Schwarzes tropft zwischen prop und schaft. Was tun?

[ups]

Hallo zusammen

Oel... Oel tropft schwarz..

Ich habe mir einen Mercury 20ps Langschaft 90er Jahre mit Pinne gekauft.

Springt an wie eine Eins... Qualmt nicht (kenne ich viel schlimmer) und schaltet ganz weich durch und dreht gut hoch.

Beim Probelauf zum Kauf fiel mir auf das das k
Kühlwasser auf der Strasse "bunt" war. Hab aber nicht weiter drauf geachtet. Bei einem 2-takt er der ueberall gefettete und eingewintert war (einige Jahre lang)

Jetzt habe ich nach 2 tagen einen einzigen kleinen tropfen oel auf dem booden.
Kommt aus dem Spalt zwischen pro und schaft und läuft entsprechend die Finne runter.
Oel ist ganz braun schwarz.

Vermutlich getriebeoel? Was tun?

Gruss
Ralph

[chewbaka]

Mach mal Bilder, wo genau, kann aber durchaus sein, daß Reste von Unverbranntem Öl im Auspuff kondensiert sind und jetzt abtropfen.
Wenn der nur kurz in der Tonne gelaufen ist durchaus möglich...

[Lombardini]

Entweder ist es Getriebeöl, oft aber sind es auch nur nasse Abgasrückstände die sich überwiegend bei Zweitaktern mit den Jahren ansammeln
Das Getriebeöl aber solltest du jährlich nach jeder Saison auf korrekte Menge und Wasserbeimischung kontrollieren

[Heidechopper]

Ich habe den gleichen Motor, allerdings mit E-Start. Auch mein Motor hat einmal dieses Problem gehabt: Pottschwarzer Sodder aus dem prop. Ursache war der Vergaser: die Schwimmernadel war ausgeschlagen und das Gemisch dadurch viel zu fett. Auch brachte die Maschine zu wenig Leistung und soff Zuviel. Die vom Händler durchgeführte Vergaserüberholung hat das komplett beseitigt.
Gruß
Rolf

[ups]

Ok.. Danke... Klingt ja Gott sei dank schon mal nicht nach Totalschaden.

Ich beobachte mal weiter.

Ja.. Der lief ewig gar nicht... Und jetzt ein paar Minuten am Schlauch für Video und zur Probe...

[ralfschmidt]

das Schwarze ist in aller Regel unverbranntes 2 Takt Öl,
ist völlig normal bei alten 2 Taktern

[ups]

Ist 1:50 auf Dauer zu viel Fuer den merc?
Die meisten laufen doch mit 1:100?

Aber lieber zu viel als zu wenig.. Oder?

[Lombardini]

Schädlich ist beides.
Erkundige dich in einer Mercury Fachwerkstatt ob der Motor mit 1:100 gefahren wird und lasse dir dann auch die Mischölspezifikation geben

[Uli0308]

Das hängt ein Stück weit von den Einsatzbedingungen ab.

Bei häufigem Tuckern reicht 1:100 allemal, wenn er eher auf Volllast läuft dann besser 1:50.
Viel Öl bei nahezu Standgas lässt den Motor versotten, zu wenig Öl bei max. Leistung verrecken.

[Uli0308]

...Du kennst dich, dein Fahrgebiet, und dein Fahrstil am besten.

Du kannst selbstverständlich auch einen Kompromiss eingehen, z.B. 1:75.
Ist aber wie gesagt vom Einsatz abhängig.
Wenn ich weiß dass ich eine längere Tour mit min. 3/4 Last fahren werde gehe ich schon mal höher, so ungefähr 1:30. Das geht aber nicht bei Tuckerfahrten.

Ps: VRO stillgelegt, ich mische selbst. Siehe Kurzprofil oben rechts.

[Heliklaus]

Zitat von Uli0308

Ps: VRO stillgelegt, ich mische selbst. Siehe Kurzprofil oben rechts.

Bei meinem 40PS VRO ist es nicht stillgelegt, gebe aber dennoch einige "Herztropfen" als Sicherheit, Öl in den Benzintank

[bootohnenamen]

Der Beschreibung nach sicher Öl aus dem Motor(auslass). Kann nach längerem Stand oder längerer Zeit mit geringer oder keiner Last auftreten. Auch in Frage kommt eine schlechte Spülung einer Abgaskammer, diese müssen mit Kühlwasser beaufschlagt werden, sonst sammelt sich Öl an und führt zu dem beschriebenen Problem. (Hatte mein Yamaha einmal, da "fehlte" eine Bohrung für eine der Kammern in einem Wasserrohr. Bohrung gesetzt und der Spuk war vorbei. Der weniger erfahrene Händler ersetzte zuerst den Vergaser, zwar auf Garantie, aber wirkungslos. Ein anderer Händler kannte das Problem, bohrte und es tropfte kein schwarzes Öl mehr.)

Ebenfalls denkbar ist solcher Ölaustritt durch die Verwendung von Zweitaktöl für Roller/Motorräder usw. Dieses ist für die niedrigen Temperaturen im Außenbordbereich nicht geeignet, dort ist TCW-Öl zu verwenden, nur dieses ist für den Betrieb in Außenbordern geeignet.

BoN

[DerIngo]

Das habe ich nicht verstanden. Wieso sind die Temperaturen in Aussenbordmotoren geringer als in Mopedmotoren?

[uli07]

Wegen der Wasserkühlung.

[DerIngo]

Aha. Ich fahre vollsynthetisches Castrol seit über 20 Jahren in Allem was zweitaktet. Das was meine KTM bekommt ist völlig oversized für alles Andere. Mein Hercules-Oldtimer läuft auch damit sowie Aussenborder. Die Klassifizierung im Hinblick auf Scherstabilität, Druckfestigkeit, Drehzahlfestigkeit, Korrosionsschutz und Verschleisschutz ist mit der Lorke für Aussenborder nicht vergleichbar. Alle Fahrzeuge bekommen 1:40. Das Öl stinkt nicht und raucht nur kurz beim Kaltstart. Zylinder und Kolben sind sauber - keine Ölkohle.

Das Problematische ist für den wenig techikaffinen Endverbraucher - es steht nicht "Aussenborder" drauf. So ist das in der Marktwirtschaft - "wie kann ich den Leuten mehr Geld abnehmen - ahja ich schreib SPEZIAL drauf obwohl dasselbe drin ist".

Das Beste was ich zu 2T Aussenborderöl gelesen habe war "der Aussenbordmotor braucht ein Spezialöl, da er ein Kaltläufer ist". Für diese intellektuelle Höchstleistung soviel Scheisse in sowenig Worte zu packen, hat der Verfasser nen Werbeorden der Industrie verdient.

[ralfschmidt]

du kannst da drüber denken und schreiben was du möchtest,
Fakt ist das Außenborder durch die Einkreiskühlung immer so um die 60° laufen,
deine KTM wird sicherlich wesentlich heißer

[bootohnenamen]

Vor allem Luftkühler haben viel höhere (über 100°C mehr!) Zylinderwandtemperaturen als Außenborder, diese laufen aus technischer Sicht zu kalt, damit Salz bei Seewasserbetrieb nicht ausfällt. TCW-Öle enthalten zudem mehr Korrosionsschutzadditive und sind leichter biologisch abbaubar. Es handelt sich somit keineswegs um die selbe Formulierung wie für etwa Straßen- oder Wettbewerbsbetrieb.

In meine Zweitaktmotorräder (luftgekühlt) käme mir nie TCW-Öl, welches allerdings erheblich billiger (ca um die Hälfte) ist als hochwertige JASO zertifizierte esterbasierte Öle.



BoN

[DerIngo]

Da bin ich grossenteils bei Dir keine Frage. Aber was sollen Hersteller synthetischer Öle anderes tun, als durch hohe Additivierung geringste Reibung und maximalen Schutz zu gewährleisten? Es ist und bleibt ein Verbrennungsmotor, der lediglich in unterschiedlichen Bereichen genutzt wird. Für AB- Motoren eine bessere biologische Abbaubarkeit - nach X Tagen hat sich das Öl zu 80% selbst kompostiert. Schön. Hauptsache nicht im Betrieb. Bei Sowas bin ich vorsichtig.

Aussenborder erreichen 60°C Betriebstemperatur? Ok nicht gesund - aber muss so hingenommen werden wenn es konstruktiv gewollt ist. Die Additivierung im Hinblick auf Schmierung und Schutz ist aber keine Andere, da die Öle alle dieselben Normen erfüllen und daher denselben Belastungsprüfungen unterzogen werden.