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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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#1
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Dory 13- darf Wasser im Zwischenboden sein?
Hallo zusammen.
Ich heiße Tobias bin 39, wohne in Brandenburg und bin bisher zufriedener Angelkahn(AnKa)fahrer. Für Fahrten mit Frau und Kind möchte ich vom Angelkahn auf eine Dory 13 mit 30 PS wechseln. Ich habe auch schon ein passendes Boot gefunden. Ein bisschen was ist dran zu machen aber das Boot kommt mir sehr schwer vor und bei der ersten Besichtigung stellte ich fest, dass sich Wasser im Zwischenboden befand. Das Wasser konnte der Verkäufer inzwischen wohl durch Ankippen des Bootes mit einem Schlauch vom Heck des Bootes her abpumpen. Sowohl Außen- wie auch Innenschale des Bootes sehen sehr gut und Schadensfrei aus. Ich bin nur sehr verwundert, dass sich von unter der Sitzbank im Heck ein Hohlraum bis unter den Innenboden zum Bug hin erstreckt. Ich habe mir schon Bilder einiger zerlegter Dorys angesehen und befürchte nun, dass unter Sitzbank eigentlich kein "Wasserzugang" bis unter den Boden swkn sollte. Nun meine Frage. Gibt es einen plausiblen Grund dafür, dass der Zwischenboden beim Dory nicht geschäumt ist und Wasser dadurch durch die Kiste in den Boden und schadenfrei wieder zum Heck ablaufen kann? Ich würde das Boot echt gerne kaufen, befürchte aber einen Totalschaden durch Pfusch eines Vorbesitzers und vollgesogenen Schaum im Zwischenboden. Habe mir schon eine Endoskopkamera bestellt um unter die Blechplatte in der Heckkiste zu gucken. Das Boot soll mit nen 20 Jahre alten 30 ÜS 2Takter 3.000 € kosten. Das fänd ich ok, wenn der Boden in Ordnung ist Grüße Tobias |
#2
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Moin Tobias,
was sagt denn der Verkäufer dazu? Ist ihm bekannt, ob da eventuell schon mal die ganze Innenschale vom Rumpf getrennt wurde, um überhaupt an den aufgeschäumten Innenraum zu gelangen? Für mich sieht es so aus, weil die Gummi Scheuerleiste ja auch ein wenig abenteuerlich endet und die Blechplatte auch nicht original sein kann. Also auf jeden Fall aus der Ferne schon mal ein „Bastlerboot“, was aber nicht zwingend schlecht sein muss. Den Spiegel solltest Du Dir auch mal ganz in Ruhe vornehmen, da dort ja auch schon aufgedoppelt wurde. Viele Grüße Danny |
#3
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Danke Danny und gut beobachtet.
Beim Spiegel wurde mal was gemacht. Ich vermute, dass dabei auch der originale Wasserablauf zugemacht wurde. Der Verkäufer scheint ganz ok zu sein, hat auch keine richtige Ahnung von Booten. Laut seines Vaters wäre das Wasser unter dem Innenboden kein Problem, da es ja nach hinten weglaufen und dann entnommen werden kann. Und ich denke halt, dass es keinen Sinn macht einen Spalt für potenziellen Wassereintritt offen zu lassen und damit Gefahr zu laufen, dass das ganze Laminat innen weggammelt. Auch wenn kein nasser Schaum unter dem Boden wäre würde ich im Falle eines Kaufs wohl vorne in der Bugstaubox und hinten in der Heckstaubox je eine Wartungsluke einbauen um den Rumpf zumindest im Sommer richtig durchtrocknen zu können. Bin mal gespannt, ob mir ein Endoskop bei der Suche weiterhilft. Ich bin nur hin- und hergerissen. Das Boot wäre (trotz noch einiger erforderlicher Schönheitsreparaturen) ideal, wenn der Boden ok ist. :-( |
#4
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Tobias, hast Du denn noch mehr Bilder von dem Boot? Das Innere von den Staukisten und auch mal das gesamte Heck vielleicht? Diese Dory‘s werden ja immer sehr hoch gehandelt, wie ich finde. Aber bedenke, dass Du beim Wiederverkauf genau diese Fragen auch wieder beantworten musst. Schaue sonst auch mal nach den Hellas Dory’s. Das sind etwas günstigere Kopien von den Boston Whalern. Allerdings liest man hier auch viel über nasse Schaumkerne in den Zwischenböden.
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#5
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…ich nochmal. Tobias, ich habe gerade mal nach Hellas Booten gesehen und habe ein wesentlich besseres Angebot für dich gefunden- sende ich Dir per PN. Das von Dir gezeigte Boot würde ich nicht kaufen für den Preis und den vielen Fragezeichen? Sorry, aber Du tust dir keinen Gefallen mit dem Ding.
Viele Grüße Danny |
#6
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Du hast gute Augen. Am Heck wurde auf jeden Fall gebastelt. Und ich gehe davon aus, dass sich jeder Bastler etwas bei einem Aufbau denkt. Leider kann ich diesen Umbau nicht nachvollziehen. Und da der Verkäufer nicht der Umbauer ist kann ich auch nicht fragen.
Ich würde mich echt freuen den Umbau zu verstehen und das Boot mit gutem Gewissen kaufen zu können. Deshalb bin ich hier. Wieso sollte man den Zwischenboden offen lassen. So kann Wasser zwar ablaufen aber eben auch rein. Ich verstehe es nicht. |
#7
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Okay, das kann ich verstehen. Ich kenne die Werft nicht, die dein Boot gebaut hat, wobei jeder halbwegs Dory Interessierte schon über Boston Whaler und Hellas gestolpert sein dürfte. Diese Boote haben ja den so oft nassen Schaum im Boden. Warum überhaupt Schaum, wenn der so oft Probleme macht. Weil Werften damit viel Zeit und Geld sparen. Schneller kann man einen Bootsboden nicht aussteifen und gleichzeitig die Innenschale als großes Formteil mit dem eigentlichen Rumpf konstruktiv verbinden. Für den Verkauf wird dann gerne die Unsinkbarkeit eines ausgeschäumten Bootes bemüht. Viel besser wäre jedoch ein einlaminiertes Stringer System, das den Rumpf versteift und als Auflager des inneren Formteils dient. Der Schaum ist also mehr die kostengünstige- und schnelle Lösung, die aber eben nicht optimal ist. Wie das tatsächlich bei deinem Wunschboot gemacht wurde und ob da überhaupt Schaum zum Einsatz kam beim Bau, kann ich nicht sagen. Aber falls Du das Gefühl hast, dass das Bootsgewicht nicht zur Länge und Ausrüstung passt, dann werde vorsichtig. Auf Tiefe gehst Du nur wegen eines nassen Schaumkerns erstmal nicht, aber natürlich leiden auch die Fahreigenschaften wegen des viel höheren Gewichts. Ich bin mal auf deine Endoskop Lösung gespannt…da kannst Du gut mit in den Zwischenraum schauen, am besten durch das Loch für die Schaltzüge.
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#8
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Zitat:
Geändert von ferenc (04.12.2021 um 22:40 Uhr) |
#9
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Ich habe hier einem guten Freund dabei geholfen, seinen für die professionelle Fischerei gedachten Dreikieler wieder fit zu machen. Da haben wir zwei klitschnasse Schaumblöcke aus den Seiten geholt. Dazu musste die Innenschale komplett und heil demontiert werden, weil wir die eigentlich wieder einbauen wollten. Haben wir auch, aber stark verändert, weil das Boot auch noch selbstlenzend werden sollte. Da es sich bei dem Boot um ein reines Arbeitsboot handelt und es nicht um Schönheit ging, kamen da ziemlich unkonventionelle Lösungen zum Einsatz. Als Auflager für den Boden haben wir mehrere Querstringer verbaut, aber die eigentlichen Längsstringer waren aus megarobusten GFK Zeltstangen gemacht, die unverrottbar in den Rumpf laminiert wurden. Als Auftriebskörper kamen dann ohne Ende stabile Kanister in die Kompartments zwischen den Querstringern. Die mussten wohl sein, weil dieses Boot von der Fischereibehörde abgenommen werden musste. Die eigentliche Innenschale haben wir ziemlich aufwendig modernisiert, um jeglichen Wassereintritt in die Innenräume des Bootes zu verhindern. Jedenfalls war das Boot am Ende viel steifer, leichter, und lief wie der Teufel mit einem 50Ps Aussenborder. Ist heute noch bei jedem Wetter auf der Elbe unterwegs…und bringt sogar wieder Lachse mit!!!
Geändert von Starcraft (04.12.2021 um 20:41 Uhr)
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#10
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Zitat:
Neulich im Paulanergarten, als eine Fischereibehörde Auftriebskörper aus alten Kanistern für eine Zulassung akzeptierte. Ich habe noch nie gehört, das eine Fischereibbehörde Schiffe prüft und abnimmt und wenn eine solche deutsche Behörde das täte, braucht ein Kanister welche Spezifikation um als Auftriebskörper zugelassen zu werden? Wenn hier nicht mal ordentlich Seemannsgarn vorgetragen wurde |
#11
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Moin Frank,
Du weißt doch wie das ist…aus dem Mini Stint wird der Lachs und wenn der nicht reicht, wird der ganz sicher gesichtete Weiße Hai bemüht. Nee, ich musste echt Lachen beim Lesen deines Beitrages. Und ich gestehe, ich kriege nicht mehr so ganz zusammen, wer oder was dieses Boot später begutachten musste. Damals im Styrol Nebel, habe ich das zumindest so verstanden. Nicht dass da noch jemand auf die Idee kommt, unsere ollen Kanister zu beanstanden?! Ich habe gerade mal nachgefragt, ob diese Boote vorgeführt werden müssen und sage dazu nochmal Bescheid. Viele Grüsse vom Paulaner Stammtisch Danny
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#12
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Frank…ich hab mal nachgefragt. Um dieses Boot bei der Fischereiaufsicht registrieren zu können, musste es von der Seeberufsgenossenschaft abgenommen werden. Da wird zum Beispiel eine Freibordhöhe von 70 cm auf der Elbe gefordert und der Gesamtzustand des Bootes eingeschätzt und freigegeben. Das Ergebnis der Kontrolle wurde dann an die Fischereiaufsicht gemeldet, die es erst dann registriert hat. So habe ich es jetzt vorerst verstanden via WhatsApp.
Viele Grüsse Danny
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#13
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…aber das mit dem Lachs stimmt wirklich!!!
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#14
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Kurzer Hinweis von mir: Eine Dory 13 ist das jedenfalls nicht. Normalerweise sind diese - ähnlich zu Boston Whaler - voll zwischen Außen- und Innenschale ausgeschäumt.
@Starcraft: Müssen es 10 Beiträge sein? Man kann seine Beiträge auch editieren.
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Beste Grüße, Benedikt
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#15
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Hier ein Resto-thread, vielleicht beantwortet das deine Fragen
https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=118415 |
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