Haarrisse im Gelcoat meiner Beneteau Flyer 750 Cabrio

[Flyer750]

Hallo,

Ich bin neu hier im Forum und suche ein paar Ratschläge. Ich heiße Ralf und komme aus Hamburg.

Ich habe mir in Frankreich eine Beneteau Flyer 750 Cabrio Baujahr 2012 gekauft, mit einem 250PS Mercury Verado AB.

Das Boot ist wirklich super schön, nur stören mich die vorhandenen Haarrisse im Gelcoat. Diese sind öfter am Boot in Rundungen und Ecken vorhanden, Vorallem im Bereich der vorderen Decksluke bis hin zum Ankerkasten und im Bereich des Spiegels (was mich am meisten stört) ist hier der Spiegel zu schwach oder sind diese Risse in den Ecken normal bei Booten mit Außenbordern? ( siehe Bilder) Wie kann ich diese Risse weg bekommen ohne dass diese wieder auftauchen? Kann ja schlecht den Spiegel in dem Bereich verstärken.

Ist das Geldcoat hier seitens Beneteau schlecht verarbeitet worden? Hat hier noch jemand Probleme bei dem Bootstyp? Oder wurde mein Boot „schlecht“ behandelt?







Danke und viele Grüße aus dem Norden.

Ralf

[coseb52]

Moin Ralf

Zu der Frage ob dein Boot schlecht behandelt worden ist , wird wohl niemand etwas sagen können.

Aber zu den Gelkoat Rissen kann ich dir etwas sagen , Ursachen können immer mehrere sein;

1, der Gelkoat auftrag , zu dünn, zu dick , schlechtes Harz, minderwertiges Harz,Falsche Verarbeitung , und da gibt es noch so einige Möglichkeiten .

Ich kenn das aus den 70 ern, da trat das an fasst allen GFK Bzw in Polyester

hergestellten Sachen auf , Boote , Buggi´s , Renault Alpine Maschinen Gehäuse und vieles mehr.

Vorübergehend weg , bekommst das nur indem du diese fasst bis zum Laminat aufschleifst , mit EP Verspachtelst und das ganze lackierst.

Andere Möglichkeit , wenn du es schaffst den Farbton in EP zu bekommen,Arbeiten wie vor genannt , Verspachteln , schleifen und Polieren ,zur Zeit habe ich das an meinem Womo , Mobilvetta.
aber wie ich schon sagte , sie kommen wieder.

Viel Glück Rudolf

[Bootfan Dieter]

Zitat von coseb52

Aber zu den Gelkoat Rissen kann ich dir etwas sagen , Ursachen können immer mehrere sein;

1, der Gelkoat auftrag , zu dünn, zu dick , schlechtes Harz, minderwertiges Harz,Falsche Verarbeitung , und da gibt es noch so einige Möglichkeiten .



Viel Glück Rudolf

Ja, eine andere Möglichkeit wäre, dass der Untergrund, also das Laminat zu dünn ist und sich bewegt, verformt, dadurch kommt es dann zu diesen Spannungsrissen. Das Gelcoat, also die sichtbare Schicht, besteht ja nur aus Polyesterharz, selten Epoxiharz, das ist nach Aushärtung sehr steif und fest (soll es ja auch), wenn sich nun der Untergrund verformt, entstehen eben diese Spannungsrisse.

Wenn das die Ursache ist, müsste man, um diese Risse ein- für allemal zu beseitigen, den Untergrund steifer machen, also noch ein paar Lagen Glasgewebe einlaminieren.

Wenn man von "unten" an die Struktur drankommt, kann man das leicht machen, schwierig wirds, wenn man da nicht leicht drankommt.


Das ist sehr ärgerlich bei dem noch nicht so alten Boot, denn ohne Laminatverstärkung kann man sich jeden Oberflächenreparaturversuch sparen, egal, wie sorgfältig man da arbeitet, die Risse werden immer wieder kommen und sich noch verstärken.

Wenns geht, würde ich den Kauf wandeln, also rückgängig machen, das Boot ist ein Loch ohne Ende, nach ein paar weiteren Jahren wird man da ein Spinnennetz an der Oberfläche haben, das wird man dann nie wieder zu einem guten Preis verkaufen können.


Bootfan Dieter

P.S.: Zusatzbemerkung zu den Rissen im Spiegel: Also hiermit ist nicht zu spaßen! Risse im Spiegel sind ein ernstes Anzeichen von einem zu schwachen Spiegel, hier darf sich rein gar nichts verformen, so das es Risse im Gelcoat gibt. Der starke Außenborder will gut befestigt sein, sonst reißt dir irgendwann der komplette Spiegel samt Außenborder einfach ab!

[Chris_3]

Moin Ralf,
willkommen hier im Forum. Hast ja "eigentlich" von der Qualität her, ein tolles Boot gefunden.
Ein guter Freund von mir, fährt die Beneteau Flyer 650 Cabrio mit einem 150 PS Suzuki, auch etwa Bj. 2012. Das Boot hat leichte Gelcoat Risse im Bereich der Scheibe, sieht aber ansonsten noch top aus (Fahrgebiet: Lübecker Bucht).
Wie kann es nun sein, dass an deinem Boot mehrere Gelcoat Risse vorhanden sind?
Nur mal meine Theorie: Es wäre ja durchaus möglich, dass der Vorbesitzer das Boot immer nur ins Wasser geworfen hatte und sich Null um die benötigte Pflege Gedanken gemacht hatte (nix gegen Franzosen, mein lieber Schwager ist auch einer ).
Kein Wachs, keine Politur, keine Ausbesserungen, nichts!- die Oberfläche verhärtet sich (trocknet aus). Dazu kommt noch reichlich UV Licht und vielleicht noch ordentliche Belastung durch das pflügen, durch den Atlantik, voila, Gelcoat Risse entstehen.
Was kann man tun?
Würde jetzt erst einmal die Risse mit Captn. Tolleys Tube verschliessen (Damit ist dieser Riss- und Leckfüller ideal geeignet, um schwer erreichbare Lecks und auch undichte Fenster abzudichten/ "info@captaintolley.com". Somit wird das dahinter liegende Laminat erst einmal geschützt. Position für Position können dann die schadhaften Stellen ausgebessert werden. Würde Topcoat empfehlen, dann muß nichts luftdicht eingepackt werden beim trocknen. Wenn genau an der gleichen Stelle wieder Risse entstehen sollten, muß wohl oder übel an der Position nachlaminiert werden. Würde es aber erst einmal so versuchen.
Am Spiegel muß nichts verstärkt werden- der Hersteller empfiehlt ja bis zu 300 PS. Trotzdem würde den von einem Profi begutachten lassen. Viel Erfolg
Gruß, Chris

[HighlineCasy]

Das sieht ja schlimm aus.

Ist das Boot vielleicht im Charter gelaufen?
Als ich damals auf der suche nach meiner Flyer war fand ich sehr viele in Frankreich, jedoch sind sie alle Charterboote gewesen und da habe ich die Finger davon gelassen.

Meine 550 Flyer aus 2009 hat keine Risse.
Ebenso die 850 Flyer von einem Freund aus 2014 ist frei von Rissen.