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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Bootsrenovierung für Anfänger
Hallo!
Wie ich in meiner Vorstellung schon erzählt habe, lebe ich seit kurzen in Norwegen. Als begeisterter Angler brauch ich hier natürlich ein Boot... Nun steht bei einem Bekannten (der inzwischen auch mein Vermieter ist) schon lange ein altes Boot herum, daß er immer herrichten wollte, aber nie die Zeit gefunden hat. Da ich hier im Forum schon viel über Renovierungen gelesen hatte, waren wir uns schnell einig: Er übernimmt alle Kosten, ich mache die Arbeit und darf das Boot dann (lebenslang) nutzen. Da das ganze eine größere Baustelle wird, lass ich die Frage, ob das ein gutes Geschäft ist (und wenn ja, für wen) mal dahin gestellt... Ich sehe das ganze als Lehr- und Übungsstück: Es wird sicher nicht das letzte Boot bleiben, das ich herrichte. Dafür liegen hier viel zu viele schöne alte Boote in der Gegend rum... Jetzt will ich Euch das gute Stück erst mal zeigen: Hier also ein paar Bilder "von unserem ersten Date!
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#2
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Hallo. Das ist ein großes Projekt für den Anfang!
Ist das GFK denn noch fest oder irgendwo schon Wabbelig. Dass das eine komplettrestauration gibt ist klar oder? (Also das ganze modrige holz muss weg)
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Liegeplatz Kiefweiher am Rhein(Bei Mannheim) Sessa Key Largo 20Deck mit 175PS Yamaha
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#3
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Inzwischen ist der Schnee getaut und ich habe mit den ersten Arbeiten angefangen.
Ursprünglich hatten wir ja gehofft, daß außer der ausgerissenen Bugöse nicht viel zu laminieren ist. Nachdem ich den Müll rausgeräumt und die Siffe ausgeschöpft hatte war schnell klar, daß doch etwas mehr zu tun ist. Spiegelplatte und Boden sind vollkommen durchgeweicht...
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#4
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Jetzt zum aktuellen Stand:
Ich habe erst mal die Scheuerleiste (und formstabil gelagert) entfernt Das Oberteil abzubauen war, nachdem die Nieten asgebohrt waren, auch kein großes Problem. So siehts jetzt aus:
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#5
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Zitat:
Vielen Dank für die schnelle Antwort! Ja, daß das eine Komplettrestauration wird, ist mir voll bewußt! Ich freu mich auch darauf... Soweit ich beurteilen kann ist das GFK in gutem Zustand. Nur in der Bodenplatte waren einige Risse (und Schraubenlöcher) durch die Wasser eindringen konnte. Für Osmose habe ich keinerlei Anzeichen gefunden. Ich hab mich auch die ganze letzte Woche sehr intensiv damit auseinandergesetzt: Als erstes muss natürlich der Boden raus. Ich muss Boden, Stringer und Spiegelplatte komplett neu machen, soviel ist klar. Eigentlich hätte ich auch gerne schon längst weiter gemacht, aber bevor ich vollendete Tatsachen schaffe, wollte ich mir dringend kompetenten Rat holen. Ich hatte dazu auch schon in einem Angelforum gefragt, aber dort war die Resonanz leider nicht so überwältigend... Was mich bisher vom raustrennen des Bodens abgehalten hat, waren v.a. zwei Dinge: 1. die Schnittführung Sollte ich direkt am der Außenschale entlangschneiden, oder einen kleinen Rand lassen, um später besser laminieren zu können? 2. die Arbeitssicherheit Soweit ich mitbekommen habe ist mit GFK in der Lunge nicht zu spaßen, also will ich da nix riskieren: Was für eine Atemmaske brauch ich? Reicht für die Schneidarbeiten eine normale Staubmaske oder benötige ich eine bestimmte Schutzklasse? (Und was brauche ich später für´s laminieren?) Die nächste Frage die sich mir stellt, ist, ob es überhaupt Sinn macht, den alten GFK-Boden z u erhalten, oder ob ich den nicht gleich ganz neu machen sollte. Genauso bei der Spiegelplatte: Hier wurde nur eine schmale Leiste verbaut, bei fast allen anderen Restaurationen habe ich aber immer Platten gesehen, die über das gesamte Heck gingen. Soll ich den Orginalzustand wiederherstellen, oder kann/soll ich da etwas verstärken/verbessern? Auch unter dem Gesichtstpunkt, daß wir vielleicht mal einen stärkerern Motor (als die aktuellen 25PS) wollen... Denke das reicht für´s Erste an Fragen... Ich freu mich über jeden guten Ratschlag! Schon mal vielen Dank im vorraus! Grüße, Stephan
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#6
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Hi Stephan,
das wir ein schönes Projekt, aber ist auch viel Arbeit... Zu Deinen Fragen: 1. Schnittführung: - Wenn Du zu weit außen schneidest, kann es sein, daß du die Außenschale beschädigst, ist kein Beinbruch, aber zusätzliche Arbeit. Lass lieber einen Rand stehen und schleif den dann nachher weg. Auf jeden Fall würde ich eine Multitool bzw. Oszilationssäge verwenden, das geht am besten. 2. Zum Schleifen reicht eine Staubmaske der etwas gehobeneren Klasse, z.B. die, bei denen du die Filter links und rechts hast. Aber nicht die Wegwerf-Masken, die sind Schrott... Beim Laminieren kommt es auf das Material an: Polyesterharz oder Epoxidharz. Bei Polyesterharz brauchst du einen Filter mit Aktivkohle... ich hab immer die Mehrbereichs-Kombifilter mit A2B2E2K2 Kennung verwendet. Für Epoxid weiß ich nicht, was hier notwendig ist... 3. Ich würde den Boden einfach rauswerfen und neu machen, dann ist die Form schlüssig und dicht. 4. Den Spiegle kannst du verstärken, klar aber der stützt sich ja auch über die Knie zum Boden hin ab. weiß nicht, ob es wirklich notwendig ist. Nimm drei 10er Sperrholzplatten die hinten über den kompletten Spiegel gehen und verklebe die immer mit Harz und Matten, das reicht dicke und ist 10 mal so Stabil wie vorher... Viel Spass, Erfolg und Durchhaltevermögen....
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#7
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Hallo, ein wircklich tolles Boot. Viel Spaß beim fertigstellen. Würde mich freuen,wenn Du mich (uns) hier mit bildern auf den laufenden hälst. Wird viel Zeit in Anspruch nehmen und hast aber dafür dann wieder ein tolles Boot.
Gruß aus dem Norden MaRKUS
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#8
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Zum Arbeitsschutz noch:
Nitrilhandschuhe zum Laminieren Ganzkörperkondom für die groben Schleifarbeiten, die Faser krabbelt überallhin. Boden würde ich gleich bündig raustrennen. Allerdings auch nur, wenn das GFK wirklich weich ist. In der Motorwanne die Öl/Bilgefarbe würde ich auch gleich mitentfernen und auch sonst beim Schleifen eher mal großzügig bis aufs Laminat gehen. Dann sieht man auch gleich, ob unter dem "Lack" das Laminat in Ordnung ist. Konstruktion des Heckspiegels finde ich nicht so schlecht in Hinsicht Vibration + Bruchkanten. Wenn das Brett ganz durchgeht muss man da neu überlegen, wie man die Übergänge macht. Da können aber sicher Motorspezies passenderes sagen.
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#9
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Danke für Eure Antworten!
Mir hat das Boot gleich richtig gut gefallen. Zwar sicher nix besonderes, aber doch ein bisschen was anderes, als das was man hier ständig sieht. Leider weiß ich nicht, was es es ist. Im Angelforum haben sie aber gemeint, das es wahrscheinlich ein altes Shepard ist. Vielleicht weiß hier jemand mehr darüber? Zitat:
Zum dranlaminieren also keinen Rand stehen lassen, sondern nur, um das Schneiden zu erleichtern!?! Dann werde ich mal recht knapp schneiden: Glaube, zum Schleifen werde ich sicher noch genügend Gelegenheit bekommen... Zitat:
Wegen der Maske zum laminieren werd ich mich am besten dort beraten lassen, wo wir das Harz kaufen. Soweit ich bisher gelesen habe, wird für Reparaturarbeiten meist Epoxi empfohlen. Das wollte ich nehmen, sofern Ihr mich keines besseren belehrt. Zitat:
Ist mit Spiegel nicht die gesamte hintere Platte(rot) gemeint? Oder doch nur der "tiefergelegte" Bereich (blau) an dem der Motor befestigt wird? Hab mal versucht das einzuzeichnen. Ist leider beim Versuch geblieben... Aber man erkennt, was ich meine. (Und keine Sorge, mit der Säge kann ich besser umgehen als mit der Maus...) Auf dem Foto sieht man, daß die Holzplatte weder an den Seitenwänden, noch am Boden bis zum Rumpf geht. Wenn ich das ganze sowieso neu baue, würde es das Kraut ja nicht fett machen, wenn ich die gesamte Heckpartie mit Sperrholz verstärke, daß exakt ich exakt passgerecht zuschneide. (rotes Gekritzel) Oder reichte es wenn ich das ganze bis zur blauen Linie hochziehe, bzw. sogar nur den grünen Kasten? Das ganze jeweils mit drei 10er Platten. Alternativ eine Mischung: Also eine 10er Platte rot, eine blau und als Extraverstärkung für den Motor noch eine grün? Für´s schneiden sollten diese Überlegungen ja aber erst mal keine Rolle spielen: Raus muss ja eh alles... Bevor ich die hintere Trennwand und die Staukästen vorne rausnehme wollte ich einige Dachlatten reinspaxen, um die Form zu stabilisieren. (Wir müssen das Boot noch ca. 100m weit transportieren: Laminiert wird dann in einer Garage die ich dazu heizen kann) Gibt es sonst noch irgendwas, das ich beachten muss? Oder irgendwelche dumme Anfängerfehler, die ich mir ersparen kann? Dann werde ich mal bei nächster Gelegenheit loslegen! Grüße |
#10
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@horstj:
Danke auch an Dich! Deine Antwort war leider noch nicht da, als ich zum schreiben angefangen hatte. Zitat:
Daran habe ich natürlich überhaupt nicht gedacht. (Jedoch war ich mir sicher, daß der Konstrukteur schon gewußt haben wird, was er tut...) Genau wegen solcher Antworten frage ich hier und bastel nicht einfach drauf los...
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#11
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Der Spiegel ist das komplette Rote.
Den Aufbau des Verstärkungsholzes kann man so oder so machen. Ich Persönlich finde die Idee, eine Komplette Platte und dann 2 kleinere Verstärkungsplatten nicht schlecht. Ich würde aber die Spiegelknie wieder einbauen. Schleifmittel: Ich habe für die groben Arbeiten immer eine Flex mit 40er oder 60er Fächerscheibe genommen, das geht am schnellsten. Für feinere Arbeiten den Excenterschelifer mit 60er oder 80er Körnung, hier immer mit Absaugung. Strahlen würd ich persönlich nicht, den Sand hast du überall und musst den wieder entfernen...
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#12
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Hallole,
ich würde in Epoxy Arbeiten, weil bessere Haltekraft und kein Schrumpf. So wie das Boot aussieht wirst Du eh über eine Lackierung nachdenken, dann eben mit Epoxy Primer und 2-K PU Lack. Außer Flex/Exzenter schleife ich in Ecken usw gern mit dem Multimaster und der Hartmetallraspel. Gutes Harz ist wichtig und passende Temperaturen, damit das Harz auch stabil härtet. Abreißgewebe finde ich bei Laminierarbeiten noch eine lohnende Investition, damit spart man viel Zeit. Dieser Thread hier könnte für Dich wichtig werden: da gibt es viele gute Tipps zu cleveren Werkzeugen, manchmal sind die kleinen Tipps die wertvollen: bspw. die Absaugvorrichtung für die Flex usw.
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#13
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Danke für Eure Antworten!
Zitat:
Hätte hier vielleicht irgendwo ein Link stehen sollen ?!? Hab inzwischen das Boot entkernt. Die Kästen und den Boden hab ich mit dem Multimaster rausgeschnitten: Das Werkzeug verspricht nicht zu viel: Das ist wirklich "FEIN"! Beim Boden selbst habe ich mich spontan dazu entschlossen, ihn ganz sicher NICHT wieder einzubauen. Beim Ausbau ist er an den alten Rissen gebrochen, auf der Unterseite kleben Reste der Bodenplatte und der Optische Zustand war indiskutabel. Als er draußen war blickte ich auf eine Schicht grobe Sägespäne. War wohl mal eine Spanplatte gewesen... Darunter Schaum! Sonst nichts... D.h. z.B. keine Stringer. Aber auch keine weiteren bösen Überraschungen... An Spiegelplatte und -knie hab ich erst mal nichts gemacht um der Schale noch einen Rest an Stabilität zu lassen.
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#14
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Nun stellt sich mir die Frage, wie´s weitergeht!
So nachbauen wie´s war (also einfach ausschäumen) wär zwar sicher das einfachste, ist aber wohl sicher keine gute Idee... Ich bezweifle auch schwer, daß dies der Orginalzustand ist. Denke, da hat schon mal jemand Hand angelegt... Hab schon so viel von Stringern gelesen: Ich glaub sowas will ich auch haben... Aber wie viele und wo genau sollen die dann hin? Einen mittig und je einen dazwischen? Oder nur zwei? Und will ich auch Spanten? Über die SuFu hab ich leider nix gefunden, das mir da im Moment weiterhilft. Innen muß ich jetzt wohl alles bis aufs GFK anschleifen. Kann/soll ich später eine/mehrer Matten auflaminieren? Die gesamte Unterschale ist erschreckend dünn (oben nur ca.2mm Materialstärke)... Eine zusätzliche Lage GFK wäre mir da durchaus sympatisch! Sollte ich, bevor ich die Ränder des Bodens ganz abschleife, die Teile für die neue Unterkonstution fertig haben, um noch ein Maß für die Höhe zu haben? Bevor es richtig weitergehen kann ist eh erst mal ein Großeinkauf angesagt. Werd mich Morgen mal an eine Einkaufsliste machen. Vielleicht seid Ihr dann so nett und dann kuckt da mal drüber... Grüße, Stephan |
#15
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Zitat:
Klassische Spante/Stringer sind eine Variante. Besser ist möglicherweise, eine Innenschale/Doppelschale einzubauen. Die lässt sich auch aus Sperrholz oder Sandwich einbauen. Vorteile: - stabiler, da in sich tragend - Schotten integriert - Auftrieb integriert, wenn es ein Loch in der Außenwand gibt ist schwimmt das Boot weiter - Kann zur dreifachen Sicherheit auch ncoh mit Schaumklötzen (XPS oder auch Styropor) gefüllt werden - gleichzeitig Innenausbau. have a look: http://static-sailmagazine.s3.amazon...3/13111111.jpg Da kann man gut erkennen, wie Verstärkungen, Stauraum, Sitzbänke, Auftrieb und Crashbox eingeformt sind.
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#16
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Auflaminieren ist auch eine Kostenfrage.Zum Abschätzen:
in Polyester wäre deutlich günstiger: Aufbau: mittelfeines Gewebe - Glasmatte - feines Gewebe Epoxy: mittelfeines Gewebe - grobes Gelege - feines Gewebe Um nur Lack/Gelcoat vom GFK zu ziehen funktioniert manchmal eine schnelldrehende Stahlbürste gut. Hat den Vorteil, dass man das GFK freilegt ohne gleich die erste Lage abzuschleifen.
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#17
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Vor lauter anderer Arbeit, bin ich leider noch nicht dazu gekommen, mich um die wirklich wichtigen Dinge im Leben (also im Moment das Boot) zu kümmern...
Vielen Dank horstj! Dein Link ist schon mal super! Zu den Konstruktionsmöglichkeiten muss ich mich erst mal versuchen einzulesen. Was mir grad etwas Sorgen macht, ist, dass die Materialbeschaffung schwierig werden könnte: Der Händler, der mir empfohlen wurde hat z.B. scheinbar keine Entlüftungsroller... Gewebe gibt es nur mit 300g/m² Matte mit 300 und 450g/m² (nur für Polyester) (Außerdem Gewebestreifen (0,1x3m;165g/m²) zu einem unverhältnissmäßigen Preis...) Kann ich damit arbeiten, oder muss ich mir doch eine andere Bezugsquelle suchen? (und wenn ja, welche Materialstärken sollte ich idealerweise kaufen) Zur Mengenabschätzung: Wie viele Lagen muss ich jeweils rechnen? Reicht je eine? (Bodenplatte Ober- und Unterseite, plus event. für die Verstärkung der Innenschale darunter ) Bei Epoxi und Polyester gibt es nur jeweils eine Sorte. Da Epoxi ca. das dreifache kostet, spricht das natürlich für Polyester... Kommt ja doch einiges an m² zusammen... Wie weit werde ich wohl bei dem Projekt mit einem 5l Gewinde kommen? Die o.g. Matten würden mich ja aber eh zu Poly zwingen... Grüße |
#18
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Hei,
ich geh mal davon aus das Du die Sachen bei Biltema kaufen møchtest oder? Jenachdem vo Du wohnst schau mal bei http://www.kompositthuset.no/ dort sind zb. 5kg Polyester noch preiswerter als bei Biltema und alles andere bekommst Du dort auch. Fuer mich war es trotz Versand die bessere Løsung. Gruesse
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Grüße aus dem Norden Matthias
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#19
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Hallole,
das wäre in D auch so, dass der local dealer oft nur teure Sets hat, der Bootsservice im Versand ungleich günstiger ist. Laminatdicke kann man nach dem Gewebegweicht abschätzen, 500gr ~ 0,5mm. Harzverbrauch ist je nach Gewebeart unterschiedlich, steht aber bei guten Händlern dabei: http://www.bootsservice-behnke.de/contents/de/d3.html Ganz grob kann man sagen, dass man etwas weniger Harz benötigt als das Gewicht der Glasfaser im Handlaminat. Laminiert man im Vakuum braucht man ungefähr die Hälfte des Harzes. Bei diesem Händler findst Du noch viele gute How-To und einen "Laminatrechner". http://www.r-g.de/wiki/Hauptseite Eine Lage reicht m.E. auf keinen Fall bzw. ist dann nur eine Oberflächenversiegelung. Gute Stabilität erreicht man bspw. mit einem dreilageigen Aufbau dünnes Gewebe-dickes-dünnes. Einfach mal die Laminatstärke am Boot an verschiedenen Stellen messen (Kiel, Sülrand, Bordwand), dann bekommt man eine Vorstellung von den Dicken. Epoxy/Polyester: ich würde bei Refit immer zu Epoxy greifen. Im Großhandel sind die Preisunterschiede auch nicht ganz so heftig. Vorteil bei Epoxy ist bessere Haftung, Bindung an Roving etc. besser, leichter zu mischen und nicht ganz so Temperaturempflindlich (bei Polyester braucht man 20° tag/nacht über mehrere Tage.) Polyester und Glasmatten haben noch einen Vorteil: Matte ist zwar nicht die stabilste Variante, lässt sich aber gut auch eng drapieren und hat keine bevorzugte Lastrichtung. Laminiert man mit Gewebe/Gelege muss man die Richtung der Fasern beachten und verschiedene Lagen kombinieren. hope this helps....
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Bootslog und Refitblog Jeanneau Microsail https://microsail.wordpress.com/ Geändert von horstj (22.04.2016 um 10:04 Uhr)
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#20
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Danke, daß Ihr mich doch nicht ganz im Stich laßt!
Hatte eigentlich nicht mehr auf eine Antwort gehofft und war deswegen inzwischen schon einkaufen... Da ich, wie Matthias richtig vermutet hab, bei Biltema war, blieb mir beim Material keine große Auswahl: Die Matten gab es ja nur für Polyester... Jetzt haben wir 40m² Matte 450g 20m² Gewebe 300g 10kg Polyester (plus Härter) Microballons Dazu Schutzaustrüstung und einige Liter Aceton. Entlüftungsroller gab es auch, allerdings keine mit Scheiben, sondern nur sternförmige. Die großen Flächen werde ich also jetzt mal mit dem günstigen Polyester machen. Den nächsten Einkauf kann ich ja dann im Fachhandel tätigen... (Danke für den Link, Matthias!) Zitat:
Also Matte-Gewebe-Matte Die Innenschale ist, wie erwähnt seeehr dünn: Am oberen Rand der Innenschale nur ca. 2mm... Plan ist folgender: Innenschale im Bodenbereich (und etwas an der Wand hoch) anschleifen, bis ich auf dem alten Glas bin und dann eine Lage (M-G-M) auflaminieren, um das ganze etwas zu verstärken. (Wurde irgendwo von Water so empfohlen) Anschließend Spanten (Abstand ca. 50cm) und zwei Stringer auflaminieren. Darunter wollte ich, wie im "Trockendock" beschrieben, nochmal eine Lage streifenförmig unterfüttern. Spanten und Stringer wollte ich aus 2 aufeinanderlaminierten AW100 8mm Platten bauen und dann an den Seiten mit einer Lage einlaminieren. Darauf wollte ich dann die Bodenplatte (reicht da eine 8mm ???) schrauben. (Vorher Planschleifen und Sikaflex drauf). Hab inzwischen gelesen, daß die Bodenplatte auf der Unterseite anscheinend gar nicht laminiert werden muss, sondern wasserfest lackieren reicht?!? Eine Lage Matte als "Oberflächenversiegelung" wäre aber sicher kein Fehler? Oder doch eine M-G-M Schicht darauf? Oben auf die Platte wolte ich wieder M-G-M laminieren. Reicht das, oder lieber M-G-M-G-M? Zum Ansetzten der Spanten/Stringer und füllen von Spalten wollte ich mit den Microballons Spachtelmasse mischen. Wenn ich keinen Wiederspruch (oder bessere Vorschläge) bekomme, werde ich das ganze wie beschrieben umsetzten. Leider ist jetzt aber erst mal eine kurze Pause angesagt, da ich morgen für 1-2Wochen auf Montage muss...
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#21
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Zitat:
Bei meiner geplanten Variante hab ich unter dem Boden durch Stringer und Spanten mehrere kleiner Abteilungen, die luftdicht abgeschlossen als Schotts fungieren. Styropor liegt in der Arbeit unbegrenzt rum (Restmengen). Wäre also kein Problem, das passend zuzuschneiden und die Kammern damit zu füllen. Bei Deinem Vorschlag würden die Sitzbänke/Stauräume nicht nur bis zum (doppelten) Boden, sondern bis runter zur Unterschale gehen. Die Seitenwände würden dann gleichzeitig als Spanten/Stringer fungieren, richtig? Die Idee gefällt mir eigentlich sehr gut, aber ist gerade zu aufwendig: Der Spiegel und die komplette Außenseite müssen ja noch gemacht werden ... Da ich bald möglichst auf See will, wollte ich die alten Staukästen/Sitzbänke erst mal wieder einbauen. Im Winter möchte ich dann alles wieder rausreißen und in Ruhe den ganzen Innenausbau neu machen. Bei meinem nächsten Projekt (das sicher kommen wird...) werde ich die Idee aber bestimmt ins Auge fassen! |
#22
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Zitat:
Hat aber den Aufwand, das einmal durch zu planen. Im Bild sieht man ein aktuelles Segelboot und man sieht, wie der Fußraum ganz nach unten gezogen ist, die Sitzbänke etwas höher, in der Mitte sind Tiefe Fächer eingeformt, in die schwere Einbauten wie Kühlbox und Akkus tief im Schwerpunkt montiert werden können und in der Bugspitze sind die Einbauten hochgezogen um eine Crashbox und weiteren Auftriebsraum zu haben. Das eingebaute Auftriebsvolumen ist nicht nur in einen Doppelboden gebaut. Hier natürlich ein GFK Teil, aber bei älteren Booten sind die EInbauten auch aus Sperrholz in ähnlicher Art gefertigt.
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#23
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Danke für die Erklärung!
Dann hab ich das schon richtig verstanden. Werde mir mal gedanken machen, ob es Sinn macht, das doch noch, zumindest teilweise einzuplanen. Jetzt wäre nur noch die Frage offen, ob mein grundsätzlicher Aufbau so wie geplant in Ordnung geht... (Hab ich in Beitrag Nr. 20 beschrieben. Durch meinen Doppelpost ist das vielleicht untergegangen, drum weise ich lieber noch mal drauf hin...) Grüße |
#24
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Moin!
Dein Schichtweiser Aufbau den Du da vorhast kann man schon so ausführen. Die Frage ist eigentlich nur, was das Teil später alles aushalten soll! Beispiel: Dein Boot wird ein Trailerboot - sprich kein Wasserlieger. Also relativ kurz nass. 3 Schichten dürften locker reichen. Wasserlieger: Permanente Bewitterung und mechanische Beanspruchung. 3 Schichten sind an den schwer beanspruchten Stellen zu wenig. Überlege, welche Teile mehr, und welche Teile weniger den Elementen ausgesetzt sind. Ich würde im Innenbereich im Cockpit 3 Schichten laminieren. Am Spiegel eher 5 bis 7. wobei 3 Schichten rein als Wasserschutz gedacht sind und 5 bis 7 Schichten Konstruktive Hintergründe haben. Einfache Kistchen an Deck würde ich z.b. nur 1 oder 2 mal behandeln aber öfters lackieren dann. Ergo: Hat das Teil wichtige tragende Funktion: mit großer überlappung mehrere Schichten Laminieren. Alles andere nach wichtigkeit des Teils... Und: Es muss nicht die nächsten 2 Generationen halten! Es sollte aber so sein, das bei starkem Wellengang nicht wegen schlecht geklebter Matten der Spiegel bei voller Motorlast bricht und der NICHT AUSGESCHÄUMTE und somit nicht UNSINKBARE Schiffskörper mit Wasser vollläuft und kentert! Zur not nimm Brunnenschaum um den Rumpf mit einem Schwimmkörper auszusteifen. Das Material sorgt auch dafür, das dein Boot bei Wellengang das Laminat nicht dauernd gewölbt wird! Ansonsten bricht der Rumpf irgendwann durch das hin und her gebiege der See. Und der Schwerpunkt und somit sie Fahrteigenschaften werden davon beeinflusst. Stell Dir vor du fährst 3 km vor der Küste bei leichter See und ein Riss entsteht vorne. Was meinst wie lange Du Zeit hast, bis der Kübel abgesoffen ist, wenn kein Schaum mehr drin ist... Also das nur mal so als Fingerzeig von mir...
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-Bill: "Du hast dein Hattori Hanzo Schwert versetzt???" - Budd: "Jupp." -Bill: "Es war unbezahlbar!" -Budd: "Hä, in El Passo nicht. In El Passo haben sie mir 250 $ gegeben!" Grüße aus Bayreuth - Daniel
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#25
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Hallole,
geht ja voran. Bei Polyester wie gesagt auf die Härtungstemperatur achten. Ich würde immer mit einer Gewebeschicht abschließen. 300gr ist für eine schöne Obefläche sehr grob. Damit Du eine Vorstellung hast: Lackierbar mit Primer wirds ungefähr ab 80gr, ich nehme lieber 50gr. Bei Füllstoffen nutze ich folgende Aufteilung: Microballoons: für groben Spachtel/zum Auffüllen. Die Masse ist sehr leicht und super schleifbar, aber nicht zäh oder schlagfest. MIcrospheres: für Feinspachtel, deutlich schwerer und härter, aber immer noch gut schleifbar. Microfiber: für Verklebungen, Hohlkehlen an Innenkanten etc. Je nach Belastung und Aufstandsflächen kann man aber sicher auch anders arbeiten. Für die Verklebungen würde ich, aber das ist vielleicht auch übertrieben, immer Epoxy nehmen, weil Epoxy beim Aushärten nicht schrumpft. Wenn man Holz nur gegen Nässe schützen will reicht ein Anstrich mit Harz ohne Glas. Aber schon eine Lage Glas macht das Holz spürbar steifer und schlagfester. Zum Thema PU/PUR Schaum ("Brunnenschaum") -> einfach mal die Suchfunktion nutzen, dann aber nach Beispielen suchen, wo jemand tatsächlich schon mal größere Hohlkörper damit ausgeschäumt hat.
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Bootslog und Refitblog Jeanneau Microsail https://microsail.wordpress.com/ Geändert von horstj (24.04.2016 um 20:59 Uhr)
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