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Umfrageergebnis anzeigen: Was haltet ihr von der "SAR-Karte"?
Ich würde eine solche Karte auch nutzen. 12 48,00%
Finde ich gut, halte ich aber für zu aufwändig/zu speziell. 3 12,00%
Gefällt mir, benötige ich aber nicht (fahre See) 2 8,00%
Gefällt mir, benötige ich aber nicht (fahre Binnen) 5 20,00%
Gefällt mir nicht (von der Aufmachung/Layout) 0 0%
Gefällt mir (einfach) nicht 3 12,00%
Teilnehmer: 25. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen

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  #1  
Alt 29.03.2016, 18:03
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tillewski tillewski ist offline
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Standard Gute Seemannschaft/Reise"bericht"

Hallo Gemeinde,

ich beschäftige mich -wie einige schon wissen- mit der Reisevorbereitung unseres Sommerurlaubs von Elsfleth über Helgoland nach Föhr und zurück.

Unser Motorkutter ist durchaus küstentauglich und ausrüstungsmäßig nun so, wie ich mir das vorstelle. Jedenfalls wenn man mein Budget als Grundlage nimmt, das ich schon gründlich überzogen habe, dank Puffer.

Nun gehört zur guten Seemannschaft
  1. die Ausrüstung, ist beschafft und bereit,
  2. die Reisevorbereitung, kümmere ich mich drum und lasse ich nicht außer acht, sowie
  3. der sogenannte "Reisebericht" oder "Travel Report".
Letzteres ist Gegenstand dieses Threads.
Die Idee kam mir, als ich die Nummernzuteilung bei der BNetzA beantragte. Dort muss man für die ITU einen Ansprechpartner an Land angeben.


Ich wählte meinen Bruder. Der ist selbstständig, also kaum in Urlaub, immer erreichbar und hat allen multimedialen Schnickschnack, den man sich vorstellen kann. Außerdem hat er eine schnelle Auffassungsgabe, drückt sich auch in stressigen Situationen gut aus (Unternehmer eben) und was er noch für Vorteile mit sich bringt.


Wir sprachen letzte Woche über unsere Reise. Er wollte gerne mehr Infos, wenn ich ihn schon als Ansprechpartner angebe.


Also machen wir es so:
  • Kurz vor Abreise aus einem Hafen schicke ich ihm eine SMS, z.B.: "Hallo Bruder, wir verlassen jetzt BHV. ETA auf Helgoland 1430 Uhr."
  • Bei der Ankunft gibt es wieder eine SMS: "Angekommen auf Helgoland."
  • Wenn ich mich innerhalb eines definierten Zeitraumes (z.B. 1,5 Stunden) nach ETA nicht melde, ruft er mich an und fragt, ob ich schon da bin (als Küstenfahrer ist die Handyabdeckung ja oft schon 5-6 sm vor dem Land vorhanden).
  • Melde ich mich nicht, ruft er bei der DGzRS an und sagt, dass ich seit X Stunden überfällig bin.
    • Hier kommt ins Spiel: er weiß im Voraus meine Reiseroute, meine Abfahrtszeit und meine ETA.
    • Und: er hat die von mir gestern entwickelte "SAR-Karte", die er an Bremen Rescue schicken kann.
  • Die DGzRS wird nach seinem Anruf wahrscheinlich auf Kanal 16 einen Ruf aussenden.
  • Möglicherweise wird sie dann einen DSC-Call machen, der müsste in Küstennähe eigentlich überall ankommen.
  • Dann sollte wohl ein Rettungskreuzer rausgeschickt werde, um mich zu suchen. Zum Suchauftrag, dem Abschätzen von Verdriftungen und dem generellen Ausguckhalten nach mir dienst dann wieder die "SAR-Karte".


Die Karte hab ich hier als Anhang hinterlegt, für das Forum ohne meine Adresse, wenns recht ist.
Man weiß dann alles über uns, kann Reichweiten abschätzen, Rettungsmittel identifizieren, Überlebensdauer berechnen.
Ich weiß, küstennah wird nicht viel passieren, aber das gehört eben zur Reisevorbereitung dazu und das bin ich der Familie auch schuldig, dass wir uns alle gut vorbereiten.
Die Kinder hatten schon eine Feuerlöschübung und Rettungswestentraining, aber auch der Worst Case sollte dazugehören.
Und ich fühle mich sicher, wenn ich weiß, dass der "Hintergrunddienst" auch Kenntnis über mich erlangen wird.
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Till
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Geändert von tillewski (29.03.2016 um 19:52 Uhr) Grund: weiterer Anhang
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  #2  
Alt 29.03.2016, 18:33
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Hallo Till
mich wundert eigentlich nur das hier noch keiner geantwortet hat.

Ich finde das sehr gut vorbereitet, klasse das Du es für selbstverständlich nimmst auch an die andren zu denken.
Deine Karte ist was sehr gutes und ich denke auch für Leitstellen
eine Hilfe die nicht besser sein könnte.
Daher gebe ich auch öffentliche meine Abstimmung bekannt
es ist der erste Punkt : Ich würde es auch verwenden
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Mit besten Grüßen
Andreas
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  #3  
Alt 29.03.2016, 18:35
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tillewski tillewski ist offline
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Erst mal ein kurzes Danke von mir.
Ich vergaß zu erwähnen, dass ich die Rohversion auch gerne zur Verfügung stelle.
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GRuß
Till
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  #4  
Alt 29.03.2016, 18:48
woli10 woli10 ist offline
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Danke, gute Idee.
Muss mir auch so eine Karte basteln und auch ins Logbuch geben mit allen Kontaktnummern der jeweiligen Regionen.

Gefaellt mir gut ist mir aber ein bisschen zu detailiert. Die Brennstoffe wuerde ich nicht auflisten.

Das Prozedere mit dem Bruder nichts fuer mich, da fuer meinen Geschmack viel zu umstaendig und auch fehleranfaellig.

warum hat die DSC Funke kein GPS? halt ich fuer Kueste schon sehr hilfreich.


meine Kommunikation:
Handys
DSC Funke
SSB
Epirb
AIS class B (ist in Thailand seit Aug.2014 pflicht, muss 24h ein sein, selbst in der Marina)
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  #5  
Alt 29.03.2016, 18:56
Verbraucheranwalt Verbraucheranwalt ist offline
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In Anbetracht der Tatsache, dass du dich nur ca. 25-30 SM von Land entfernst und in einem der dichtesten befahrensten Routen der Nordsee befindest (Bremerhaven/Hamburg) finde ich es ein wenig übertrieben. Persönlich würde ich mir noch ein Epirb zulegen. Wenn es hart auf hart kommt willst du ja schnell gefunden werden und in einem Sturm treibst du ganz schnell ab.

Die Karte ist allerdings gut gemacht ;)

Gruß
Chris
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  #6  
Alt 29.03.2016, 19:47
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tillewski tillewski ist offline
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Hallo ihr und vielen Dank für die schnellen Rückmeldungen,

@woli: die Funke hat (noch) kein GPS, da ich noch nicht vom PC zum Funkgerät verbunden habe. Das wird auch so schnell nichts werden. Ich muss meine Position im Notfall ablesen und mündlich durchgeben. Halte das aber nicht für ein großes Problem.

@Chris (Verbr.anw.): Da ich mich vielleicht irgendwann auch etwas weiter rauswage (zur Diskussion stehen England und Dänemark, das ist schon weit) habe ich es vollständig gemacht. Auch Nordfriesland ist schon, und gerade außerhalb der Saison, karger als der südliche Teil der Deutschen Bucht. Ich finde, es sieht mit umfassenden Infos etwas professioneller aus. Man soll ja auch nicht immer alle Infos nutzen müssen.

An eine EPIRB habe ich gedacht, scheue aber noch die Kosten und habe mich daher zunächst für die Rettungsinsel entschieden. Das Motto soll sein: wenn wir sinken, dann erst Selbstrettung. Die Nordsee hat auch im Sommer max. 15°C, da müssen wir aus dem Wasser raus. Eine schnelle Rettung in Höhe LT Alte Weser kann aufgrund der Wattverhältnisse (nicht jeder kommt an uns ran, wenn wir verdriften) über zwei Stunden dauern.
Die EPIRB kommt dann, wenn wir uns außerhalb des UKW-Breiches bewegen wollen.

AIS hätte ich auch gerne, warte aber noch zwei Jahre, dann wird es vielleicht einen eingeschossenen Preis geben. Zur Zeit ist ja Sinkflug.

Ich fahre ja beruflich im Bereich der Unter-und Außenweser und bin trotzdem jedes Mal ehrfürchtig, wenn wir die Grenze der Seefahrt in Bremerhaven überschreiten. Das ist schon was anderes.
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Till
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  #7  
Alt 29.03.2016, 21:06
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Hallo Till,

gut das du dir Gedanken macht, aber ich finde es völlig überzogen.

Wenn ich Boot fahre, will ich Ruhe haben und spontan frei entscheiden - melde mich tagelang nicht bei irgendwem - außer ich habe Lust.

Familie weiss solange sie nichts hören ist alles okay.

In der deutschen Bucht hast du überall Funk und bist das peilbar bzw. per DSC schickst du ja sogar deine exakte Position mit
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mit sportlichem Gruß
Hendrik
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  #8  
Alt 29.03.2016, 21:07
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Klingt doch alles sinnvoll. Die "Karte" ist gute Arbeit. Das mit dem "Ab-" und "Rückmelden" ist schon empfohlene Praxis (auch, wenn wir das selber meistens nicht machen).

Hast Du den Kraftstofftank gereinigt / reinigen lassen? Wenn das Boot das erstemal nach längerer Zeit Schwell sieht und im Tank Ablagerungen drin sind, sind die Filter schnell verstopft. Das reicht dann häufig auch noch, um die Ersatzfilter nach Einbau auch noch zu verstopfen.

Hast Du die Ausrüstung mit einer Empfehlung abgeglichen? Da gibt es z.B. http://kreuzer-abteilung.org/Public_PDF/5520.PDF (für Segler, aber der Unterschied ist nicht groß) oder auch https://de.wikipedia.org/wiki/Sicher...uf_Sportbooten

Ankergeschirr ausreichend bis großzügig dimensioniert? Bei Maschinenausfall in Ufernähe ist der Anker das Einzige, was Dich vor einer Strandung bewahren kann. Ein zusätzlicher Aussenborder mit eigenem Tank ist in solchen Fällen natürlich auch gern gesehen, braucht aber wahrscheinlich schon ein paar PS, kostet und rostet.

Dann eine Kernfrage: Kann Deine Frau (oder wer immer mitfährt) das Boot sicher zu Dir zurückbringen, wenn Du ins Wasser fällst? Habt Ihr Badeleiter oder andere Hilfsmittel, um (mit Hilfe) auf das Boot zurückzukommen? An Ohnmacht wollen wir mal nicht denken ...

Geändert von Hesti (29.03.2016 um 21:19 Uhr)
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  #9  
Alt 29.03.2016, 23:06
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Zitat:
Zitat von Hesti Beitrag anzeigen

Habt Ihr Badeleiter oder andere Hilfsmittel, um (mit Hilfe) auf das Boot zurückzukommen? An Ohnmacht wollen wir mal nicht denken ...
Schon mal was von Lifeline gehört?
Oder kannst du mir erklären, wie du bei einer 2,5m - Welle über die Badeleiter an Bord kommst?
Du kannst mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, daß eine Restcrew von 1 Person bei schwerem Wetter den über Bord gegangenen nicht wieder an Bord bringt.
Deshalb muß es erste Priorität haben, nicht über Bord zu gehen.
__________________
Gruß
Ewald
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  #10  
Alt 29.03.2016, 23:29
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Zitat:
Zitat von tillewski Beitrag anzeigen
Also machen wir es so:
[LIST][*]Kurz vor Abreise aus einem Hafen schicke ich ihm eine SMS, z.B.: "Hallo Bruder, wir verlassen jetzt BHV. ETA auf Helgoland 1430 Uhr."[*]Bei der Ankunft gibt es wieder eine SMS: "Angekommen auf Helgoland."[*]Wenn ich mich innerhalb eines definierten Zeitraumes (z.B. 1,5 Stunden) nach ETA nicht melde, ruft er mich an und fragt, ob ich schon da bin (als Küstenfahrer ist die Handyabdeckung ja oft schon 5-6 sm vor dem Land vorhanden).
Wenn es nicht gerade kritische Bedingungen hat (wie Sturm) würde ich das als äußerst nervernd empfinden.
Ich mache so was bei manchen Höhlenbegehungen wenn alleine oder kritisch, aber auf See kannst du jederzeit über Funk Hilfe rufen.

Macht das überhaupt noch Spaß wenn man so viele Bedenken hat?

Abstimmen kann ich nicht, da es ein "halte ich für unnötig" nicht gibt.
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  #11  
Alt 30.03.2016, 10:14
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Naja, ünnötig würde ich nicht sagen. Sinnvoll aber erst dann, wenn vor dem auslaufen schon klar ist, daß es nicht einfach werden wird.
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  #12  
Alt 30.03.2016, 12:29
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Zitat:
Zitat von tillewski
Also machen wir es so:
Kurz vor Abreise aus einem Hafen schicke ich ihm eine SMS, z.B.: "Hallo Bruder, wir verlassen jetzt BHV. ETA auf Helgoland 1430 Uhr."
Bei der Ankunft gibt es wieder eine SMS: "Angekommen auf Helgoland."
Wenn ich mich innerhalb eines definierten Zeitraumes (z.B. 1,5 Stunden) nach ETA nicht melde, ruft er mich an und fragt, ob ich schon da bin (als Küstenfahrer ist die Handyabdeckung ja oft schon 5-6 sm vor dem Land vorhanden).
Melde ich mich nicht, ruft er bei der DGzRS an und sagt, dass ich seit X Stunden überfällig bin.
Wenn das alle Sportbootfahrer so machen würden, fürchte ich, dann würde die Telefonanlage bei der DGzRS wohl bald zusammenbrechen. (Kleiner Scherz) - Nein, aber ich glaube, da würden wohl viele Anrufe besorgter Freunde und Verwandten eingehen, und wohl auch viele Fehlalarme dabei sein. Sehr zur Freude der DGzRS? Wohl kaum.

Außerdem kann eine "overdue" Meldung auch schon zu spät sein für eine erfolgreiche Suche. Besser im Notfall sofort einen Hilferuf absenden. - Also: An der Funkausrüstung nicht sparen. Auch: Handfunke für die Rettungsinsel, Reservebatterien. - Auf Hoher See - außerhalb der UKW Reichweite - würde ich auch immer eine EPIRB empfehlen. Satellitentelefon wäre dann auch nicht schlecht.

PS: Soll aber alles nicht heißen, dass man die DGzRS nicht anrufen darf - bei berechtigter Sorge. Bitte nicht falsch verstehen.
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  #13  
Alt 30.03.2016, 12:46
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Hi Till,
ich finde es toll das du dir so viele Gedanken machst, das zeugt von einem verantwortungsvollem Mitmenschen.
Aber bei deiner Angst solltest du dir vielleicht ein anderes Hobby zulegen.
Vielleicht ist bei dir auch die Zeit gekommen wo du dein Boot nur noch im Hafen liegen lassen solltest und es zum sonntägigen Kaffeetrinken nutzen solltest.
Das ist auch schön, macht Spaß und man kann sich, falls es zu langweilig wird auch Besuch aufs Boot einladen.
Gruß Udo
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  #14  
Alt 30.03.2016, 12:56
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Zitat:
Zitat von Puuh Beitrag anzeigen
Wenn das alle Sportbootfahrer so machen würden, fürchte ich, dann würde die Telefonanlage bei der DGzRS wohl bald zusammenbrechen. (Kleiner Scherz) - Nein, aber ich glaube, da würden wohl viele Anrufe besorgter Freunde und Verwandten eingehen, und wohl auch viele Fehlalarme dabei sein. Sehr zur Freude der DGzRS? Wohl kaum.

Außerdem kann eine "overdue" Meldung auch schon zu spät sein für eine erfolgreiche Suche. Besser im Notfall sofort einen Hilferuf absenden. - Also: An der Funkausrüstung nicht sparen. Auch: Handfunke für die Rettungsinsel, Reservebatterien. - Auf Hoher See - außerhalb der UKW Reichweite - würde ich auch immer eine EPIRB empfehlen. Satellitentelefon wäre dann auch nicht schlecht.

PS: Soll aber alles nicht heißen, dass man die DGzRS nicht anrufen darf - bei berechtigter Sorge. Bitte nicht falsch verstehen.
Ich halte diesen Ratschlag für sehr vernünftig und auch gut umsetzbar!
Ratschläge von Leuten die auf einer Pfütze (Meer hat in NL ja wohl die Bedeutung von im Deutschen "See") mit einem Beiboot zum Angeln rum schippern, finde ich schon reichlich deplaziert
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Thomas

"Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit Radius Null und das nennen Sie ihren Standpunkt".
(Albert Einstein)
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  #15  
Alt 30.03.2016, 13:24
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Bau dir doch einen AIS Transceiver ein, dann kann jeder jederzeit sehen- Marinetraffic und Co.- , wo du unterwegs bist oder in welchem Hafen du liegst.

Für den echten Notfall hast du ja sicher DSC und Seenotrettungsmittel an Bord.
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LG Rolf

Was ist Wissen schon, wenn das Wissen nicht zur Erfahrung wurde?
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  #16  
Alt 30.03.2016, 15:52
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So teuer ist ein Epirb ja auch nicht oder? Du hast doch schon Überlebensanzüge an Bord. Ich bin jetzt mal davon ausgegangen, dass du realistischerweise drei Probleme bekommen kannst:

a) Boot sinkt
b) Du treibst vor dich hin
c) einer fällt über Bord

a) wird wahrscheinlich bei Sturm passieren. Selbst einen qkm nach einer Rettungsinsel absuchen ist schwierig bei schlechtem Wetter. Daher würde ich mir ein Epirb zu legen. Denke zwischen letztem Standort des Bootes und der Rettungsinsel können bei Windstärke 6-8 schnell mehrere km liegen.

Vielleicht reicht ja sowas hier: https://www.awn.de/mcmurdo-fastfind-...FQaNGwodAsABBA

b) wird vielleicht passieren durch einen Brand oder Wasser im Boot das einen Kurzschluss verursacht. Denke auch dann wäre ein Epirb sehr hilfreich.

Und C) einer geht wirklich über Bord und kann nicht mehr ins Boot geholt werden, wenn es dann aber gelingt dem das epirb zukommen zu lassen wäre den Rettern sicherlich sehr geholfen. Selbst beim SBF Binnen lern man ja wie schnell man jemanden im Wasser aus den Augen verliert und da herrschen ja meistens beste Bedingungen.



Gruß
Chris
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  #17  
Alt 30.03.2016, 17:11
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Zitat:
Zitat von Libertad Beitrag anzeigen
Naja, ünnötig würde ich nicht sagen. Sinnvoll aber erst dann, wenn vor dem auslaufen schon klar ist, daß es nicht einfach werden wird.
Hab ich doch auch so eingeschränkt.

Zitat:
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Wenn es nicht gerade kritische Bedingungen hat (wie Sturm) würde ich das als äußerst nervernd empfinden....
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  #18  
Alt 30.03.2016, 19:08
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Von meiner Seite aus erst mal herzlichen Dank für das Feedback.

Ohne auf alles, was eingegangen ist, zu reagieren, finde ich pros und contras schon sehr ausgewogen.

Ich werde zunächst nicht viel ändern, außer ein paar Nuancen, die ich aber nicht extra einstellen muss.
Ich denke übrigens nicht, dass das Überfällig melden der DGzRS Probleme bereiten wird, die sind nun wirklich nicht immer ausgelastet. Und genau dafür sind die da.

Und Angst werde ich wirklich nicht haben. Ich nenne das "Ausnutzen aller Ressourcen", eigene und fremde. Ich habe im Gegensatz zu meiner beruflichen Seefahrt ein Boot, das nicht GL/SeeBG-abgenommen ist (obwohl der Rumpf geschallt wurde etc.), ich habe nicht die aktuellsten Rettungsmittel an Bord (obwohl sie geprüft sind natürlich) ich habe Verantwortung für meine eigene Brut, nicht für Kollegen. Da sollte ich mir ein paar Gedanken machen, die auch "die anderen" beruhigen und im Zweifel schnellere Hilfe gewährleisten. Ich finde das legitim

Und für die "sachfremden" Kommentare auch vielen Dank. Ich konstatiere:
Epirb wird kommen. Eine PLB wird es wohl zunächst werden.
AIS wird kommen. Direkt mit Sender, da dies sehr viele Vorteile z.B. auf der Weser hat (die neuen Radargeräte der WSV erkennen Sportboote so gut wie gar nicht) bzw. (http://www.presseportal.de/blaulicht/pm/119277/3274042, die Besatzung navigierte mit der ECDIS).
GPS-Koppelung des Funkgerätes wird kommen. Ich arbeite hart dran.

@ Verbraucheranwalt: Die Überlebensanzüge sind sog. "Passenger Suits", die ich für 20 Euro pro Stück in einer Abwrackwerft gekauft habe. Wie gesagt, ich liebe das Bootfahren und versuche nicht zu geizen, aber Budget ist Budget.
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  #19  
Alt 30.03.2016, 22:03
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Zitat:
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Schon mal was von Lifeline gehört?
Oder kannst du mir erklären, wie du bei einer 2,5m - Welle über die Badeleiter an Bord kommst?
Du kannst mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, daß eine Restcrew von 1 Person bei schwerem Wetter den über Bord gegangenen nicht wieder an Bord bringt.
Deshalb muß es erste Priorität haben, nicht über Bord zu gehen.

Ruhig Blut. Nix gegen Lifeline bei schlechtem Wetter. Ist zu empfehlen. Benutzen wir auch. Ist aber nicht immer schlechtes Wetter. Und es gehen nicht nur bei schlechtem Wetter Leute über Bord. Die Fragen, ob die zweite Person das Boot zu jemandem zurückbringen kann, der im Wasser schwimmt und ob Einrichtungen zum wieder an Bord kommen vorhanden sind, sind Standard-Sicherheitsfragen.
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  #20  
Alt 30.03.2016, 22:10
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Zitat:
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Ruhig Blut. Nix gegen Lifeline bei schlechtem Wetter. Ist zu empfehlen. Benutzen wir auch. Ist aber nicht immer schlechtes Wetter. Und es gehen nicht nur bei schlechtem Wetter Leute über Bord. Die Fragen, ob die zweite Person das Boot zu jemandem zurückbringen kann, der im Wasser schwimmt und ob Einrichtungen zum wieder an Bord kommen vorhanden sind, sind Standard-Sicherheitsfragen.
Hast du auch die Antworten zu diesen "Standard-Sicherheitsfragen"?
Ich meine nicht die aus dem Lehrbuch, sondern welche, die in der Praxis funktionieren?
Bei gutem Wetter und glatter See ist das alles ganz einfach (da geht auch kaum jemand unfreiwillig über Bord), aber bei weniger guten Bedingungen sieht es dann schnell anders aus.
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Gruß
Ewald
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  #21  
Alt 30.03.2016, 22:38
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Libertad, Du hast absolut recht: Bei stärkerem Seegang sollte man tunlichst nicht ins Wasser fallen. Erfolgreiche Bergung ist da tendenziell unwahrscheinlich. Vorsorge ist da das A und O. Ich habe am eigenen Boot zum Glück noch nie Schwierigkeiten gehabt, habe aber auf Regatten Notfälle im Feld erlebt. Das ist kein Spass. In einem Fall hat sich jemand von der verbliebenen Crew - nach 2 fehlgeschlagenen Bergeversuchen - ein Seil umgebunden (anderes Ende am Boot belegt) und ist ins Wasser gesprungen und hat das inzwischen schon halb ertrunkene Crewmitglied gegriffen und sich mit dem Notfall zum Boot zurückziehen lassen. Windstärke 7 und See wohl bei 1,5 Metern. Dieses schon halb ertrunkene Crewmitglied hatte nach 1/2 Jahr immer noch ernsthafteste Gesundheitsprobleme. Das, was in dem Fall die Bergung ermöglicht hat, war die Leinenverbindung und ein Boot mit ausreichend Crew, um die Personen an der Seite hochziehen zu können.

Sehr viele Unfälle passieren allerdings auch bei moderaten Verhältnissen, häufig bei der Suche nach einem Ankerplatz, Aufnehmen einer Boje oder mit "Open Fly" Syndrom, ja, sogar im Hafen. In den Fällen hilft "Hinfahren und Badeleiter ausklappen" enorm. Auf viele Boote kommt man ohne Badeleiter oder andere Bergehilfe nicht wieder rauf, auch bei ruhigem Wasser.

Geändert von Hesti (30.03.2016 um 22:48 Uhr)
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  #22  
Alt 01.04.2016, 21:49
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