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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen |
#1
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Autopilot im Motorboot
Moin zusammen !
Ich plane - wie bereits 1001 mal angemerkt - einen Bootsbau. Jedenfalls teilweise... Eine für mich interessante Sache wäre dabei ein Autopilot ! Ich habe hier zwar viel (zu viel) über Selbststeuerungsanlagen auf Segelschiffen gefunden, aber nix auf Motorgleitern. Wie sind Eure praktischen Erfahrungen/Tipps ? Kann man zB den derzeitigen Kurs per Tastendruck als Sollkurs festlegen, oder muss man den Kurs per Gradzahl vorgeben ? Ist die Anlage sensibel genug, um damit einen graden Kanal zu durchfahren, oder braucht das System zu lange für Korrekturen ? Wie reagiert das Motorboot auf Handbedienungen bei aktiviertem Autopilot ?? Steuert es gegen, übernimmt es die neuen Daten oder wird das als Korrektur verstanden und ignoriert ??? Danke !! |
#2
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Hallo Thorsten,
auch auf Segelbooten ist nicht immer eine Wind-Selbststeueranlage vorhanden, sondern meist werden - wenn es nicht um die ganz große Fahrt geht - Autopiloten verwendet, die für Segler und Motorboote gleichermaßen einsetzbar sind. Die trifft zumindest auf Verdränger zu. Wie das bei Gleitern mit Z-Drive funktioniert? Keine Ahnung. Ich kann Dir also nur allgemeingültige Informationen über die grundsätzliche Funktion von Autopiloten geben. Einfach Autopiloten werden einfach durch Knopfdruck aktiviert, wenn das Boot auf Sollkurs ist. Ein Computer, der bei allen modernen Anlagen lernfähig in Bezug auf das individuelle Steuerverhalten des Bootes z.B. im Seegang ist, sorgt dafür, dass dieser Kurs eingehalten wird. Man kann das Steuer- bzw. Reaktionsverhalten auch vorprogrammieren. Damit legt man fest, wie stark und wie schnell der Autopilot auf Kursabweichungen (z.B. durch eine Welle von der Seite) reagieren soll. Etwas aufwändigere Anlagen erlauben die Eingabe des Kurses alternativ per Knopfdruck, durch Vorwahl eines Sollkurses und auch durch einen angeschlossenen Navigator. Im letzteren Falle steuert der Autopilot nach der vorgebenen Route mit ihren Waypoints. Die Qualität und Exaktheit des Autopiloten hängt auch von der finanziellen Investition ab. Gute Autopiloten haben neben dem üblichen Fluxgatekompass einen zusätzlichen Gyrokompass, der noch einiges an zusätzlicher Qualität bringt. Man kann den Autopiloten immer manuell "überstimmen". Mein Autopilot fällt nach einer manuell vorgenommen Kursänderung wieder auf den ursprünglichen Kurs zurück. Hoffentlich kommen jetzt noch die Gleiterspezialisten herein oder steuern die alle mit der Hand? Servus Paul |
#3
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Na, die Antwort war schonmal super !
Ist also so, wie ich es erhofft habe. An einem AB dürfte es also auch kein Problem sein, eingebunden in den normalen Steuerkreislauf... Die Frage an Praktiker in schnellen Motorbooten wäre halt noch, ob das System schnell genug reagiert, um einen in einem langen graden Kanal "auf Kurs" zu halten - vorausgesetzt, der anfangs eingestellte Sollkurs stimmt ! Hintergrund : zum einen habe ich wenig Lust, mir von Spiekeroog nach Helgoland mit einem Auge permanent auf dem Kompass die Finger wund zu steuern, um nicht "Meilen daneben" anzukommen. Zum anderen nervt mich das Verhalten bei langsamer Fahrt mit nem Gleiter, hin- und herzutanzen. Daran setzt natürlich die Frage an, ob der Autopilot "nur" die Richtugn halten kann, oder sogar mit GPS-Hilfe einen richtigen Kurs hält, also Wind und Strömung ausgleicht ?? |
#4
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Zitat:
Meinst Du mit AB Außenborder? Die Autopiloten, die ich kenne, wirken normalerweise entweder mechanisch oder hydraulisch auf ein Ruder. Es gibt von Raymarine die Serie Sportpilot. Bei denen wird das normale Steuerrad nur gegen das mit dem Autopiloten mitgelieferte ausgetauscht. Es gibt sie für 3 Bootsgrößen. Schau Dir das mal genauer an. Die haben auch einen NMEA-Eingang für den GPS oder Plotter. Der Autopilot hält den Kurs entweder nach dem eingebauten Fluxgatekompass oder nach einem GPS. Strömung und Wind gleicht er aus, da diese äußeren Einflüsse das Boot vom Sollkurs abbringen, wodurch der Autopilot reagiert. Er macht das besser, wenn er Wegepunkte in kürzeren Abständen abzufahren hat als wenn er z.B. nur einen Zielpunkt hat, der in 30 sm Entfernung liegt. Ob die Genauigkeit bei einem Gleiter ausreicht, um in einem Kanal zu steuern? Keine Ahnung. Mein Segelboot wird relativ genau gesteuert, so lange die See nicht zu grob wird. Servus Paul |
#5
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Ja, Außenborder...
Ich muss nochmal nachfragen... ...äääääääähhh... Wenn ich von A nach B will, und B liegt genau auf 180°, dann gebe ich bei A 180° als Sollwert vor, oder betätige bei einem Kurs von 180° die "Kurs halten"-Taste. Soweit ok. Wenn ich aber während der Fahrt von A nach B seitlichen Wind oder Strömung abbekomme, lande ich weitab von B, obwohl der Kurs immer 180° war, richtig ?! |
#6
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...das wäre ein tolles Selbstbauprojekt...
Solange es NUR um den Kompasskurs geht ! Wobei wir wieder beim Thema Freizeit (FREIE ZEIT) wären ! |
#7
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Re: Autopilot im Motorboot
Zitat:
Aber folgendes macht mir Sorgen: Welcher Kanal ist nun wirklich schnurgerade? Wenn der Kurs um 0,1° falsch eingestellt ist, wieviele km braucht es, um in einem relativ schmalen Kanal trotzdem "vor die Wand" zu fahren? Halte mal auf einer geraden Strasse das Lenkrad absolut fest und warte ab, wie schnell Du von der Fahrbahn abkommst, egal, wie genau Du das Auto vorher ausgerichtet hast. Auf See hätte ich da kein Problem mit, aber auf 'nem Kanal? Und wenn Dir jemand mit dem selben System entgegen kommt, während ihr gerade zufällig beide unten seid, Bier holen Michael
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There are 10 kinds of people in the world.Those who understand binary and those who don't! |
#8
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Wenn Genauigkeit und Reaktionsgeschwindigkeit einen nennenswerten Einfluss auf den Preis haben, ist das Beschiss !!
Behaupte ich als Elektronenquäler einfdach mal so !! Zum Kanal - ich stelle mir das so vor : Ich fahre in einem Kanal mit nem Gleiter bei 8 km/h und werde wahnsinnig, weil ich die ganze Zeit lenken muss wie doof. Also fahre ich im Kanal mit nem Gleiter bei 8 km/h und drücke, in dem Moment, wo der Kurs "passt" die "Kurs halten"-Taste, womit das Boot den Kurs hält, ich also ohne viel Lenkerei durchfahren kann. Sollte es zu weit ans Ufer gehen, kann ich auf Kurs lenken, und weiter gehts. Soweit die graue Theorie ! Bei meinen Modellbooten mit nem Gyro klappts ja auch ! |
#9
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selbe system wie beim modellboot nur nen grossen servo
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Man sollte immer eine kleine Flasche Whiskey dabeihaben - für den Fall eines Schlangenbisses - außerdem sollte man immer eine Schlange dabeihaben. |
#10
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Hallo Thorsten,
wenn Du den Autopiloten einen Sollkurs fahren lässt, egal ob Du einen Knopf drückst oder den Kurs per Tastatur, Drehknopf oder was immer eingibst, wirst Du bei Strom und Abdrift garantiert nicht an dem Punkt ankommen, zu dem Dein Strich auf der Seekarte führt. Das schafft der Autopilot nur, wenn er von einem GPS gesteuert wird. Und auch dann wird der Kurs keine gerade Linie sein, sondern je nach Stärke von Strom und Abdrift eine permanente Schlangenlinie. Der Autopilot reagiert mit einer gewissen Verzögerung. Das Boot wird z.B. durch den Strom vom Sollkurs abgedrängt, der Autopilot wird nach einer vom Programm festgelegten Zeit reagieren, wird gegen den Einfluss gegenhalten und dabei den Sollkurs nach der anderen Seite schneiden und wieder zurückkommen. In einem Kanal von 100m Breite mag das je nach Boot funktionieren, bei 20 m garantiert nicht. Ich würde an Deiner Stelle mal mit einem Kollegen mitfahren, der einen Autopiloten an Bord hat. Grundsätzlich würde ich sagen, dass der Autopilot auf längeren Distanzen Sinn macht, auf kurzen und in kniffeligen Situationen wird mit der Hand gesteuert. Servus Paul |
#11
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Zitat:
Bei diesem alten Neco hast Du einen großen Knopf in der Mitte, an welchem die gewünschte Kurs-Gradzahl eingestellt wird. 0°-360°. D.h. drehst Du auf 270, bringt er Dich nach Westen. Seinen Impuls bekommt er von einem eigenen Kompass. Er hält also immer die eingestellte Gradzahl bei. Was bei einer paralellen Abweichung natürlich bedeutet, der Kurs stimmt noch aber nicht die "Ziellinie" im Sinne eines GPS gesteuerten Gerätes. Also keine Korrekturen bei Stromversetzung dwars! Daneben kann der Ruderausschlag verändert werden, die Sensibilität (z.B. bei nachlaufender See kann man durch niedrige Sensibilität die andauernden Kurskorrekturen beim gieren minimieren. Bei hoher Senibilität wird jede, geringste Abweichung vom Kurs sofort -und Stromfressend- korrigert. Der Pilot reagiert bei dieser Einstellung sofort, ohne Verzögerung auf eine Kursabweichung. Mit der Trimtaste kann man, ohne den am großen Knopf eingestellten Kurs zu verändern, einen Ausweichkurs laufen, wenn Dir etwa eine Ente die Vorfahrt nimmt und durch rückstellen des Knopfes schwenkt das Boot wieder auf den ursprünglichen Kurs zurück. Nachteil solcher Geräte ist der apparative Aufwand, er besteht aus der Steuereinheit, externen Kompass sowie einem -fetten- Elektromotor, der in die Ruderkette zwischengeschaltet ist. Der Kompass ist das Problem, das man in Kanälen Autopiloten generell mit Vorsicht genießen sollte, (es sei denn er ist Gyro/Kreisel oder sonstwie Magnetfeldunabhängig geregelt) denn unter oder über Kabelleitungen kann Ablenkung auftreten, woraufhin der Pilot, der das ja nicht weiß sondern seinem impulsgebenden Kompass vertraut, Dich in die nächste Böschung navigiert. Vorteil, das Ding fährt Dich im Grunde immer genau in die Richtung, die Du am Gradkranz einstellst. Das heißt jede Drehung am Gradkranz beantwortet das Böötchen mit der entsprechenden Kursänderung. Ich benutze das Ding daher auch oft als "Fernlenkung", z.B beim Segel setzen. Eben am Knopf in den Wind drehen, raus, arbeiten, wieder rein, Knopf zurück auf Kurs und weiter, tadellos. Der Vorbesitzer hat damit sogar Manöver im Hafen gefahren, also quasi den Steuerknopf als Steuerrad genutzt, das möchte ich allerdings nicht weiterempfehlen... Gruß Kai |
#12
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Zitat:
In dem Fall brauchst du ein GPS-Gerät(Handgps mit NMEA Schnittstelle langt, Plotter ist geiler) das dem AP erzählt welchen Kurs er über Grund steuern soll um an Punkt B zu kommen. der wind als Korrekturgröße fällt bei nem Mobo ja regelmäßig weg. MFG René
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MFG René |
#13
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Zitat:
MFG René
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MFG René |
#14
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Zitat:
Gruß Kai |
#15
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Hallo zusammen !
Vielen Dank erstmal für die vielen und sehr hilfreichen Antworten ! Wenn ich mein Boot steuern wollte wie mein Modell, braäuchte ich aufgrund der Abdrift also ein weiteres Ruder vorne und zwei Gyros... nicht schön, aber selten ! Also bleibt mir wohl nur ein GPS-gesteuertes Gerät, und im Gegensatz zu einem kompassgesteuerten kann ich das NICHT selber bauen - es wird also teuer... SEHR teuer ! Vor dem mechanischen Part habe ich keine Angst, vielleicht ist dort Einsparpotential. Ist hier im Forum ein MOTORBOOTfahrer, der mal seine praktischen Erfahrungen berichten kann ?! |
#16
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Mit dem Autopiloten nach Kompasskurs zu fahren halte ich für nicht gut. Man braucht für die Autopiloten noch eine weitere Deviationstabelle, wenn er keine programmierbare Funktion hierfür hat, und muss ausserdem die Missweisung mit in Rechnung stellen. Einfacher ist es, den Kurs am Hauptkompass anzulegen und dann den Autopiloten zu aktivieren.
Mal ne Frage an die Experten: ist es eigentlich üblich, kleine Gleiter mit AB mit einem Autopiloten auszurüsten? Ich hab bisher noch keinen gesehen. @ Kai, Das ist ja ein echtes Museeumsstück, das Du da betreibst. @ Thorsten, das muss nicht notgedrungen teuer werden. Je nachdem, welche Kräfte erforderlich sind, um Deinen Außenborder zu bewegen, reicht vielleicht schon ein billiger (gebraucht noch billiger) Tillerpilot. Auch Wheelpilots sind gebraucht für relativ wenig Geld zu bekommen. Möglicherweise musst Du da etwas Pionierarbeit leisten und einfach etwas herumprobieren. Was Du da vorhast ist für mich schon fast wie "Autofahren nach Autopilot". Servus Paul |
#17
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moin,
dat geit nich !!! es liegt aber an der genauigkeit, bzw. ungenauigkeit des gps. da können die garmins und alle anzeigen was sie wollen. ich hab das getestet mit dem auto und habe kontinuirlich die tracks mitschreiben lassen. hab die dann nach fugawi rübergeholt und mir das ergebnis der langzeitmaßnahme angesehen, ich habe einen reciver mit nemerixchipsatz, also neueste generation und besser als sirf 3. ich habe auf derselben strecke eine "20 m spurbreite". auf offenem wasser eine tolle sache, aber auf kanälen kannste das vergessen. der kasus knacktus sind die uhren, die sind nicht genau genug. siehe auch http://www.kowoma.de/gps/index.htm . bei den autopiloten sind meines wissens auch windmesser und -zeiger mit verbaut. es wird auch noch zusätzlich erschwert durch wind und wellengang, haste auf dem kanal ja auch. bis denn
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theorie und praxis sind theoretisch gleich, aber praktisch nicht !!! rechts-schreibfehler sind gewollt und deswegen mit voller Absicht erstellt. wer welche findet, darf sie behalten, verschenken oder auch versteigern. |
#18
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Zitat:
MFG René
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MFG René |
#19
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Hallo René,
kennst Du die Sportpilot-Serie von Raymarine? Die scheint doch für kleinere Motorboote vorgesehen zu sein. Zumindest gibt es Anbauteile für Z-Drives. Paul |
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Zitat:
Mich wundert, dass überall dabei steht, dass die gezeigten Teile nicht mehr produziert werden. Hier sind sie z.B. noch im Angebot: http://www.segelladen.de/Inhalt-unte.../raymarine.htm Hoffentlich war das jetzt nicht unerlaubte Werbung. Servus Paul |
#22
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Zitat:
Hilfreich war für mich die Fernsteuerbarkeit via AP, die es gestattet, an praktisch jedem Ort des Bootes - Sicht vorausgesetzt - die Landschaft zu genießen. |
#23
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Zitat:
Das Gezeigte Gerät ist ausschließlich für Verado Außenborder gedacht, diese Motoren verwenden eine spezielle Servounterstützte Hydrauliklenkung. Und sind komplett Can Bus gesteuert. sowas braucht man:http://www.raymarine.com/raymarine/ProductDetail.asp?site=1§ion=2&page=222&produc t_id=395 MFG René
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MFG René |
#24
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Moin,
von den Autohelm oder Raymarine Sportpiloten kann ich nur eindringlich abraten. 3 Feunde mit offenen Sportbooten hatten diese Teile. Alle gingen innerhalb der ersten 2 Jahre kaputt, defakto wurden sie undicht und Regenwasser und Spritzwasser drang in die Gehäuse ein und die Elektronik ging kaputt. Zudem war das Steuerverhalten in Verdrängerfahrt sehr schlecht, in Gleitfahrt war es okay.
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Meilenweit - Übern Ozean, übers Meer! |
#25
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Gleiten oder Verdrängen???
Moin
wollte auch mal was dazu sagen. Habe in meinem Boot (Gleiter) unter dem Lenkrad eine Feststellschraube. Ich könnte hier theoretisch die Lenkung bei einem Kurseinschlag von (Beispielsweise) 180° festsetzen und hoffe das es den Kurs hält. Bei einer Geschwindigkeit im "Gleitbereich" wird es auch wohl eine Weile Gerade aus fahren, aber das Problem mit der Verdrängerfahrt eines Gleiters ist wohl weniger eine Frage der Lenkung. Wenn dein Boot anfängt zu gieren wird sich deine Steuranlage wohl den A.... aufreißen wenn es hier ständig korrigieren soll. Schönen Gruß und Gratulation zum bestanden Schein !!!! .... bis heute Mittag!
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Gruß Jürgen Island Hopper --- Teil II MAXUM 2400 SCR/SE (2003) 5.0l Mercruiser MPI (V8) - Bravo III |
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