Mietwohnung/Nebenkosten/Mieterforum

Moin!
Vor einiger Zeit hatte ich mal in ein Mieter-Forum 'reingesehen'; das machte einen ganz guten Eindruck. Leider finde ich es nicht mehr wieder .
Weiß jemand ein gutes Mieter-Forum? Oder vielleicht kann mir auch hier jemand sagen, ob man als Mieter exorbitant hohe Müllgebühren hinnehmen muss, wie das Wetter?

Worum es geht:
Im Mai 2005 sind wir in eine Mietwohnung in einem Mehrparteienhaus gezogen. Für alle Mietparteien standen damals drei 1100-Liter Mülltonnen zur Verfügung. Auffällig war, dass zur wöchentlichen Abfuhr bestenfalls eine Tonne gefüllt war. Nur selten wurden zwei Tonnen zur Abholung bereitgestellt (die Bewohner umliegender Häuser freuen sich dann auch immer, dass sie ihren sperrigen Müll auf unsere Kosten entsorgen können...) . Nach einigen Telefonaten mit dem Vermieter wurde dann tatsächlich eine große Tonne abgeschafft. Nach wie vor ist es allerdings so, dass in der Regel eine Tonne ausreicht.

Letzte Woche bekamen wir nun unsere Nebenkostenabrechnung für 2005. Und der Posten 'Müllgebühren' fällt dabei sehr unangenehm auf: 32 Euro pro Monat! Zum Vergleich: Bevor wir hier eingezogen sind, hatten wir eine eigene 40-Liter-Tonne bei 14-tägiger Abholung. Diese Tonne haben wir gerade voll bekommen. Die Kosten für diese Tonne inkl. einem Anteil an einer Komposttonne beliefen sich auf monatlich knapp 10 Euro.

Ärger Nummer 1: Wir zahlen mehr als dreimal soviel Müllgebühren als zuvor. Für das Geld kann ich den Müll ja fast von einem Taxi abholen lassen.
Ärger Nummer 2: Unser Müllaufkommen hat sich, seit unsere Katze nicht mehr ist (Katzenklo), quasi nochmal halbiert.
Ärger Nummer 3: In unserem Haus sind wir die einzigen, die Mülltrennung betreiben und 'gelbe Säcke' an die Straße stellen.

Muss man das alles so hinnehmen?

Gruß Michael.

[kuttjo]

http://www.internetratgeber-recht.de...hauptseite.htm
http://www.mieterbund.de

[TravePirat]

Hallo Michael,

das Ende der Müllgebühren ist noch lange nicht erreicht.
Die drastischen Steigerungen hängen mit der TaSi (Technische Anleitung Siedlungsabfall) zusammen, die vor einem Jahr in Kraft getreten ist.

Danach darf ausser rein mineralischen Abfällen (z.B. Bauschutt) nichts mehr auf Deponien verbracht werden. Alle Abfälle sind stofflich oder thermisch zu verwerten und müssen entsprechend vorsortiert und behandelt werden.

Leider reichen die Kapazitäten der vorhandenen Behandlungs- und Verwertungsanlagen bei weitem noch nicht aus. Entsprechend gut lassen sich die Betreiber der Anlagen die Annahme des Materials bezahlen.

In unserer Region ist der Preis für z.B. gemischte Siedlungsabfälle von ca. 45,- EUR / 1000kg auf 165,- EUR gestiegen. Innerhalb eines Jahres.

Allgemein rechnet man die nächsten 5-8 jahre mit weiter steigenden Preisen. Dann sollten die entsprechenden Verwerungskapazitäten aufgebaut sein und die Preise werden sich auf Grund des zunehmenden Wettbewerbs wieder nach unten bewegen.

Bis dahin hilft nur trennen und vermeiden.

Gruß

Klaus (den ganzen Tag am Müll sammeln und sortieren.....)

[Flybridge]

Zitat von Michael26

Muss man das alles so hinnehmen?

Gruß Michael.

Im Grunde ja. Was du machen solltest, bevor du weiter aktiv wirst, ist bei deiner Stadtverwaltung nachfragen, wie dort die Satzung bez. des Mülls ist. In anderen Worten: Wieviel L Volumen für wie viel Personen?

Das kann schon von Stadt zu Stadt unterschiedlich sein und hängt davon ab, wie und was die Kommune entsorgen läßt.

Sollte sich herausstellen, dass ihr immer noch viel zu viel Restmüllvolumen habt, dann würde ich mit dem Vermieter nochmal das Gespräch suchen.

Auch wenn er die Kosten nicht tragen muß, ist es in seinem Interesse die Nebenkosten so gering wie möglich zu halten, da die Nebenkosten bei Neuvermietung heute ein Thema sind.

Es mag aber auch sein, dass bei der Personenanzahl in eurem Haus, das
Volumen für den Restmüll i.O. ist. Dann machst du quasi nichts.......

[wolf b.]

Zitat von Michael26

...Ärger Nummer 3: In unserem Haus sind wir die einzigen, die Mülltrennung betreiben und 'gelbe Säcke' an die Straße stellen.

Ich würde auch mal nett mit den Mitbewohnern reden. Wenn tatsächlich immer nur eine Tonne voll würd, und das vielleicht mal nicht ganz, habt ihr doch ein gutes Argument, die zweite abzuschaffen und damit die Nebenkosten zu halbieren.

Zum Vergleich, ich mache Müllgemeinschaft mit dem Nachbarhaus und wir teilen uns zusammen eine 50L Restmüll- und 120L Papiertonne. Da müssen wir aber konsequent vermeiden und trennen.
Unsere Gemeinde genehmigt das.

Moin!

Vielen Dank für Eure Beiträge!
Leider kann ich das oben angesprochene Mieterforum nicht wiederfinden. Egal.

@Micha
Ich habe gestern mit unserer Kreisverwaltung gesprochen. Der Sachbearbeiter zeigte sich mittelmäßig entsetzt über die Höhe unserer Müllgebühren. Es gibt allerdings diesbezüglich keine Satzung in unserem Kreis. Man rechnet aber mit einem Restmüllvolumen von 10 Litern pro Person und Woche.
Nun weiß ich zur Zeit nicht genau, wieviel Menschen überhaupt in unserer Wohnanlage beheimatet sind - ich schätze zwischen 30 und 40.
Gehe ich mal von 40 aus, wäre dies ein Restmüllaufkommen von 400 Litern pro Woche - uns stehen hier mehr als 2200 Liter pro Woche an Mülltonnenvolumen zur Verfügung

Ich werde also mal ein ernstes Wort mit dem Vermieter sprechen...

Gruß Michael.