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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Kann man(n) so naiv sein?
Folgender Artikel Stand in der gestrigen Ausgabe des Flensburger Tageblatts:
Verschollener Segler stand unter der Dusche Ein kieloben treibende Jolle auf der Innenförde setzte am Sonntag Abend eine große Suchaktion in Gang. Gegen 18 Uhr am Sonntag verdunkelte sich im Westen der Himmel. Eine Gewitterfront zog auf. Trotzdem entschied sich ein etwa 40 Jahre alter Mann, mit seiner Segeljolle von der Großen Ochseninsel zurück nach Flensburg zu segeln. Eine fatale Fehleinschätzung, die eine große Rettungsaktion nach sich zog. Die gelbe Piraten-Jolle kam nicht weit. Die Wasserschutzpolizei schätzt, dass die Böenwalze der Front die etwa fünf Meter lange Schwertjolle schon auf dem ersten Schlag gegen den auffrischenden Wind erwischte und kentern ließ. Um 19.30 Uhr meldete sich über UKW der Skipper der Segelyacht „Godewind II“, dass er zwischen den Ochseninseln und Meierwik eine kieloben treibende Jolle gesichtet habe. Eine Person sei nicht an Bord gewesen. Die Wasserschutzpolizei leitete über die Rettungsleitstelle die Suchaktion ein. Die Marine setzte in Warnemünde einen Seaking-Hubschrauber der SAR-Staffel in Marsch, aus Langballigau kam der Seenotrettungskreuzer der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger, neun private Motor- und Segelyachten halfen bei der Suche auf der Innenförde, die dänische Polizei kämmte den Strand ab. Weil im Verlauf der Suche ein Bekleidungsstück im Wasser gefunden worden war, gingen die Suchmannschaften vom schlimmsten Fall aus – dass der Segler irgendwo im Wasser treibt. Während all das geschah, stand der Schiffbrüchige zu Hause unter der heißen Dusche. Um 21.50 Uhr wurde die Suche abgebrochen, gegen 22 Uhr, so Rolf Grothkopf, Chef des Wasserschutz-Polizeireviers Flensburg, kam den Beamten auf der Rückfahrt ein Motorboot entgegen, dessen Skipper sich als der verunglückte Segler zu erkennen gab. „Er war jetzt losgefahren, um das Boot zu bergen“, sagt Grothkopf. Wie sich herausstellte, war er nach der Kenterung von einer anderen Segelyacht an Bord genommen und im Industriehafen abgesetzt worden. Bei aller Freude, dass der Mann die Havarie unbeschadet überstanden hatte, machte sich doch auch Ärger breit. „Wir hatten eine ganze Menge Rädchen in Bewegung gesetzt“, sagt Grothkopf. „Die Aktion dürfte gut 15 000 Euro gekostet haben.“ Doch weder der Skipper der rettenden Yacht noch der Gerettete seien auf die Idee gekommen, die Polizei kurz über den glücklichen Ausgang der Kenterung zu informieren. „Der Segler ist ein alter Flensburger. Da hätte er sich eigentlich denken können, dass eine kieloben treibende Jolle auf der Förde eine Suchaktion nach sich zieht.“ Quelle: Flensburger Tageblatt vom 11.07.06 No comment
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Wenn die Klügeren immer nachgeben, geschieht nur das, was die Dummen wollen. |
#2
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das ist nicht nur naiv...
oh mann, erstens bei dem Wetter mit der Nußschale aufs Wasser ist schon blöd genug - dann aber noch so geistig beschränkt zu sein, das Ding kieloben da schwimmen zu lassen und niemanden zu informieren... - hat wohl den Mast vorn Kopf gekriegt, oder zu viel Wasser geschluckt.
P.S.: Wäre er zu den Fischen gegangen, hätte er sehr wahrscheinlich Aussicht auf einen Darwin-Award gehabt |
#3
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Vielleicht denken Sie ja bereits über eine Kostenbeteiligung nach.
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Gruß, Thomas |
#4
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Re: das ist nicht nur naiv...
Moin,
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Der Vorfall ist meines Erachtens eine Aufforderung an uns alle, unser Verhalten in solchen Streß-Situationen bereits im Vorfeld zu planen. Gruß Carsten |
#5
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Re: das ist nicht nur naiv...
Zitat:
Was ist nun passiert: Ein Segler ist trotz Gewitterwarnung ausgelaufen. Nun ja. Ein Fehler. Andererseits ist die Innenförde eben doch sehr geschützt und überschaubar... Ausgelaufen ist er mitnichten mit einer Nußschale. Der Pirat ist eine recht stäbige Jolle - Böen bis 7 bft abzuwettern, sollte damit gut möglich sein. Nun ist er gekentert, offenbar unter wettermäßig dramatischen Umständen. Ein freundlicher Kollege hat ihn rausgezogen. Ein Aufrichten des Piraten wird ob der Wetterbedingungen nicht möglich gewesen sein. Die beteiligten werden sich gefreut haben, körperlich unversehrt das Land ereicht zu haben. Ob er von der Rettungsaktion an der Förde was mitbekommen hat, scheint mir fraglich. Und wenn, wird er es nicht unbedingt mit seienr Kenterung in Vrbindung gebracht haben. Genaugenommen ist hier eigentlich nix schiefgelaufen, sondern höchstens "zu gut". |
#6
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Re: das ist nicht nur naiv...
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#7
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Ich find´s immer blöd, sich anhand von Pressemeldungen ein Bild über die Situation machen zu wollen.
Sicher, der Pirat-Segler hat die Sache falsch eingeschätzt. Das ist Mist, kommt aber immer wieder vor. Was passiert, und was in der zeitung darüber geschrieben wird, ist meist zweierlei. Oder hast Du den Einsatzleiter der Entenpolizei oder den Vormann der DGzRS befragt? Der Segler, der den Unglücksraben geborgen hat, hat übrigens Grund, stolz auf sich zu sein. Offenbar gelang ihm das Manöver, ohne sein Boot oder die Jolle zu beschädigen. Wenn Du im Gewitter kenterst, wirst Du u.U. richtig Angst haben. Und wenn Du dann geborgen wirst, denkst Du wahrscheinlich nicht daran, irgendjemanden anzurufen. Und wen eigentlich? Was hätten dei Rettungskräfte denn machen sollen, wenn 2 Meldungen da sind: 1 die besagt, daß eine Jolle gekentert ist, eine 2, Die besagt, daß ein gekenterter Jollensegler ohne Boot heil an Land ist? Natürlich wären sie ´rausgefahren - hätte ja eine 2 Jolle sein können. Ganz abgesehen davon: hättest Du gewußt, wem Du Deine Rettung hättest mitteilen sollen? Es ärgert mich, wenn Leute mit ihrem aus der Zeitung erworbenen Halbwissen sich ziemlich arrogant-besserwisserisch äußern und andere in dem Stil "wäre mir nie passiert - wie kann man nur so blöd sein" ´runtermachen. Ansonsten war mein (zugegeben ruppiges) Einstiegsstatement nicht als Beleidigung gemeint - sorry wenn´s so rüberkam. Da ich Dich nicht kenne, kann ich mich zu Deiner Person nicht äußern. Meine Meinung über Deinen Beitrag hat sich aber nicht geändert. |
#8
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Also wenn ich mich richtig erinnere, habe ich die Jolle gegen ca. 16:00 in Höhe Ende Marinehafen - Sperrgebiet (welches er natürlich durchsegelte)auslaufen gesehen.
Da bin ich übrigens, mit meiner Frau, herein motort, weil es sehr dunkel aufzog und die Böen merklich stärker wurden, sowie die Welle kurz und hackig..... Eine halbe Stunde später ging es dann richt los..... Zitat:
Gruß Karsten |
#9
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Wenn ich in der Lage bin, eine Jolle zu segeln sollte ich auch in der Lage sein, zu überlegen, was wohl passiert, wenn jemand mein gekentertes Boot findet während ich unter der Dusche stehe!
Als der rettende Yachtskipper hätte ich die Jolle in Schlepp genommen oder sie mit einem Anker fixiert und mit einem Fender zusätzlich makiert...alles wäre gut gewesen. Meine Meinung: beide haben Fehler gemacht! |
#10
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Zitat:
Aber spätestens wenn man sich dann unter der Dusche wieder etwas entspannt hat müsste man evtl. weiter denken. Aber was solls, Fehler passieren. Immerhin ist alles gut ausgegangen. Chris |
#11
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Zitat:
Und mir platzt regelmäßig der Kragen wenn unsere Jungs für solche Typen den Arsch riskieren. Zum Zweiten Absatz: DGzRS, Waschpo, etc Damals beim Fehrmarnrund haben wir Bremen Rescue jedesmal die Postion+ Driftrichtung gegeben wenn wir Material von den Katseglern nicht retten konnten. War recht hilfreich als ein unbeteiligter Segler einen treibenden Mast stummel gemeldet hat. MFG René
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MFG René |
#12
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Sicherlich hat der Jollensegler Fehler gemacht. Ich finde aber sehr billig so eine unfehlbare bewwerwisserische moralische Überlegenheit vom Stammtisch / Rechner her zu demonstrieren.
Niemand ist fehlerlos. Und wer weiß, wann der eine oder andere, der sich hier über den Jollensegler aufregt, selbst einen kapitalen Bock schießt. Ich möchte es für mich jedenfalls nicht ausschließen. |
#13
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Zitat:
MFG René
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MFG René |
#14
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Zitat:
Dennoch... dem Segler, der bei Gewittersturm einen gekenterten Sportfreund abbirgt, Fehlverhalten vorzuwerfen, hat was von heftiger Arroganz. |
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Zitat:
MFG René
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MFG René |
#16
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Du, divefreak...
Andere machen hier im Thread auch dem Segler, der sich die Mühe gemacht hat, den Pechvogel abzubergen, Vorwürfe. Außerdem dine Dir Gedankengängeüber´s Abbergen und die Funktion des Rettungswesen eben viel vertrauter. Sicher wär´s besser gewesen, er hätte mal bei der Entenpolizei durchgklingelt. Hab´ aber Verständnis für diejenigen, die nicht Deine tiewferen Kenntnisse teilen. |
#17
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Leute...was hat denn das mit Arroganz zutun??? Der "Retter" war nicht in Seenot und bewegt eine Yacht auf der Ostsee. Wenn er mit dem "Schiffbrüchigen" wegfährt und die gekenterte Jolle einfach treibend zurück läßt ohne die Behörden zu informieren ist das schon dumm!
Einen Travell-Report geben viele ab bei einem 3 Meilentörn von Heiligenhafen nach Orth...aber wenn es echt mal was Wichtiges zu berichten gibt wird nicht mehr nachgedacht |
#18
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Stimmt Jörg!
Stell Dir mal vor ich fahre mit meiner Gartenlaube über die Jolle.
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Mit sportlichen Grüßen ᴒɦᴚᴝϩ Mercruiser, Mercury, Mariner, Force, Westerbeke, Universal Propeller - Abgasanlagen - Generatoren Qualität zu kaufen ist die cleverste Art des Sparens. Siehe auch www.kegel.de Anfragen bitte telefonisch 04508/777 77 10 oder per WhatsApp 04508/777 77 10 stellen. Kontaktdaten und Impressum |
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Zitat:
Andere hätten gleichzeitig Hilfe brauchen können...und hätten absaufen können, weil die Profis vergeblich den Duschenden suchten! |
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VirginWood, das trifft den Nagel komplett aufn Kopp!
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Empty your mind, be formless. Shapeless, like water. If you put water into a cup, it becomes the cup. You put water into a bottle and it becomes the bottle. You put it in a teapot, it becomes the teapot. Now, water can flow or it can crash. Be water, my friend. |
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Pflicht... hätte müssen...
alles schöne große Worte. ICH sehe jedenfalls regelmäßig nur wegschauende Mobo-Skipper und Segler, wenn es gilt, so was völlig unspektakuläres zu bewältigen wie eine liegengebliebene Jolle in der Abendflaute nach hause zu schleppen. Oder unterkühlte, erschöpfte Paddler auf den Haken zu nehmen. "Hätte informieren müssen..." Weißst, VW, wer der "Retter" war und womit er unterwegs war? ICH jedenfalls hätte Mühe mit der Information anderer gehabt - ohne Funke und auf´m Jolli bei Hack sowieso keine Hand frei... |
#22
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Zitat:
Aber ich habe schon einige Segler gefragt ob sie Hilfe brauchen und als Antwort haben ich immer das gehört: "Wir kommen schon alleine klar".
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Zitat:
Aber es gibt solche und solche und welche, die nur das "SCHLECHTE" sehen wollen! Da gibt es noch ein Spruch für die "HILFSBEDÜRFTIGE" Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden Gruß UWE
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Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,
dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will. |
#24
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Fazit: Gut, das keinem was passiert ist...aber es ist absolut unseemänisch abgelaufen...sonst wäre nicht viele Leute am Suchen gewesen während der Gesuchte unter der Dusche steht. Ich habe fertig |
#25
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Hut ab Jörg,
so kenn ich dich garnicht, du kannst dich ja richtig ereifern Aber im Grunde hast du recht, man sollte sich immer über die Folgen im klaren sein, kurze Info an einer amtl. Stelle hätte gereicht! gruß UWE
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dass er tun kann, was er will, sondern dass er nicht tun muss, was er nicht will. |
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