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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen |
#1
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Ankerwinde fackelt mein Stahlboot ab
Hallo,
ich hab ein größeres Problem mit meiner Lofrans Ankerwinde (Modell X2). Liege derzeit mit meinem Schiff im Süden Argentiniens und bei den rauhen Verhältnissen hier macht es mich etwas nervös ohne funktionierende Ankerwinde wieder auszulaufen Ich habe ein Stahlboot - dieses hat am Rumpf Masse (kommt vom Motor). Beim Betätigen der Ankerwinde hat dann plötzlich der ganze Rumpf +12V gemessen zum Batterieminus. Ich habe den Fehler einige Zeit nicht bemerkt - nur per Zufall entdeckte ich am Motor einen verschmorten Bowdenzug der mich dann skeptisch werden ließ. Es scheint also ganz anständig viel Strom über den Rumpf zu fließen. Liegt hier ein Fehler bei der Ankerwinde vor - oder kann ich das Problem irgendwie einfach beheben. Soll ich ev. zusätzlich zu der Masseverbindung-Batterie<->Motor eine zusätzliche Masseverbindung Batterie<->Schiffsrumpf legen? Bin für jeden Tip dankbar. Schöne Grüße Bernd SV casa http://www.zulumbus.com/
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#2
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Da liegt definitiv ein Fehler bei der Ankerwinde vor.
Ich vermute (!) mal, dass ein Kurzschluss die Leitungen von der Control-Box zum Motor mit dem Rumpf verbindet, eher unwahrscheinlich ist dass die Verbindung in den Leitungen von den Auf-/Ab-Schaltern zur Control Box steckt. Fehler suchen und beheben, alles andere ist Pfusch der sich rächen wird. Gruß, Jörg |
#3
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Zitat:
vornehmen würde. Als zweites würde ich dann die Verbindung Motor <-> Rumpf unter die Lupe nehmen. Und auf vernünftigen Querschnitt sowie saubere Übergänge der Masseverbindungen achten!
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Grüße, Thorsten Boot fahren muss man sich leisten können, entweder mit Geld für Mechaniker oder mit Hirnschmalz fürs Selbermachen.
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#4
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Das dürfte bei einer intakten Rumpf --> Batterieminus Verbindung niemals geschehen. Oft sind die Polklemmen der Verursacher. Woodys Vermutung würde ich auch nachgehen.
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Gruß, Jörg! |
#5
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Wenn der Rumpf eine Verbindung zu Batterieminus - und sei es nur über den Motor - hätte wäre der Bowdenzug nicht verschmort sondern die Sicherung der Ankerwinsch durchgebrannt. Der Strom nimmt den Weg des geringsten Widerstands.
Diese Verbindung jetzt zu installieren behebt das Problem nicht, sie verschlimmert es. Gruß, Jörg
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#6
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D.h. der Antrieb der Ankerwinsch hat eine eigene Masseleitung? Ich bin davon ausgegangen, Masse geht nur über den Rumpf.
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Gruß, Jörg! |
#7
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Zitat:
- Ob der Bowdenzug aufgrund Stromfluss verschmort ist, können wir nur vermuten. - Wenn aufgrund eines Kurzschlusses zuviel Strom fließt, sollte die Sicherung der Winsch auf jeden Fall durchbrennen, egal ob die Masse über den Rumpf, über ein eigenes Kabel oder über WLANSTROM kommt. Der TE sollte auf jeden Fall einen Elektriker die Sache überprüfen lassen, angefangen bei der Ankerwinsch, über die Masseverbindungen von Rumpf, Motor und Batterie hin zu den Batterieklemmen selbst.
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Grüße, Thorsten Boot fahren muss man sich leisten können, entweder mit Geld für Mechaniker oder mit Hirnschmalz fürs Selbermachen. Geändert von mcgrymelon (12.11.2015 um 10:25 Uhr) |
#8
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Hallo,
erstmals vielen Dank für die zahlreichen Antworten! Ich liege mit dem Schiff ziemlich abseits in Argentinien - hab bereits vergeblich nach einem Elektriker gesucht der das Problem genauer unter die Lupe nehmen kann. Mir bleibt also nichts anderes übrig als das Problem selbst zu lösen. Der Motor hat eine eigene Massezuleitung. Ich habe den Motor der Ankerwinde zwischenzeitlich ausgebaut am Salontisch liegen. Gibt es eine Möglichkeit mit dem Multimeter zu messen ob dieser defekt ist? Der Motor dreht sauber. Die Kohlekontakte schauen allesamt auch sauber aus. Akustisch und optisch macht dieser einen einwandreien Eindruck. Die Ankerwinde wurde vor 8 Monaten installiert. Schöne Grüße Bernd SV casa http://www.zulumbus.com/ |
#9
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damit meinst Du die Antriebsmaschine, oder?
Zitat:
besteht (+12Volt ) ist die eigentliche Verbindung von Rumpf zu Minuspol praktisch nicht existent. Zitat:
des Bowdenzugs Strom geflossen ist, nicht über den Rumpf. Der Widerstand deines Stahlrumpfes mit wohl mind. 4mm Wandstärke ist um Welten geringer als der Widerstand der Spiralummantelung des Bowdenzugs. Wenn nun tatsächlich über diesen BZ der Strom der Ankerwinsch laufen sollte, kannst Du das am besten rausfinden, in dem Du ihn mal aushängst, und die Winsch laufen lässt. Und wenn die Winsch bei ausgehängtem BZ keinen Mucks tut, liegt es daran, dass sowohl die Masseverbindung der Winsch als auch die des Motors zur Batterie für die Füße sind.
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Grüße, Thorsten Boot fahren muss man sich leisten können, entweder mit Geld für Mechaniker oder mit Hirnschmalz fürs Selbermachen. Geändert von mcgrymelon (12.11.2015 um 13:19 Uhr) Grund: Tippfehler
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#10
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Hallo,
dem Motor fehlt die normale Masseverbindung, Überprüf mal alle Kontaktstellen. Nicht nur dran wackeln, sondern mit Werkzeug nachziehen. Dein Bowdenzug liegt elektrisch parallel zur Masseleitung, daher fließt der Strom dann über diesen. Gruß Mani
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Allen eine Gute Fahrt Gruß Mani
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#11
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Ein Foto vom Motor, Motorenklemmbrett und der Schaltung wäre hier auch nicht schlecht , dass man es sich vorstellen kann, was da sein kann .
Hier ein Tread dazu https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=157879 https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=87261 http://www.google.de/imgres?imgurl=h...hXMhhoKHbXdDak Wie meine Vorschreiben schon geschrieben, vermute ich auch , dass die Masse abgefault ist . Das kannst aber sehr leicht mit dem Multimessgerät selber messen . Gruß Didi Geändert von fliegerdidi (12.11.2015 um 14:06 Uhr)
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#12
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Noch ein Nachtrag, wenn auch halb OT:
Beim Bund hatten wir mal nen MAN LKW, dessen Schlauch zum Turbolader immer wieder undicht wurde. Als dann auf einem Manöver das gleiche Problem wieder auftrat, aber kein original Schlauch zur Verfügung stand wurde halt ein anderer Schlauch gleichen Durchmessers missbraucht. Danach sprang die Karre aber nicht mehr an... Was war passiert? Das Originalersatzteil war mit Stahlflex ummantelt; diese Ummantelung diente nun unbeabsichtigt als Behelfsmasse für den Anlasser. Natürlich wurde die Ummantelung durch das Anlassen und den dadurch hervorgerufenen hohen Strom immer glühend heiß und setzte dem Abgasschlauch zu, der dann immer wieder undicht wurde. Masseverbindung des Anlassers erneuert und Ruhe war im Karton. Zurück zum TE: Schau Dir bei der Gelegenheit auch gleich die Masseverbindung des Anlassers an!
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Grüße, Thorsten Boot fahren muss man sich leisten können, entweder mit Geld für Mechaniker oder mit Hirnschmalz fürs Selbermachen.
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#13
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Danke für den Thread !
Selbiges Problem hatte ich beim AB Tomos 18, mit E-Start Bei mir ist 2 x der Bowdenzug der Zündverstellung (Schwungmasse) weggeschmort und ich konnte mir keinen Reim daraus machen, warum ?? Der Anlasser hat sich nicht die Masse übers Bracket geholt, sondern über den Bowdenzug. lg Alfons
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Lg Alfons Geht nicht, gibts selten !
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#14
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Boote nutzen im Gegensatz zu Autos den Rumpf nicht als elektrischen Leiter, so sehen es die entsprechenden Normen vor. Es sollten Minus-Kabel von der Winsch und vom Antriebsmotor zur Batterie gehen. Ich gehe davon aus, dass das auch beim Boot von Bernd so ist.
Wenn 12V bei laufender Winsch auf dem Rumpf liegen muss der Strom von der Winsch auf den Rumpf gelangen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass ein Kabel beschädigt ist und eine Verbindung zum Rumpf hat. Es ist eher unwahrscheinlich, dass der Fehler im Winschmotor passiert. Also alle Kabel untersuchen wie oben geschrieben. Gruß, Jörg
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#15
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Zitat:
das so vorsehen? Weil, wenn wie in diesem Fall die "Bordmasse" sprich der Rumpf aus irgendeinem Fehler Spannung führt, gibt es die tollsten Phänomene. Das wäre bei einer Verbindung zwischen Masse(=Rumpf) und dem Minuspol nicht passiert. In der Hauselektrik sind ja auch entsprechend die Gehäuse von z.B. Waschmaschine usw. geerdet (und Erde und NULL treffen sich im Hausanschlußkasten wieder). Danke.
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Grüße, Thorsten Boot fahren muss man sich leisten können, entweder mit Geld für Mechaniker oder mit Hirnschmalz fürs Selbermachen. |
#16
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Hallo,
danke für die Infos. Ich habe den Motor jetzt am Salontisch - ohne Kontakt zum Rumpf getestet. Wenn ich den Motor mit Strom versorge (der Motor dreht), so messe ich zwischen Minus und dem Gehäuse +12v. Ist das normal? Beste Grüße Bermd |
#17
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Der Rumpf wird nicht als Leiter genutzt.
Er soll aber mit Batterie-Minus und dem Schutzleiter des Landanschlusses leitend verbunden sein, dafür sind auch Querschnitte vorgegeben. Ersteres soll vor Galvanischen Problemen schützen, letzteres vor Stromschlag bei Landanschluss. Da letzteres bis vor einigen Jahren per Norm den Einbau eines Trenntrafos (klobig, schwer, teuer) bedingte wurde das gern mal "vergessen". Heute sind auch galvanische Isolatoren ("Zinc-Saver") zugelassen. Detaillierte Erläuterungen folgen garantiert, sobald die einschlägigen Verdächtigen diesen Thread gefunden haben. Gruß, Jörg
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#18
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Moin
Ohhauerha. Norm hin oder her auch bei Kraftfahrzeugen wird die Metallkarosse nur noch in seltenen,eigentlich gar keinen Fällen als Minuspol für Verbraucher benutzt.Das dicke Massekabel geht immer an den Motorblock,hier geht es darum den heftigsten Stromzieher(Verbraucher)sicher zu Versorgen das ist der Anlasser,die Masseverbindung zur karosse ist heutzutage wg,der Gummilager für den Motor und aller anderen elastisch gelagerten Elemente eher unzuverlässig bis nicht vorhanden.Auf Metallbooten ist es seit vielen vielen Jahren Stand der Technik das Gleichstromnetz Zweipolig zu installieren manche gehen so weit,dass sie auf Alubooten auch den Motorblock Massefrei halten und speziell umgebaute Anlasser und Generatoren anbauen die die Masseverbindung zum Startacku über einzelne zuleitungen erhalten,da benötigt man dann auch andere Öldruckschalter/geber Temperaturgeber usw. Das ganze hat den Zweck keine Ströme über das Rumpfmaterial laufen zu lassen weil das elektrolytische Korosion erheblich begünstigt. Gerade bei einer Ankerwinde werden ähnlich hohe Ströme wie bei einem Anlasser laufen deshalb ist es absolut unakzeptabel das nicht ohne eigenes(fettes)Minuskabel laufen zu lassen. Oder habe ich das jezt alles falsch verstanden was vorher geschrieben wurde?Ich kann mir das schlicht nicht vorstellen das jemand das so installiert hat,dass der Minuspol für verschiedene Verbraucher auf kurzem Weg über das Rumpfmaterial geholt wird.Kontrollieren muss der TE obdie,wie ich jezt gelesen habe,Masseleitung noch zuverlässig und im Falle einer Ankerwinde direkt und auf möglichst kurzem weg zum Acku Läuft. gruss hein Geändert von hein mk (12.11.2015 um 21:10 Uhr) |
#19
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Zitat:
Wenn du den Motor abklemmst, kannst du dann mit einem Ohmmeter Durchgang von der +Leitung zum Gehäuse messen? Gruß Mani
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Allen eine Gute Fahrt Gruß Mani |
#20
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Zitat:
Hmmm,ist eigentlich nicht normal müssen aber mal die Elektronenbändiger und Strippentrecker unter den BFlern da rüber aufklären ob es sich hier bei um einen Potenzialmessschiet oder eine Stromfluss handelt,ich würde das mal mit der Ampermetereinstellung ausprobieren,läuft tatsächlich ein Strom vom Gehäuse zum Minuspol ist das m.E. nicht gut. gruss hein |
#21
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Hallo,
Motor liegt am Salontisch. Ich habe alle Kabel abgeklemmt und messe direkt an den Anschlüssen: Sowohl der Minus als auch die Pluskontakte haben Durchgang zum Gehäuse. zwischen PLus und Gehäuse: ca 0,8 Ohm - Durchgang zwischen Minus und Gehäuse: ca 0,8 Ohm - Durchgang Ich hab jedoch nur ein relativ ungenaues Billigmultimeter zur Hand. Auch wenn ich den Widerstand zwischen den Beiden Meßstiften des Multimeters messe ich 0,4 Ohm. Beste Grüße Bernd |
#22
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Das beide Werte gleich sind ist logisch, weil die Wicklung ja niederohmig ist.
So wie es aussieht, hast du von plus zum Gehäuse eine Verbindung. Motor aufschrauben und reinsehen. Kannst du das? Nochwas, hat dein Motor 2 oder 3 Kabel? Gruß Mani
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Allen eine Gute Fahrt Gruß Mani
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#23
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Ich glaube da ist am Boot eine Masse ab und der Zug dient nun als Masseleitung . Ich hatte mal so ein Fehler an einen uralten VW Bus , der Motor war defekt , also raus und wie ganz gemacht und wieder eingebaut . Alles lief und war Ok , aus Zufall lag ich mal unter dem Auto und wollte was nachsehen , dabei habe ich das Handbremsseil angefasst , habe mir voll die Hand verbrand so heiß war das Seil , könnte es kaum glauben . Ich Depp habe vergessen eine fette Masseleitung vom Motor an den Rahmen zuschrauben , die Masse hat der Motor dann sich über das Seil geholt . Masse wieder fest angeschraubt und das Seil würde nicht mehr heiß , die Sache ist nun über 30 Jahre her .
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#24
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Hallo Mani,
der Motor hat 3 Zuleitungen: 1x Masse 1x 12v für Anker auf 1x 12v für Anker ab Ich hab den Gehäusedeckel hinten abgenommen. Man sieht nicht wirklich alles - aber auf den ersten Blick alles ok. Die Kohleanschlüsse liegen frei - kein verkohltes Kabel - sieht alles sauber aus. Die 12V Zuleitung der Ankerwinde ist mit einer 100A Sicherung abgesichert. Auch diese ist nie geflogen. schöne Grüße Bernd
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#25
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Moin Bernd,
das klingt ja alles höchst seltsam. Ich meine auch die verschiedenen Mutmaßungen hier bringen mehr Verwirrung als Hilfe. Offenbar hast du ja eine Internetverbindung da wo du bist. Ich bin Elektrotechniker und ich denke wir könnten via Skype gemeinsam dem Problem auf den Grund gehen. Wie du siehst, bin ich nachtaktiv. Die Zeitverschiebung spielt also nich sooo eine Rolle. Schick mir mal per PN deinen Skype Namen, dann helf ich dir gerne soweit ich kann. Gruß Hubert
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Niemand ist unnütz! Man kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen! Geändert von Mr-Flopppy (13.11.2015 um 03:53 Uhr) |
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