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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Restauration meines 20er Jollenkreuzers!
Hallo zusammen!
Als Neuling möchte ich mich an dieser Stelle kurz mal vorstellen. Wie mein Benutzername schon aussagt heiße ich Falk und bin stolzer Besitzer eines 20er Jollenkreuzers. Dieser hat leider seit 2 Jahren kein Wasser mehr gesehen, aber nun bin ich dran das Boot wieder segelfertig zu machen. Dies beinhaltet zwar zahlreiche Reparaturen und Ausbesserungen, aber naja mal schauen was es wird. Mit dem genauen Arbeitsumfang bin ich mir noch nicht ganz schlüssig, hoffe aber das Boot wieder in einen vernünftigen Zustand zu bekommen. Zur Instandsetzung habe ich auch begonnen so eine Art Logbuch auf meiner HP zu verfassen. Da ich hier gesehen habe, dass viele hier im Restaurationsforum recht aktiv sind, möchte ich auch mal einige Fragen loswerden und hoffe auf interessante Ideen und Hilfestellungen. Wo fang ich am besten an? Naja meine erste Frage bezieht sich auf die Dichtigkeit des Jollenkreuzers. Wir hatten jahrelang starke Probleme mit den Bordwänden, dass diese sehr schnell austrockneten und jeder Segeltörn stets mit Wasserschöpfen verbunden war. Deshalb hatten wir vor 3 Jahren mit einer Oberfräse die Fugen auf ca. 6mm aufgefräst und mit Sika zugeschmatzt. Freilich kam auch Sikaprimer zum Einsatz. Das hat dann auch ganz gut funktioniert, leider sieht man nun aber ziemlich starke Plankenstöße. Durch die bisherige 2 jährige Hallenliegezeit und der damit verbunden Austrocknung des Holzes reißen jedoch nun auch die Fugen langsam aber allmählich wieder auf. Das bedeutet irgendwann in der Instandsetzung, einige von ihnen wieder auszubessern bzw. neu zu verschmieren. Allerdings finde ich diese Lösung nicht optimal. Deshalb auch nochmal hier die Frage. Wie würdet ihr das handhaben? Ich habe schon überlegt die Stöße auszuleisten, aber das kann man meines Wissens nach nur machen, wenn man das Boot anschließend mit Epoxy sowieso dicht macht. Ok, ich habe darüber auch schon nachgedacht, scheue mich aber etwas davor, weil ich den Arbeits- und Kostenaufwand nicht kenne. Jemand Erfahrungen mit so etwas? Ok, das war ein Anfang meinerseits. Freue mich auf eine interessante auf aufschlußreiche Diskussion. Schöne Grüße Falk R110 |
#2
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Hallo und Herzlich Willkommen im Forum
Sicher werden die Seglerfreak´s die richtigen Antworten parat haben.
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By Karsten
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#3
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Hallo Falk,
Nun ja, ich bin so ein Verrückter, er sein Boot komplett ausgeleistet hat... Das ist eine "Sauarbeit"! zusätzlich musst du auf jeden Fall dein ges. Sika herausbringen und das wird nur gehen, wenn du noch grösser ausfräst, also min. 8 mm. Sonst werden die Leisten nicht halten. (ca 2/3 der Plankenstärke) Zuerst reines Epoxy in die Zwischenräume pinseln, dann, wenn noch leicht klebrig, einen eingedickten Epoxyspachtel aus Silicia+Microfasern in die Zwischenräume spachteln. Nun schlägt mann die konisch zugeschnittenen Leisten ein und tackert sie fest. Die Leisten etwas vorstehen lassen. wenn alles trocken ist, alles was vorsteht wieder abschleifen. Jetzt mit Epoxy und 3 Lagen Gewebe das Boot "verkleiden", wobei die erste Lage Gewebe senkrecht, die nächsten beiden Lagen jedoch im 45 Grad Winkel rechts und links aufgebracht werden sollen. Für eine Holzoptik unbedingt ein absolut transparentes Epoxy nehmen! Ich habe für mein Schiff = ca 7,6 met bis heute 52 kgs reines Epoxy + 27,5 kgs Primer und 95 met Gewebe verbraucht. Zusätzlich 15 lit. Silicia + 4 Kübel á 3 lit Microfasern. 35 Rollen zum Aufbringen von Epoxy + 20 kleine Rollen. 5 lit. Epoxyreiniger und ca 400 Schleifblätter der verschiedensten Körnung. Arbeitsaufwand incl. Schleifarbeiten: ca 350 Stunden. Geh 1 x davon aus, dass du für deinen Jolli ca 75 % davon benötigen wirst. zusätzlich sollte man noch, zumindest im UW Bereich einen Epoxyprimer als Abschlussschichte für weitere Behandlungen aufbringen. ... ich hab den Grossteil meiner Epoxyarbeiten bereits hinter mir und bin bereits am Schleifen und Spachteln.. übrigens die "Spezialisten" für Epoxy/Holzboote sind: West System bzw CTM (ehem. SP-Systems). Ich habe CTM genommen. LG Peter
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Holzboot! - als hätte ich sonst keine anderen Sorgen... doch! - ein Boot aus GFK |
#4
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Hallo Peter!
Wie gesagt, ich habe mir noch nicht genau überlegt was ich nun wirklich alles mache. Zunächst sind erst einmal zahlreiche Reparaturarbeiten angesagt. Angefangen vom Neubau des Schwertkasten über Spanten und Bodenwrangen. Ist das erledigt wollte ich meine weitere Vorgehensweise festlegen. Mich scheut auch des Totlegens des Holzes aufgrund folgender offener Frage. Wasser wäre ja quasi in solch einer Vorgehensweise Gift für das Boot. Nun frage ich mich allerdings wie das mit der Bilge etc. ausschaut. Regenwasser was sich in der Cockpitbilge sammelt führt ja auch zum Arbeiten des Holzes. Und das wäre ja nun nicht unbedingt sehr angenehm. Auch ein kräftiges Ölen des Bootes kann meines Wissens nach das nicht 100%ig vermeiden. Oder sehe ich das nur zu kritisch. Schöne Grüße Falk R110 |
#5
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Zitat:
siehst du glaube ich zu kritisch. erstens deckt man sein Holzboot ab - natürlich hinterlüftet - schon alleine um die Sonneneinstrahlung abzuhalten. zweitens erreicht man, wenn man wirklich das Holz mit Öl tränkt, ein wunderbares Ergebnis. Ich habe einen Test mit einem Stück Planke durchgeführt: Mahagonie 20 x 40 cm 20 x getränkt für 2 Monate in Salzwasser versenkt. Vor einer Woche herausgenommen und oberflächlich abgetrocknet bzw den Bewuchs abgemacht. Dann angeschnitten : ist innen völlig trocken! Hat mich eigentlich überzeugt damit weiterzumachen. LG Peter
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#6
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MFG Falk |
#7
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Also Falk, die 8 mm beziehen sich auf die Breite der Fuge! dies deshalb, da du sonst das Sika nicht herausbekommst. Und Epoxy auf Sika geht nicht!!! Die Tiefe errechnet sich aus Plankenstärke x 0.7 also bei 18 mm Plankenstärke wären das ca 12 mm Fräsung. Die reinen Materialkosten für das Beschichten müsste ich herausrechnen. aber rein überschlagsmässig bin ich auf 2500/2700 Eur gekommen. ... Aber es ist wirklich schön geworden!!!! LG Peter (muss jetzt weg, kann dir auf eventuelle weitere Fragen erst wieder am Donnerstag antworten...)
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#8
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viel Ahnung haben auch die Jungs vom Jollenkreuzer-Forum: http://www.cpq.de/jolli/discus/messa...rd-topics.html
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#9
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Zitat:
@Peter: Puh, das ist aber eine Menge Geld. Na noch bin ich ja nicht soweit. Aber danke, so bekommt man mal eine Vorstellung. MFG Falk |
#10
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Und hier einmal noch eine kleine Frage.
Ich werde mir in der kommenden Zeit einen neuen Schwertkasten für meinen Jolli bauen. Eigentlich sollte das Holz schon bestellt sein, aber naja wie es immer so ist. Auf jedenfall müssen auch am Kiel, wo der Schwertkasten sitzt, Ausbesserungen vorgenommen werden. Ich versuche das Ganze mal zu beschreiben, da ich derzeit leider noch kein Foto davon habe. Hoffe jemand versteht was ich meine. Durch die starke Verrottung des Holzes hat der alte Schwertkasten im Laufe der Jahre im inneren viel Holz verloren. Als ich ihn auseinandergebaut habe, sind an einigen Stellen so um die 5-8mm (wenn nicht mehr) von der ursprünglichen Holzstärke weg gewesen. Das ganze hat sich freilich auch auf die Kieldurchführung fortgesetzt, so dass diese nun einige Millimeter breiter ausfällt. Dadurch haben einige von den Bolzen, die den Schwertkasten auf dem Kiel halten, ziemlich viel an Fleisch verloren. Das bedeutet auch direkt am Kiel muss repariert werden, so dass der neue Schwertkasten in seiner Dimension auch wieder vernünftig fixiert werden kann. Dazu nun die Frage, ob jemand eine Idee hat wie man am besten vorgeht. Ich möchte nicht den ganzen Kiel ausbessern, sondern nur direkt am Schwertkasten. Ist das möglich oder geht das aufgrund der Stabilität des Rumpfes nicht? Schöne Grüße Falk Ich hoffe ihr seit mitgekommen. |
#11
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Zitat:
bin mitgekommen Falk! - ich sage dazu nur eines: Entweder du bist Tischler, oder du holst dir dafür einen Bootsbauer!!!!! Ich habe mir diese Arbeit bei einem Bekannten (er ist Bootsbauer) angesehen: Da musst du im Kielbereich laschen und schäften und pfropfen. Habe schon viel gemacht, aber das ist reines Spezialistentum und nicht einmal nachdem ich gesehen habe, wie das geht würde ich mich da drüber trauen... obendrein hätte ich nicht 1 x das richtige Werkzeug dafür. LG Peter
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#12
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Hallo Peter!
Hab ich mir schon gedacht, dass das wohl nicht so einfach wird. Naja muss ich mal schauen, wie ich das gebacken bekomme! Aber mal wieder danke für Deinen Rat. MFG Falk |
#13
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Hallo,
da es trotz sehr langsamer Geschwindigkeit mit dem neuen Schwertkasten vorangeht, bin nun langsam gezwungen mit auch ernsthafte Gedanken über die Kielreparation zu machen. Ok, der Plan steht, Holz hierzu wird auch demnächst bestellt und dann werde ich mich wohl mal da rantrauen. Eine andere Option habe ich leider nicht. Mal schauen, alles wird gut. Hab ja genug Zeit. Schöne Grüße Falk |
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