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Segel Technik Technikfragen speziell für Segelboote. |
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Themen-Optionen |
#1
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Welchen Anker für Reinke Super 11 ?
Welchen Anker würdet Ihr,
für eine Reinke Super 11 empfehlen? Gebiet Adria. Ist ein 15 Kg Bruce-Anker ausreichend? Alternativen ?? Gruß Dieter |
#2
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Hallo Dieter,
Das hängt vom Gewicht Deines Schiffes ab. Generell lieber ein bis zwei Nummern größer wählen als in den Auswahllisten angegeben. Selbst fahre ich einen Bügelanker. Kann ich nur empfehlen. Passt gut in den Bugbeschlag und ist ein sehr guter Allround-Anker. Für mein Boot ist ein 20 Kilo Anker empfohlen - meiner hat 42 kg. Ich möchte in jeder Bucht der letzte sein, der auf Drift geht. Schöne Grüße Peter |
#3
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Das Thema hatten wir schon mehrmals im Forum. Geh mal in die Suchfunktion.
Den Anker darfst Du nicht isoliert von den Umständen betrachten, unter denen er eingesetzt wird. Insofern sind die Bezüge auf Länge oder Gewicht des Schiffes allein nicht aussagefähig. Bei einem Motorboot mit hohen Aufbauen ist sicher ein größer Anker gefragt, als bei einem ansonsten gleich schweren und gleich langen Segler ohne Aufbauten. Die Adria hat auf der italienischen Seite meist gute Ankergründe, nämlich Sand. Auf der kroatischen Seite findest Du häufig eine dünne Sandauflage auf Felsengrund. Da hält kein Anker sehr gut, wenn es anfängt zu blasen. Die Fluken des Bruce sind relativ stumpf, weshalb sie auf Fels sehr schlecht halten, während der CQR, Delta, Bügel oder auch die Plattenanker schon eher Halt hinter einem Felsen finden. Der Bruce ist aus meiner eigenen Erfahrung gut in Schlamm, Sand und Geröll. Ansonsten ist er eher nicht sehr gut. Er wurde mal für den Einsatz in der Nordsee entwickelt, um dort Ölriggs zu halten. Um konkret zu werden, würde ich zu einem 20 oder sogar 25 kg Plattenanker (Danforth, Britany )mit 50 bis 60 m 10 mm Kette raten. Die sind nicht so überteuert wie die Original-CQR oder Bügelanker und dürfen sogar etwas leichter sein, da sie nicht mit ihrem Gewicht, sondern durch ihre Konstruktion halten. Es ist wichtig, bei den modernen Patentankern den Zugwinkel der Kette so flach wie möglich zu halten, d.h. also bei weitem mehr Kette zu stecken, als es die überkommene 1 : 3 Regel aus der Zeit der Schwergewichtsanker (Fisherman, Admiralitätsanker, auch Bügelanker etc.) aussagt. Mein 12 to Schiff hängt an einem 25 kg Britany auch noch bei 60 kn Böen, allerdings bei 50m Kette, auch wenn die Wassertiefe nur 4 oder 5 m beträgt. Die Auswahl des richtigen Ankers mit dem richtigen Geschirr und sorgfältige Ankermanöver sind m.E. wichtiger als ein Haufen Eisen. Servus Paul |
#4
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Hallo Paul,
deinen Ausführungen ist fast nichts hinzuzufügen - bis auf eines jeder von uns hat Unsummen in sein Boot gesteckt, hegt und pflegt es - und beim Anker schauen wir dann auf den Preis und nehmen den Nachbau??? Wenn ich bei uns durch die Marina gehe und mir die viel teureren Boote ansehe und dann die oft zu kleinen, armseligen Billigsdorfanker sehe frage ich mich schon regelmäßig nach den Beweggründen, auch Festmacher bringen mich immer wieder zum Kopfschütteln. Natürlich habe ich gejammert wie eine große als ich 800 € für unseren 40 kg Anker gezahlt habe, und die Festmacher bringen mich regelmäßig den Tränen nahe - aber da ist die Sicherheit doch sicher wichtiger als der Blick auf den Preis. Manchmal ist Geiz doch nicht geil Sorry Paul - aber ich bin wirklich immer wieder entsetzt was die Leute an ihren Bug hängen ... lg Claudia |
#5
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Hallo Claudia,
da haben wir uns missverstanden. Ich bin absolut gegen Billig-Nachbauten. Mit CQR-Kopien habe ich schon vor vielen Jahren sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Allerdings sind die meisten Bruce, die man heute angeboten bekommt, nicht mehr von Simpson & Lawrence, sondern eben Nachbauten, weil das Patent ausgelaufen ist. Was ich aber auch meine ist, dass einige Anker unverhältnismäßig teuer angeboten werden. Da gehört nach meiner Auffassung der Bügelanker dazu. Bei dem von mir geschätzten Britany handelt es sich - Zufall oder nicht - um einen gleichermaßen preiswerten, wie auch guten Anker. Fast alle französischen Charterboote sind damit ausgerüstet, was sicher auch mit dem Preis, aber auch mit der guten Leistung als Universalanker zu tun hat. Das ist wahrscheinlich auch der Grund dafür, dass er von den Fischern in der Bretagne bevorzugt wird. Der Nachteil: er staut nicht so gut im Bugbeschlag wie ein Bruce, CQR, Delta oder Bügel. Servus Paul |
#6
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bei einer Neuanschaffung würde ich mal über den neuen Rocna Nachdenken.
Ansonsten bis ich ein Freund des Deltaankers in Verbindung mit einer dicken Kette. beides min 1 Nummer größer wie empfohlen.
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Gruß Olli |
#7
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Passt zwar nicht zur Frage, aber zum Thema.
Ich unterhielt mich vor einigen Tagen mit einem deutschen Skipper, der erzählte, er habe das erforderliche Equipment an Bord, um auch VA zu schweißen. Darüber kamen wir auf seine VA-Ankerkette zu sprechen, bei welcher er kürzlich 5 oder 6 Glieder nachgeschweißt hatte. Die Schweißnähte waren durch Korrosion gebrochen. Er meinte, das könne durch eine Art Elektrolyse im Wasser passiert sein. Es ist von Beruf Elektroingenieur. Das macht mich schon nachdenklich. Ich stellte an meiner damals neuen galvanisierten Kette ebenfalls eine Veränderung der Oberfläche fest, nachdem ich mehrere Tage in einer Bucht geankert hatte, in welcher für eine ganze Insel Trinkwasser per Desalination gewonnen wurde und zusätzlich die Kühlung für große Generatoren erfolgte. Meine Kette hatte gold- und silberfarbige Streifen bekommen, d.h. es fand offenbar ebenfalls ein galvanischer Prozess statt. Das betroffene Kettenstück ist übrigens nach 5 Jahren das am besten erhaltene. Servus Paul |
#8
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Hey... Paul,da würde ich mal länger vor Anker gehen.Danach hast Du bestimmt eine vergoldete Kette. Das hätte doch was,
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Gruß Karl-Heinz Die Bücher über meine Traumreise 2008 , 2010 und 2012 können jetzt per PN oder Mail bei mir bestellt werden. Für Details Jahreszahl anklicken. Auch als E-Book verfügbar. __________________
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#9
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Paul - ist deine Kette aus VA, und der Anker und der Wirbel auch?
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
#10
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Hallo Chris,
die Kette mit den korrodierten Gliedern ist aus VA. Das war die des befreundeten Seglers, der sie nachschweißte. Bei ihm ist das komplette Ankergeschirr aus VA. Bei mir sind Kette und Anker verzinkt. Die "Edelmetallbeschichtung" habe ich nun offenbar anstelle der ursprünglichen Zinkschicht. Mein Ankerwirbel war damals verzinkt und ist heute VA. Heute habe ich mir auf einem anderen deutschen Schiff einen 45 kg VA Bügelanker angeschaut. Fluke und der Schaft waren leicht verbogen. Der Schaft ist nach Aussage des Eigners schon zweimal nachgerichtet worden. Das Verbiegen passiert nach seiner Meinung, wenn das Boot in einer starken Bö den Anker in einem Winkel von ca. 90 Grad nach der Seite zieht. Bei meinem 25 kg Bruce Nachbau (verzinkt) war ebenfalls der Schaft schon zweimal seitlich verbogen. Wahrscneinlich aus dem gleichen Grund. Er wurde warm gerichtet. Ich schmeiße ihn jetzt weg, weil ich ihm nicht mehr traue. Servus Paul |
#11
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hallo dieter,
meine empfehlung: 2 anker vorn: 20kg bügel mit mind. 50 m kette , motorwinsch 15kg delta mit 5m kettenvorlauf , der rest seil. handankerwinsch 1 anker heck: 18 kg bügel mit 10m kettenvorlauf, handankerwinsch die ausrüstung mag übertrieben klingen, aber bei auto, welches im gegensatz zum boot wirklich peanuts kostet hat man gurt, airbag und ein zweikreisbremssystem........
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jack of all trades - master of none
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#12
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Hallo Holger,
Du meinst wirklich eine elektrische und 2 Handankerwinschen? Servus Paul |
#13
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Das sag ich dem "Schipper",. dass hier auch schon im März mit den Aprilscherzen angefangen wird.
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#14
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Zitat:
Hallo Holger, ich habe mich im Forum umgeschaut und habe den JAMBO Anker gefunden. Was ist von dem Anker zu halten? Gruß Dieter |
#15
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hallo dieter,
nach anfänglicher euphorie hat der jambo in der fachpresse nur mäßige kritiken bekommen. der original-bügelanker hat nach den testberichten fast immer die besteten allroundeigenschaften. in letzter zeit wurde der delta-anker von plastimo gelobt. allerdings ist der ankertyp stets nur eine sache. wichtiger ist die wahl des richtigen ankerplatzes und die ankertechnik. hierüber gibt es entsprechende fachliteratur (die allerdings auch zum teil kontrovers ist). die beste lösung ist sicherlich ein mix aus verschieden ankertypen. wenn vom budget her verantwortbar empfehle ich stets motorische winschen, die sollten aber im notfall per hand zu bedienen sein. holger
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jack of all trades - master of none |
#16
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Hallo Dieter,
wir haben uns vor 3 Jahren einen Jamboanker gekauft, (damals gab es noch Lebenslanges Rückgaberecht) und würden ihn nicht mehr hergeben. Wir haben seither tatsächlich nur ein einziges Mal ein Ankermanöver ein 2. Mal gefahren. Obwohl wir Össis sind treiben wir uns in der Ostsee herum, dieses Jahr wird es die Nordsee mit Norwegen und Sptizbergen. Vertrauen zu unserem Anker haben wir immer. Auf unserem kleinen Segelboot in Österreich haben wir einen Pflugscharanker und einen Fortress - der Fortress kommt nicht einmal mehr an Bord, der Pflugscharanker hat im Mittelmehr schon öfters Probleme gemacht. Der einzige Nachteil vom Jambo war ein Umbau der Bugplattform, da so ein 40 kg Stück wirklich viel Platz braucht. Da unsere Reinke aber 20 t hat, war es uns dies wert. (zur Auswahl stand ein 30 oder 40 kg Anker, die Ankerklüsen waren für den Schaft zu schmal - jetzt fährt der Anker halt oben mit ) lg Claudia |
#17
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Zitat:
Wie stark mag der Schaft eines 45 Kg Bügels sein? Vielleicht 7x4cm? Verbieg so ein Teil mal - und das mit einem Hebel so kurz wie die Schaftlänge. ...und mit dieser Kraft muß ja auch die Fluke im Schlick dagegenhalten...
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#18
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Was mich wundert ist, dass der Jambo mehr oder weniger nur in Österreich bekannt ist. Auf den internationalen Ankerplätzen sieht man ihn so gut wie gar nicht.
Ich finde es nicht gut, dass man die ursprüngliche Fertigungsmethode, den Anker zu schweißen, aus Kostengründen aufgegeben hat und der Jambo bis 30 kg nun gegossen ist. Ich ziehe geschmiedete bzw. bei Plattenankern geschweißte Konstruktionen vor. Zu Holgers Vorschlag, 3 Ankerwinschen einzusetzen: Den Heckanker kann man gut über eine Genuawinsch holen. Den 2. Anker am Bug - wenn denn schon mal 2 gleichzeitig gesetzt werden - hole ich mit dem Spill der Elektrowinsch. Ich denke immer noch, dass Holger einen Spruch zum 1. April losgelassen hat. Paul |
#19
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Holger hat sein Deckslayout doch hier schon veröffentlicht.
Er geht halt auf Nummer sicher. Außerdem hat er Ankerwinsch und -kette schwerpunktmäßig supergünstig gestaut um Gewichtsnachteile zu kompensieren.
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#20
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Danke Chris,
und ich dachte, Holger macht einen Scherz. Sein Deckslayout hatte ich nicht mehr parat. Seit wir nicht mehr im Mittelmeer sind, haben wir in 10 Jahren ganz selten den Heckanker (10 kg Danforth HT) eingesetzt, sind allerdings mehrfach vor 2 Bugankern gelegen. Den Heckanker setzt man hier meist nur dann ein, wenn man mit dem Bug festsitzt, um sich rückwärts von einer Untiefe zu ziehen. Den Heckanker einzusetzen, um Schwell abzumildern, haben wir ganz schnell aufgegeben, da man sich leicht in eine unangenehme Lage bringen kann. Wir mussten sogar mal die Leine des Heckankers über Bord werfen (an Boje natürlich), da ein Holen unter den herrschenden Bedingungen nicht möglich war und der Heckanker zur Gefahr wurde. @ Dieter: schau auch mal hier: www.bluewater.de/spade.htm Servus Paul Geändert von Paul Petersik (27.03.2007 um 14:33 Uhr) |
#21
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Hallo Peter,
ich denke, dass liegt daran, dass der Anker ein österreichisches Fabrikat ist und der Erfinder/Hersteller halt hauptsächlich auf der österreichischen Bootsmesse vertreten ist. Relativ viel österreichische Vercharter haben inzwischen auf den Anker umgestellt und daher kennen auch die ö. Charterer den Anker. In Deutschland selber ist er daher eher unbekannt (und bei dem Yachttest ist er auch eher schlecht weggekommen bei einigen Untergründen) Aber wie gesagt, wir sind immer zufrieden und würden ihn nicht mehr hergeben... lg Claudia
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#22
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Hallo Dieter
Meine Empfehlung: Bug: Pflug oder Bügel min. 24 Kg an 10er Kette mit el. Winde. Zusätzlich einen Platten ca. 15 Kg und 19kg Bügel. Am Wichtigsten ist jedoch eine gute, schwere Kette von min. 60m Länge. Dazu noch 2 Kettenvorläufe mit ca. 5m und min. 10m. (Eine el. Heckankerwinde mit 60m Kette ist doch toll und praktisch sofern man durch den Bugkorb aussteigen kann ) Grüsse Marc |
#23
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Zitat:
kannst Du das einem einfachen Menschen erklären? Heckankerwinde ist toll, wenn man durch den Bugkorb aussteigen kann? Servus Paul |
#24
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Jambo auf einer Reinke
Zitat:
Hallo Claudia, könntest Du bitte ein Bild von der Bugplattform und dem Jambo zeigen? ?? 20 Tonnen ? = das eine Hydra? Was habt Ihr, für einen Heckanker? Gruß Friedrich |
#25
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bitte bei allen überlegungen zum grundgeschirr daran denken:
alle beschläge, an denen ankerketten oder ankerleinen befestigt werden, und auch die winsch müssen so stabil sein und so gut befestigt werden, dass im falle eines falles stets die kette bricht. es hilft nichts, einen starken anker und eine starke kette zu verwenden wenn statt eines kettenbruchs die winsch aus dem deck gerissen wird.... also kräftig unterzüge einschweißen usw... holger
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