und Lücken der Innen-und Aussenlamellen ausgezählt hat und mit den Normen anderer Herstelle(z.B.Fa. Orthlinghaus)verglichen hat. Das zunehmend lieber gleich Neugetriebe verhökert werden ist schon seit einiger Zeit so. gruss hein |
#10
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Zitat:
Nur der ursprüngliche Auslegungsfehler ließ mich zu dem "neuen" revisionierten Getriebe greifen |
#11
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Zitat:
Also ob das mit deinen Berechnungen zu Leistungssteigerung so hinhaut weiss ich nicht.Grundsätzlich ändert eine andere Getriebeuntersetzung nichts an der Leistung die der Motor bringen kann nur die Form wie die abgerufen Wird ändert sich.Mehr Drehzahl an der Propellerwelle mit dem gleichem Propeller ist nur drinn wenn der Motor die Leistung auch abgiebt denn das Bremsmoment(man kann einen Propeller auch als Wasserwirbelbremse betrachten)das der Propeller aufbringt bleibt das gleiche.Wenn der Motor bei den besagten 1600 1/min noch nicht schwarz qualmt,liegt der Hase noch wo anders im Pfeffer. gruss hein |
#12
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Update: gerade habe ich von Drinkwaard die Nachricht erhalten das sie die i=2,273 garnicht liefern können. Die Übersetzung wäre sehr speziell und wird nur für Volvo verwendet.
Stattdessen hat er mir ein i=2,7 empfohlen, das hat er Standardmäßig auf lager. Seiner Meinung nach wäre der Sprung von 1,88 auf 2,273 sowiso nicht außreichend wenn ich in der jetzigen Konfiguration nur auf 1600 UpM komme |
#13
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Zitat:
Mehr gibt es in der Regel eigentlich nicht um einen Diselmotor von der vollen Leistung abzuhalten. Ich denke einfach das sich bei 170Nm und 850UpM am Propeller die Kennlinien von Propeller und Dieselmotor schneiden. Die Kennlinie Drehmoment/ Drehzahl ist bei einem Dieselmotor bis zur Erreichung des maximalen Drehmoments (137Nm;2400Upm) halt relativ gerade, die des Propellers eher progressiv mit steigender Drehzahl. Durch das neue Getriebe wird der Schnittpunkt eben weiter nach rechts verschoben. |
#14
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Moin
Im Übrigen sin 1200Euronen kein schlechter Kurs für ein vollkommen überholtes Austauschgetriebe,mit vollkommen meine ich das alle Wälz-und Gleitlager(gibts bei dem aber meine ich nicht)ausgetauscht wurden und ein neuer Dichtsatz verwendet wurde,da zu gehört auch eine anständige Betrachtung gerade der Dichtsitze(Wellendichtringe) der An-und Abtriebswelle dieses Getriebes,wenn man das ordentlich macht und auch noch die Federn des Schaltmechanismus tauscht kommen da schon 4-5Std Arbeit zusammen dann noch das Material und der Wassersportfaktor(das ist ein Multiplikator den man kalkuliert weil Yachteigner ja Kohle haben)plus,nicht zu vergessen, die Gewährleistung dann geht das schon klar. gruss hein |
#15
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Ach ja, durch das neue Getriebe (2,737 anstelle 1,880) ändert sich meine Marschdrehzahl von 1200 auf 1750UpM.
Ich denke das ist akzeptabel. Welche Drehzahlen fahrt ihr so??? |
#16
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Zitat:
Ja hat er denn nu Schwarzqualm oder nicht,wenn schon eine Veränderung am Luftfilter 400 Törns mehr bringen ich weiss nicht da kann auch u.U. mit der Füllung was nicht stimmen.Mehr Drehzahl heisst in dem Bereich auch merhr Leistung und da muss dann aber auch mehr zum verbrennen eingepüstert werden sonst ward dat nix,ein luftfilter dermich 400 1/min kostet wenn ich sie brauche würde ich auf einem Boot gleich weglassen und nur eine Flammsperre vor das Ansaugrohr zaubern die ansauggeräuschdämpfung kannst du bei den Segelbootsgefangenen dieseln so wie so vernachlässigen.Ich bin ja nicht so ein Mercedesnummern-Kenner müsste das erst nachschauen,hat der 616 auch diese schwer nachvollziehbare Luftklappensteuerung für die Einspritzpumpe?Funktioniert ja eigentlich aber da sind noch einige Regelelemente mehr im Spiel als wenn man einen Motor hat bei dem der Gaszug direkt auf den Füllungshebel der ESP zugreift. gruss hein Geändert von hein mk (18.08.2015 um 16:52 Uhr) |
#17
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Zitat:
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#18
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Zitat:
Ich glaube nach wie vor an einen Auslegungsfehler |
#19
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Gruß Frank |
#20
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Moin
Noch mal Grungsätzlich zu dem Thema. Leistungskurven von Propellern und Motoren sind eine tolle Sache und man versucht bei der propellerberechnung noch einige parameter mehr zu berücksichtigen.Für ein konkretes und sehr individuelles Sportboot können da aber immer nur gute bis,mit viel Erfahrung,sehr gute Näherungen bei herauskommen.Die An-undAbströmungsverhältnisse und Strömungswiderstände sind aber oft individuell gaanz schwer zu berechnen,deshalb wird im Schiffbau für neue Schiffsformen auch immer eine Unzahl von Modelversuchen auch für die Propeller durchgeführt und trotz aller Versuche und berechnungen bringt erst die Werftprobefahrt die volle Wahrheit an das Licht.Da das herumspielen mit verschiedenen Getriebeuntersetzungen nicht so leicht zu machen ist kann man sich bei Sportbooten wohl eher über Versuchspropeller unterschiedlicher Steigungen,Durchmesser und Blattzahlen dem Optimum nähern. Bei meinem Stahlsegelboot mit Uraltdiesel habe ich das jeden Falls so gemacht und bin noch nicht ganz happy aber viel mehr ist bei einem grenzwertigem Motor mit 10PS und 4,5tKnickspantsegelboot nicht drinnen. Letztendlich soll das Ding ja auch gesegelt werden.Einen alten Propeller hatte ich schon mit dem Motor gekauft,einen zu Versuchszwecken aus dem BF-Flohmarkt,und den letzten dann mal neu von Radice über Baghun gekauft. gruss hein
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