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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel!

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  #1  
Alt 26.06.2006, 09:22
Axl Axl ist offline
Cadet
 
Registriert seit: 24.06.2005
Ort: Berlin
Beiträge: 28
18 Danke in 4 Beiträgen
Standard Ist Ankern so schwer???

Tja .. bei so herrlichem Wetter fährt man natürlich mit dem Boot raus.
Am Freitag schnell Feierabend gemacht, die Damen (Frau und Nachbarin) von zu Hause abgeholt, Leinen los und schon ging es auf die Unterhavel.
Die Damen wollten zu Lieper Bucht, da man dort bei Südwest-Wind eine windstille Ecke findet. Die Bucht war um 16 Uhr noch recht leer. Also Anker ins Wasser geschmissen, Rückwärts in den Grund gefahren und Motor aus.
Die Damen sprangen ins Wasser, und ich machte mir mein erstes kaltes Lemon-Mix auf.
Soweit so gut!
Es dauerte keine Stunde, da hörte ich es an Backboard rasseln. Ich schaut von meiner Bootszeitung auf und sah wie ein Bayliner Ciera im Abstand von 5 m!!! sein Anker fallen ließ. Ich wollte gerade aufstehen, um zu fragen was das denn soll. Da winkte er schon an mich vorbei und es folgten noch drei anderen Boote gleicher Größe, die sich dann an ihm im Päckchen ranpackten. Ein Boot sogar noch zwischen mir und dem Bayliner, so dass der Abstand nur noch ca. 3m war.
Ich will hier nun nichts viel über das Erscheinungsbild der jeweiligen Besatzungsmitglieder sagen, die auf meine beiden Damen gafften und dabei dämlich grinsten, aber nach dem ersten Eindruck war ihr IQ nicht höher als 10 und Masse ihres Gewichts befand sich in Höhe des Bauchnabels.
Also was macht man???
Der Klügere gibt nach. Motor starten, Anker hoch und nur ein paar hundert Meter weiter eine ruhiges Ankerplätzen gefunden, wo bis zum späten Abend in Ruhe gefaulenzt wurde.

Am Sonntag nun wollten die Damen ein bisschen Action.
Also morgens zur Wasserskistrecke auf der Unterhavel gefahren.
Auf 2 m Wassertiefe 30 m vom Strand den Anker fallen gelassen, Kettenvorläufer samt Ankertau ordentlich ausrauschen lassen, Rückwärtsgang rein und fest gefahren. Immerhin war auflandiger Wind 3 aus SW.
Es dauerte nicht lange und 50 m weiter in Luv ankerte eine Regal Majestic 210 ... ein nettes Boot! Es dauerte keine 10 Minuten und sie waren auf 10 m an uns dran. Die Damen freuten sich, da die Bootsbesatzung recht nett aus sah (braungebrannt und kein Fett ). Auf meinen Zuruf, dass, wenn er mich rammt, wir einen Bootstausch vollziehen, bekam er mit, dass nur noch 5 m Abstand zu mir war. Er gleich nach vorne, zog einen 4,5 kg Plattenanker (für 25 Euro bei AWN) ohne Kettenvorläufer nach oben, startete dann den Motor, um sich dann sogleich mit Vollgas! (der arme Motor ) von mir zu entfernen.
Keine halbe Stunde später sah ich einen Bayliner Ciera (nicht der gleiche wie am Freitag!) auf mich zu treiben. Die Ankerleine hing senkrecht auf Spannung am Bug ins Wasser! An Bord zwei junge Pärchen, die das Wasserskitreiben beobachteten. Als sie im Abstand von 5 m an uns vorbei trieben, rief ich freundlicherweise rüber, dass es bis zur nächsten Wasserskitonne nur noch 10 m waren und ich würde mich fragen, wer denn stabiler sei ... die Tonne oder ein Bayliner. Darauf hin zogen die Herren ganz hektisch den Anker hoch und siehe da ... wieder ein 4,5 kg Plattenanker ohne Kettenvorlauf. Die Dinger gabs wohl mal im Sonderangebot ! Nachdem der Anker oben war, wurde der Motor gestartet (ich hab mal gelernt, dass man das umgekehrt macht!) sogleich auch den Hebel nach unten, um mit viel Welle Abstand zu gewinnen.
Aber alle guten Dinge sind drei!
Zwischenzeitlich hatte ca. 30 m in Luv eine Tresfjord geankert. Die Besatzung hatte den Anker ordentlich in den Grund gefahren, so dass man in Ruhe baden gehen konnte.
Und obwohl genug Ankerplatz vorhanden war, es musste sich noch jemand zwischen uns quetschen. Diesmal ein Sea Ray mit ca. 25 Fuß. Aus nächster Nähe konnte man nun hervorragend beobachten, wie der Skipper mit Hilfe der elektrischen Ankerwinde den Anker (ein Pflugschar ohne Kette! ) langsam in Richtung Grund hinab ließ. Die Ankerleine bekam lose, Ankerwinsch aus ... Motor aus und der Skipper widmete sich den zwei mitgebrachten jungen Damen. Diesmal dauerte es keine 5 Minuten und er war auf 3 m an mich dran. Ich kam wieder mit meinen Spruch, dass wir tauschen, wenn er mich rammt. Er grinste bloß, startete den Motor und fuhr langsam von mir weg, aber ohne etwa den Anker hochzuziehen!!! Nach 20 m ... Motor wieder aus. Nach 5 Minuten, wieder 3 m Abstand. Langsam sauer werden, sagte ich ihm freundlich an, dass man normalerweise den Anker rückwärts in den Grund fährt. Er stotterte was von ... jeder hat mal angefangen, zog diesmal den Anker hoch und fuhr in Richtung Strand, um bei einem Meter! Wassertiefe den Anker fallen zu lassen. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen, als durch die Wellen, die die Wasserskiboote verursachten, sein Z-Antrieb sich in den weichen Sandboden grub. Ein paar freundliche Badegäste halfen ihm dann den Kahn wieder frei zu bekommen.

Lernt man denn heute bei einem Bootsführerschein nicht mehr wie man ankert?!
Oder haben die Leute zuviel Geld, dass es ihnen egal ist, was mit dem teuren Boot passiert?!
Ich kann zum Glück noch über soviel Schwachsinn nur mit dem Kopf schütteln und drüber Lächeln.
Gruß an alle
Axl
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  #2  
Alt 26.06.2006, 09:31
Benutzerbild von Barracuda
Barracuda Barracuda ist offline
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Beiträge: 1.882
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Standard

Na auf alle Fälle hast Du doch Unterhaltung gehabt.
Ankern lernt man heutzutage wirklich nur durch Fehler, Abgucken oder eben durch das Boote-Forum In der Fahrschule wird dieses Thema nur gestreift.
Habe letzte Woche auch "auf Anker" an der Müritz übernachtet. Rund 300 Meter entfernt hat ein Segler ebenfalls übernachtet-allerdings ohne Toplicht. Da hätte ich keine 5 Minuten schlafen können obwohl es eine Bucht war.

Ciao
Barracuda
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  #3  
Alt 26.06.2006, 09:38
Benutzerbild von nidelv610
nidelv610 nidelv610 ist offline
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Boot: Nidelv 610 Volvo 4,3Gi
1.281 Danke in 694 Beiträgen
Standard Ankern ist öfters sehr stressig

Hallo Axl solche Erlebnisse habe ich in Kroatien jedes Jahr. Besonders Klasse finde ich es wenn der Nachbar beim Ankereinholen meinen Anker auch noch mit raus holt. Aber meistens ist es besser der klügere gibt nach.
Gruss Tomas
__________________

Wenn Ihr Lust habt schaut hier mal rein.
www.tomaskraus.de
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  #4  
Alt 26.06.2006, 10:18
Gustl Gustl ist offline
Captain
 
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Boot: Clear Aries Cabin
201 Danke in 121 Beiträgen
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Hallo Axl;
nein! In der Fahrschule lernt man das Ankern tatsächlich nicht. Man lernt so dort so vieles nicht was man unbedingt wissen sollte!
Da mein 1. Revier vor 3 Jahrten die Mosel war bekam ich auch erst auf Nachfragen einen Schleusenkurs, natürlich gegen Extrageld. Außer mir interessierte das wohl keinen in meinem Kurs ich machte ihn alleine.
Ans Ankern dachte ich damals auch noch nicht da die einzige Ankermöglichkeit vor einem Wehr war, was mir keine entpannte Zeit gebracht hätte.
Heuer habe ich mein Boot, übrigens auch eine Bayliner Cierra 2355, auf einem kleinen Lothringischen See und habe schon 3 mal geankert. Zwei mal hat der Anker gehalten einmal nicht. Jetzt weiß ich auch warum. Die beiden guten male wehte der Wind stur in eine Richtung, ich stellte mein Boot in den Wind und ließ mit der Winch den Anker fallen ( 3,5m Wassertiefe ca. 12 m Anker mit Edelstahlkette - von der Kettenlänge erzählen sie einem in der Fahrschule) und der Winddruck hat dann wohl den Anker eingegraben.
Das schlechte mal hatte ich drehenden Wind und der Anker hielt nicht. Das mit dem Rückwärts eingraben sagte mir niemand. - Fürs nächste mal weiß ich es jetzt.
- Danke
Gustl
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  #5  
Alt 26.06.2006, 11:29
xen xen ist offline
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hallo

also in der praxis lernt man es nicht, aber man bekommt imho schon gesagt, dass man gewisse grundregeln beachten sollte. anker, untergrund, vorlauf, tiefe x3 und dergleichen, dazu gibts so doofe hilfsmittelchen wie ankerwächter, ach ja, und wenn wir in einer bucht mit landfesten, 2 anker etc festmachen, dann kommt noch die taucherbrille raus. ich will doch sehen, wo und wie er liegt ;-), wenns denn nicht zu tief ist....

aber das ankerverhalten stösst mir auch immer auf, habe ich mit meinen booten schon immer zu tun gehabt, so scheinen andere wikrlich sorglos damit umzugehen und verwechseln ankern mit feststellbremse

*kopfschüttel*

xen
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  #6  
Alt 26.06.2006, 11:37
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Chaabo Chaabo ist offline
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952 Danke in 410 Beiträgen
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Ich weiß ja nicht, wie das bei Euch in Berlin ist, aber auf den Binnenwasserstraßen ist das Ankern innerhalb ausgewiesener Wasserskistrecken verboten.
__________________

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  #7  
Alt 26.06.2006, 11:42
Benutzerbild von tommes-os
tommes-os tommes-os ist offline
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Zitat:
Zitat von Chaabo
Ich weiß ja nicht, wie das bei Euch in Berlin ist, aber auf den Binnenwasserstraßen ist das Ankern innerhalb ausgewiesener Wasserskistrecken verboten.
Das war ja auch außehalb der Strecke. (Wenn ich richtig gelesen hab)
__________________
Gruß Thomas


_______________________
Echte Männer essen keinen Honig........
Echte Männer kauen Bienen...............
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  #8  
Alt 26.06.2006, 11:58
Benutzerbild von Paul Petersik
Paul Petersik Paul Petersik ist offline
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Ankern ist schon eine Wissenschaft für sich, auf jeden Fall aber ein wichtiger, manchmal sogar überlebenswichtiger Teil guter Seemannschaft. Dies gilt in verstärktem Maße für Seereviere und ganz besonders für Tidengewässer. Was dort gut ist, kann auch auf Binnengewässern und auf Flüssen nicht schlecht sein.
Was man nicht im Kurs für den Schein lernt, sollte man sich ganz schnell in der Praxis aneignen oder z.B. auch durch die geballte Erfahrung der Mitglieder hier im Boote-Forum.

Z.B. einfach in die Suchfunktion "Anker" eingeben.
Der geneigte Ankerer findet dort seitenweise gute Tipps z.B. zur richtigen
Ankergröße, zum Ankergeschirr und zum Ankern selbst.

Auch kann man dort z.B. lesen, dass die alte Faustformel Wassertiefe mal 3 ist Leinenlänge absolut überholt ist (wenn sie überhaupt jemals gestimmt hat!). Der Faktor 3 gilt noch nicht einmal für die Kette und schon gar nicht für die Leine. Übrigens: je geringer die Wassertiefe, desto größer muss dieser Multiplikationsfaktor sein.
Also z.B. auf 3 m Wassertiefe mit mindestens mit 15-20 m Kette (Faktor 5 bis 7) ankern.
Bei den modernen Patentankern komm es noch mehr als bei den alten Gewichtsankern auf den flachen Zugwinkel an, da sie sonst bei Zug wieder aus dem Grund gerissen werden können.
Wie gesagt - kann man alles nachlesen.

Gutes Ankern und

servus

Paul
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  #9  
Alt 26.06.2006, 11:59
Axl Axl ist offline
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Natürlich ist das bei uns auch so, @chaabo, aber zwischen der ersten Tonne (Beginn der Wasserskistrecke) und dem Strand sind ca. 100 m Abstand und da kann man prima ankern!

Mein Satz mit dem Bootsführerschein war natürlich etwas ironisch gemeint. Schon vor 25 Jahren (da habe ich mein Schein gemacht) wurde das Ankern nur in der Theorie behandelt. Aber bestimmte Grundlagen der Seemannschaft, auch wenn man meist nur Binnengewässer unterwegs ist, sollte man sich dennoch mit Hilfe von Büchern oder Abschauen von anderen Bootsbesitzern, aneignen. Ich kann mir vorstellen, dass die meisten Stegnachbarn oder Clubkameraden gerne Tipps geben.
Und wenn man Fehler, z.B. wie Gustl, selbst erkennt und daraus lernt, dann ist das ja auch völlig ok.

Gruß Axl
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  #10  
Alt 26.06.2006, 12:12
Benutzerbild von Tequila
Tequila Tequila ist gerade online
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Zitat:
Zitat von Paul Petersik
Also z.B. auf 3 m Wassertiefe mit mindestens mit 15-20 m Kette (Faktor 5 bis 7) ankern. Paul
... 20 m Kette dann brauch` ich aber ein größeres Boot

Nee im Ernst, es kommt immer darauf an was man erreichen will. Ich will zb. aus Platzgründen und wegen des Handlings auf meinem 6 m Böötchen keine Kette mitnehmen.
Ich habe einen 12 KG Plattenanker an einer normalen 25m Ankerleine und in meinem Ankerrevier reichte das bisher immer aus.

Ich schlafe aber auch nicht auf dem Boot wenn es ankert - es ist also immer unter Kontrolle.

Blind vertrauen würde ich auf meine Methode natürlich nicht.

Grüße
Heinz
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* hoffentlich werd` ich nie erwachsen *
* Heinz *
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  #11  
Alt 26.06.2006, 12:22
xen xen ist offline
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hallo

faktor 5-7 hm, eine ankerdiskussion ;-) - ne ich sach jetzt nichts, aber bei 8 meter wassertiefe in einer bucht mit heck anker und 2 landfesten, bin ich bisher mit gut 35 meter kette gut gefahren. soweit vorne weiss ich ja gar nicht wo ich hinten rauskommt, wenn ich rückwärts in die bucht fahr (ausser ich kenn den grund wie meine westetasche?)

naja, seis drum
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  #12  
Alt 26.06.2006, 13:29
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Paul Petersik Paul Petersik ist offline
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Zitat:
Zitat von xen
hallo

faktor 5-7 hm, eine ankerdiskussion - ne ich sach jetzt nichts, aber bei 8 meter wassertiefe in einer bucht mit heck anker und 2 landfesten, bin ich bisher mit gut 35 meter kette gut gefahren. soweit vorne weiss ich ja gar nicht wo ich hinten rauskommt, wenn ich rückwärts in die bucht fahr (ausser ich kenn den grund wie meine westetasche?)

naja, seis drum
Da liegen wir nicht weit auseinander.

Ich schrieb: je geringer die Wassertiefe, desto größer sollte der Multiplikationsfaktor zwischen Tiefe und Ketten-/Leinen-Länge sein.

Ich hätte weiter fortfahren können: je größer die Wassertiefe, desto kleiner kann der Faktor werden. Kleiner als 4 sollte er m.E. nicht werden.
Wer nur 50m Kette an Bord hat, der kann auch mal auf 12 oder 13m Wasser, und bei gutem Grund und moderatem Wetter auch auf 15m ankern.

Ich mach mal ein drastisches Beispiel, um zu verdeutlichen, was ich meine: wir liegen auf 0.5m Wassertiefe und müssen bei einem angenommenen Faktor von 3 nur 1.5m Kette/Leine stecken. Dass das verrückt ist, wird sicher einleuchten. 5m = Faktor 10 wäre eher angebracht.

Mir kommt es mit diesem zugegebeneraßen nicht sehr realitätsnahen Beispiel nur darauf an, zum Nachdenken anzuregen und ebenso alte wie falsche "Daumenpeilungen" ad absurdum zu führen.

Wenn Du bei 8m Wassertiefe 35 m Kette steckst, so entspricht das einem Faktor von knapp 4.5, was bei gutem Grund und moderatem Wind/Strom absolut in Ordnung ist.

@ Heinz,
ich spreche nicht von Kaffeeankern.
25m Kette der Stärke 6mm wiegen 20 kg und passen in einen Eimer. Da brauchen Deine 25 m Leine aber schon mehr Platz. Dein Plattenankern ist mehr als ausreichend groß/schwer gewählt, also ok.

Servus

Paul
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  #13  
Alt 26.06.2006, 17:35
chevyuser chevyuser ist offline
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763 Danke in 354 Beiträgen
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Hallo,
ich bin ja nun nach meinem ersten Jahr mit Boot auch schon ein bisschen schlauer geworden.
Ich habe einen Klappanker mit 15kg und 5m Kettenvorlauf dran, dann noch ca 15m Leine. Damit lässt dichs in der Adria im sandigen Grund hervorragend ankern. Das Boot hat 6m und ca 1000kg. wenn ich alleine in der Bucht bin dann benutze ich auch schonmal den Heckanker um das Boot zu fixieren damit der Schatten vom Bikinitop auf der Rücksitzbank bleibt damit meine kleine Tochter dort schlafen kann.
Ansonsten habe ich gelernt zu schauen wie die anderen Boote ausgerichtet sind und fahre entsprechend in dieser Richtung mein Ankermanöver mit rückwärtigem eingraben des Ankers.
natürlich beachte ich den zu erwartenden Schwojkreis der anderen, was allerdings ja bei nicht fxiertem Heck nicht so schweirig ist da ja alle Boote mehr oder weniger in der gleichen Richtung um ihre Anker treiben.

Um schön baden zu können ankere ich meist in Wassertiefen bis 2m.
Dieses Jahr war ich auch schon in der Donau und dort habe ich das am Gewässerrand ebenso gemacht, hat Klasse funktioniert.


Gelernt habe ich davon nichts im Bootsführerschein, alles abgekupfert und erfragt
__________________
Manchmal tut einfach ein Boot Not!
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  #14  
Alt 27.06.2006, 10:13
blpower blpower ist offline
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Ort: Leipzig, Liegeplatz nähe BRB
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Boot: Quicksilver Cruiser 470, Evinrude E-Tec 50
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Hallo Leute, folgende Frage:

ich hab ja nun sonen tollen Ankerkasten mit Ankerrolle am Bug, wo ich den immer gut haltenden M-Anker 5 kg für mein 5m-Bötchen verstaut habe.

Wenn ich jetzt aber mit dieser Kombi möglichst weit an Land fahren will, um gerade so nicht mit dem Rumpf aufzusetzen, müßte ich ja eigentlich rückwärts fahren, da mein Anker ja vorne ist- doch dann setze ich mit dem Antrieb auf . Also hab ich meinen Ankerkasten häufig nicht in Betrieb, da ich den Anker sowieso dauernd am Heck brauche. Entsprechend liegt der Anker immer irgendwo unordentlich im Heck herum :-( . Wie macht Ihr das genau, wenn Ihr möglichst weit an Land kommen wollt?

Grüße
Markus
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  #15  
Alt 28.06.2006, 10:47
Axl Axl ist offline
Cadet
 
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Ort: Berlin
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18 Danke in 4 Beiträgen
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Hallo @ blpower
Ich ankere auch gerne mit dem Bug zum Strand und bei einer Tiefe, wo mein Boot (5,50 m lang) auch bei starken Wellengang nicht aufsetzt; also bei ca. 1,50 m.
Eine Bugrolle, samt Ankerkasten hat mein Boot nicht und hab ich auch nicht vor einzurichten. Mein Hauptanker samt Kette und Tau liegt unter meinem Fahrersitz; zurzeit noch auf den Boden, aber ein Verstau-Kasten aus Sperrholz ist dafür in meinem Keller schon in Arbeit.

Die Tiefe der meisten meiner Ankerplätze kenn ich natürlich auf der Havel in Berlin, so dass ich genau weiß, wann der Anker fallen muss.
Im Normalfall, fahre ich im Standgas auf das Ufer zu und achte auf das Echolot. Wenn der gewünschte Abstand zum Ufer erreicht ist und die Tiefe nicht kleiner als 3 m ist, geht der Anker ins Wasser. Dann das Tau einmal um die Heckklampe und so viel Leine nachlassen, bis ca. 12 - 15 m Tau ausgerauscht sind; dabei immer das Echolot im Auge. Dann das Tau festmachen. Nun sollte sich durch das Standgas mit eingelegtem Vorwärtsgang der Anker schon etwas fest fahren. Man merkt das an der Wasserbewegung (z.B. auf Blasen im Wasser achten, zur Not kann man auch reinspucken ), ob sich das Boot noch vorwärts bewegt. Zum Schluss etwas mehr Gas gegeben und kontrollieren, ob der Anker auch wirklich fest ist.
Sollte man bei 12 – 15 m Tau immer noch zu weit vom Ufer sein, dann gibt man einfach mehr Tau. Ob ich nun 12 m Tau oder 25 m Tau bis zum Anker habe, ist mir eigentlich egal.

Um sich dann am Ufer festzumachen ... da suche ich auch noch die perfekte Möglichkeit.
Einen zweiten Anker am Ufer in den Sand gerammt ist eine Möglichkeit, allerdings manchmal nicht so gut für die Badegäste am Strand. Kinder könnten sich u.U. daran wehtun.
An einen Baum festmachen ist verboten, was ich auch richtig finde. Das Seil könnte die Rinde verletzen.
Das optimale wäre für mich ein überdimensionaler Zelthering. Also ein Stück verzinktes Winkeleisen (ca. 5 – 6 cm Schenkellänge und ca. 1 m lang) an einer Seite spitz zu geschliffen (damit man ihn in die Erde bekommt), an der anderen Seite ein Loch für einen Schäkel. Das Teil kurz vor dem Ufer in den Sand gerammt und mit einem Ankerball versehen, so dass sich keiner die Zehen daran aufhaut.
Im Handel hab ich so was bist jetzt noch nicht gesehen, aber ich werde bei Gelegenheit eine Schlosserei suchen, die mir so ein Teil bauen soll. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Teil teuer sein wird!

Gruß Axel
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  #16  
Alt 28.06.2006, 11:09
Benutzerbild von Dominik
Dominik Dominik ist offline
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... solche Erdhaken sind in Friesland gängig und daher erhältlich...

Gruß,
Dominik
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  #17  
Alt 28.06.2006, 11:14
Benutzerbild von ToDi
ToDi ToDi ist offline
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Zitat:
Zitat von Axl
...
Das optimale wäre für mich ein überdimensionaler Zelthering. Also ein Stück verzinktes Winkeleisen (ca. 5 – 6 cm Schenkellänge und ca. 1 m lang) an einer Seite spitz zu geschliffen (damit man ihn in die Erde bekommt), an der anderen Seite ein Loch für einen Schäkel. Das Teil kurz vor dem Ufer in den Sand gerammt und mit einem Ankerball versehen, so dass sich keiner die Zehen daran aufhaut.
Im Handel hab ich so was bist jetzt noch nicht gesehen, ...
so etwas gibt es, nennt sich Bohranker und zB bei SVB https://www.svb.de/pdf/s_10.pdf für 10,90 € erhältlich. AWN etc haben den soweit ich weiß auch. Da würde ich allerdings nur zum "Bade-Ankern" dran festmachen wollen.
__________________
Gruß Thomas
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  #18  
Alt 28.06.2006, 11:14
Benutzerbild von wolf b.
wolf b. wolf b. ist offline
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Zitat:
Zitat von Axl
....Um sich dann am Ufer festzumachen ... da suche ich auch noch die perfekte Möglichkeit.
Einen zweiten Anker am Ufer in den Sand gerammt ist eine Möglichkeit, allerdings manchmal nicht so gut für die Badegäste am Strand. Kinder könnten sich u.U. daran wehtun.
An einen Baum festmachen ist verboten, was ich auch richtig finde. Das Seil könnte die Rinde verletzen.
Das optimale wäre für mich ein überdimensionaler Zelthering. Also ein Stück verzinktes Winkeleisen (ca. 5 – 6 cm Schenkellänge und ca. 1 m lang) an einer Seite spitz zu geschliffen (damit man ihn in die Erde bekommt), an der anderen Seite ein Loch für einen Schäkel. Das Teil kurz vor dem Ufer in den Sand gerammt und mit einem Ankerball versehen, so dass sich keiner die Zehen daran aufhaut.
Im Handel hab ich so was bist jetzt noch nicht gesehen, aber ich werde bei Gelegenheit eine Schlosserei suchen, die mir so ein Teil bauen soll. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das Teil teuer sein wird!
Hallo Axel,

hast du schon einmal an Schraubanker gedacht? Gibt es auch im Campingbedarf.
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  #19  
Alt 28.06.2006, 11:23
Axl Axl ist offline
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Also von diesen Bohr- oder Schraubanker habe ich zwei Stück. Ein hab ich im Auto, um mal beim Zelten meinen Hund festzubinden, den anderen habe ich im Boot, um mal ein Badeschlauchboot zu befestigen. Für was anderes kann man die Dinger nicht nehmen.
Meine Doriff wiegt je nachdem wieviele ich zum Baden mitnehme ca. 800 - 1000 kg. Da würde solch ein Bohranker, nach der ersten Welle verbiegen.

Aber trotzdem Danke für den Tip!

@Dominik ... hast du vielleicht ein Internethandel für die Teile aus Friesland?

Gruß Axel
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  #20  
Alt 28.06.2006, 11:24
Benutzerbild von le loup
le loup le loup ist offline
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Zitat:
Zitat von wolf b.
Zitat:
Zitat von Axl
....
Das optimale wäre für mich ein überdimensionaler Zelthering. ....
Hallo Axel,

hast du schon einmal an Schraubanker gedacht? Gibt es auch im Campingbedarf.
moin

die überdimensionierten korkenzieher halten auf rasenflächen recht gut, im sand manchmal nicht so dolle.

im campingbedarf gibt es spezielle sand-heringe|-häringe

le loup
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www.oldieboote.de - der treffpunkt für das klassische motorboot mit wartburg, trabant, P70, lada, skoda oder auch modernem motor und dessen eigner/eignerinnen

.
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  #21  
Alt 28.06.2006, 11:54
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skip skip ist offline
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Beiträge: 646
Rufzeichen oder MMSI: Hallo!
1.246 Danke in 584 Beiträgen
Standard Erdanker

hallo,

ich hatte schon mal gedacht, als erdanker so ein teil für die wäschespinne zu nehmen (5€ bei lidl) das ist aus metall und sicher stabiler als die teuren korkenzieher ausm yachthandel.... und es ist ein hebel zum reindrehen dabei..

mfg skipkl

scheint die sonne auf das schwert, macht der skipper was verkehrt...
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  #22  
Alt 28.06.2006, 11:55
Benutzerbild von blaue-elise
blaue-elise blaue-elise ist offline
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Dann schmeiße ich nach Erd-, Schraub- und Bohranker mal noch einen weiteren Begriff auf den Markt. Drehanker.
Der hält gut und den verbiegt auch keiner so schnell.

Gruß
Norman
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  #23  
Alt 28.06.2006, 11:57
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Dirk Dirk ist offline
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Zitat von Axl
......An einen Baum festmachen ist verboten, was ich auch richtig finde. Das Seil könnte die Rinde verletzen.

Gruß Axel

Mach ich auch nicht aber das WSA!
Die binden ihre Lastkähne auch an den Bäumen fest, selber oft gesehen. Dafür nehmen sie aber erst einen breiten Gurt mit beidseitiger Schlaufe und dann erst den Festmacher!

Ich nutze fast immer die Bohranker (Korkenzieher), auch im Wasser sitzen die fest.
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Gruß Dirk


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  #24  
Alt 28.06.2006, 12:53
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ich kann über meinen Drehanker nicht klagen, der hält
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  #25  
Alt 28.06.2006, 20:15
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Standard Re: Ist Ankern so schwer???

Zitat:
Zitat von Axl
[...]sagte ich ihm freundlich an, dass man normalerweise den Anker rückwärts in den Grund fährt.
Nicht unbedingt. Also wir segeln oft an den Ankerplatz. Nachdem wir die Segel geborgen haben, warten wir, bis die Restfahrt auch noch raus ist und lassen dann den Anker runter. Dabei gebe ich dann langsam die Kette nach, während das Boot vom Wind - sofern vorhande... - zurücktreibt (um die Kette nicht auf den Haufen zu schmeißen). Wirklich eingraben lässt er sich so jedenfalls nicht.
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Gruß
Nils
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