#1
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Windex or not ?
ich bin gerade dabei das rigg zu konzipieren und da stellt sich die frage: windanzeigesystem (z.b.windex) oder nicht.
als jahrzehntelanger jollensegler habe ich wegen der beim sportlichen segeln vorkommenden durchkenterungen nie einen brauchbaren verklicker gehabt. man ist halt nach dem segelstand und dem gefühl gefahren. ich denke mir, dass auch beim dickschiff in der regel das seglerische gefühl ( und einige wollfäden am achterliek ) genügen um ordentlich zu segeln, ein störanfälliges windanzeigesystem (kontakte, lange leitungen, darauf sitzende vögel usw) aber mehr kosten als nutzen verursachen. von verlinkungen mit elektronischem kram (wozu? ) halte ich eh wenig, weil man sich dadurch auf dauer den gesunden menschenverstand abtrainiert. allerdings interessieren mich auch andere meinungen zum thema, wenn sie denn sachlich bleiben und nicht wie in verschiedenen anderen threads im flachwasser stranden. holger
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jack of all trades - master of none |
#2
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Wir = Windex + Wollfäden ...diese aber an den Wanten.
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
#3
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Hallo,
sachlich und kurz: Ich würde bei einem größeren Schiff ungern darauf verzichten. Ein Windex hilft auch manchen unerfahrenen Steuerleuten - nicht alle in der Mannschaft sind Profis... Und gerade bei wenig Wind (vielleicht noch drehend) kann ein kurzer Blick nach oben schon mal weiterhelfen.
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Viele Grüße vom Bodensee Tom FSD e.V.: www.fsd-info.de Bei Interesse gerne Infos per PN! |
#4
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Hallo Holger,
ein grundsätzliches Gefühl für das Segel hab ich, wie ich meine, schon. Ich bilde mir aber nicht ein immer genau erfühlen zu können, welchen exakten Winkel zum Wind ich gerade laufe. Ja, ich möchte das schon relativ genau wissen um z.B. in Verbindung mit der gemessenen Geschwindigkeit die Segel besser trimmen zu können. Grundsätzlich bringt die Vernetzung aller Informationen auf einem Schiff schon Erkenntnisse, die sich mit dem Gefühl nicht ermitteln lassen. Die Rückkopplung der realen Werte mit dem Gefühl bringt m.E. einen Lerneffekt und trainiert das Gefühl nicht ab - im Gegenteil. Es gib m.E. viele Gründe eine Windmessanlage auf einem Segelschiff zu installieren - schließlich fahren wir ja mit dem Wind. Ich möchte auch immer gerne genau wissen, welche Windstärke in Knoten gerade weht und bei welchem Winkel zum Wind ich die maximale VMG laufe. Da eine Windmessanlage im Masttop normalerweise immer auch mit einem Richtungsanzeiger kombiniert ist, macht es schon Sinn eine komplette Windmessanlage zu installieren.
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Gruß, Alfred Wenn alle ihren richtigen Vornamen in der Signatur stehen hätten, wäre das schön. |
#5
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Ich hatte früher auf meinen kleineren Booten immer einen Windex im Masttopp und fand die Geräte auch unverzichtbar.
Auf meinem jetzigen Schiff fiel vor vielen Jahren die Windmessanlage aus und ich fuhr ohne weiter. Allerdings knüpfe ich mir immer wieder Wollfäden in die Wanten. Ich habe zwar eine neue Windmessanlage, aber nutze sie nicht mehr, weil ich die Wollfäden und die Beobachtung der Achterlieken so gewöhnt bin. Den Masttopp kann ich wegen des Biminis ohnehin nicht mehr sehen. Servus Paul |
#6
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Auf einen Windex möchte ich nicht verzichten - ist ja auch keine teure Anschaffung
Dazu Fäden in den Segeln und gut. Windmess ist schön, nutze ich aber weniger...ich möchte sie nicht missen. |
#7
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Windex
Wenn Du gern bastelst würde ich unbedingt zu einer Windmessanlage raten. Ich bin jahrelang ohne Windanzeiger im Topp gefahren.
Heute haben wir einen Windex aus Niro (wegen der parkenden Krähen und Möven im Topp), Windbänsel in den Segeln und zusätzlich Spione an den Oberwanten und am Achterstag. Die Spione natürlich in rot und grün. Wir benutzen zur Zeit dazu Geschenkeband. Gibts z.B. bei Rossmann am Packtisch. Grundsatz:Keep it simpl !. Gruss katibert |
#8
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Windex
Wenn Du gern bastelst würde ich unbedingt zu einer Windmessanlage raten. Ich bin jahrelang ohne Windanzeiger im Topp gefahren.
Heute haben wir einen Windex aus Niro (wegen der parkenden Krähen und Möven im Topp), Windbänsel in den Segeln und zusätzlich Spione an den Oberwanten und am Achterstag. Die Spione natürlich in rot und grün. Wir benutzen zur Zeit dazu Geschenkeband. Gibts z.B. bei Rossmann am Packtisch. Grundsatz:Keep it simpl !. Gruss katibert |
#9
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Mitte/Ende April hat uns unser Windex verlassen (das Ding war auch schon alt). Also haben wir uns den Edelstahl-Windanzeiger "Thunder" von SVB für 9,95 Euro zugelegt und per Bootsmannsstuhl ausgetauscht. Soweit, so gut.
Uns fiel sofort auf, daß das Ding träger ist als ein Windex, aber es gab noch kein Problem. Etwa einen halben Monat bis Monat später begann der Anzeiger erst ab 3 Windstärken oder so, sich zu bewegen. Man konnte erkennen, daß eine Spinne fleißig am Weben gewesen war. Spinnweben können stabil sein, aber sie sind keine Erfindung der Saison 2006 und machen sicher auch vor einem originalen Windex nicht halt. Das nervte jedenfalls schonmal gewaltig. In unserem Urlaub im September lagen wir bei recht viel Wind am Anker und schwoiten wie wild. Und so alle 15 Sekunden ging ein fieses Quietschen durchs Boot. Nach langem Suchen leuchteten wir mit der Lampe ins Masttopp und konnten bei jeder Bootsbewegung sehen, wie sich mit quietschendem Ächzen der Anzeiger bewegt. Super! Verstärkt durch den Alumast kann das ziemlich nerven. Am Ende der Saison, als wir den Mast gelegt hatten, dann der Clou: das Teil war nicht nur schwergängig und quietschte (weil wegen Ausgeschlagen), es war auch noch verrostet. Verkauft wurde es als Edelstahl. Und das Argument, nicht jeder Edelstahl sei seewasserbeständig, ist bei Bootszubehör irgendwie unangebracht. Also, aus Geiz haben wir unseren ausgedienten Windex (es sind nach Jahrzehnten lediglich diese Winkel abgebrochen) gegen ein billiges Ersatzprodukt gewechselt. Dieses hat jedoch nicht mal eine Saison (mit überwiegend gutem Wetter) durchgehalten. Nächste Saison gibts wieder den Windex. SVB hat den "Thunder" ohne Diskussion wieder zurückgenommen und das Geld ausgezahlt.
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Gruß Nils |
#10
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Ich hab' zwar eine el. Windex oben auf dem Mast - aber ich benutze sie praktisch nie, denn woher der (scheinbare) Wind kommt, fühle ich und meine Geräte habe ich meistens sowieso ausgeschaltet.
Ist mir irgendwie egal, zu wissen, wie schnell ich gerade fahre - geht eh nicht schneller. Manchmal ist es ganz gut, wenn ich unerfahrene Gäste an Bord haben und denen sage, wie weit sie an den Wind fahren können - aber auch das mache ich meistens nicht, denn dan kleben diese Auto-verwöhnten Landratten nur auf den Anzeigeinstrumenten ohne sich um Wind und Natur zu kümmern. Also schalte ich sie auch da meistens aus und sage ihnen, dass sie sich an der (nicht) einfallenden Genua orientieren sollen. Eine mechanische Windex kannste vergessen - bei Dickschiffen bekommste nur Genickstarre, wenn Du nach so weit oben guckst... Ich hab' sie drauf, weil sie drauf war.... Fäden an den Segeln sind wichtiger! Gruss Volker SY JASNA
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Rotwein hat keinen Alkohol! |
#11
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Nen einfacher Verklicker oben hilft bei achterlichem Wind, patentes Halsen zu vermeiden und beim Spisegeln. Auf Halbwind- und Amwindkursen halte ich kleine Wollfäden (o.ä., sog. "telltales") im Vorsegelvorliek und Groß-Achterliek für hilfreich+wichtig
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#12
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Telltales im Vorsegel und Grosssegelachterliek sind meiner Meinung nach völlig unverzichbar, Windex oder ähnliches im Top macht auch Sinn. elekrtonische Systeme: Nice to have, aber verzichtbar.
Zu den Telltales: Mein Segelmacher hat es besonders gut gemeint und kleine Fenster an den Telltales ins Vorsegel eingenäht, mit dem Ergebnis, das sich die Wollfäden jetzt an den Nähten festsetzen und gar nichs mehr anzeigen, da wäre weniger mal wieder mehr gewesen, Siggi
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473 |
#13
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Ich finde die Fäden in den Segeln am wichtigsten. Außerdem haben wir noch einen Windex und elektronischen Windmesskram.
Als erstes verzichten würde ich auf den Windex, aber auch nur weil man im Gegensatz zur Windmeßanlage den Hals so sehr verrenken muß (Ich weiß, klagen auf hohem Niveau). Wenn allerdings ein Faden aus dem Segel reißt, dann klebe ich in der Regel noch am gleichen Tag einen neuen ein, man will ja optimal trimmen. @Nils: wieso seewassserfester Windex? Kommt am Masttop Seewasser an? Das kann ich mir gar nicht vorstellen.
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Gruß, Philip |
#14
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..der Vega Mast ist eben etwas kürzer
Gruß, Uwe |
#15
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Zitat:
Gruß Jürgen |
#16
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Hehe ;).
Der Windex muss ja nicht ins Wasser tauchen, um Seewasser abzubekommen. Bei bestimmten Wetterverhältnissen fliegt auch genug Seewasser durch die Luft. Wir haben gerade ein Hotel auf einer Ostfriesischen Insel geplant, wo sämtliche Schornsteine und Lufthutzen in seewasserbeständigem VA ausgeführt werden müssen, da die Erfahrung gezeigt hatte, daß es sonst völlig zerfressen wird. In Maßen wird dies sicher auch auf der Ostsee passieren. Wie auch immer: wenn das Ding KEIN Seewasser abbekommen hat, macht das den Zustand nach einer Saison ja sogar noch schlimmer!!
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Gruß Nils |
#17
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Dann liegt es wohl an der salzigen Luft.
Wassertropfen werden doch auch bei der Vega nicht ans Topp kommen (das wird ja auch bei Lage immer über 5m hoch sein).
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Gruß, Philip |
#18
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Wie auch immer.... . Fakt ist, daß das Salz ja irgendwie in die Luft kommen muss ;) .
Ansonsten hat es die Gischt bisher (in Ausnahmefällen) nur mal bis zur Saling geschafft - und natürlich anschließend in Segel und Cockpit . Die Fähnchen am Achterliek vom Groß haben sich bei uns leider mittlerweile verabschiedet (beim Zusammenlegen abgerissen, das Letzte bei hoher Dünung vor Laboe).
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Gruß Nils |
#19
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Windfäden
moin @ all,
son Plastik-Windex habe ich auch seit Jahren, ist ganz gut. Bei Großsegeln mache ich immer standardmäßig kleine rote Spi-Tuch-Streifen an die Unterkanten der Lattentaschen. Das läßt sich auch selber machen. Wollfäden sind auch ganz praktisch (wenn sie nicht aus Wolle sind!) Gegen das Hängenbleiben am Segeltuch kann man sie mit McLube Sailkote einsprühen. mfG Götz |
#20
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danke für die vielen und vor allem sachlichen beiträge.
im wesentlichen fühle ich meine jollenseglerpraxis mit fäden im segel und an den wanten bestätigt, was wohl auf dauer auch die solideste lösung ist. ein paar grad mehr am wind sind auf langfahrt eh nicht so wichtig, da wählt man meist den "bequemeren" kurs. holger
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jack of all trades - master of none |
#21
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Zitat:
Die muß gut klettern können.
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#22
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Hallo Chris,
Frag nicht wie das Salzwasser da hin kommt - ich frage mich wie diese Spinne da hin kam! Die muß gut klettern können. Nix mit klettern !!!! Die macht sich das ganz einfach ,produziert nen kurzen Faden und lässt sich damit dann durch den Wind hoch blasen. Die lebt nach dem Grundsatz: Keep it simple. Heinrich |
#23
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Sei froh, dass es nur eine Spinne war.
Bei mir hat sich ein Käuzchen (übrigens das Wappentier von Krk) auf dem Windsteuerblatt meiner Windex niedergelassen. Das war wohl nicht mehr das jüngste und brach unter ihm zusammen - gott hat sich der erschrocken, brauchte den halben Mast nach unten im freien Fall, bis er sich an seine Flügel erinnerte... Sass zufällig im Cockpit und habe das Ganze beobachtet. Konnte dann nachher mir ne neue Windfahne aus Alu schustern und wieder in die Windex nieten. Gruss Volker SY JASNA
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Rotwein hat keinen Alkohol! |
#24
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Zitat:
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#25
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Windex
moin, moin, über mechanischen Windex und Windfäden sind sich ja alle einig.
Ein elektrischer Windex ist sicherlich nicht zwingend notwendig, aber für Segeln durch die Nacht sehr angenehm. (hängt sicherlich vom Kurs zum Wind und von Beleuchtungsmöglichkeiten für Tell-tales und mechanischen Windex ab). Gruss klaus |
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