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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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#1
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Mercury 100 EFI, Bj. 2012: Frage zu Anoden
Hallo zusammen,
ich habe den Beginn blühender Korrosion an meinem AB festgestellt (Bild1). Ich habe seit 4 Jahren (nur Bodensee, ca. 5 Monate pro Saison im Wasser) deutlichen Opferfraß an den originalen Anoden, allerdings noch nicht so dass sie nicht mehr arbeiten sollten. Nachdem ich mir das jetzt erstmalig genauer angeschaut und mich dazu ein bisschen schlaugegoogelt habe, fällt mir auf, dass meine Finne (Bild2) lackiert ist. Wie gesagt, das war so beim Neukauf. Ist das richtig so? Ich nehme an, dass der angefressene Ring in Bild1 aus Alu besteht und lackiert ist. Vermutlich ist die Lackierung mittlerweile nicht mehr deckend, also liegt Alu frei und korrodiert. Wenn ich es richtig verstanden habe kann ich Alu nur durch Magnesiumanoden schützen. Es kann natürlich sein, dass die Anoden beim Service unvorsichtigerweise mit einer Versiegelung bespritzt wurden, die auch sonst am Motorgehäuse zu sehen ist (dann danke Fachwerkstatt!). Ich will jetzt die Anoden abschrauben und mit groben Schleifpapier bearbeiten, in der Hoffnung, dass sie dann auf jeden Fall wieder gut arbeiten. Hat noch jemand eine lackierte Finne als Originalauslieferungszustand? Ich überlege die gleich gegen eine Magnesiumfinne zu tauschen. Und wie behandle ich den Ring von Bild1? Schleifen und neu lackieren? Danke, wenn jemand dazu was Hilfreiches weiß! Lieber Gruß, Jochen |
#2
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Hallo Jochen,
hab eine ähnliche Situation an einem Mercury F 150 EFI. Sowohl der Ring als auch Finne und andere Beteiche des Unterwasserteil haben Korrosionsspuren am Alu. Unterm Lack beginnt die Korrosion trotz opfernde Anoden. Hast Du einen Edelstahlprop montiert? Hab mir Primer und Lack von Mercury besorgt und die Stellen nach Reinigen und Schleifen lackiert. Achtung: Nur Aluoxidschleifmittel verwenden. Gruss Steffen
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#3
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Danke Steffen!
Ja ich hab meistens einen Edelstahlprop dran. Danke für den Tip mit dem Aluoxidschleifmittel! Wo kriegt man das her? Und weißt du was so ein Ring neu kostet? LG, Jochen |
#4
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Aluoxidschleifpapier gibts im Baumarkt. Zusätzlich Schleifwolle nutzen. Den Ring würde ich lackieren. Ein Ersatz sollte nicht notwendig sein. Weis nicht was der Ring kostet.
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#5
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kann sein das du Alu Anoden dran hast,
ich würde auf Magnesium Anoden wechseln, wenn es die für deinen Motor gibt
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell
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#6
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Danke dir Ralf,
mein Motor kam Original mit Alu Prop - und ja natürlich gibt es von Mercury Magnesium Anoden. Und wenn ich mich nicht täusche sind da auch einige Aluteile am Getriebegehäuse. Es ist meines Laienverständnisses unsinnig Alu mit Alu Anoden schützen zu wollen. Allerdings haben die Anoden ja nun sichtbar "geopfert". Ich bin kein Metallkundiger, aber ich vermute daher, dass es eine Alu-Magnesium Legierung ist und kein reines Alu ... oder es opferte immer nur wenn ich den Edelstahlprop drauf hatte. Dennoch ... ist es üblich, dass man ein neues Boot kommentarlos mit ungeeigneten Anoden ausliefert? Wenn es schon nicht im Lieferumfang ist, will ich es doch wenigstens wissen, dass ich aufrüsten muss, bevor ich einen Schaden habe. |
#7
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das da Orginal die Alu Anoden dran sind kann schon gut sein,
darum habe ich dir auch geraten die Magnesium Anoden zukaufen, die sind in Süßwasser die bessere Wahl besonders wenn man Edelstahl Propeller fährt
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell |
#8
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Bin jetzt auch mit einem ähnlichen Thema beschäftigt. Hat schon mal jemand so was gesehen? Direkt rund um den Propeller Lack ab.
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#9
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Die Anoden scheinen zu funktionieren. Kann es daran liegen, dass der Motor bei schneller Fahrt aus dem Wasser getrimmt wird und durch Kavitation so starke Kräfte wirken.
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#10
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Guten Morgen X-Funny,
das sieht bei mir sehr ähnlich aus (Merc 100 EFI aus Bj. 2012 mit Edelstahlprop). Auch deine Seitenanode sieht aus wie meine. Leider wird als erstes die Prägung mit dem Matrialstempel geopfert, sodaß man das nicht mehr lesen kann. Ich habe die gerade aus Magnesium nachbestellt. Die wiegt ca. 60g (neu) und die abpeopferte, ungefähr der Zustand wie auf deinem Foto, wiegt bürstengereinigt immer noch 90 gr. Daraus schließe ich dass es Alu war! Der Ring vor dem Prop, der bei dir auch angefressen ist, ist vermutlich Alu lackiert, also an allen Stellen wo der Lack ab ist, genauso opferfreudig wie die Anoden. Dahinter dann der Edelstahlprop und voila! LG Jochen |
#11
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Noch als Tipp!
Die verstellbare Finne ist auch eine Anode und sollte in jedem Fall blank sein! Mfg Michael
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5 LITER IS A GAS CANISTER, NOT AN ENGINE SIZE Überschüsiges Bootszubehör findet Ihr im Link unten! https://www.boote-forum.de/album.php?albumid=5947
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#12
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Ab Werk waren bei meinem F100 auch Magnesium-Anoden montiert. Für Salz- und Brackwasser ok, für den Betrieb in Süßwasser habe ich sie aber gegen Magnesium getauscht. Allerdings nur die beiden seitlichen am Getriebegehäuse und die große unten am Spiegelhalter. Die Finne ist bei meinem auch lackiert, daran habe ich nichts gemacht. Deutlich abgenutzt ist nur die Anode am Spiegelhalter, die immer im Wasser ist. Die beiden an der Seite sehen noch fast aus wie neu, ich trimme den AB in der Marina aber auch immer aus dem Wasser. Korrosion am Gehäuse hat mein Motor aus 2011 bisher nicht.
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#13
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Für mich sieht das oben so aus, als wenn die Anode lackiert ist? Stimmt das? Wenn ja, ist es auch kein Wunder das sie nicht funktioniert.
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#14
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Moin,
laut Betriebsanweisung ist die Finne nur eine Finne und keine Opferanode. Gruß Andreas |
#15
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Nach Informationen von Mercury gibt es für meinen Motor F 150 nur original Alu Anoden, diese sollen auch für Süßwasser gelten. An der Stelle der kleinen Finne ist bei mir eine große runde Anode ohne Finne montiert. Mein Unterwasserteil ist bauartbedingt zum Teil unter Wasser, da der Motor sich nicht so hoch trimmen lässt. Ich achte am Liegeplatz immer darauf dass so viel vom Unterwasserteil inklusive aller Anoden im Wasser ist. Kann es sein, dass durch Kavitation Kräfte bei hoher Propellerdrehzahl sich der Lack gelöst hat und das blanke Aluminium oxidiert. Gelesen habe ich, dass das gleiche Phänomen auch bei Bravo 3 Antrieben erkennbar ist.
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#16
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Zitat:
Zitat:
Geändert von Kladower (23.08.2017 um 11:36 Uhr) |
#17
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Ich habe statt einer Finne eine runde Opferanode an den Mercury 150 EFI Motoren. Die zweite Anode natürlich auch. Die dritte in der Nähe des Spiegelhalterung ist mir noch nicht aufgefallen.
Das Material muß ich mal prüfen. Oder kann das jemand auf dem Foto erkennen?
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--------------- Gruß Christof Stammtisch Mitte https://www.boote-forum.de/showthrea...68#post5477968 |
#18
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Guten Abend zusammen,
nachdem ich jetzt einen Satz Magnesium Anoden bekommen habe, hier die Specs (auch zur Unterscheidung von Alu): Die Original Artikelnummern scheinen das Material (Zn / Al / Mg) NICHT zu unterscheiden! Der Zusatz "T3" könnte generell der für Mg sein. Auf meiner Original Mercury Alu Barren-Anode steht 818298 Länge: 195 mm, Breite: 50 mm, Höhe: 11 mm Aus Al (ca. 80% erhalten) = 240g Aus Mg (neu) = 170g Finnen-Anode Magnesium 83xØ90mm = Mercury 316404 Magnesiumanode flache Platte (also ohne Finne) rund = Mercruiser 762144 Höhe: 23 mm (das ist die Schraubenaufnahme), Ø 90 mm Aus AL (lackiert, daher ca. 100% erhalten) = 180g Aus MG (neu, aber nur die runde Platte, ohne Finne) = 78g Quicksilver Side Pocket Anode Magnesium 0097-826134T3 Länge 77mm, Breite 30 mm, max. Höhe 22mm Aus AL (ca. 80% erhalten) = 92g / je Seite Aus Mg (neu) = 64g / je Seite Soweit so gut. Vermutlich funktionieren die einwandfrei nach einfachem Anschrauben. Ich habe gelesen, dass man mit einem Ohm-Meter nach der Installation prüfen soll ob der jeweilige Stromkreis funktioniert. Dazu hält man ein Messkabel an die Anode und das andere an Masse: Ein Widerstand von < 0,2 Ohm soll ok sein. - Kann das jemand bestätigen? - Wo finde ich am AB Masse ohne die Haube abzunehmen? Hinten am Dorn des Props? Wenn ich es 110% machen möchte, sollte ich dann noch eine Leitpaste oder sowas drunter machen? LG, Jochen |
#19
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Hallo Jochen,
vielen Dank für deine Erläuterung. Zitat:
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#20
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Also mein 115er EFI wurde neu original mit ALU Anoden ausgeliefert und ebenfalls mit lackierter Finne, welche original keine Anode ist.
Für Süßwasser natürlich umgerüstet auf Mg Anoden. Am Liegeplatz wird der Motor immer soweit wies geht hochgetrimmt, somit ist mein Getriebegehäuse inkl. Prop aus dem Wasser. Es "arbeitet" eigentlich nur die balkenförmige große Anode, der Motor hat bis jetzt keinerlei Anzeichen von irgendwelchen Korrosionserscheinungen usw.
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#21
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Wieviel Ohm sollten Alu Anoden haben?
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#22
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Wahrscheinlich ist das kaum materialabhängig. Es sollte halt möglichst wenig sein. Ich habe den Wert von 0,2 Ohm nur geschrieben weil ich den so gehört habe. Keine Ahnung ob sich den jemand aus den Fingern gesaugt hat, oder ob das ein "offizieller" Wert ist.
Geändert von Durian (25.08.2017 um 18:16 Uhr) |
#23
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Auszug aus einem Mercury Bulletin zur Nachverfolgung von Korrossionerscheinungen an Z-Antrieben und Aussenbordern:
Schritt 1) Vor der Durchführung von Korrosionsprüfungen Das Boot muss vor der Prüfung mindestens 8 Stunden lang festgemacht werden (ohne es zu betreiben). Dies ist erforderlich, damit das MerCathode-System und/oder die Opferano- den die Wassermoleküle polarisieren können, die den Antrieb direkt berühren. Bei der Prü- fung vorsichtig vorgehen und das Boot nicht zu sehr bewegen, da dies die Prüfergebnisse verzerrt. Schritt 2) Konduktivitätsprüfung mit der folgenden Methode 1) Bei dieser Prüfung muss das Boot im Wasser fest gemacht sein. 2) Mit einem digitalen Volt-/Ohm-/A-Multimeter, der auf eine Gleichstrommessskala einge- stellt ist, das Messgerät auf 0-2000 mV (0-2 Volt)-Skala einstellen. 3) Das Minuskabel (schwarz) (–) des Messgeräts an das Multimeter anschließen und das Kabel anschließend an den Minuspol (–) der Batterie anschließen. 4) Das rote Messgerät-Pluskabel (+) an das Multimeter anschließen und dann das Kabel im Abstand von höchstens 152 mm (6 in.) hinter dem Antrieb ins Wasser lassen. (Das Kabel darf bei diesem Test weder den Antrieb noch den Propeller berühren.) Der Wert sollte über 3 mV liegen. 5) Anschließend das Ende des Messgerät-Pluskabels an die Metallkomponenten am Z- Antrieb und Spiegel anschließen. Dabei sicher stellen, dass ein guter elektrischer Kon- takt zu allen Flächen besteht. Der Wert sollte unter 2 mV abfallen. 6) Ein Messwert über 2 mV deutet auf einen fehlerhaften Erdungskreis hin. Mein Ergebnis: Ohne Berührung mit 10cm Abstand zum Antrieb = 285mv Mit Kontakt des Edelstahlpropellers = 0mv Mit Kontakt einer der 2 Seitenanoden = 675mv Mit Kontakt der Rundanode = 586mv Mit Kontakt der Transomanode = 445mv Ist jemand von Euch in der Lage diese Ergebisse zu interpretieren? |
#24
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Puh!
Hast Du selbst inzwischen eine Interpretation? Ich muss das mal an einem Abend in Ruhe durch denken. Werde auf alle Fälle mal den Versuch einer Interpretation nachliefern. Wobei ich gleich sagen muss, dass diese Interpretation dann auf dem Stand meines Wissens basiert. Kann also auch Blödsinn sein
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Gruß, Frank |
#25
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Ich hab viel nachgedacht und einige Versuche gemacht. Leider ist mein neues Multimess noch nicht da und meinem alten analogen trau ich im Millivoltbereich nur bedingt.
Trotzdem mal die erste Frage: Kann es sein, dass Du dich um eine Stelle vertan hast? Denn bei meinen Versuchen kamen Werte raus, die etwa um das 10-fache niederiger lagen. Versuch war folgendermaßen: Edelstahlküchenspüle mit Wasser gefüllt. Messung 1: Potenatial Spüle - Wasser: 5mV Messung 2: Potential Spüle - Grund unter Wasser: 0mV Fackelmann Zink Knoblachpresse aus Zink ins Wasser getaucht und über dem Grund isoliert: Messung 3: Potential Presse - Spüle (isoliert): 20mV Knoblauchpresse auf den Grund gelegt. Also elektrische Verbindung zwischen Spüle und Presse. Messung 4: Potential Presse - Spüle (verbunden): 0mV Schluss: Dein Propeller ist geerdet, dein Antrieb nicht. Frag mich jetzt aber bitte nicht wie das gehen soll. Aber dein Boot ist doch jetzt sicher aus dem Wasser. Mess doch nochmal das gleiche mit dem Ohmmeter. Wenn er Widerstand zwischen Antrieb und Batterie - gegen Unendlich springt fehlt da die Erdung.
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Gruß, Frank |
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