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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art.

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  #1  
Alt 20.10.2019, 11:38
fignon83 fignon83 ist offline
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Standard epoxy und Stahl

Leute, ich bin ja immer noch auf der Suche nach einem Rumpfbauer, aber das ist eine andere Geschichte. Ich habe eine Frage zur Verarbeitung von Epoxy, und ich hoffe, dass Ihr mir weiterhelfen könnt:

Ich fahre noch einen alten englischen Roadster. Dort ist im Bereich des Fensterschachts die Türhaut eingerissen, und zwar dort, wo die Türhaut mit dem Grundgerüst der Tür hartverlötet ist. Sind nur zwei kleine Risse vorne und hinten an der Tür. Aber es stört mich sehr, weil es unschön aussieht (sieht man auch nur, wenn man genau hinsieht).

Die normale Reparaturmethode sähe so aus: Tür auseinandernehmen, außen wie innen in den Bereichen entlacken und neu hartlöten - oder aber haltbarer - die Lotreste restlos entfernen und MIG-Schweissen. Danach die Tür großflächig neu lackieren und montieren.
Da das Auto im Gebrauch ist und der Lack nicht mehr neu, und der Schaden nur optisch ein bisschen stört, möchte ich diesen Aufwand vermeiden. Am Ende ist man einiges Geld los und der Lackton passt nicht 100%.

Meine Idee ist nun, von innen mit Epoxy ein Karbongeflecht-Patch aufzukleben, so den Bereich zu verstärken, die Risse füllen und mittels smart-repair optisch anpassen. Letzteres ist problemlos möglich, da habe ich schon gefragt. Aber mir raten Restaurateure vom Kleben ab, da Epoxy nur auf blankem Metall hält und wenn man das tut, ein neuer Rostherd vorprogrammiert ist. Ich hatte vorgehabt, auf die lackierte Tür den Flicken aufzukleben. Hält das wohl oder haben die Restaurateure recht?

Schön nassen Sonntag
Carsten
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  #2  
Alt 20.10.2019, 12:51
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Moin Carsten
Die haben Recht,Auf Metallen haben die Ep-Harze die ich zum Holz verkleben benutze generell keine gute Haftung,von meinem Spachtel bekomme ich ausreagierte EP-Reste problemlos abgestoßen,auf Aluminium hält es nur wenn man eine frische und sehr rauhe Oberfläche hergestellt hat,Die meisten MS-Polymere machen das um einiges besser,habe ich festgestellt nach dem ich versuche mit Saba-Tack und Teakholz auf Alu gemacht habe.
gruss hein
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  #3  
Alt 20.10.2019, 13:09
fignon83 fignon83 ist offline
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Aber diese MS-Polymere wie Karosserie-Kleber sind doch flexibel, oder gibt es auch welche für starre Verbindungen?
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  #4  
Alt 20.10.2019, 16:28
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Zitat:
Zitat von fignon83 Beitrag anzeigen
Aber diese MS-Polymere wie Karosserie-Kleber sind doch flexibel, oder gibt es auch welche für starre Verbindungen?
Moin
Das ist doch an soner Autotür nur relativ Starr und ich denke,dass die unterschiedlichen Ausdehnungskoefizienten von dem starrem Ep-Harz und dem Stahlblech keine dauerhafte Verbindung zulassen.
Gruss hein
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  #5  
Alt 20.10.2019, 20:41
fignon83 fignon83 ist offline
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Ich glaube schon, dass die Verbindung recht starr sein darf, ist doch der in der Produktion verwendete Karosseriekleber auch auf Epoxy-Basis und starr. Dummerweise wird er nzr auf blankem Blech angewendet.
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  #6  
Alt 23.10.2019, 19:00
DerIngo DerIngo ist offline
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Das Geklebe ist ohnehin Pfusch. Auch noch auf Lack - ohne Worte. Völlig indiskutabel und nicht schönschwätzbar
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Gruss Ingo

Ich hab auch keine Lösung. Aber ich bewundere das Problem
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  #7  
Alt 25.10.2019, 11:15
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Was Pfusch genau ist, wäre zu diskutieren. Ich finds besser die originale Patina an so einer alten Karre zu erhalten, es gibt genug totrestaurierte Oldtimer, die zwar wie neu aussehen, aber dennoch charakterlos langweilig sind.

Ich würde einen 2K Industrieklebstoff (PaidLink) nehmen und grobes Glasgewebe einlegen.
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Gruß, Jörg!
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  #8  
Alt 25.10.2019, 15:54
DerIngo DerIngo ist offline
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Wenn es optisch wie technisch ein Gebrauchsgegenstand ist, der in die Presse wandert wenn er verschlissen ist - dann kann man auf diese Art reparieren.

Falls dieses Auto erhalten werden und Charakter ausstrahlen soll - dann wird dieses Laiengebastel Diskussionen über handwerkliche Fähigkeiten Vierjähriger auslösen.
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Gruss Ingo

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  #9  
Alt 25.10.2019, 20:59
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Wie würdest Du das denn machen?

LG Hermann
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  #10  
Alt 25.10.2019, 22:11
DerIngo DerIngo ist offline
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Kommt auf das Fahrzeug an. Wenn mein Herz daran hängt - Tür auseinander und schweissen. Wie gesagt - es kommt darauf welchen Wert dieses Fahrzeug für den Besitzer hat.

Ich habe seit 15 Jahren einen Landrover Defender TD5. er hat jetzt 187Tsd weg und verliert Öl am Verteilergetriebe. Ich war mit der Karre in Afrika, Ostblock usw. Er ist verschrammt aber in Topzustand. Der Ölverlust ist ein bekanntes Problem - eine Schwachstelle einer Lageraufnahme am Getriebegehäuse. Da wird dann seitens der Werkstätten mit Sikaflex zugeschmiert.

Nö. In England gibts an dieser Stelle mit Stahl verstärkte Getriebe - das Problem tritt nie wieder auf. Ich will mein Getriebe behalten und nicht ggfs. ein genaralüberholtes Teil mit runtergerittenen Innereien in mein Auto bauen. Mein Getriebe ist top und nur mit Synthetiköl gelaufen. Ergo bestell ich nur ein verstärktes Gehäuse und bau mein Getriebe da rein - feddich. Ja ich liebe diese Karre. Er lebt, er ist laut, nix Unnützes, Hebel zum Sperren einlegen, Türschlösser wie Kellertürklinken. Ich brauch das so.

Diesen gesichtslosen Elektronikmüll von Heute fahre ich natürlich auch - im Alltag. Kaufen - fahren - wegschmeissen - Nächster. Da tut es gut, mal ein grundehrliches Maschinenbauteil zum Seele baumeln lassen unterm Hintern zu haben. Den brauch ich zwischen dem Einheitskleister wenigstens nicht suchen aufm Ikea-Parkplatz.

Wenn der angelsächsische Roadster des TE denselben Stellenwert hat - Tür schweissen.
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Gruss Ingo

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  #11  
Alt 27.10.2019, 01:47
fignon83 fignon83 ist offline
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Nun, der Themeröffner sieht die Sache als Naturwissenschaftler etwas differenzierter als der liebe Ingo. Original wäre Hartlöten. Aber die Risse treten immer wieder auf, ist eine konstruktive Schwachstelle. Schweißen hält auch nicht, am besten hält es, wenn MIG-geschweisst wird, aber mit Verstärkungsblechen.. Den Mangel so gut wie endgültig zu beseitigen, also so, das er nicht mehr auftritt, würde bedeuten, Türhaut runter, innen großflächig alle Lotreste rausschleifen und dann Verstärkungsbleche einschweißen. Türhaut wieder drauf. Dass dann die Tür komplett lackiert werden muss, ist klar. Aber bei einem Fahrzeug, das wie ein Jahreswagen aussieht, wo der Lack ansonsten top ist mit entsprechend schöner Patina das Risiko und den Aufwand einzugehen, zwei Risse im Blech zu schweißen, die nur sichtbar sind durch jeweils 1cm lange Risse im Lack? Und wo man nicht genau weiß, ob der Lackton so wieder zutreffen ist? Bei einem Landy, der schon neu Orangenhaut und Wellblech hat, mag das ja gehen aber nicht so ein Risiko für viel Geld für so kleine Mängel. Das scheint mir nicht verhältnismäßig. Ich hab auch drei Betriebe gefragt, die auf Oldtimerrestaurierungen spezialisiert sind, die meinten all, so lassen und weiterfahren.

Was aber sicher falsch ist ist die Aussage des Laiengebastels Vierjähriger. Heutzutage werden ganze Autos geklebt. Und die halten.

Ich habe mir den Spaß erlaubt, zum einen 3M mit meinem Problemfall zu kontaktieren. Die fanden den Reperaturansatz überhaupt nicht als falsch, sondern sehr geeignet und empfahlen mir ein Produkt, welches - obwohl auf Epoxy-Basis sehr gut auf lackiertem Blech, sogar mit leichten Verschmutzungen halten soll. Mit der einem cfk-Patch verstärkt sollte eine Reparatur auch dauerhaft sein. Dann hab ich noch ans Fraunhofer-Institut als Spezis für Adhäsion in Bremen gewendet (mit denen gab es mal ein Projekt, ja, da wurde auch was geklebt, aber keine Autos und auch kein Blech). Auch die Spezis bei Fraunhofer waren sehr positiv und bestätigten mir das, was der 3M-Ingenieur mir gesagt hat.

Zusammengefasst: :ich habe mir den sündteuren Kleber besorgt und werde es einfach probieren. Das ist sicher für die ganze Substanz des Fahrzeuges (was ich sehr schätze, ich habe nur Klassiker, für den Winter habe ich einen G) die schonendste Methode. Und wenn der Kleber 2-3 Jahr hält, perfekt. Und irgendwann, wenn mal das Auto eine richtige Überholung braucht, dann wird es richtig gemacht, mig-geschweißt mit Verstärkung.
Versuch macht kluch. Gibt nix zu verlieren, nur zu gewinnen.
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  #12  
Alt 27.10.2019, 10:29
DerIngo DerIngo ist offline
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Der durchaus logischen und weniger emotionalen Abfolge als meiner kann ich nichts hinzufügen. Machen und schauen wie es sich entwickelt.

Ein Naturwissenschaftler und doch kein Vierjähriger Die Argumentation ist schlüssig und sinnvoll - entgegen meiner Eingangs falschen Einschätzung der Gesamtsituation bin ich jetzt doch überzeugt das das funktionieren kann.
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Gruss Ingo

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  #13  
Alt 27.10.2019, 11:45
fignon83 fignon83 ist offline
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Wollen wir es mal hoffen. Ich hab da echt selber keine Erfahrung mit. Ehrlicherweise graut es mir schon, vorm Umgang mit dem Kohlefasermatten. Die fransen immer aus und am ende habe ich das Hartz resp. den Kleber überall, nur nicht da, wo er sein soll. Mein Hauptcharakterzug Ungeduld steht dem irgendwie immer im Wege. Auch meine GfK-Versuche sind so eher peinlich verlaufen.
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  #14  
Alt 27.10.2019, 17:54
DerIngo DerIngo ist offline
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Och - da bist Du nicht allein. Im Mattengematsche beschmiere ich Alles - auch das wo es nicht hin soll
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Gruss Ingo

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