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Restaurationen Refits, Lackierungen, GFK-Arbeiten, Reparaturen und Umbauten von Booten aller Art. |
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Themen-Optionen |
#1
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Hallo Restaurierer
Bei meiner Suche nach einem gemütlichen Wintertauglichem Boot bin ich auf ein Stahlboot gestossen, welches nach Angaben des Verkäufers ein Elektro problem hatte. Dieses Problem soll wohl behoben sein, aber das gesamte Unterwasserschiff soll dadurch kleine Löcher bekommen haben. Der Verkäufer (Händler) bietet an, das Unterwasserschiff für 3000 Euro "Aufzudoppeln". Ist das eine vernünftiger Preis und taugt diese Methode was? Ich würde gern einige eurer Meinungen dazu hören. Das Boot hat angeblich die Abmessungen von 10,00 x 2,10 (?) m. Das Alter schätze ich auf 50 - 80 Jahre da der Rumpf noch genietet ist. ![]()
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Grüße vom Pottkind Ricky Geändert von provence (19.03.2007 um 15:48 Uhr) |
#2
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![]() ![]() Nachdem ich hier doch die "Suche" gefunden habe, habe ich schon mal herausgefunden das Aufdoppeln wohl gängig ist! Stellt sich nur die Frage nach dem Preis! ![]() Kann ich dafür ordentliche Arbeit erwarten, oder ist er zu hoch? Da das Boot in Holland steht, gehe ich mal davon aus, das die Arbeiten dort auch ausgeführt werden.
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Grüße vom Pottkind Ricky |
#3
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Hallo Richard,
wo in Holland steht das Boot?
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Charly |
#4
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Hallo Charly
Der Händler hat seine Adresse mit Geertruidenberg angegeben! Ob das Boot aber auch dort steht weis ich nicht!
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Grüße vom Pottkind Ricky |
#5
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In Roermond kenn ich einen guten Hafenmonteur. Der hat schon viele alte Schätzchen geschweißt. Wenn Du möchtest geb ich Dir seine Telefonnummer. Vielleicht kannst Du ihn überreden sich das Boot mit Dir mal anzusehen.
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Charly |
#6
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hallo-
ich hab in einer berufswerft in maasbracht für meine 5mm verdoppelung (gute arbeit) 10.800 Euro hingelegt. Das waren ca. 17m mal 4m und außen rum nochmal nen 30cm hohen rand- war eine woche arbeit mit zwei leuten gruß gunter ich halte den genannten preis fürs verdoppeln für fair, aber was kostet der gesamte kahn, evt. will er damit das große geld verdienen Geändert von Gunter (19.03.2007 um 17:40 Uhr) |
#7
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Danke für die Antworten
![]() Der Kahn soll so wie er da steht knappe 10000 Euronen kosten. Der Motor, Mercedes, soll überholt sein. So wie auf den Bildern zu sehen ist, hat er wohl eine trockene Auspuffanlage ![]() Ausserdem müsste für meinen Bedarf noch eine Kielkühlung dazukommen. Bei den anderen Bildern des Angebot's sieht die Inneneinrichtung auch sehr gepflegt aus. Was mich nur stutzig macht, ist die angegebene Breite von 2,10 m für das Bötchen. ![]() Vor Ort war ich noch nicht, da mir im Moment eh noch das nötige Kleingeld für solch eine Aktion fehlt! Meine Frage war einfach erstmal nur Interesse, da ich bisher nur Holz- und GFK Boote kenne! Wenn meine Ex-Arbeitgeber mir allerdings meinen noch ausstehenden Lohn zahlen würden, könnte meine Frage recht schnell Akut werden!
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Grüße vom Pottkind Ricky Geändert von provence (19.03.2007 um 20:43 Uhr) |
#8
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![]() Zitat:
Wenn es aktuell wird mit dem Boot, werde ich auf dich zurückkommen. Danke schon mal! ![]() Habe im Moment auch noch ein Angebot für eine 10 m Ten Broeke mit AK zu einem deutlich günstigerem Preis! ![]() Die Optik von dem alten Kahn gefällt mir aber deutlich besser!
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Grüße vom Pottkind Ricky |
#9
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![]() Zitat:
Dies hat zur Folge, dass 1. das Boot schwerer wird 2. die Inneneinrichtung/Isolierung beim anschweißen ankokeln kann 3. zwischen neuem und alten Blech es wunderbar unbeobachtet vor sich hinfaulen kann. Wenn ich schon massive Schweißarbeiten mache, dann würde ich die Außenhaut raustrennen und neu einschweißen. Dies erscheint mir korrosionstechnisch beherrschbar, die Schweißtemperaturprobleme sind dieselben und die Gewichtszunahme ist überschaubar. Wenn aber ein Aufdoppeln mit irgendeiner Epoxidharz- oder sonstiger Mampe erfolgen soll - das klappt nicht. Bestenfalls nur kurz zum Buchtverkauf ![]() Gruss Michael |
#10
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ich habe bei meinem kahn, nachdem ich ihn gekauft hatte, lochkorrosion festgestellt. die folge: alle befallenen stellen raus, neu eingeschweißt, sandstrahlen. oberflächenschutz, ausbau.................
aus projektierten 6 monaten sind nunmehr 2 1/2 jahre geworden, die veranschlagten kosten haben sich verdreifacht, un nu hab ich ne perle. aufdoppeln halte ich nur für eine kurzfristige möglichkeit, um den kahn noch für 2 oder 3 jahre fahrfähig zu halten, danach schrottplatz.
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everybody ist perfekt - not mi! |
#11
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Schöner Rumpf, gute Aufteilung, sieht sonst nach einem soliden Boot aus. Der Rumpf ist mit großer Sicherheit älter als 60 Jahre, nach 1945 wurde eigentlich kaum noch genietet.
Aufdoppeln (Aufschweißen einer neuen Aussenhaut über die alte) war früher eine gängige Methode von Werften, um die Lebensdauer von Schiffen mit zu geringer Rumpfstärke oder gar Löchern, zu verlängern. Aufgedoppelte Rümpfe können schon wesentlich länger halten , als die oben genannten 2-3 Jahre. Es kommt erstens darauf an in welcher Stärke die neuen Bleche aufgeschweisst werden, und zweitens, was viel wichtiger ist, ob der Rumpf von innen trocken gehalten werden kann. Im Historischen Hafen Berlin haben wir ein offenes 5-Meter Stoßboot aus den 50 Jahren, das wurde Mitte der 80er Jahre von einer Werft mit 4mm-Blechen aufgedoppelt, der Boden hat bis jetzt gehalten, ist jetzt aber fertig und muss im Heckbereich über dem Propeller komplett ausgetauscht werden. Das Problem bei dem Boot war, daß immer Wasser in der Bilge stand, das dann durch die Löcher des alten Boden in den Neuen schwappte, und dann den neuen Boden von innen fertigmachte. Aus diesem Grund werden aufgedoppelte Rümpfe bei Binnenschiffen inzwischen von der SUK (Schiffsuntersuchungskommission) nicht mehr abgenommen. Wenn man allerdings die Bilge stets trocken halten kann, und das scheint mir bei dem obigen Boot der Fall zu sein, kann man selbstverständlich über Aufdoppeln nachdenken. Der Preis ist gut, und das ist, was mich stutzig macht, denn ich würde doch nicht eine so zentral wichtige Arbeit demjenigen überlassen, der mir das Boot verkauft, das lädt ja förmlich zum Pfusch ein. Denn bevor man dopplet, muss natürlich die alte Haut von innen und aussen konserviert werden, damit die nicht munter weiter vor sich her rostet. Für die Schweissarbeiten beim Doppeln muss die Inneneinrichtung auch ausgebaut werden, das würde also keinen Vorteil bringen. Da das Boot auch im Winter benutzt werden soll, muss mit Kondenswasserbildung gerechnet werden, d.h. man man muss davon ausgehen, daß die Bilge eben nicht dauerhaft trocken gehalten werden kann, also hier noch einmal eher ein Minuspunkt fürs Doppeln, da der Raum zwischen alter und und neuen Haut immer feucht sein wird, und man dann nicht mehr an den an der Innenseite der neuen Haut mit Sicherheit enstehenden Rost nicht mehr rankommt. Aufdoppeln verschiebt also nur den Zeitpunkt für eine Totalrestauration oder eine Verschrottung um - jetzt werden sich die Geister scheiden - 15 - 25 Jahre nach hinten. Wenn man das so rechnet, und die Reeder haben früher so kalkuliert, kann man natürlich Doppeln. P.S: Die Ruderkonstruktion ist ja, sagen wir mal, sehr gewöhnungsbedürftig, sieht aber vernüftigt gebaut aus. Auch der Propeller sieht irgendwie "angehängt" bzw.aus, also ob das eine ehemalige Schute ist, die nachträglich motorisiert wurde. Der Achtersteven ist ja komplett durchgenietet. Komisches Teil, würde ich nochmal genau checken, wenn der Tüp, der das Boot umgebaut hat, sich wie bei der Elektroanlage auch sonst irgenwo verkalkuliert hat, könnte da noch mehr hinterherkommen. Geändert von oheka (20.03.2007 um 10:11 Uhr)
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#12
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Danke für die guten und lehrreichen Antworten
![]() ![]() 15 - 20 Jahre haltbarkeit wären für mich schon akzeptabel! Auch ich glaube das es sich hier um eine umgebaute Schute handelt. Sowas ist in Holland recht oft zu finden. Die Ausführung der Aufbauten sieht für mich aber recht professionell aus. Wenn ich die vorangeangenen Beiträge richtig verstehe, ist das grösste Problem beim aufdoppeln wohl, das Wasser von Innen daran zu hindern in die Zwischenräume von alter und neuer Haut zu kommen. Das zusätzliche Gewicht kann man hier wohl vernachlässigen. Hatte mir gerade das Angbot nochmal durchgesehen, dort steht das Bj mit 1965 angegeben. ![]() Habe hier noch ein paar Bilder von innen. Leider gibt es kein Bild wo der Innenraum in kompletter Breite zu sehen ist. Die "Anlenkung" des Ruderblattes finde ich recht pfiffig! Aber wenn da mal ne Kette abspringt ![]()
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Grüße vom Pottkind Ricky Geändert von provence (20.03.2007 um 22:17 Uhr) |
#13
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Hallo Richard,
da hilft wohl nur anschauen. Ich schick Dir mal per PN die Nummer vom Schrauber. Kannst ihn dann ja fragen ob er mitkommt wenns soweit ist.
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Charly |
#14
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Das sieht alles sehr vernünftig und solide gebaut aus, das Boot sieht auch gut gepflegt aus, schönes Teil zum Reisen, gute Größe, guter Preis für das Gesamtpaket, sollte man sich auf alle Fälle mal näher anschauen
Nur diese Ruderkonstruktion... für was ist die zweite Kette, die nach unten führt. Von oben kommt die Axiometerleitung, da braucht es doch gar keine zweite Kette wie bei einer einfachen Ketten- oder Seilkonstruktion über einen Quadranten. Wenn die Löcher nur klein sind, also wenn die Rumpstärke insgesamt nicht beeinträchtig ist, könnte man auch, allerdings nur unter großen Schmerzen, darüber nachdenken, ob man anstatt mit Stahlblechen doppelt, den Rumpf mit Glasfasermatte und Epoxy überzieht. Dazu musst du den Rumpf vorher schallen, das kannst du anders nicht feststellen. Wir haben das mal bei einem genieteten Autoboot von 1927 gemacht, allerdings nur im Heckbereich, da war die Rumfpstärke unter 1,5 mm, der Schweisser hat sich nicht getraut, da noch Bleche aufzuschweissen, da er befürchtete, daß die Nieten rauskommen. Man kann das vernünftig machen, allerdings muss man dann vorher den Rumpf im Unterwasserbereich komplett strahlen, das ist unerlässlich, sonst rostet das weiter. Nach dem Strahlen haftet das Epoxy und die Matte dann fantastisch in den Poren, das wird bombenfest. Du brauchst dann aber auch mindestens zwei Lagen Matte für die Stabilität. Ich glaube nicht, daß Strahlen und Epoxy/Glasfassermatte billiger kommen als die 3.000 Euro, es hätte aber den riesigen Vorteil, daß du dann den Rumpf auch innen im Bilgebereich mit Epoxy ausstreichen , bzw teilweise ausgiessen könntest, dann hättest du Ruhe an der Oxidationsfront. Und es hätte den weiteren Vorteil, daß du die Inneneinrichtung nicht ausbauen musst, da ja nicht geschweisst wird, das könnte unterm Strich dann billiger kommen als Aufdoppeln. Wenn das Schiff dann sonst in Ordnung ist hast du für 13 - 15 TEU ein solides Binnnenschiff in einer Größenkategorie, die gerne auch mal für das Doppelte und Dreifache dieses Preises gehandelt wird. Ist ein wenig eine Glaubensfrage, die Traditionalisten und die herkömmlichen Stahlarbeiter (Plastikschiff!) werden dich dafür hassen. Zum Teil haben sie ja recht, aus historischer Sicht sowieso, das kommt eben davon, das zuviele Grotten mal eben schnell und unfachmännisch mit Polyester überzogen wurden, die waren dann insgesamt nicht mehr stabil genug und sind von innen trotzdem weiter gerostet. Meine favorisierten Restaurationsmethode wären, in absteigender Reihenfolge: 1. alte Bleche raus, komplett neuer Boden. Ist am teuersten/ aufwändigsten. 2. bei ausreichender Rumpfstärke :Strahlen, Epoxy/Glasfasermatte außen, innen Epoxy streichen. 3. Aufdoppeln P.S. Nur mal zum Vergleich, was andere komplett Wahnsinnige für einen verbastelten Schrott für 15 TEU anbieten: http://www.boatshop24.com/web/de/suc...&totalcount=14 Geändert von oheka (21.03.2007 um 10:15 Uhr) |
#15
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@oheka
Die zweite Kette ist vermutlich die ansteuerung vom zweiten Steuerstand! ![]() Ist aber für meinen Geschmack verbesserungswürdig! ![]() Vom "Aufdoppeln" mit GFK halte ich wiederum nicht viel! Ich hatte vor Jahren eine ChrisCraft (Holzboot) geschenkt bekommen bei der auch das Unterwasserschiff und die Bilge mit GFK verkleidet war! Bekomme jetzt noch eine Gänsehaut. Möchte ich mir nicht wirklich noch mal antun! Wenn schon Stahlschiff, so möchte ich schon gern auf einen Materialmix verzichten! Kann mir nicht vorstellen, das GFK mit dem Stahl eine saubere verbindung eingeht! (Meine Meinung!) Sollte es ernst werden mit dem Schiffchen, würde ich auch vorher mehrere Fachbetriebe kontaktieren. Über eine Kunststoff-/Epoxy-oder Gummibeschichtung von Innen könnte man evtl. nachdenken. Sollte aber gut haften und recht elastisch sein.
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Grüße vom Pottkind Ricky Geändert von provence (21.03.2007 um 16:41 Uhr) |
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