Überführungsfahrt vom Stettiner Haff nach Berlin

[knightboot]

Hi.
Mein Segelkumpel und ich planen eine Überführungsfahrt einer Dehler Optima 830 von Ueckermünde nach Berlin.
Da das für uns beide neu ist dachte ich mir, ich skizziere kurz was wir vorhaben und höre mir an was ihr dazu zu sagen habt.

Da das Boot über keine Mastlegevorrichtung verfügt wird es eine Motorfahrt (15 PS).
Die geplante Route geht vom Haff über Stettin, die Oder hinauf bis Hohensaaten, dann in den Oder-Havel Kanal bis wir dann in heimischen Gewässern ankommen.
Da mein Kumpel nur am Wochenende Zeit hat wollen wir am Freitag den 14.9 los und denken bis Sonntag anzukommen.

Wir werden unterwegs eventuell tanken müßen, Proviant wird ausreichend mitgenommen, geht ja auch nicht ans Ende der Welt.

Eine konkrete Frage habe ich schon: Wie ist es mit Grenze/Zoll. Gibt es etwas zu beachten? Halten die jeden an, dauert soetwas ewig?
Tips für Etappenstops sind auch willkommen, vorrangiges Ziel bleibt aber im Zeitrahmen anzukommen.

[Bootspeti]

Moin,
erst mal vorweg, verabschiede dich von der Oder
erstens hat sie nicht genug Wasser im Moment und zweitens die Strömung ,du musst also über die Westoder und später die Fridrichstaler Wasserstr.
Tanken könnt ihr in Ziegenort (Polen )Ausfahrt Haff,
Übernachten in Stettin oder unterwegs an verschiedenen Liegeplätzen,die seht ihr während der Fahrt schon.
Noch ein Tip,wenn du auf dem Haff Ortsunkundig bist, halte dich an die Betonnung sonst fahrt ihr nur Slalom zwischen den Fischernetzen.
Ansonsten kein grosses Ding,wir sind auch vor paar Wochen aus Usedom zurück
Viel Spass
mfg der Bootspeti

[B4-Skipper]

Zitat von knightboot

... Eine konkrete Frage habe ich schon: Wie ist es mit Grenze/Zoll. Gibt es etwas zu beachten? Halten die jeden an, dauert soetwas ewig? ...

Polen ist seit 21.12.2007 "Schengen", also keine Kontrollen.
Bei z.B Tabak, Alkohol, Kaffee Richtmengen beachten.

Gruß Lutz

[knightboot]

@Bootspeti: Na mal danke für den Tip.
Stimmt, das mit Wasserknappheit habe ich auch schon gehört, dachte aber das gilt erst bei mehr Tiefgang. Wir rechnen bei uns mit 1.40m, ehrlich gesagt spring ich lieber nochmal ins Wasser und prüfe das wirklich.
Zum Haff hat man mir auch geraten immer schön die Hauptrinne nehmen, die Reusen und Netze sind manchmal nur mäßig gekennzeichnet.

@B4-Skipper: Okay, die Richtlinien schau ich mir mal an. Notfalls muß alles vorher konsumiert werden. Boote haben den Vorteil das man nicht wie mit dem Auto übermäßig ZickZack fährt.
Das war ein Scherz, Alkohol an Board wird sich auf 3-4 Liter Bier für die gemütliche Abendstunden beschränken. Wie gesagt, das ist die erste 'große' Fahrt, da ist die größte Berauschung das wir das machen.

Danke für die anderen Tips!

[Fronmobil]

Moin knightboot,
lese dir mal meine Berichte durch:
https://www.boote-forum.de/showthrea...=274674&page=4 (ab ca Posting #71)
oder
https://www.boote-forum.de/showthrea...+Ostseetreffen

Das steigert die Vorfreude und bringt jede Menge Infos.

Wo wollt ihr denn im Haff starten? Ich denke, das ist vom Zeitplan her schon
sportlich. Wie schnell seid ihr mit dem Böotchen?

Klaus, der vorallem auch das Wetter auf dem Haff im Blick hat

[lalao0]

Tanken in Polen. Marina Pogon umgrechnet 1.18 € der Diesel.
Ansonsten wie oben geschrieben via Westoder.

[knightboot]

An der Stelle sei vielleicht erwähnt das Überführungsfahrt auch Neuerwerb der alten Dame bedeutet.

@Fronmobil: Startpunkt ist Ueckermünde, also eher im westlichen Teil des Haffs.
Über die Bootsgeschwindigkeit kann ich nichts sagen, mein Vergleichswert ist eine Atlas25 die es mit einem 6 PS Motor auf 4 Knoten bringt, das Böotchen hat dagegen 15 Seepferdchen aufzubieten (Innenboarder).
Ich reise 2 Tage früher an und werde am Vortag eine Belastungsfahrt im Haff durchführen. Einfach mal ein paar Stunden durchs Haff tuckern.
Der Vorbesitzer kommt auch mit damit ich wenigstens jemand die Ohren vollheulen kann wenn der Diesel schlappmacht.
Ein Abenteuer wird es so oder so, aber meine bisherige Lebenserfahrung ist: Gerade die schlechten Dinge bringen hinterher große Freude, so sie denn erst durchstanden sind.
Solange wie wir nirgends gegenfahren und der Diesel nicht ausfällt und das Ruder ncht bricht und wir nicht den Grund küssen und und und .. was soll da noch schiefgehen?

[Fronmobil]

Okay,
also Ueckermünde bis Stettin ist in einem Tag zu schaffen. Am zweiten Tag bis Marina Oderberg und am dritten Tag bis nach Berlin.
Und wenn nicht, einfach die Fahrt unterbrechen und das Boot festmachen, um am nächsten Wochenende weiter zu fahren.
Ich komme gerade von Schaprode/Rügen und will bis 15.9. auch in Berlin sein. Wenn du Hilfe benötigst, sag hier Bescheid.

Klaus, der auch die kleinen Abenteuer liebt

[Federball]

.....ihr seid mit 15PS recht stark motorisiert, + werdet max. 6 - 7 kn laufen. Dafür wird etwas über "Halbgas" nötig sein, "Vollgas" bringt nur mehr Heckwelle.
Volltanken in Ziegenort - damit kommt ihr locker nach Berlin -> Verbrauch wird bei 30 - 40 Liter liegen (Ziegenort - Unterhavel). Ich brauche für 1 Fahrt mit ähnlichem Segelboot 20 Motorstunden + 30 Liter.

[kapitaenwalli]

Moin
Ihr könntet auf dem Haff auch segeln. Dann hast du mit dem Vorbesitzer auch das getestet und kommt bei Wind auch gut rüber. Mast legen kann man in der Marina Goclaw am Nordrand Stettins. Ansonsten gilt das schon gesagte. Auf jeden Fall Westoder..Ein bißchen Zeit für die Schleusen einplanen. Die geben sich zwar Mühe, können aber wegen des Wassermangels nicht jedes Sportboot einzeln schleusen.
Kapitaenwalli

[knightboot]

Asche auf mein Haupt, habe ich doch glatt vergessen hier ein kleinen Report abzuliefern.


Die Fahrt verlief 1a.
Mutig oder dumm wie wir waren sind wir erstmal von Ueckermünde aus queer im Zickzack durchs Haff ( wegen der Reusen) um in der Dämmerung Stettin zu erreichen.

Hinter Stettin war es uns dann aber zu dunkel und wir machten uns für die Nacht an einem der zahlreichen Stege fest. Mir ist nicht ganz klar inwiefern das 'nur' unhflich ist oder ernsthafte Probleme ergeben kann, aber ¯\_(ツ)_/¯
Am nächsten Tag ging es dann die Westoder runter. Es gab sogut wie keinen Schiffsverkehr. Unser Ziel wenigstens bis Niederfinow zu kommen holten wir locker rein.
Wir schafften gegen 21.30 sogar noch durch die Lehnitzschleuse.

Von da an war es Sonntags ein Katzensprung.


Ich kann da kaum etwas relevantes erzählen. Keine Probleme, kaum Wartezeit an den Schleusen (nie über 20min an einer verbracht).

Mal davon abgesehen das es super Spaß gemacht hat und wunderschöne Landschaften an uns vorbeizogen gibt es nur einen Punkt mehr: Eventuelle Hemmungen im Sommer einfach mal denselben weg zurück zur Ostsee zu nehmen sind verpufft.
Ich habe auch sehr den Pinnenpiloten zu schätzen gelernt. Der brachte dann auch mal emotionale Abwechslung rein wenn er unter Brücken seine Kompassorientierung verlor und einfach mal spontan Richtung Ufer einschlug. Kennen die meisten bestimmt.
Ich jetzt auch.