#1
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Saling gekürzt, warum ?
Hallo Zusammen,
Wir sind seit kurzem Besitzer einer 29er SunOdysee. Der Voreigner sagte uns, dass er die Salinge hat kürzen lassen. Wir haben bei einem gleichen Schiff einmal nachgemessen und tatsächlich, unsere Salinge sind gute 7cm kürzer. Warum könnte das gemacht worden sein und macht es Sinn wieder auf das Standard Maß zu gehen. Wo bekomme ich so etwas her besorgt und könnt ihr mir in der Nähe von Berlin einen guten Segelmacher nennen, bzw. wo ich mir stehendes Gut neu machen lassen kann.
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Viele Grüsse Henry |
#2
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Zitat:
Nachteile hab ich keine bemerkt. Ich würde das einfach so lassen.
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#3
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In dem Falle kann ich das ja verstehen, aber warum kürzt man Salinge ohne Grund?
Verändere ich hier nicht die Zugkräfte zum Nachteil?
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Viele Grüsse Henry |
#4
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macht für mich keinen Sinn. Mast ist vermutlich Z-Spars. Bis auf ganz alte Mastprofile und Beschläge (<1985) kann Z-Spars die TEile noch liefern. Einfach neue Salinge und evtl. Oberwanten bestellen. Das Rigg wurde ja mal auf die Salinglänge und Winkel durchgerechnet. Ob das noch in den statischen Toleranzen ist wird aber niemand beantworten.
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Bootslog und Refitblog Jeanneau Microsail https://microsail.wordpress.com/ |
#5
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Moin Henry
Wenn das gepfeilte Salinge sind, kann ich mir vorstellen, dass dann das Großsegel beim Vorwindkurs einen Tucken später an den Salingnocken und den Oberwanten schamfilt. Es verändert sich auch der Winkel der Wanten etwas so wie deren Länge, aber ob das für irgend etwas was bringt? Man könnte den Voreigner allerdings nach den Intentionen befragen. Gruß Hein |
#6
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Das kann er mir höchst wahrscheinlich auch nicht richtig beantworten.
Er hat das Boot aufgetakelt neu übernommen und wohl seiner Aussage nach aus optischen Gründen verändern lassen.
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Viele Grüsse Henry |
#7
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Salinge gekürzt... aus optischen Gründen... seltsam.
Wenn das Rigg bei dir keiner größeren Beanspruchung unterliegt als beim Voreigner und das bei ihm so über einen längeren Zeitraum hinweg funktioniert hat, würde ich es erstmal so belassen und schauen, wie sich der Mast unter den unterschiedlichen Bedingungen verhält. Viel Spaß mit dem neuen Schiff und immer fair winds, Lucky |
#8
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Der Voreigner ist wohl nicht soviel unter Segeln unterwegs gewesen. Die letzten 4 Jahre war das Boot gar nicht mehr aufgetakelt.
Ich werde es wohl erst mal sehen, den Mast stellen und schauen wie sich die Lage verhält.
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Viele Grüsse Henry |
#9
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Ich hatte noch einmal mit dem Eigner geschwatzt.
Er meinte, dass die Oberwanten an der Reling geschliffen hätten. Daher hatte er wohl die Kürzungen vornehmen lassen.
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Viele Grüsse Henry
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#10
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das geht um eine Jeanneau 29.2, richtig? Da ist irgendwas nicht stimmig. Zwischen Oberwanten und Reling ist da gut ein Spanne platz. DAs Modell ist ja einige hundert mal so gebaut worden.
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#11
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Moin
Also auf den Bildern(Ansicht von achtern) die man so findet sieht es aus als wenn die Püttinge(Rüsteisen) für die Oberwanten recht weit außen liegen, was ja für die Statik nicht schlecht ist aber wohl auch zum schamfilen des jeweiligen Leeoberwantes an der Reling führen kann. Mit gepfeilten Salingen kenne ich mich nicht so gut aus, aber bei meinem Toprigg mit geraden Salingen stelle ich die Oberwantspannung so stark ein, dass ab 4-5 Bft am Wind das Leewant gerade eben etwas Lose bekommt. Es kann schon sein, dass das bei gepfeilten Salingen zu viel "Zang" ist und die Mastkurve zu heftig wird??? oder so? Gruß Hein
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#12
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So, oder so.
Scheinbar ist der Eigner mit der derzeitigen Takelage einige Zeit gesegelt, ob gut oder schlecht kann ich nicht einschätzen. Wir werden das Boot aufriggen und sehen was uns erwartet. Es dürfte sicher keine großen Umstände machen, das Rigg wieder in den originalen Zustand zu bringen, oder? Wo bekäme ich denn solche Salingprofile her, weiß das jemand?
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Viele Grüsse Henry |
#14
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Alternative wäre die Meinung des Konstrukteurs einzuholen. Laut Sailboatdata ist das https://www.fauroux-construction-bois-06.com/. Wenn der denn antwortet ... Die werden sich etwas dabei gedacht haben, warum sie was wie festgelegt haben. Vermutlich wurde da auch einiges gerechnet. Da wegen "sieht besser aus" was zu ändern - nun ja. Spannender Ansatz. Wenn das an der Reling scheuerte - ist vielleicht die Reling zu weit nach innen gezogen? Relingstützen nach innen gebogen / verbogen? Oder das ist ein frühes Boot / Prototyp gewesen und die Rüsteisen wurden später weiter nach innen gelegt?
Auswirkungen von den gekürzten Wanten: Laut Abbildung bei Sailboatdata sind die Salinge nach hinten gepfeilt. Wenn die kürzer sind aber der Winkel der Salinge noch der gleiche ist, braucht man schon mal mehr Kraft in den Oberwanten, um die gleiche Mastkrümmung zu bekommen. Weiterhin wird der Mast in Querrichtung vermutlich weicher sein, der Mast oberhalb der Salinge biegt sich voraussichtlich weiter nach Lee - bei gleichzeitig erhöhter Last auf den Oberwanten, weil der angreifende Winkel oben am Mast kleiner ist. Konstrukteur oder Mastenbauer zu fragen macht durchaus Sinn. Schließlich soll der Mast ja sicher oben bleiben. Geändert von Hesti (05.03.2022 um 21:34 Uhr)
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#15
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Moin
Na ja, Wenn man bei GFK-Booten stark verbogene Relingstützen hat ergeben sich oft auch Haarrisse an den Fußbeschlägen, wolln wir mal nicht annehmen, dass das die Ursache ist. Riggberechnungen sind meistens nicht so super genau, weil viel mit Lastannahmen und natürlich reichlich Sicherheiten gerechnet wird. Bei den recht lang geratenen gepfeilten Salingen werden 7cm keine weltbewegenden Unterschiede bewirken weil so ein Fraktionalrigg ohne Backstagen so wie so eine recht elastische Angelegenheit ist bei der Achter-und Vostagspannung und die resultierende Mastkurve einiges an Einfluss auf die Wantenspannung haben. Wegen der Begrenzung für das Groß auf Raum-und Vorwindkursen fahren viele ambitionierte Segler dann doch lieber ein Rigg mit Backstagen oder oldstyled mit Jumpstagen, was für ein siebenachtel Rigg mit großer Genua wohl nicht hinhaut, aber wenn man sich der neunzehntel Geschichte nähert wohl schon. Gruß Hein
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#16
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Rein theoretisch......könnt man auf dem Bild meinen,
dass sich Want und Reling durchaus berühren.
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Viele Grüße Fränkie Während die Frauen noch zweifelnd zögern wissen die Männer schon.........dass ihr Handeln falsch war!
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#17
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Das würde mich evtl. sogar auch nerven. "Scheuert halt irgendwas an irgendwas".
Ich käme jetzt aber niemals auf die Idee deshalb die Salings abzusägen. Mir würde was anderes einfallen. Aber egal. Wenn man jetzt mal rechnen würde sind 7 cm auf (geschätzt bis zur Saling) 5 mtr (500 cm) 0,014 . Bzw. grob eindimensional im tangens 2,44° (korrigiert mich, falls Mathe schon zu lang her ist ). Ich glaube nicht, dass der Konstrukteur so genau auf der letzten Rille "gerechnet" hat. Will sagen: Das würde ich mir mal in Ruhe anschauen wie es ist. Und dann für mich für gut befinden. Dann in die Box von Sachen im Keller vom Hirn schmeissen wo man den Schlüßel weggeworden hat, dass die nie wieder rauskommen. Fertig.
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Viele Grüße Fränkie Während die Frauen noch zweifelnd zögern wissen die Männer schon.........dass ihr Handeln falsch war!
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#18
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Ich habe gestern mal mit Hahnefeld in Bremen gesprochen. Auch da keine rechte Meinung dazu.
Da das Rigg doch schon ein wenig in die Jahre gekommen ist, sollte das stehende gut sowieso neu gemacht, so seine Meinung. Das Schiff ist zwar nur im Binnenrevier gelaufen, aber dennoch alt genug. Und hier wäre dann die Überlegung doch auf das originale Profil zu wechseln.
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Viele Grüsse Henry |
#19
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Zitat:
Wenn das Boot nur binnen und zu dem noch eher wenig gesegelt wurde würde ich da zu tendieren das gründlich durchzusehen und dann auszuprobieren. Steht dem nächst eine Atlantiküberquerung an? Dann würde ich nicht zögern und alles stehende Gut, auch das laufende, auswechseln. Aber das mit bedacht und vorher das vorhandene ausprobieren. Eine neue schlecht gemachte Terminalpressung ist gefährlicher als eine gute die schon 10 oder mehr Jahre hält Gruß Hein
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#20
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Zitat:
https://support.seldenmast.com/files.../595-540-T.pdf Ab Seite 64 wird Wartung und Inspektion beschrieben und ernsthafte bzw. kosmetische Schäden definiert. NIRGENDS steht, dass man stehendes Gut einfach mal so prophylaktisch nach x Jahren oder y Meilen oder z Sonnenstunden austauschen soll. Kein Draht gebrochen = Want oder Fall sind i.O. steht da so. Ich halt´s wie Hein, ich kenne mein Rigg seit 40 Jahren und weiss was es gehalten hat. Weiss ich, wo die Drähtlen heutzutage herkommen, die Wantenspanner usw? Und wie die gewalzt werden? Oder ob meine überhaupt gewalzt wurden
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#21
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die Ansicht, dass alte Pressungen besser sein sollen (oder der STahl besser) hätte ich gerne begründet.
Ich muss ja auch häufiger Drähte bestellen und ja, die werden einwandfrei gewalzt, kann man sich auch anschauen gehen, wenn man zu der Firma freundlich ist. Warum sollte das nicht so sein? Zu Dickschiffen kann ich nix sagen, im Jollenbereich (3-4mm) muss ich regelmäßig tauschen, manchmal auch zu spät . Manches sieht man bei der Winterdurchsicht, manches offensichtlich nicht. Im Profibereich und bei Abspannungen, Seilbahnen etc. wird ja durchleuchtet. Dennoch ist es sicher so, dass da ein ordentlicher Sicherheitspuffer eingeplant ist. Selden empfiehlt übrigens dringends den regelmäßigen Tausch. Steht auf Seite 64. Oder war der letzte post jetzt ironisch.
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Bootslog und Refitblog Jeanneau Microsail https://microsail.wordpress.com/ Geändert von horstj (08.03.2022 um 14:41 Uhr) |
#22
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Zitat:
Des neimodische Zeigs hebt halt oifach nemmer so lang wie früher. Ischt halt so.
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#23
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Moin horstj
Ist doch klar, dass die Rigghersteller irgend ein Ablaufdatum nennen müssen und da bei von einer durchschnittlichen Nutzung ausgehen mit etwas Sicherheitsreserve. Riggdrahtverarbeitung ist nun mal Vertrauenssache und die Firmen die das wirklich gründlich machen können nicht billig sein. Zu dem wäre heute zu überlegen vom Draht weg zu kommen und wenn neu gleich Dynema, ist aber ein neues Thema. Gruß Hein |
#24
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Zitat:
Dyneema wird hier zwar Rollenweise gebraucht, aber im Wantenbereich ist das keine Alternative. Das mag bei anderen Booten anders aussehen.
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#25
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So isses: in der; mir als eine der größten Nirostadrahtseilkonstruktionen weltweit bekannte; Überdachung des Münchner Olympiastadion von 1972 werden regelmäßig die Drahtseile getauscht = da hängen ja auch 100e Tonnen Dach dran. Nicht auszudenken, dass das mal runterkommt ! Das würde viele 100 Tote geben !
Grüße, Reinhard *finde den Fehler! |
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