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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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#1
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Einhandsegler - welche Technik zur Rettung
Hi Leute,
Es gibt ein Szenario, das micht ratlos macht: Ich bin mit der Jolle auf der Ostsee unterwegs, es kommt schneller als erwartet Stum & Welle auf: Kenterung. Das Wasser ist kalt, mir gelingt es nicht, das Boot aufzurichten und wieder einzusteigen. Keine akute Gefahr, die Rettungsweste hält mich oben und die Lifeline am Boot aber ich brauche Hilfe- die Wassertemperatur wird mir sonst schnell den Rest geben... Die große Frage: womit? Meine bislang mageren Ergebnisse: - Rauch/Signalleuchten: Denkbar, aber bei 30s - 60s Leuchtdauer eine Lotterie. Bestenfalls als Zusatz... - Handy (evtl. mit SafetrX von der DGzRS) Gibt es ein Netz? Hält Alles wasserdicht? Ist der Akku mal wieder "ruter", gibt es im Wasser paddelnd überhaut eine Reichweite...? => besser als nichts, aber weit von "ideal" entfernt. - wasserdichte Handfunke, idealerweise mit GPS + DSC: Das ist schon professioneller, aber mit 5W kommt man von Deck aus je nach Quelle nur 2-5sm weit. Im Wasser paddelnd bei 1-2m Welle ist die Frage, ob es überhaupt noch Reichweite gibt... Immerhin: DSC + GPS würde mit einem Knopfdruck ohne weiteres Getüdel die wesentlichen Infos rausgeben....wenn's einer hört. - AIS- MOB Barken Dann braucht das Gegenüber auch noch AIS, was seltener ist als DSC- also potentiell weniger Retter. Hinzu kommt, dass auch hier letztlich ein UKW- Signal horizontal über die Wellen laufen muss. Ob damit die beworbenen Reichweiten ("7-8nm") erzielt werden? - PLB's Eine "richtige" EPIRB ist zu sperrig fürs Dinghy, die PLB's kann man nicht in Deutschland zulassen- es sei denn in Verbindung mit einer Seefunkstelle über deren MMSI, sofern sie sich mit einer MMSI programmieren lassen (oder personenbezogen in GB). Die personenbezogene Registrierung in GB ist -sofern nach dem Brexit noch möglich- aber nicht Teil der offiziellen Rettungskette. Dafür senden die 406MHz- Geräte zu Satelliten- und die sind "oben", da macht die Welle also nix Und nu? Hat einer von Euch Erfahrung mit Reichweiten bei Welle & auf Meereshöhe? Wie löst ihr das Problem (und sagt nicht: einfach nicht rausfallen...)? lg Martin |
#2
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Moin Martin,
ich glaube, wenn du mit deinem Segler in 2m Welle gerätst, hast du meiner Meinung nach vorher schon allerhand falsch gemacht. Das Luggersegel,ist sicher recht schwer... Ich kann mir vorstellen, das es mit bestimmten Booten, wie einem Monarch, oder Surfboards Spaß macht, auch bei etwas mehr Wind und Welle aufs Wasser zu gehen, aber da kalkuliert man ein, das man auch mal ins Wasser geht, das man sein Boot wieder aufrichten muss, und hat auch entsprechende Kleidung an. Das passt so nicht zu deinem Fahrtensegler, da sollte man schlecht Wetter um gehen und weder über Bord, noch kentern. |
#3
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....ich bin begeistert Jollen Segler (gewesen) + natürlich verklärt die damalige Jugend die Erinnerung. ABER: damit auf der Ostsee bei Starkwind zu segeln? Nee. Bei moderaten 3- 4 in Sichtweite vom Land : ok, da segelt man im Notfall auf den Strand.
Was mitnehmen? ich hatte trotz "kleinem" Seekreuzer 1 wasserdichte UKW Funke am Körper : alles was du siehst kannst du anfunken - ist schon mal was. Dieses 6schüssige Nico Signal finde ich ebenfalls gut, auch wenn nur 80m Steighöhe (hatte 2 dabei ) : passt in 1 kleine Hosentasche. Trotz allem: mit ner Jolle bei Starkwind buten = nee. Grüße, Reinhard ....meine Jolle: 6x1,9 400kg Rumpfgewicht, 2 Schlafplätze, viel Stauraum (gedecktes Vor + Acherschiff).
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#4
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Danke erst mal... ich habe natürlich nicht vor, bei (zu) viel Wind zu fahren- heute wär' vielleicht ein wenig dolle
Ich habe -da bislang Binnensegler- ggf. zu viel Angst vor dem Meer. Ich will eben NICHT zu viel riskieren, suche nach einer "Lebensversicherung" für die Hilfe, falls sie doch mal nötig wird. By the way: eine Scamp kann eine Menge ab, mehr als ich.... Ein Irrer ist damit einhand durch die Magellanstraße gefahren. Chapeau, aber nix für Mutters Sohn. Vielleicht ist ja eine dichte UKW- Funke nicht sooo schlecht. Ich segle natürlich wenn auf der Ostsee, immer in Küstennähe. |
#5
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https://www.toplicht.de/de/shop/sich...sqlink-400-acr "Abmessungen, Gewicht - 11,48 x 5,16 x 3,78 cm, 148 g" Gruß, Mario
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Willst Du schnell gehen, dann geh alleine. Willst Du weit gehen, dann geh zusammen.
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#6
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Zitat:
Neben allen Möglichkeiten die genannt wurden Hilfe herbei zu holen,was man bei guter Seemannschaft eigentlich gar nicht erst provozieren sollte,gibt es eine Möglichkeit aktiv etwas zu tun,das wäre das tragen eines Überlebensanzugs wie ihn alle Offshorearbeiter anziehen wenn sie in den Helicopter oder ein Boot steigen.Das Ding ist im Sommer natürlich sehr wärmend,schränkt die Bewegungsfreiheit ein und sieht nicht sportlich aus,sicherd aber das Überleben über viele Stunden selbst bei sehr kühlem Wasser. Selbst bin ich sommers als junger Kerl (22-33 Jahre)viel auch über offenere Seestrecken auf Nord-und Ostsee mit einem 30erJollewnkreuzer gesegelt,ohne Funk,GPS,AIS,EPIRB oder sonstwatt,wir hatten ein gutes Radio um die Seewetterberichte auf Grenzwelle A3J zu empfangen und haben uns eine eigene Bordwetterkarte gekritzelt und dann die Fahrten geplant. gruss hein |
#7
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Nico-Sgnal ist bei schlechtem Wetter eher nichts und wird, jedenfalls nach meiner Erfahrung, kaum beachtet.
Wasserdichte DSC Handfunke oder gar Mini EPIRB sind sicher ziemlich gut, aber auch teuer und müssen angemeldet werden. Als Kompromiss finde ich eine normale (möglichst schwimmfähige) wasserdichte Handfunke ganz gut. Die habe ich auch schon öfters bei See-Kayak-Fahrern gesehen. 2-5 sm Reichweite sollten in heimischen Gewässern meistens ausreichen, um ein Boot/Schiff mit Funkanlage zu erreichen. |
#8
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Zitat:
Wann soll der beim Jollensegeln angezogen werden? Man könnte im Trockenanzug segeln, aber trotzdem nützt das nicht viel, wenn einen keiner in angemessener Zeit rettet. Eine Möglichkeit, in irgend einer Weise Signale absetzen zu können, ersetzt das nicht. |
#9
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@tritonavi:
das sehe ich auch so- so ein sperriges Ding ist unmöglich zum Segeln (ich bin ja kein Masochist). Und wenn man's bräuchte, könnte man es unmöglich anziehen. Aber: eine normale (= nicht- DSC-) Funke muss ich doch genauso anmelden! Ich brauche schließlich ein Rufzeichen. Oder willst Du einfach eines für den Notfall mitnehmen und hoffen, dass die WSP es nie sieht? |
#10
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Würdest du mich fragen, so würde ich dir den empfehlen: https://www.awn.de/products/weatherd...easyone-dsc-cl
Sollte dir auf der Ostsee auf jeden Fall helfen. Leider können die im DSC-Bereich nur "closed loop" senden, was sich aber umgehen läßt. Alleine das AIS-Notsignal funkioniert wunderbar und hat Reichweite. Bei den Beruflern gibt das tollen Alarm und ein schönes rotes Kreutz mit deiner Position auf dem Plotter
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"Das immer wieder Schwierige im Leben ist nicht so sehr, andere zu beeinflussen und zu ändern - am schwierigsten ist es, sich entsprechend den Bedingungen, mit denen man konfrontiert wird, selbst zu ändern." Nelson Mandela
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#11
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Zitat:
Ich habe noch von keinem Fall gehört, dass Jollen auf der Ostsee nach nicht zu gelassenen Hand-Seefunkgeräten durchsucht wurden... Einige Rettungsinseln haben meines Wissens so etwas auch dabei. Reiner Sprechfunk funktioniert in jedem Fall auch ohne jegliche amtliche Kennung und das Gerät ist deutlich günstiger. Wenn DSC dagegen richtig funktionieren soll, brauchst du m.E. eine MMSI. DSC ist ganz sicher die bessere Lösung im Notfall, aber sie ist auch aufwändiger und teurer. |
#12
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Zitat:
Kann man den selbst durchführen? |
#13
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Hallo,
Schau Dir mal den Garmin inReach mini an... Ich habe so einen und hoffe, dass ich ihn nie im Notfall benötige. In der Regel hab dich ihn als Tracker im Einsatz.
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Viele Grüße vom Bodensee Tom FSD e.V.: www.fsd-info.de Bei Interesse gerne Infos per PN! |
#14
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Moinsen
Von wann bis wann bist du denn unterwegs. Je nach Wassertemperatur hast du nur sehr wenig Zeit zum reagieren bevor du weitestgehend handlungsunfähig bist. Als erstes würde ich überlegen wie ich aufs Gekenterte Boot komme, da man im Wasser ca 20 mal schneller auskühlt wie an Luft. Von den technischen SOS Mitteln würde ich die illegale Handfunke und oder die AIS Bake. Letztere wird von so ziemlich jeden Berufler empfangen. Außerdem haben die Baken ne Homingfunktion. Und 2020 würde ich kein Nicosignal oder so mehr bevorzugen. Da gibts mittlerweile genauso gut sichtbare elektronische Flares , die allerdings nen paar Stunden blitzen. Bei in Sichtweite der Küste, sollte statt Funke auch ein Mobiltelefon ausreichen da du ja optisch von der Küste aus gesehen wirst. Ist halt kleiner und leichter wie ne Funke.
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Geschafft ! 2025 werden wir mehr CO2 in der Luft haben wie der bisherige Höchststand vor3,3Mill Jahren. War bisher die heißeste Zeit der Erde |
#15
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Was kostet da eigentlich der Batteriewechsel, der irgendwann mal fällig wird? nach 7 jahren ca. 70 EUR
Kann man den selbst durchführen? nein
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"Das immer wieder Schwierige im Leben ist nicht so sehr, andere zu beeinflussen und zu ändern - am schwierigsten ist es, sich entsprechend den Bedingungen, mit denen man konfrontiert wird, selbst zu ändern." Nelson Mandela
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