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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Kein Benzin im Ball oder auch missglückter Saisonstart
Hi zusammen,
irgendwie habe ich ein verdammt schlechtes Händchen mit Motorbooten. Nachdem ich im letzten Jahr mit einem 35 Jahre alten Yamaha-60PS-Motor gescheitert bin (siehe https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=227735), der im Laufe der Saison einfach irgendwann immer mehr nicht mehr wollte und ich letztendlich das Boot mit kaputtem Motor wieder verkauft habe, dachte ich, dass ich diese Saison mit einem 10 Jahre alten Tohatsu MD50 TLDI besser dastehe. Aber wie es so ist: Nix war's. Nach einem Kilometer, genau mitten in der Fahrrinne der Elbe ging der Motor aus. Ja, das obligatorische Containerschiff war natürlich am Horizont. Also mit kleinem Notmotor wieder zurück in den Hafen, nachdem alle Startversuche nicht erfolgreich waren. Im Hafen habe ich dann gesehen, dass der Pumpball eher wie ein leergesaugter Luftballon aussah. Ok, dann eigentlich klare Sache: Da war wohl der Benzinhahn zu und der Pumpball hat quasi als Minitank mit sehr begrenztem Volumen gewirkt. Da der Motor davor astrein lief und das Ausgehen eigentlich typisch für kein Benzin mehr war, würde ich ihn selbst (jedenfalls liebend gerne) mal als eigentliches Problem ausschließen. Nun aber das Doofe: Ich hätte einerseits gedacht, dass die Stellung, die der Hahn hatte, genau die richtige war und andererseits haben ich ihn dooferweise einfach mal 360 Grad rumgedreht und dabei nicht darauf geachtet, wann der Pumpball wieder Form annahm. Jedenfalls hat er das. Nur: Danach habe ich alle 90-Grad-Schritte durchprobiert und auch mit intensivstem Pumpen den Ball nicht hartgepumpt bekommen. Was kann da sein? Aufbau ist bei mir grob so: * vorne im Bug ist ein 60l Edelstahl-Tank, definitiv voll, habe 15 Liter nachgefüllt, die Tankanzeige zeigt 4/4, wobei ich nicht weiss, ob sie überhaupt funktioniert * Tankentlüftung scheint kein Problem zu sein, als ich den Tankdeckel geöffnet habe, hat nichts gezischt oder so * dann kommen gut 3m Schlauch bis zum Benzinhahn * der Benzinhahn ist so aufgebaut, dass von unten das Benzin kommt und dann nach hinten weggeht, die Abfluss ist also in einer Linie mit der Achse des Hahns (der Hebel selbst ist auf einer Seite lang und hat auf der anderen Seite ein Pfeil, ganz normal also) * danach kommt ein Benzinfilter * dann kommt der Pumpball * dann kommt der Anschluss zum Motor Für mich ergeben sich jetzt mehrere Fragen: * was ist in drei Teufels Namen die richtige Richtung vom Benzinhahn, um ihn offen zu haben - ich war mit Pfeil in Richtung Zufluss gefahren und hätte gedacht, dass diese Stellen und 180 Grad entgegengesetzt beide offen wären * ist die Anordnung mit Benzinfilter hinter Hahn und vor Pumpball igentlich prinzipiell klug? * kann ich beim Fahren gegen leer irgendwas im Benzinfilter zerstört haben, dass der jetzt Luft zieht? Dass ein Motor ziemlich saugen kann, habe ich früher mal bei einem Kunststofftank gesehen, dessen Belüftung ich vergessen hatte zu öffnen * oder kann es sein, dass dabei irgendwas im Motor kaputt gegangen ist (Benzinpumpe o.ä.) und dort jetzt was Luft zieht? Die Frage ist, wie gehe ich jetzt sinnvoll vor? Ich hätte gedacht, erst mal den Filter zu überbrücken (dooferweise komme ich an Hahn und Filter echt schlecht hin) und zu schauen, was sich ändert. Dann anderen Pumpball nehmen (hab noch einen rumliegen). Wie sucht man am besten die Kraftstoffleitungen ab, ob sie Luft ziehen? Am Motor abziehen und kräftig in Schlauch reinpusten und Spülmittelwasser an allen "Kontaktstellen"? Dooferweise komme ich erst am Ostersonntag wieder an's Boot, könnte aber bis dahin notwendige Utensilien kaufen, die ggf. die Fehlersuche erleichtern. Also, falls von Euch schon mal jemand in einer ähnlichen Situation war: bin für jegliche Tipps dankbar Zur Illustration: Benzinhahn Benzinfilter und Pumpball Gruesse, Sven |
#2
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wäre es möglich dass der Schlauch porös ist und Luft zieht ? Dann kannst den Ball so fett pumpen wie du willst.
Hatte ich mal am Motorroller und der Unterdruck der benötigt wurde um den automatischen Benzinhahn zu öffnen verpuffte durch den porösen Schlauch. Nimm mal nen separaten Kanister/Tank mit, den du im Falle eines Falles höher halten kannst (Wasserfalleffekt) und Sprit nachläuft. Zum testen am besten im Hafenbecken en paar Runden drehen dass du sicher sein kannst dass der Vergaser leer läuft falls kein Sprit nachläuft. Obs Luft zieht oder nicht, wenns keine durchsichtigen Benzinleitungen sind kannst du es schlecht sehen.
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Gruß Marc
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#3
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Ich würde als Erstes den Pumpball tauschen ,In dem Ball sind 2 Ventile die gern mal festhängen und dann läuft kein Benzin mehr .
Beim Kraftshtoffabsperrhahn ist dort Durchfluss wo die kurze Hebelspitze auf den Anschluss zeigt .Dürfte ein Dreiwegehahn sein .
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mfg Andy Es ist harte Arbeit, ein leichtes Leben zu führen. Geändert von Andywmotorrad (21.03.2016 um 20:32 Uhr) |
#4
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Aber das mit dem Alternativtank ist eine gute Idee, dann kann ich mich ja vorarbeiten und den systematisch nach und nach alles überbrücken. Werde ich dann mal machen. Grüße und Danke, Sven
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#5
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Ich glaube, ich werde den auch mal "entkabeln" und dann einfach pustenderweise erproben. Nicht, dass der Vorbesitzer spassvogelhalber den Hebel falsch aufgesetzt hat oder so Grüße und Danke, Sven |
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Vorbereitet sein ist das wichtigste, dann kann man schnell handeln.
Einfach ma nen Tag Zeit nehmen und Stück für Stück vorarbeiten, dann findet man die Fehlerquelle recht sicher. Und genau so lernt man sein Boot und die Technik kennen, und kann im Falle eines Falles richtig reagieren. Machst du ja auch, denn sonst hättest du ja keinen Notmotor an Bord gehabt. Umsichtig und sicherheitsbewusst, KOMPLIMENT !
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Gruß Marc
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#7
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Aber nächstes Wochenende wird ja alles besser! Zweistellige Temperaturen! Hah! Grüße und danke für Aufmunterung, Sven |
#8
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Zudem ist bei mir Tank -> Schlauch -> Ball -> Benzin filter -> Motor eventuell hat das auch damit was zu tuen was ich aber nicht glaube.
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Grüße Valentin Long live the pioneers Rebels and mutineers Go forth and have no fear |
#9
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Steigrohr im Tank verstopft?
Hatte ich mal, allerdings war das nicht ganz zu, untenrum lief er noch passabel, nur bei Vollgas nicht. Mit Extratank lief er dann wieder perfekt, also war klar, wo der Fehler zu suchen war. Luftzieher würde ich ausschliessen, dann würde der Pumpball nicht zusammengezogen. Gruß Martin
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Kraft kommt von Kraftstoff.... Der Hauptfaktor für Stress ist der tägliche Umgang mit Idioten (Albert Einstein)
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#10
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Hast du die Belüftung vonm Tank geöffnet? Bei mir sah der Pumpball auch wie "leerer Luftballon" aus weil ich die Belüftung vergessen hatte Der 22L Tank hatte sich durch den Unterdruck verformt uind innen das Steigrohr abgeknickt.
Glücklicherweise war ich nicht allein unterwegs und ein guter Kollege hat mich zurückgeschleppt Gruß Alex
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#11
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Zitat:
* ich hatte zuerst den Tankdeckel aufgeschraubt und das ging ohne jeglichen "Zisch" von statten - ausserdem bin ich mal früher bei einem anderen Boot mit nicht belüfteten Tank gefahren - das ging deutlich länger als 1km, bis da Schluss war * danach habe ich gesehen, dass der Pumpball platt war und den Benzinhahn einmal 360 Grad durchgedreht, worauf er dann Luft angenommen hat Ich bin aber jetzt gut ausgestattet, kleiner Ersatztank, Pumpball, Ersatzschlauchstücke, Schlauchklemmen, so dass ich hoffentlich am Sonntag - so denn das Wetter mitspielt - dazu komme, der Sache jetzt mal systematisch auf den Grund zu gehen. Nachdem niemand was davon geschrieben hat, dass man Benzinfilter kaputt saugen kann, hoffe ich mal, dass das auch nicht passiert ist Grüße, Sven
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#12
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Hi zusammen,
zwischen Regenschauern und Sturmböen bin ich am Montag endlich mal dazu gekommen, nach dieser Benzinsache zu schauen. Und was war mal wieder das Problem: Ich doof! Zitat:
Hahn in Zuflussrichtung, zehnmal gepumpt, dann war irgendwann der Pumpball hart, nach 10 Sekunden Orgeln hat dann auch der Motor mitbekommen, dass wieder Benzin da ist, und alles gut. Yay! Aber nebenbei doch noch einiges über das Boot gelernt: Die Belüftung des Tanks ist ein Schlauch, der vom Tank im Bug bis ganz ins Heck geht und dort dann zum Bootsäußeren. Warum macht man sowas? Weil dann es quasi schwappunempfindlich ist und trotzdem immer gut Luft reinkommt? Und dann nochmal genauer den Benzinanschluss des Edelstahltanks angeschaut. Hübscher sieht's bei mir unter'm Waschbecken auch nicht aus Also, Ersatztank und Ball umsonst dorthin geschleppt, aber eigentlich bin ich ja ganz froh, dass es nur sowas war. Und das Zeug in Reserve zu haben, ist ja auch nicht falsch. Grüße und noch mal Danke an alle hier, Sven |
#13
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PS Eine Frage habe ich dann doch noch: Benzinfilter (siehe Bild im ersten Eintrag) - wann wechselt man den denn typischerweise? Alle n Jahre? Oder nach m Betriebsstunden? o durchgeflossenen Litern Benzin?
Randbedingungen: 50PS-Motor, Benzin, Edelstahltank, kein Zweitaktöl im Tank. Grüße, Sven |
#14
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Zeitgleich mit dem Ölwechsel ist ein gutes Intervall - spätestens jeden zweiten. Kostet kaum was so ein Filter, da macht man ihn gleich mit.
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