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Törnberichte Wie der Name schon sagt. Keine Antwortmöglichkeit! |
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#1
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Wiesbaden - Nordsee (Helgoland) - und zurück
Liebes ,
anbei wie versprochen der Törn Bericht unsere diesjährigen Sommerurlaubstörns, aus welchem wir Anfang der Woche zurückgekehrt sind. LG Duke Teil 1: Vorabverlegung Richtung Norden 15.07.2016 Verlegungsfahrt (Männertour) Wiesbaden bis CFC Crefelder Yachtclub – Fahrzeit 7 h; herrliches Wetter, Durchschnittsgeschwindigkeit ca.36 km/h und abends leckere Piroggi im Krefelder Clubrestaurant. 16.07.2016 Verlegungsfahrt CFC bis Boya Münster – 6 Schleusen, Fahrzeit 12 h; morgens 8.00 Uhraufgebrochen bei schönstem Wetter, Ruhrschleuse ohne Wartezeit – vielversprechender Start. Leider ab der Schleuse Gelsenkirchen (beim Einkuppeln zur Ausfahrt) Probleme mit der Steuerbordmaschine, welche sich unter lautem Alarmton immer wieder abschaltet. Diagnose: Schaltzug oder Aktuator defekt, also bis Münster nur mit der Backbordmaschine gefahren. Dort telefonisch mit Wolfgang von Boya Münsteralles besprochen, der uns sehr freundlich in Empfang nahm und versprach, bis zum Urlaubsbeginn nächste Woche den Fehler zu beseitigen. aAends sehr lecker im „AltdeutscheSchänke“ in Greven geschmaust und morgens mit dem Zug nach Hause. Geändert von Duke70 (18.08.2016 um 15:46 Uhr)
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#2
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Teil 2: gemeinsam auf die Urlaubsinsel
23.07.2016 AnBord gehen mit der Familie in Münster. Herzlicher Empfang von Wolfgang (Boya),der defekte Aktuator war ausgetauscht ohne dass das Boot rausmusste, und vollgetankt bis obenhin waren wir auch. Abends nochmal lecker in die „Altdeutsche Schänke“ und früh in Bett. 24.07.2016 Münster bis Hotel am Wasserfall (Lingen) – 6 schleusen, Fahrzeit 8,5 h; unser längster Schlagauf diesem Törn lief ganz ok, Kinder und Hund überstanden die lange Fahrzeitrecht ordentlich. In Lingen war für unsere breite zunächst kein Platz frei (trotz Vorbestellung). Nach einigem Hin- und her bekamen wir aber unsere Boxund konnten uns im zugehörigen Campingplatz Schwimmbad abkühlen. Das Essen im Restaurant„Lachstreppe“ war ordentlich, mit Blick auf unser Boot und das Wehr (=Wasserfall) 25.07.2016 Hotel am Wasserfall bis WSH Haren (Ems) – 3 Schleusen, Fahrzeit 5 h; Wieder um 08.00Uhr in herrlicher Morgensonne los, dafür auch relativ früh in der wirklich schönen Anlage des WSH Haren angekommen. Der einzige Kritikpunkt: Es gibt keinWasser am Steg! Man muss zu einem extra „Wassersteg“ im Hafen anlegen, dort tanken, und wieder zurück verlegen; leider haben wir das erst erfahren, als wir uns schön festgemacht mit Landstrom am Liegeplatz eingerichtet hatten... Wir waren dann im schönen Städtchen Haren unterwegs, haben im Steakhaus am Dom gut gegessen, und die Kinder jede Menge Stegfreundschaften geschlossen. 26.07.2016 WSH Haren bis Weener – 4 Schleusen, Fahrzeit 6,5 h; Nach etwas Heckmeck von der ziemlich strömungsfühligen Zufahrt zur Schleuse Weener kamen wir im alten Hafen an. Wir lagen an der Kaimauer unmittelbar vor den Motorhauben der dort eng abgestelltenWohnmobile – mit durchweg netten Nachbarn, aber Diskretion und Abstand sieht halt anders aus. Das Städtchen selbst wirkt – insbesondere im Vergleich zum herausgeputzten Haren – etwas „abgewetzter“, viele leere Geschäfte und Schaufenster prägen den Weg ins Zentrum. Morgen gibt’s beim Krankenhaus einen frühen Bäcker mit leckeren Brötchen, genau eine morgendliche „Hundedistanz“. 27.07.2016 Weener– Langeoog – „außen rum“ Fahrzeit 6 h; ab 07.55 Uhr also der große Überfahrtstag. Pünktlich aus der Schleuse rausgekommen (nach abendlicher Voranmeldung) und mit der Ebbe aus der schoko-schlick-braunen Ems ausgelaufen. Alles lief zunächst nach Plan, der morgendliche Dollart ist schon beeindruckend, wenn die Wasserflächen immer weiter und die Schiffe immer größer werden. Westlich von Borkum zeigte sich zum ersten Mal eine Abweichung Plan/ Wirklichkeit: ich hatte alles so berechnet, dass uns die Ebbe bis zur Tonne Westerems rauszieht, dort die Tide kentert, und wir mit der Flut im Rücken einen ruhigen Ostkurs nördlich der Inseln bis Langeoog laufen können. Was ich nicht bedacht habe, dass wir dann genau bei Niedrigwasser Borkum Riff im relativ spitzen Winkel überfahren müssten, was ich mir vor Ort mangels eigener Revier Kenntnisse dann doch nicht getraut habe. Also zunächst 45 min. nach Norden den betonnen Fahrweg durch das Riffgatt auf den Windpark zu, um Nordbreite oberhalb Borkum zu gewinnen. Hier hatten wir natürlich Wind und Flutstrom schön von der Seite, mit etwa 16 Knoten „langsame“ Gleitfahrt als Kompromiss zwischen zu starkem Rollen und zu hartem Eintauchen ließ es sich so leidlich aushalten. Zudem zeigte der Windy Rumpf schon hier, was er in sich hat, sowohl beim zumeist extrem geschmeidigen Eintauchen des Deep-V als auch bei den wenigen härteren Stößen (dazu späternoch mehr). Nach besagten 45 min. Nordkurs konnten wir dann bei herrlicher Sonne und offenem Dach nach Osten mit etwa 24 Knoten vor Wind und Welle an den Inseln vorbeiziehen und durch die Accumer Ee nach Langeoog einlaufen. Im Urlaub angekommen! Geändert von Duke70 (18.08.2016 um 15:36 Uhr)
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#3
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Teil 3. Ausflug nach Helgoland
02.08.2016 Langeoog bis Helgoland – Fahrtzeit 2,5 h; Nach ein paar schönen Tagen Inselurlaub liefen wir am Vormittag bei sonnigem Wetter in der letzten Stunde der Flut aus. Wir liefen unterhalb des VTG bis zur Tonne TG9, und dann auf einem Nordkurs bis Helgoland. Idealerweise würden wir bis zur Wendetonne die Flut halb im Rücken haben, danach die einsetzende Ebbe. Der Wind begann mit etwa 3 aus SW Richtung, frischte dann später auf 4 auf, in der Deutschen Bucht stand ca. 1 m Welle. Wir konnten entspannt mit durchschnittlich 19 Knoten laufen, aber insbesondere auf dem Nordkurs bis Helgoland hatte unser Rumpf im Vergleich zur Anfahrt nach Langeoog ordentlich zu arbeiten: auch dies löste die Windy perfekt, wir konnten offen fahren und freuten uns, als der rote Felsen vor uns immer größer wurde. In Helgoland natürlich entsprechend allem Rat erst mal zu Rickmers tanken – 640 Liter für 516 EUR, da machte sogar tanken Spaß. Im Anschluss schönen Liegeplatz an der Ostkaje belegt, die Kinder hofften auf späteren Päckchenzuwachs. Bei traumhafter Sonne ein Rundgang ums Oberland, welcher den richtigen Hunger auf große Portionen Knieper in „Weddig´s Fischerstube“ machte –lecker!!! Am Abend hatten wir tatsächlich noch ein Päckchen bekommen, und leerten gemeinsam diverse Sundowner auf unserer Badeplattform. 04.08.2016 heutesollte die Rückreise stattfinden. Leider hatte sich das Wetter über der Deutschen Bucht komplett gedreht – seit zwei Tagen blies NW 7 mit Böen bis 8 über die Insel – wir sitzen alle fest. Ein kleines Fenster mit „nur“ starkem Wind ist für Freitagvormittag angesagt, wir machen uns mental bereit. Ansonsten herrlicher Helgoland Urlaub, Düne mit Robben, die fantastische Panorama-Sauna im Schwimmbad, und die einmalige Seezunge im „Aquarium Café“ – wir lassen es uns gut gehen. 05.08.2016 Helgoland bis Langeoog – Fahrtzeit 3,5 h; was soll ich sagen, wir hatten NW Wind Stärke 5, gelegentliche in Böen mehr, Wellenhöhen um die 1,5 m, es war ein ordentliches Angebolze, insbesondere nach der Kursänderung bei Tonne TG9. Das Dach musste zu bleiben, wir bekamen so viel drüber, dass die Scheibenwischer dauerliefen und das Boot später eine echte Salzkruste hatte. Ich hatte eine Hand am Steuer und die andere die ganze Zeit am Haltegriff, um die Bewegungen und Wellentäler abzufedern, zudem mussten wir sukzessive Fahrt rausnehmen, nach der Tonne TG9 sind wir nur noch 9-10 Knoten gen Westen gelaufen. Die Crew hat es so halbwegs gut überstanden, alleine das Boot gab zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Anzeichen von Unsicherheit, im Gegenteil – danke nochmal nach Norwegen. Glücklich und erschöpft liefen wir in Langeoog ein. Geändert von Duke70 (18.08.2016 um 15:45 Uhr)
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#4
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Teil 4: zurück nach Wiesbaden
07.08.2016 Langeoog bis …abgebrochen – Fahrzeit 40 min. Planmäßig wollten wir am Sonntag außen rum zurück in die Ems bis Papenburg – leider hatte sich das Wetter nicht gebessert, im Gegenteil. Wir wollten es aber zumindest versuchen, und liefen mit Sonnenaufgang um 05.55 Uhr aus dem Langeooger Hafen aus. Plan war, mit der Ebbe nach Westen an den Inseln vorbeizukommen, und dann bei Einsetzen der Flut in die Westerems zu laufen. Wir sind noch aus dem Seegatt rausgefahren, in der Hoffnung, dass sich die Wellen der dort stehenden heftigen Brandung draußen etwas besser anfühlen – leider falsch gedacht. Die ganze See zeigte bis zum Horizont weiße Schaumkronen bei Welle > 1,5m. Zudem stand natürlich NW-Wind gegen den Ebbstrom… Wir haben kurz überlegt, das vermutlich wir (Boot sowieso) das schaffen könnten, aber unseren Kindern wohl mit einem derartigen Ritt den Spaß am Bootfahren erst mal austreiben würden – also zurück in den Hafen, wo wir um 06.40 Uhr wieder festmachten. 09.08.2016 Langeoog bis Norderney – Fahrzeit 2 h; die Zeit drängte, da wir nach Hause und ich wieder arbeiten mussten. Also den etwas weniger stürmischen Dienstag genutzt, uns innen rum vorbei an Baltrum und Norderney durch die Prickenwege der Wattfahrwasser Richtung Heimat zu tasten. Wir liefen knapp zwei Stunden vor Hochwasser in Langeoog aus, hier kam uns natürlich der stürmische NW-Wind zu pass, der relativ früh relativ viel Wasser in die Seegatten drückte. An der knappsten Stelle vor Baltrum zeigte das Echolot kurz nur noch 30 cm Wasser unter den (bereits dezent höher getrimmten) Antrieben, aber danach wurde es mehr und wir wussten, wir kommen ohne Aufsetzen durch. 10.08.2016 Norderney bis Marina Park Emstal (Walchum) – 2 Schleusen, Fahrzeit 6,5 h; Weiter ging es innen rum, da der anhaltende NW in der Deutschen Bucht außen schon gut 3 m Welle aufgebaut hatte. Viele Stegnachbarn blieben aber lieber noch abwartend im Hafen. Wir liefen ca. 2,5 h vor HW aus, passierten erst den Prickenweg im Juister Watt in die Osterems und danach das Wattfahrwasser über Memmert in einem Rutsch; in letzterem blieb uns insbesondere das Tonnensuchen gegen die Abendsonne (auf SW-Kurs) in bleibenden Erinnerung. Vor der Seeschleuse Papenburg sollten wir 50 min. warten, so dass wir beschlossen, soweit es geht in den Dortmund-Ems-Kanal zu laufen. An der Schleuse Herbrum holte uns auf die Funkmitteilung „Wir kommen von Norderney und wollen zu Berg“ der mitleidige Schleusenwärter sofort mir der Kammer alleine ab. Letztlich kamen wir abends müde in Walchum an, dort war zwar nix mehr los, außer den Mücken, aber wir waren froh aus dem Gezeitenbereich heraus zu sein. Mit Nudeln „olio aglio“ beendeten wir auf dem Boot gemeinsam den Seeabschnitt unseres Urlaubs. 11.08.2016 Marina Park Emstal (Walchum) bis Hotel am Wasserfall (Lingen) – 5 Schleusen, Fahrzeit7 h; Da wir am Vortag weiter gekommen waren, als geplant, beschlossen wir, direkt bis Lingen zu fahren. Das Wetter war mäßig, das Essen im gehobenen Restaurant umso besser. 12.08.2016 Hotel am Wasserfall (Lingen) – Yachthafen Fuestrup (Münster) – 6 Schleusen, Fahrzeit 8 h; langsam haben wir vom Schleusen genug; das Essen im Hafen in Fuestrup war lecker, außerdem sehr moderne Waschmaschine/ Trockner, die Kinder spielten bis abends draußen. 13.08.2016 Yachthafen Fuestrup bis MBC Lünen (Datteln) – 1 Schleuse, Fahrzeit 6,5 h; ja, nur eine Schleuse, danach die abwechslungsreiche Rückfahrt durch das Münsterland. Beim MBC Lünen gabs eine nette Aufnahme und einen gutsortierten Lidl um die Ecke. Wir konnten waschen und die zur Neige gegangenen Vorräte etwas aufstocken. Mit einem frischen hausgemachten Abendbrot an Bord beschlossen wir den Tag. 14.08.2016 MBC Lünen bis CFC Krefeld – 5 Schleusen, Fahrtzeit 8h; heute haben wir den Sonntag echt unterschätzt, mit seinem erheblichen Sportbootaufkommen. Denn nach Füllen der Tanks im netten Dattelner Club zog es sich insbesondere an den erstenSchleusen extrem hin. Eigentlich müssten wir heute zuhause sein, aber dank netten Chefs konnte ich nochmal um drei Urlaubstage verlängern. Das bekannt leckere Clubrestaurant in Krefeld machte mit reichhaltigem Essen und Trinken bei Sonnenuntergang dann wieder alle Strapazen wett. 15.08.2016 CFC Krefeld bis Funboat Marina St. Goar – Fahrzeit 6 h; Juchuu, keine Schleusen mehr – also mit im Schnitt 33 km/h den Rhein hoch geglitten und in der echt netten und lockeren Funboat Marina festgemacht. Leider war Richards Grill heute zu, so dass wir uns mit dem Shuttleservice vom Restaurant Rebstock zu leckerem Wild abholen und zurückbringen ließen. Bei einem Drink auf dem Vordeck klang der letzte Abend an Bord aus… 16.08.2016 Funboat Marina bis Wiesbaden – Fahrzeit 2,5 h; in gemütlichem Tmpo ging es zurück inden Schiersteiner Hafen, den wir bei strahlender Sonne mittags erreichten. Dort ließen wir mit den Stegnachbarn bei ersten Erzählungen und „Anlegeschluck“ den Urlaub ausklingen und erreichten abends unsere Wohnung. Fazit: rd. 1500 km Traumtörn mit „etwas von allem“ dabei… Betriebsstunden: 101 Verbräuche: 2700 l Diesel 2500 l Bordwasser 66 l Mineralwasser 3 Kisten Jever 3 Kisten Wein und diverses anderes… LG Duke Geändert von Duke70 (18.08.2016 um 21:45 Uhr)
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