Fairline ist insolvent

Anscheinend hat es wieder einen der größeren, renommierten Yachtbauer erwischt....

http://www.mby.com/news/fairline-enters-administra...

[Skilsö]

Warten wir mal ab wie diese Insolvenz abgewickelt wird.

[Triton05]

... da findet sich jemand, der den Betrieb übernimmt. Zur Not für kleines Geld... .

[vader]

Irgendwie immer das gleiche, die Werften welche dafür bekannt waren sehr gute Boote zu bauen gehen platt, warum hat man "bezahlbare" Boote zwischen 7,5 und 9m aus dem Programm gestrichen und versucht nur noch im 12m+ Bereich Geld zu verdienen. Mal sehen wenn es den nächsten erwischt, wenn man sieht wie viele Bavaria 29-33 unterwegs sind wäre es möglicherweise auch Blödsinn diese aus dem Programm zu nehmen, aber man ist ja schon dabei sich in andere Größenordnungen zu bewegen.

Warum immer das streben nach mehr? So viel mehr?

[schimi]

Zitat von vader

Warum immer das streben nach mehr? So viel mehr?

Wahrscheinlich wollen die Kunden immer mehr Komfort haben und das geht ja nur mit Vergrößerung.

[vader]

Aber nicht jeder mit 30 Füßen will 50 Fuß, manch einer will vielleicht in seiner Größenordnung bleiben nur ein moderneres Boot oder minimal größer, jammerschade das so qualitativ hochwertige Boote nicht oder kaum mehr gebaut werden

[Verbraucheranwalt]

Man müsste mal schauen wie viele Charterboote es vor 30 Jahren gab und wie viele heute. Denke jedes Charterboot ersetzt 7-10 eigene Boote. Da die Chartergäste gerne mit neuen Booten fahren, ist es für Werften auch verführerisch die Qualität und den Preis runter zu fahren um die entsprechende Nachfrage zu bedienen.

Hinzu kommt noch eine dahin siechende Mittel und Oberschicht in unseren südländischen Nachbarländern die (noch) nicht ersetzt wurde durch eine entsprechend finanzkräftige Schicht in unseren östlichen Nachbarländern.

Gruß
Chris

[hilgoli]

Fairline hat in den letzten Jahren ja fast öfter die Besitzer gewechselt als ich die Unterhosen
Da sind so viele Heuschrecken zum abkassieren gewesen, da kann gar kein Gras mehr wachsen

[matsches]

Zitat von hilgoli

Fairline hat in den letzten Jahren ja fast öfter die Besitzer gewechselt als ich die Unterhosen

Bist du dir da sicher, das dieses hier jeder wissen möchte

[Shearline]

Ist halt wie bei den Autos: in der Mitte kann man vielleicht noch Umsätze machen und Produktionskapazitäten füllen, aber zu verdienen ist eben nix mehr. Wenn ich mir bei der Gelegenheit den Werdegang von Bayliner in den letzten 25 Jahren ansehe: nichts mehr übrig von den Flybridge Cruisern, 32er, 38er, 43er, 45er, 55er... alles Geschichte. Und die Brunswick Corporation als Eigentümer hatte sicher ein gutes Finanzpolster zur Verfügung. Ich denke, Fairline ist nicht der letzte namhafter Hersteller, den wir in absehbarer Zukunft entweder verschwinden, oder halt in extrem geschrumpfter Form irgendeine Nische bedienen sehen werden. Traurig.

[hilgoli]

Zitat von matsches

Bist du dir da sicher, das dieses hier jeder wissen möchte

wenn du auch noch wissen willst wie die aussehen, musst Du deinen Bruder fragen

[matsches]

Zitat von hilgoli

wenn du auch noch wissen willst wie die aussehen, musst Du deinen Bruder fragen

Der kennt deine Unterhosen, was hab ich für einen Bruder

[onkelrocco]

Zitat von schimi

Wahrscheinlich wollen die Kunden immer mehr Komfort haben und das geht ja nur mit Vergrößerung.

Auf Messen sieht man ja fast nur noch polnische Boote, die allenfalls hier komplettiert werden. Eigentlich kein Wunder, wenn andere das untere Preissegment (und eigentlich jegliche trailerbare Boote) gar nicht mehr bedienen (wollen).

Ich halte es in einer Nicht-Millionärssiedlung für einfacher, 10 Golfs oder Passats zu verkaufen als einen Phaeton.

[dompique]

Ahoi

Ja, ist schon traurig... In der letzten Ausgabe von "boote" wurden noch die neuen Fairline Modelle präsentiert - und jetzt diese Meldung... Einfach nur traurig...

[onkelrocco]

Zitat von dompique

In der letzten Ausgabe von "boote" wurden noch die neuen Fairline Modelle präsentiert - und jetzt diese Meldung... Einfach nur traurig...

Rein interessehalber: Boote, weitab von Holiday, Sprint, Carrera, Targa & Co., eher im Preisbereich eines Eigenheimes? Oder war auch was unter 3 Meter Breite dabei?

[siljan]

Zitat von onkelrocco

Auf Messen sieht man ja fast nur noch polnische Boote, die allenfalls hier komplettiert werden. Eigentlich kein Wunder, wenn andere das untere Preissegment (und eigentlich jegliche trailerbare Boote) gar nicht mehr bedienen (wollen).

Ich halte es in einer Nicht-Millionärssiedlung für einfacher, 10 Golfs oder Passats zu verkaufen als einen Phaeton.

Nur, dass für einen 3 jährigen Golf 70 % vom Neupreis gefordert wird und Du für einen gleichalten Phaeton 20 % vom Neupreis also beihnahe das gleiche bezahlst.

[onkelrocco]

Zitat von siljan

Nur, dass für einen 3 jährigen Golf 70 % vom Neupreis gefordert wird und Du für einen gleichalten Phaeton 20 % vom Neupreis also beihnahe das gleiche bezahlst.

Also wir haben vor einem halben Jahr einen 3jährigen TSI Style mit 140 PS gekauft für ziemlich exakt die Hälfte des nominellen Neupreises. Ich glaube nicht ansatzweise, dass ein Phaeton in die Nähe des Preise gerückt wäre.

Davon ab ist die Frage natürlich, ob man Golf-Fahrer als Boots-Kunden haben möchte. Die große Masse bilden sie trotzdem auch auf dem Wasser. Sicher nicht mit 'ner neueren Fairline.

[siljan]

Schau mal ins Netz, Du bekommst einen 3 jährigen Phaeton (Neupreis 105 K €) für unter 20 K€ . Da der Leder und allen PiPaPo serienmässig hat, muss man den wohl mit einem gleich alten Golf mit Vollausstattung vergleichen. Die liegen wirklich nicht weit auseinander.

Glauben heisst: Nicht wissen.

Eine neue Fairline dürfte zumindest zur Zeit wegen der Insolvenz schwer beschaffbar sein, aber vielleicht schaft das VW auch noch.

[onkelrocco]

Ist nun mal ebenso wenig mein Preissegment wie eine neue Fairline, versteh' das doch. Einen Phaeton kann ich mir höchstens als Zugfahrzeug mit Saisonkennzeichen vorstellen; eine Fairline allenfalls wenn ich Rente kriege. Würde ich beides nie neu kaufen weil ich den Wertverlust nicht wegstecken will.

Wobei mich gar nichts wundert:

Die Vergangenheit achten, der Zukunft entgegengehen

Sie hätten dann mal runterkommen sollen von ihrem kleinsten Boots-Angebot mit 38 Fuß Länge.

[Verbraucheranwalt]

Ansonsten muss man immer auch schauen ob der Mehrpreis bei den Luxusjachten auch gerechtfertigt ist. Bei den Seglern wird gerade Oyster Yachten diskutiert, da eine aufgrund einer wohl zu schwach gebauten Bodengruppe einen Kiel verloren hat. Wenn ich nur für den Namen und ein wenig blink-blink den fünffachen Preis bezahlen soll, dann geht das nicht lange gut....

[siljan]

@Onkelrocco, mein Boot ist 40 Jahre alt und ich habe es vor zwei Jahren gekauft. Wir liegen gar nicht weit auseinander.
In einem anderen Trööt werden grade Kosten pro Meter Bootslänge pro Jahr diskutiert.Bei den da aufgerufenen Summen müsste ich ins Modellboot-Lager wechseln.

Bei dem Preis für Luxus spielt dessen Wert ja eigentlich keine Rolle. Das Beweisen die Rettumgsringe aus purem Gold.

[Donnersplit]

Zitat von vader

Irgendwie immer das gleiche, die Werften welche dafür bekannt waren sehr gute Boote zu bauen gehen platt, warum hat man "bezahlbare" Boote zwischen 7,5 und 9m aus dem Programm gestrichen und versucht nur noch im 12m+ Bereich Geld zu verdienen.

Da ist echt was dran, der Markt ist extrem überschaubar und die Angebote ähneln sich doch sehr.

[Emotion]

Zitat von vader

Irgendwie immer das gleiche, die Werften welche dafür bekannt waren sehr gute Boote zu bauen gehen platt, warum hat man "bezahlbare" Boote zwischen 7,5 und 9m aus dem Programm gestrichen und versucht nur noch im 12m+ Bereich Geld zu verdienen. Mal sehen wenn es den nächsten erwischt, wenn man sieht wie viele Bavaria 29-33 unterwegs sind wäre es möglicherweise auch Blödsinn diese aus dem Programm zu nehmen, aber man ist ja schon dabei sich in andere Größenordnungen zu bewegen.

Warum immer das streben nach mehr? So viel mehr?

Ganz einfach weil sehr gute Qualität zu einem entsprechenden Preis heute nicht mehr durchsetzbar ist - zumindest nicht in einer Stückzahl um zu überleben.

Mal zum Vergleich:

Eine Sirius 310 DS fängt bei gut 220k€ an - beste deutsche Handwerksqualität

Eine Bavaria 31 fängt bei 80k€ an - billige Massenware!

Und niemand wäre bereit für ein 7,5m Boot >100k€ zu bezahlen

[Verbraucheranwalt]

Zitat von Emotion

Ganz einfach weil sehr gute Qualität zu einem entsprechenden Preis heute nicht mehr durchsetzbar ist - zumindest nicht in einer Stückzahl um zu überleben.

Mal zum Vergleich:

Eine Sirius 310 DS fängt bei gut 220k€ an - beste deutsche Handwerksqualität

Eine Bavaria 31 fängt bei 80k€ an - billige Massenware!

Und niemand wäre bereit für ein 7,5m Boot >100k€ zu bezahlen

Die Frage ist ob Bavaria tatsächlich soviel schlechter ist oder ob die nur durch Automatisation sehr viel Geld sparen. Ist doch wie bei Uhren. Du kannst ne günstige Casio kaufen, welche hervorragend die Zeit anzeigt und ihren Zweck erfüllt oder eine Uhr aus Handarbeit. Die kostet aber das zehnfache. Funktionieren tun beide.

Gruß
Chris

[Emotion]

Zitat von Verbraucheranwalt

Die Frage ist ob Bavaria tatsächlich soviel schlechter ist oder ob die nur durch Automatisation sehr viel Geld sparen. Ist doch wie bei Uhren. Du kannst ne günstige Casio kaufen, welche hervorragend die Zeit anzeigt und ihren Zweck erfüllt oder eine Uhr aus Handarbeit. Die kostet aber das zehnfache. Funktionieren tun beide.

Gruß
Chris

Jein, die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte.

Die Bavarias sind Fertigungsoptimiert geplant, während die Sirius Nutzer/Segelverhaltensoptimiert sind.

Dazu kommt das eine Sirius zu 100% individualisierbar ist (keine gleicht der anderen - es wird nix auf Halde produziert).