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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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#1
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DAF 575 Wartung
Moin Allerseits,
bin neu hier im Forum und stolzer Besitzer eines Kajütboots mit 12m Länge aus dem Jahre 1979 und mit einem DAF 575 ausgestattet. Das Boot liegt in Bremen und wird im April nach Berlin überführt. Würde mich über ein paar Tipps über den DAF 575 freuen. Das Ding qualmt beim Kaltstart, das man denkt die Weser liegt unter einer dichten Nebeldecke, aber nach intesivem lesen hier im Forum, scheint das normal zu sein, es stört mich auch nicht weiter. Ist halt alte, aber extrem zuverlässige Technik. Das Problem, das ich habe, ist folgendes: Nach ca. 15 Fahrt entwickelt der Motor starke Abgase, die auch in die Kajüte dringen, so daß man denkt es qualmt in den Passagierraum hinein. Habe den Motorraum nochmals abgedichtet, trotzdem scheinen die Abgase durch irgendwelche Ritzen einzudringen. Ist das normal oder ist die Abgasleitung irgendwo undicht? Zweiter Punkt: Kennt jemand im Großraum Bremen einen zuverlässigen Menschen bzw. Werkstatt, der sich mit den DAF 575 auskennt, um eine Wartung durchzuführen? Vielen Dank für alle Antworten und Gruß aus Bremen! Kai |
#2
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Abgase im Motorraum sind nicht normal. Da solltest du mal die Dichtungen am Auspuffkrümmer prüfen, oder deine Abgasleitung hinter dem Wärmetauscher ist durch. Aber dann müßte auch Wasser mitkommen - wenn du einen nassen Auspuff hast.
Irgendwo hier gibt es auch einen Link zu einem Wartungshandbuch. Das sagt schon viel, und den Rest wirst du bei offenen Fragen hier auch erfahren. Allgemein ist der 575 recht einfach zu warten.
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Gruß Ewald |
#3
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Hallo, Kai, Glückwunsch zum Schätzchen, weiß genau, wie du Dich jetzt fühlst!
Zum Thema Abgase im Innenraum, wenn die Maschine gefordert und warm wird (nur die kleine Erfahrung eines Nichtschraubers): Rechne in jedem Fall damit, dass eine Undichtigkeit im Abgastrakt vorliegt, fahr damit nicht unnötig rum (wird nur größer, und mit Pech kann man sich damit schließlich auch mal umbringen) und - kalkulier genug Zeit für die Reparatur ein!! Uns hat das eine teure Überwinterung in der Werft und eine halbe Saison gekostet, weil mit einem Mal klar wurde, dass (Schiff etwas kleiner als Eures, von 1978, Mercedes OM 616, etwas jünger) Ersatzteile nur noch mit echtem Spürsinn und die letzten Einzelteile wegen des individuellen Einbaus nur nachgefertigt in Handarbeit aufzutreiben waren. Das geht alles, dauert aber u. U. halbe Ewigkeiten (der eine kann das, der andere kennt einen, der vielleicht den Rest kann, der ist aber gerade eine Weile nicht greifbar und so weiter und so weiter). Wünsche Dir, dass es alles viel glatter läuft, und lasst euch den Spass nicht verderben! Edit: Ewald war schneller!!
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Grüße, Andreas _____________________________ KEEP CALM and CARRY ON |
#4
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Hallo,
Glückwunsch zum neuen Boot - ein Bild wäre auch schön. Schick mir mal deine E-mail Adresse, dann schick ich dir sämtliche Unterlagen über den DAF 575 - z.T.- auch in Deutsch. In BRD kenn ich nur einen Mechaniker in Düsseldorf, der sich mit DAF auskennt. Ersatzteile gibts in NL bei Drinkwaard. Gruss Hermann Zitat:
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#5
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Zitat:
kanst du die Adresse des Mechanikers veröffentlichen oder mir per PM zukommen lassen? Danke Herbert |
#6
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Das Ding qualmt beim Kaltstart, das man denkt die Weser liegt unter einer dichten Nebeldecke, aber nach intesivem lesen hier im Forum, scheint das normal zu sein, es stört mich auch nicht weiter. Ist halt alte, aber extrem zuverlässige Technik.
Nach Auskunft der Fachfirma in NL, bei der ich meinen neuen DAF 575 gekauft habe, liegt das auch am Einspritzdruck der Düsen. Wenn der Druck etwas höher eingestellt wird, dann qualmt er weniger. Meine Beobachtung mit dem neuen Motor über eine Saison: - wenn er länger gestanden hat, qualmt er beim Start ein wenig mehr als wenn er in kürzeren Intervallen gestartet wird - im Vergleich zum "alten" Motor, wo ich auch dieses Einnebeln ganzer Hafenbereiche kennengelernt habe, ist das jetzt aber vergleichsweise minimal. Auch andere Motoren qualmen ganz mächtig! Gruss Hermann |
#7
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Danke für die vielen Antworten,
habe auch schon an eine Undichtigkeit im Abgastrakt gedacht, ist leider nur schwer den genauen Bereich einzuschränken oder gibt es da eine leichte Methode. Habe keine Lust mich im Motorraum aufzuhalten, während der Motor qualmt, um das Loch zu orten. Gruß Kai P.S.: Anbei ein Foto von dem guten Ding, Foto vom Motor folgt noch. |
#8
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Zitat:
Alle Motorraumklappen auf , Röcheleisen an und genau beobachten . Muss ja richtig gemacht werden . Ist das Leben der gesamte Crew . In meiner Winterhalle war 8 Jahre lang eine 2-Schrauben Yacht. 2 Daf 615... Die qualmten beim Start ganz enorm. Kannst dir ja später mal neue Düsen spendieren. Oder beim Boschdienst abdrücken und einstellen lassen. Ansonsten , viel Spaß bei den Bootsferien. Aber mit dichten Abgaswegen ! Gruß Hermann
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Es grüßt GINA , die 4-beinige Chefin von Bootsmann Hermann |
#9
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Moin Kai
Schönen Kahn hast Du da. Wie die anderen schon schrieben ist das mit dem Abgas (..außen..) relativ normal, gegen das innen solltest Du umgehend was machen. Achte ansonsten auf den Ölvorrat der Einspritzpumpe. Falls Du eine Einspritzpumpe von Bosch hast, hat der Fliehkraftregler einen separaten Ölvorrat. Ansonsten ist das ein ziemlich unzerstörbarer Motor, sonst würde ihn nicht Drinkwaard bis heute als aufgearbeitete AT-Maschine anbieten.
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Gruß aus Husum Christian
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#10
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@Achte ansonsten auf den Ölvorrat der Einspritzpumpe. Falls Du eine Einspritzpumpe von Bosch hast, hat der Fliehkraftregler einen separaten Ölvorrat.
Hallo Christian kleine Korrektur, die Bosch ESP incl. Fliehkraftregler hängt am Ölkreislauf des Motors. Evtl. ist das so bei den alten CAV ESP. Gruß Roland Geändert von seaspray (05.12.2015 um 07:17 Uhr) |
#11
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Das mit der CAV - Pumpe ist korrekt. Wird das Öl im Fliehkraftregler vergessen, gibts Ärger! Auch den Ölstand im Antriebsraum der ESP sollte man im Auge behalten. Der wird in der Regel durch Dieselundichtigkeiten an den Einspritzkolben mehr, aber es gibt auch Ausnahmen von dieser Regel. Es gibt da ein Überlaufröhrchen, über das überschüssiges Öl/Diesel abgeleitet wird. Da einen kleinen Kanister drunter, und du hast keine Sauerei im Motorraum sowie Überblick über die Menge. Gelegentlicher Ölwechsel an der ESP ist auch nicht schlecht.
Die BOSCH - ESP hängt übrigens am Ölkreislauf des Motors.
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Gruß Ewald
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#12
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Danke Ewald,
den Tip mit dem Kanister unter dem Röhrchen hatte ich schon bekommen. Fängt paar Tropfen auf, ist aber zum Glück nicht allzuviel. Für die ESP brauche ich also keine extra Öl einfüllen oder gilt das nur explizit für Bosch? Gruß Kai |
#13
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Die CAV - Pumpe braucht ihr eigenes Öl. Fülle soviel ein, bis es am Überlauf wieder rauskommt - dann stimmt die Menge.
Und der Fliehkraftregler soll - laut einem uralten Handbuch - alle 10 oder 20 Stunden einen Eßlöffel voll bekommen. Eine Füllstandskontrolle habe ich noch nicht gefunden.
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Gruß Ewald |
#14
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Moin Allerseits, könnt ihr mir sagen, welches die Motornummer ist? Vielen Dank Gruß Kai Gesendet von meinem iPhone mit Tapatalk |
#15
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Hallo,
Das ist die Nr am Motorblock (Bild 2), nicht die Nr am Kopf ! Gruß Hermann Zitat:
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#17
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Moin,
wie auf den Bilder zu sehen, habe ich eine CAV-ESP. Ist die alte englische Dame jetzt am Ölkreislauf dran, oder hat die einen eigenen? Ich habe nämlich nirgends gesehen, wo man Öl nach nachfüllen kann, falls man das überhaupt muß. Gruß Kai |
#18
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Links oberhalb der beiden Schläuche in Bild 2 hast du diesen runden Knubbel - den kann man aufschrauben und Öl reinfüllen. Und rechts unten ist so ein kleines gebogenes Röhrchen. Wenn das noch nicht gewaltsam verändert wurde, kommt dort das Öl raus, das zu viel ist.
Und wenn du da ein 15W40 oder 10W40 oder von mir aus auch 20W50 reinfüllst, oder ein 20iger oder 30iger Einbereichsöl, dann bist du auf der sicheren Seite. Und da sich das Öl in der ESP gern auch mal durch Diesel verdünnt, ist ein gelegentlicher Wechsel nicht schädlich. Dafür ist weiter unten rechts im Bild an der ESP eine Ablaßschraube - mit Zollmaßen!!
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Gruß Ewald |
#19
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Danke Ewald,
hast du eine Idee, wieviel man da ca. reinkippen kann/muß? Kannst du mir auch sagen, was das Teil ist, daß einem Löffel (im 2. Bild) ähnlich sieht? Gruß Kai |
#20
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Das ist die Handförderpumpe, die du beim Entlüften des Systems brauchst.
HTH Herbert |
#21
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Zitat:
nachdem ich mich letztes Jahr sehr intensiv mit dem Thema beschäftigen musste, ESP kaputt, habe ich eine generalüberholte gekauft. 1. Entlüftungsschraube für die Dieselleitung 4. Da läuft dann der Lufthaltige Diesel bzw, blasenfreier Diesel raus 2. Pneumatische Pumpe 3. Abstellhebel - Motor aus 5. Dieselförderpumpe mit Handhebel 6. Überlauf der Förderpumpe 7. Schwungrad mit Kerbe 8. Rücklaufleitung vom Dieselfilter 9. Befüllungsdeckel a. Dieselleitung zum Dieselfilter b. Dieseleitung vom Tank c. Anschlüsse für die Einspritzdüsen d. Druckleitung zum Krümmer e. Druckleitung zum Krümmer Bei 9. so lange Motoröl reinkippen, bis es bei 6. wieder rauskommt Gruss Hermann |
#22
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Hallo Herrmann, das mit dem Bild und den Bezeichnungen hast du gut gemacht.
Allerdings möchte ich 2 Punkte "verbessern". zu 2. Das ist keine pneumatische Pumpe, sondern der pneumatische Regler. Die beiden Leitungen d und e erfassen den Druckunterschied vor und hinter der Drosselklappe und regeln damit die Einspritzmenge. zu 8. Rücklaufleitung vom Dieselfilter hört sich mißverständlich an. Es ist der Kraftstoffzulauf von der Vorförderpumpe über den Filter zur ESP. Unter Rücklaufleitung versteht man normalerweise etwas anderes.
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Gruß Ewald |
#23
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Hallo Ewald,
Hast recht ! Gruß Hermann |
#24
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Hallo Hermann,
das ist ja der Hammer, genau so ein Foto suche ich schon die ganze Zeit. Vielen Dank. Gruß Kai |
#25
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Moin nochmal,
ich hoffe, ich nerve nicht mit den ganzen Fragen. Habe heute beim Diesel absaugen, um den Tank zu reinigen, dieses Sieb- bzw. Filterelement gefunden. Ist wahrscheinlich irgendwann abgerissen und schwimmt wohl schon eine Weile im Tank. Ist es ein Filter? Ist es fest mit dem Tankanschluss verbunden und wo finde ich Ersatz? Es ist ein DAF-Tank, aber ich denke mal, der Anschluß, der von unten in den Tank führt ist ein 08/15 Anschluß, allerdings habe ich solch eine Filterelement noch nie gesehen. Zudem kommt Tröpchenweise (gaaaanz langsam) Diesel unten aus dem Tank. Der Finger daneben ist mein kleiner Finger, um die Relation zu verdeutlichen. Gruß Kai |
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