Restaurierung Sea Ray 190 mit OMC V6 und 400er Antrieb - boote-forum.de

Nichtschwimmer · #1 02.01.2007, 21:56

So, die ersten Schritte sind gemacht, deswegen starte ich hier meinen Bericht über die Wiederherstellung meines Böötchens.

Der Rumpf ist von Tank, Lenkung Scheiben und allen Anbauteien befreit, und damit fertig zum umdrehen (will ihn nicht von unten bearbeiten). Beim Tankinhalt (noch mindestens 10 Liter) fällt mir ein merkwürdiger Geruch auf. Meiner Meinung nach riecht es nach einer Mischung aus Benzin und GFK. Da es sich um einen GFK - Tank handelt, habe ich ein wenig Sorge, daß der dabei ist, sich aufzulösen (obwohl er von außen aussieht wie ein Neuteil). Gibt es sowas? Osmose im Tank oder was in der Art?

Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt zur Zeit beim Z - Antrieb. Der ist abgebaut, Oberteil ist vom Unterteil getrennt, Oberteil ist so weit zerlegt, daß Innen- und Außenteil getrennt sind und aus dem Innenteil die waagerechte Achse mit Kegelrad ausgebaut ist. Die bisherige Bilanz ist eher erfreulich. Kegelrad und Lager sehen 1a aus (siehe Bild).

Kabel zur elektrischen Kupplung war so lädiert, daß an einer Stelle beide Adern blanklagen, und zwar genau dort, wo das Kabel durch den Abwasserstrom führt. Zu meiner großen Verwunderung hat er trotzdem noch geschaltet.

Derzeit überlege ich, wie sinnvoll es ist, den Oberteil weiter zu zerlegen, also den Impeller auch noch freizulegen (nachdem ich ja in diesen Bereich schon reinsehen kann, und mich überzeugen kann, daß das darin befindliche Kegelrad OK ist). Was mir an diesem Teil auffällt, ist, daß es sich nur in einer Richtung drehen läßt. Kann dazu jemand was sagen? Ist das normal? Ansonsten muß man eine gewisse Kraft aufbringen, um das Teil zu drehen, d.h., man kann den Stutzen, der die Drehung an den unteren Teil des Antriebs weitergibt, nicht einfach mit zwei Fingern drehen, sonden muß ihn schon beherzt anfassen. Dann dreht er sich, wie gesagt, in einer Richtung, in der anderen gar nicht.

Den Unterteil des Antriebs werde ich nun mindestens so weit weiterzerlegen müssen, bis ich das Kabel austauschen kann.

Das Ärgerlichste sind derzeit zahlreiche abgerissene Schrauben. Wenn jemand einen guten Tipp hat, was man außer WD 40 noch zum Einweichen nehmen kann, bin ich für einen Hinweis dankbar.

Das war's für's erste. Fortsetzung folgt.

sea ray v8 · #2 02.01.2007, 22:28

Hallo,das mit dem drehen in die eine Richtung -> leicht, und in die andere garnicht. Hängt mit dem Impeller zusammen, in der leichten Richtung liegen die Gummiarme schön an der Impellerdose an.
Wenn Du dann in die andere Richtung drehen willst, stellen sich die Gummiarme an die Dose,deshalb gehts schwere.

So einfach is das

Gruß und weiter Viel Spaß
Harald

Nichtschwimmer · #3 02.01.2007, 22:39

ist denn der Impeller häufig hinüber? Sollten wir da noch weiter graben?

ralfschmidt · #4 02.01.2007, 23:01

auf jeden Fall,
nicht das du bei der ersten Probefahrt eine Böse Überraschung erlebst

derausdemnorden · #5 02.01.2007, 23:58

Zitat:

Zitat von Nichtschwimmer

ist denn der Impeller häufig hinüber? Sollten wir da noch weiter graben?

Wenn du schon so weit bist dann mach weiter. Denn der Impeller ist bekannterweise ein Verschleißteil.

Gruß
Henning
Derausdemnorden

chevyuser · #6 03.01.2007, 10:08

Lösen von Schrauben.
hilfreich ist oft ein beherzter Hammerschlag auf die Schraube bevor man beginnt sie zu lösen.
es gibt auch einen Rostlöser der gleichzeitig Eisspray ist, der soll sehr gut sein, bei uns gibts den beim Stahlgruber.

Nico · #7 03.01.2007, 15:33

Der Impeller ist sehr robust und hält auch einige Jahre, trotzdem ist es es ein "Muß" nachzuschauen. es sind ja nur 4 Schrauben im Oberteil lösen. Außerdem kannst Du dabei das obere Getriebe in Augenschein nehmen.

Vielleicht mußt Du etwas die Kraft beim Schraubenlösen dosieren.
VA-Schrauben haben eine viel geringere Festigkeiten als normale. Der (kleine) Vorteil beim Abreißen ist allerdings, daß man metrische Gewinde schneiden kann und metrische Schrauben verwenden kann.

Achte besonders auf die Schaltfedern!!!, die sind nämlich sehr , sehr teuer!!!
Gruße Nico

Rocky_HB · #8 03.01.2007, 17:16

Zitat:

Zitat von Nichtschwimmer

----------Das Ärgerlichste sind derzeit zahlreiche abgerissene Schrauben. Wenn jemand einen guten Tipp hat, was man außer WD 40 noch zum Einweichen nehmen kann, bin ich für einen Hinweis dankbar.

Das war's für's erste. Fortsetzung folgt.

Ich habe gute Erfahrungen mit der punktuellen, b.w. flächen Erwärmung der zu lösende Teilen gemacht.
Durch die Erwärmung und dadurch bedingter Materialbewegung werden die in den Gewinde/Schrauben noch vorhandene Freiraum/Oxidationen „zermahlen“.
Erwärmungen mit Heißluft oder, wenn´s geht auch viel besser und effektiver, autogen.

Viel Spaß beim „Schrauben“.

Fraenkie · #9 03.01.2007, 20:35

Hallo Mr. Nichtschwimmer,
das was Ady (Rocky) schreibt ist auch meine Erfahrung. Wärme auf´s Alu drumrum. Auch wenn die Schraube mit warm wird. Ich habe so nen Baumarkt Brenner (ähnlich so nem Unkrautwegbrenner)gekauft. Für die Grillgasflasche (braucht die Family ja grad net im Winter).
Wirkt Wunder. manchmal knackst es beim Erwärmen richtig, dann ist sie bereit (die Schraube,

). Lange bevor sich am Lack was tut, noch gerade so kurz anfassbar, also max 50 Grad

Nichtschwimmer · #10 07.01.2007, 19:53

So, nächster Schritt. Einen knappen Tag habe ich darauf "verbraten" einen rollbaren Montageträger für den Motor zu bauen. Ich denke aber, das wird sich im weiteren Verlauf noch bezahlt machen, denn es ist schon schön, wenn einer alleine den Motor beliebig hin und her schieben kann, und wenn alles rundherum zugänglich ist. Als kleine Besonderheit habe ich das Ding so gebaut, daß man den Motor im Ständer um 180 Grad drehen, also auf den Kopf stellen kann (für die Arbeiten an der Kurbelwelle).

Für den Antrieb habe ich nächste Woche einen Termin mit Herrn Rixe sen., der mir sicher noch ein paar gute Tipps geben wird.

Ansonsten besteht die nächste Aktion im Bau einer fahrbaren Arbeitsplattform, auf der das Boot sowohl auf dem Kopf liegend als auch richtig herum, dann aber, wegen der Arbeitshöhe, mit dem Kiel fast auf dem Boden abgelegt werden kann. Bei der Gelegenheit: Ich brauche noch ein altes ausrangiertes Anhängermaul für diese Plattform, Vielleicht hat jemand sowas rumliegen.

Ich werde wieder berichten. Hier einstweilen zum Ansehen mein Motor auf Ständer:

Splintbolzen · #11 22.01.2007, 16:36

Schade mensch...

Das macht mich immer so ein Bisschen Nachdenklich und bringt mich zum überlegen, ob ich nicht bei der nächsten Baustelle eine ähnliche Feststellung mache.

Gut finde ich die ausführliche und ehrliche Beschreibung in der Auktion.
Muss mich übrigens outen: Bei der ersten Auktion, in der Nichtschwimmer gekauft hat, war ich auch als Beobachter dabei, hab mich aber nicht getraut das Boot zu erwerben.

Projekt in eBay: Da geht sie hin... (PaidLink)

Nachdenkliche Grüße,
Jan

Nichtschwimmer · #12 20.02.2007, 19:48

Nach längerer Abstinenz melde ich mich wieder. Aus dem vorherigen Beitrag entnehme ich, daß es schon aufgefallen ist: Ich habe mein Boot wieder verkauft. Es fällt nicht leicht, das zuzugeben, aber ich musste einsehen, daß ich dem Arbeitsaufkommen zeitlich nicht gewachsen war. Am Tag der Abholung hätte ich mir ein paar Gedanken mehr machen sollen. Ein Rumpf der neu lackiert werden muss, ein Antrieb der überholt werden muss, ein Motor der komplettiert werden muss und eine Innenausstattung die noch herzustellen wäre, das waren ein paar Baustellen zu viel. Also habe ich die Notbremse gezogen. Ich meine behaupten zu können, daß ich die Sache sauber beendet habe. Ich habe in der Artikelbeschreibung wirklich nicht zu viel versprochen und dafür allerdings auch den entsprechenden Verlust hinnehmen müssen.

Vermutlich hätte ich das Ganze besser portionsweise verkauft. Ich finde es schon interessant, daß mein Käufer (der 1210€ bezahlt hat) inzwischen Motor und Antrieb für immerhin 765 € separat verkauft hat. Da er meine Fotos und meinen wirklich offenen Text einfach wiederverwendet hat, kann man ihm das sicher nicht vorwerfen. Er hat einfach ein gutes Geschäft gemacht. Schon interessant, was da bei Ibäh so alles möglich ist.

Auf der positiv - Seite kann ich verbuchen, daß ich jetzt über Boote im Allgemeinen und über OMC im Besonderen viel mehr weiß, als vor einem halben Jahr. Das habe ich vorwiegend der freundlichen Beratung in diesem Forum zu verdanken, und dafür möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal herzlich bedanken.

ES wäre schon möglich, daß ich nach kurzer Verschnaufpause mal wieder ein neues Projekt in Angriff nehme.

Grüße

Thomas

sea ray v8 · #13 20.02.2007, 21:23

Hallo Thomas,

aber Du bist wenigsten ehrlich zu Dir selber!
Alle Achtung

Gute Zeit und vieleicht bis zur nächsten Baustelle

Gruß Harald

Plattner · #14 21.02.2007, 15:52

Hallo Thomas,

ich habe das über ebay auch ein wenig verfolgt.
Du hast ja auch schon ganz schön Arbeit reingesteckt. Motorträger gebaut und zwar vom feinsten. Und wenn ich an die die ganzen Holzkisten zum Verstauen der Einzelteile denke

Währe es denn keine Alternative gewesen einen gebrauchten funktionierenden Antrieb also Motor mit Z fertig zu kaufen und sich im wesentlichen ums Boot zu kümmern?

Naja wie dem auch sei. Für dein hoffentlich nächstes Projekt

wünsche ich dir ein wenig mehr Glück.

Bis dann
Gruss Michael