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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#1
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Liebe Bootsfreunde,
Ich komme gerade von einem gescheiterten Segelturn zurück und hätte da gerne mal eure Meinung dazu….Kurz zu mir: Ich habe wenig Segelerfahrung, die zudem auch schon lange zurück liegt. Als Kind 1-2 Segelkurse gemacht am See und ich hatte auch mal ein kleines Segelboot am See, mit dem ich aber hauptsächlich gerudert bin und nur sehr selten gesegelt bin. Im Sommer bin ich viel in Kroatien unterwegs und habe dieses Jahr das verpönte Kroatische küstenpatent gemacht (inklusive Skippertraining für Motorboote) um auch mal mit dem Motorboot die Inseln erkunden zu können. Ich habe mir dann auch mit Freunden ein Motorboot für einen Tag gechartert. Das hat echt Lust auf mehr gemacht und ich wollte auch am Meer segeln. Ich habe mir dann auch mal für einen Halben tag ein Segelboot inklusive Skipper gechartert und dann war es klar, dass ich mehr will. Also habe ich mich dazu entschlossen den FB2 (österreichischer Segelschein) zu machen. Jetzt stand also mal an die Seemeilen zu sammeln und ein bekannter von mir (mit keiner Segel Erfahrung) erzählte mir, er kennt da jemanden über zwei ecken der gerade in Mallorca ist, bei dem wir gegen Gebühr eine Woche mitsegeln können. Wohin entscheiden wir und der Wind. Also haben wir spontan Flüge gebucht. Wir kamen am späteren Abend an und sind gleich direkt aufs Segelboot, welches im Süden von Mallorca in einer sehr touristischen Bucht auf Anker lag. Wir fuhren mit dem Dingi aufs Boot, jausneten an Deck, tranken ein paar Bier und dann ging es in die Koje zum Schlafen. Der Skipper meinte noch, dass es jetzt schon ziemlich windig sei und wirkte leicht besorgt. Der Wind wurde immer stärker und ich habe kein Auge zubekommen. Es war sehr laut, es regnete, das Boot schaukelte wild umher, es drehte sich in allen Richtungen und teilweise flogen sämtliche Gegenstände herum. Mein Kollege musste teilweise leicht aufstoßen, mir war aber nicht schlecht und war auch relativ entspannt, nur der schlaf viel aus. Am morgen hatten wir alle so gut wie nichts geschlafen und ich war komplett fertig. Ich stand auf und auf einmal überkam es mich… Mir ging es von einer auf die andere Sekunde extrem schlecht. Ich ging und es wurde immer schlimmer. Ich teilte dem Skipper mit, dass es mir nicht gut geht und ich an Land will. Wir mussten sowieso an Land einkaufen usw. also machten sich alle fertig, dies dauerte aber noch eine Halbe stunde. In der zeit spielte ich schon mit dem Gedanken ins Wasser zu springen und an Land zu schwimmen. Endlich ging es dann aufs Dingi und an Land. Ich war erstmal heil froh und mir ging es minimal besser. Mir war allerdings immer noch schlecht und war total neben der spur und konnte keinen bissen essen. Der Skipper teilte mir dann mit das ich wohl Seekrank geworden bin. Dann realisierte ich es erst, dass es mich wohl erwischt hat. Der Skipper meinte aber, dass die Nacht echt nicht so ohne war und das halt von 0 auf 100 wohl etwas zu viel für mich war. Ich soll mich dann am Strand legen und das wird schon wieder. Nach mehreren Stunden wurde es allmählich besser und am späteren Nachmittag konnte ich dann sogar etwas essen. Am Abend kauften wir Proviant ein und etwas gegen Seekrankheit in der Apotheke und dann ging es wieder an Board. Ich war zwar noch niedergeschlagen, aber mir war nicht mehr schlecht und war guter Dinge. Ich ging als erster an Board und verräumte unter Deck schon mal den Proviant, während der Skipper meinen Kollegen holte. Sturm war keiner mehr aber das Boot war immer noch ordentlich am Schaukeln. Während ich unter Deck herum werkte, merkte ich wie mir wieder schlecht wurde. Ich ging hinauf setzte mich hin und war auf einmal total unter Stress und schwitzte. Ich versuchte mich zu beruhigen und wartete bis die anderen kamen. Ich teilte dem Skipper mit, dass mir jetzt schon wieder übel geworden ist und ich überlege, ob ich heute nicht lieber ins Hotel gehe, um mal richtig auszuschlafen. Mir ging es nicht so schlecht wie am morgen allerdings musste ich mich entscheiden, ob ich an Board schlafe, und das Risiko eingehe, das es schlimmer wird und dann eventuell nicht von Board kann oder ob ich ins Hotel gehe. Ich fühlte mich nicht wohl, die zwei (Skipper und mein Kollege) waren nur am Saufen und Rauchen und ich saß da wie ein Haufen elend. Also ging ich ins Hotel. Der Skipper brachte mich an Land und meinte noch zu mir ich solle den FB2 nicht machen und er glaubt auch, dass es keinen Sinn hat, wenn ich morgen wieder aufs Boot komme, den bei der Fahrt wird, das Ganze nicht besser. Mir war das erstmal egal da ich nur an Land wollte und endlich Schlafen. Am nächsten tag ging es mir viel Besser und ich war endlich ausgeschlafen. Ich wollte mich mit den zwei treffen um das weitere vorgehen zu besprechen allerdings hatte ich nicht das Gefühl, das der Skipper mich nochmal an Board haben will. Zudem war der Motor vom Dingi Kaput und sie konnten nicht an Land (war dann doch froh nicht an Board genächtigt zu haben). Ich fuhr dann mit dem Bus weg von diesem Schrecklichen Touristen Ort in ein Nettes Fischer Dörfchen mit weit weniger Touris. Der Skipper meinte sie kommen nach sind dann aber nicht gekommen, weil es geregnet hat und sie den Motor vom Dingi nicht reparieren konnten. In der Nacht waren richtig heftige Gewitter (ich war wieder heil froh im Hotel zu sein). Am nächsten Tag fuhren die beiden in die nächste Bucht (ein weiterer schrecklicher Touristen Ort). Mir war dann klar, dass das wohl nichts mehr wird und verbrachte noch ein paar Tage in Mallorca und flog dann heim. Hatte dem Skipper schon alles bezahlt und Geld gibt er mir keines zurück, aber gut war wohl ein Lehrgeld für mich. Ich fand das alles schon etwas seltsam, der Skipper gab uns über das Boot keinerlei Einweisungen oder Infos, alles mussten wir selbst erfragen (zb. wie das WC funktionierte, Dusche wo wir schlafen, usw..). So dinge wie wo Rettungswesten sind, Notsignale usw… blieben völlig aus. Zudem war der Skipper auch nur am Saufen von früh bis spät (erstes Bier vor dem Frühstück). Wenn ich mal ein Seil festmachen sollte, wurde ich nur blöd angeredet, warum wir das nicht können, und wir mussten Ihm immer wieder erklären, dass mein Kollege 0 Erfahrung hat und ich auch nur sehr wenig bis gar keine. Der Skipper verbreitete auch nur schlechte Laune und meinte Mallorca ist nicht schön und überall sieh es gleich aus nur Touristen und Hässliche Strände usw. Ich kenne Mallorca ganz anders und weiß, dass die Insel wunderschön ist, zudem bin ich mit dem Bus zwei Orte weitergefahren und war in einer anderen Welt, abseits von Hotelbunker und Co. Mit Seekrankheit hatte ich noch nie zu tun und generell wird mir jetzt auch bei längeren Autofahrten, Busfahrten, Langstrecken Flügen usw. nie schlecht. Allerdings war ich auch noch nie solch einer Belastung ausgesetzt und habe zudem auch alles Falsch gemacht, bzw. waren es viele Dinge, die die Seekrankheit begünstigt haben (wenig schlaf, Alkohol, fettreiches Essen, usw…). In dem Ort, wo ich anschließend war, war die See auch viel Ruhiger, die Boote, die da auf Anker waren, schaukelten nur minimal und die Boote im Hafen waren komplett ruhig (lag aber wohl auch daran, dass sich dann der Wind gedreht hatte). Meine Fragen: Soll ich das mit dem Segeln sein lassen? Wie schätzt ihr die Situation ein? Würde es gerne nochmal versuchen mit einem kleinen Turn in Kroatien nächstes Jahr, hab da aber jetzt meine Bedenken und der gescheiterte Turn hat mir dann in Summe doch viel Geld gekostet für nichts : (
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#2
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Na, das war je wohl ein Supereinstieg.
Ein Skipper (nenn Roß und Reiter), der offensichtlich keinerlei Empathie oder Ahnung hat, wenn man schon das Klo nicht erklärt, wie soll dann erst das Segeln werden? Seekrankheit ist ein sehr ernstzunehmender und bedrohlicher Zustand, Du hast es ja am eigenen Leib gespürt, das kann wirklich bis zum Über Bord Springen gehen. In so weit hatte der Skipper nicht Unrecht, Dich an Land zu lassen, aber wahrscheinlich wollte er sich nur selbst vor Unbequemlichkeiten schützen. Kein Geld zurück, klar, der kann ja nix dafür, aber Dich in Deinem Elend dann so abzusetzen, das muß man auch mal bringen. Tröste Dich, selbst gestandene Seefahrer wie Lord Nelson wurden nie frei von Seekrankheit, Astrid Erdmann hat es bei jedem Sturm erwischt. Heißt aber nicht, daß das bei Dir so bleiben muß, fang mit kleineren Törns an und vor Allem mit einer Crew, die nicht nur feucht füttert und dann wohl noch unter Deck raucht, genau das kannste am Wenigsten brauchen. Außer den bekannten Mitteln aus der Apotheke oder Ingwerstäbchen gibts noch eins, das nix kostet: An Deck gehen und singen und wenn die Möwen tot vom Himmel fallen. Wieso gibt es so viele Seemannslieder? Unter Deck ist seekrank schlecht. Funktioniert übrigens auch beim Autofahren mit Kindern. |
#3
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Auf jeden Fall nochmal probieren. Das war schon extrem und so sollte der Start wirklich nicht sein.
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Viele Grüße Uwe |
#4
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![]() Zitat:
![]() Mein erster Törn war auch nicht so ohne, geschadet hat es nicht ![]()
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Gruß Ewald |
#5
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Nach Deiner Beschreibung kannst Du Dir genau so gut einen Infekt eingefangen haben, das hört sich alles eher nicht nach Seekrankheit an. Der Skipper - na ja, was soll man dazu schon sagen. Mallorca ist hässlich...
![]() Kurzum: bei nächster Gelegenheit nochmal probieren. Wenn Du ohnehin überlegst, den Schein zu machen, mach das doch in einer netten Segelschule, vielleicht am Bodensee? Dann tastest Du Dich einfach mal ran. Aber nicht segeln? Das kommt noch früh genug ![]() Grüße Matthias.
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#6
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Danke für eure Antworten.
Das mit dem Singen finde ich Cool ; ) Und ich bin mir schon ziemlich sicher, dass ich Seekrank war. Habe jetzt im nachhinein viel darüber gelesen und das hat alles ziemlich genau auf mich zugetroffen. Naja der Sommer ist jetzt sowieso vorbei aber ich werde es nächstes Jahr in Kroatien nochmal probieren und hoffentlich mehr glück haben. Leider ist halt so ziemlich alles schief gegangen: das Wetter war scheiße, der Skipper und die Crew haben nicht zusammen gepasst usw... |
#7
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Also, Segeln ist ja sehr vielfältig. Wenn man nicht seefest ist, muss man nicht auf See segeln.
Die beste Ehefrau von allen ist auch nicht seefest. Wir segeln in geschützten Küstengewässern und binnen. Kann man viel Freude haben, für mich ist die Boddenküste das schönste deutsche Segelrevier. Und sehr wenig seekrankheitsgefährdet. Man beginnt mit der Segelei auch tunlichst nicht mit Kojencharter. Überhaupt scheint mir Kojencharter was für etwas seltsam veranlagte Menschen zu sein. Mit Wildfremden zusammen auf dem Kahn... Das eigentliche "Segelhandwerk" lernt man nicht unbedingt auf ner Yacht. Jolle, Kleinkreuzer.... Österreich hat etliche wunderbare Binnenreviere... Mit einem Jollenkreuzer, oder einem leichtfüßigen Binnenkieler kannst Du viel, sehr viel Spaß dort haben, und das mit zum Teil atemberaubend schöner Landschaft. Der Teil "Seefahrt" kann dann später kommen, wenn der Umgang mit Pinne und Schot sicher ist.
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#8
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Zum Thema Seekrankheit habe ich ganz spezifische Erfahrungen:
Als Kind (8 Jahre) bin ich mal von Genua nach Bombay (oder Neu-Hindi: Mumbai) auf einem großen Schiff gefahren. Noch im Mittelmeer großer Wellengang. Ich war unter Deck und es wurde mir schlecht. Ich wurde in einer Koje ruhiggestellt. Es wurde nicht besser. Also: Raus aus dem Bett, Spaziergänge auf dem höchsten Deck des Schiffes. Sofort war die Seekrankheit weg (wegen des Blicks auf den Horizont). Knappe 10 Jahre später, auf dem Finnclipper meines Vaters: Wir fuhren die Westerschelde gen Nordsee. Wind gegen Strom, fürchterliche Stampferei, allen ging es schlecht. Bei mir wuchs der Trotz. Ich hatte mich dann ganz vorne im Schiff hingelegt und gewollt, daß mir nicht mehr schlecht wird. Trotz des hohen Seegangs war mein Wille stärker. Nach ca. einer Stunde war die Seekrankheit weg, obwohl das Schiff immer noch stampfte. Erkenntnis: Seekrank wird man nur, wenn man einen schwachen Willen hat oder die Situation nicht kennt/als bedrohlich empfindet. Ich war seitdem trotz zehntausender Seemeilen nie wieder seekrank. Bei mir haben Gleichgewichtssinn (Ohr) und optische Wahrnehmung (Auge) gelernt, daß sie sich besser koordinieren sollen. Weitere ca. 30 Jahre später: Mein Sohn bringt seine Freundin mit an Bord. In der Gegend von Milos/Santorin wird sie seekrank (Meltemi). Ich hatte ihr gesagt: 1. Mein Sohn sei nur mit Segelboot zu haben. 2. Sie solle gefälligst steuern. (verkürzt dargestellt.) Nach 10 Minuten ging es ihr wieder gut. Fazit: Seekrankheit ist eine Einbildung. Aber unter Einbildungen zu leiden ist heute modern. Wenn man wirklich Interesse am Segeln hat, dann wird man auch nicht seekrank. Eine etwas provozierende, aber korrekte Analyse des Phänomens Seekrankheit von: edjm. p.s. Heute ist sie die Mutter meiner Enkelkinder und sie segeln jetzt alle gemeinsam.
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#9
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Den Bericht von edjm kann ich unterschreiben. Psychologie spielt oft eine sehr große Rolle. Aber leider nicht immer, sonst wäre es zu einfach…
![]() Probiere es nochmal. Wenn Du wirklich sehr empfindlich wärst (würde ich jetzt noch nicht als gegeben sehen), dann würde ich es lassen. Ein Skipper sollte so gut wie möglich immer einsatzfähig sein. Aber erst einmal nicht entmutigen lassen.
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Viele Grüße vom Bodensee Tom FSD e.V.: www.fsd-info.de Bei Interesse gerne Infos per PN! |
#10
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Moin,
2 Sachen zur Seekrankheit: Viele Menschen werden seekrank/luftkrank, weil die Angst davor haben seekrank/luftkrank zu werden. Die Einstellung und Psychologie dahinter wurde schon treffend beschrieben. Wichtig ist jetzt, dass du positive Erlebnisse mit deinem schönen Hobby verknüpfst. Also gutes Wetter, schöne Bootfahrten ohne Unwohlsein = Erfolgserlebnis => kein Gedanke an Seekrankheit und keine gelernte Angst. (Der Mensch kommt mit nur zwei Ängsten auf die Welt: Angst vor dem Fallen und Angst vor lauten Geräuschen. Alles andere sind danach gelernte Ängste) Und man kann aber auch den physiologischen Aspekt beeinflussen: Kopf gerade halten und nicht viel bewegen, Horizont im Blick haben. Unter Deck Sachen verräumen ist jedenfalls die schlechteste Idee. „motion sickness“ kommt daher, weil Lagesinn und Augen wiedersprüchliche Informationen an das Gehirn senden. Das Gehirn reagiert daraufhin wie bei einer Vergiftung. Erklärung: Wenn Gift auf den Körper wirkt, dann wird oft der Gesichtssinn als erstes beeinträchtigt. Dann folgt oft auch der Lagesinn. Kennt jeder, wenn man mal einen über den Durst hatte. Man kann nicht mehr richtig gucken und die Welt fängt an dich zu drehen… Das Gehirn vermerkt die Vergiftung und entscheidet Rettungsmaßnahme durch Magenentleerung. Wir sind als Mensch eben Landbewohner… Mit Training geht aber sehr vieles.
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Beste Grüße, Phil ![]()
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#11
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![]() Zitat:
Wie viel Rum war bei der Erkenntnis im Spiel? |
#12
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Ich bin nur einmal seekrank geworden.
Ausgerechnet bei Ententeichwetter am 30. Mai 1991, dafür aber ungünstige Dünung im Skagerrak (Dünung ziemlich genau Schiffslänge). Danach bis heute nie wieder, egal wie schlimm es wurde. Und da waren wirklich schlimme Tage bei. Grüße Totti
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Flagge zeigen ist eine Tugend!
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#13
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Mit einem den einer kennt den einer kennt ist selten eine gute Idee. Lehrgeld hast Du bezahlt und gut ist.
Mit jeden chartern der mehr Erfahrung als Du hast. Kroatien ist auch ein gutes Revier dafür. Oder in einer Gruppe üben. Ich bin damals mit dem DHH gut gefahren. Da kommt man auch eher an Segelebegeiterte mit deinen man noch mal was zusammen machen möchte. Seekrank kann gewesen sein. Oder auch nicht. Bei Seegang unter Deck (evtl im dunkeln) ist selten eine gute Idee. Es sei denn man hat Seebeine. Auch das keine Drama wenn jemand dabei ist der Dich unterstützen kann bzw. das Boot weiterhin führen kann. Und vermeide erneut Lehrgeld zu bezahlen indem zu günstig werden soll. |
#14
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Ich werde auch immer seekrank an Bord. Zumindest wenn es ordentlich schaukelt Deshalb plane ich zu Tourbeginn nach Möglichkeit kurze Etappen. Nach ein paar Tagen gibt sich das dann.
Dann habe ich das Problem, dass ich landkrank werde. Geschlossene kleine Räume sind dann richtig übel. Hafentoilette oder Dusche z.B. Es gibt Menschen, die verlieren völlig die Fassung. Versuchen über Bord zu springen. Völliger Kontrollverlust. Furchtbar. Mir geht es dann wirklich extrem Elend, aber ich bleibe funktionsfähig. Meistens habe ich es auch nach ein paar Stunden überwunden. Bleibe immer an Deck in der frischen Luft. Dann geht es halbwegs. Wichtiger Tipp: Vorher nur Sachen essen, die auch rückwärts schmecken.
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Gottes sind Wogen und Wind, Segel aber und Steuer, daß ihr den Hafen gewinnt, sind euer. Gorch Fock
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#15
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Moin
Also mal vorweg: Segeln an und für sich lernt man(im fortgeschrittenem Alter) am besten in einer Kleingruppe, Rudergänger, Vorschoter, Segellehrer, die Rollen Vorschoter und Rudergänger sollten sich abwechseln. Ganz gut geht das auf einer größeren Schuljolle, Gewässer fast egal nur sollte auch ein anständiger Wind wehen können. Im voran genanntem Zusammenhang finde ich Herbst und Frühjahr auch besser zum lernen, Herbst hat den Vorteil, dass das Wasser noch wärmer ist. Seekrankheit hat m.E. psychische und physische mögliche Ursachen, selbst bei geübten Salzbuckeln können Unterkühlung und Erschöpfung Seekrankheit verursachen, vor allem unter Deck wenn da dann auch noch schlechte Luft ist z.B. durch verkleckerten Diesel, Petroleum oder was sonst noch vorstellbar ist. Na ja wenn man auf das Boot eines versoffenen Ar....och geraten ist wird das auch nix mit segeln lernen. Schon wen ein Schiffer keine Sicherheits-und Technikeinweisung macht handelt er grob fahrlässig, das mache ich selbst mit Menschen die sich eigentlich auf Segelbooten auskennen, weil es immer kleine aber wichtige Unterschiede, selbst bei so profanen Sachen wie der Betätigung von Schranktüren und Schubladen, gibt. Gruß Hein |
#16
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Meine Erfahrung mit der Seekrankheit:das erste mal unter Deck mit der Fähre von La Spezia nach Bastia/Korsika.Die Fähre ging wie in Zeit Lupe auf und ab. Oben am Deck war ich grün.Nie wieder unter Deck
![]() Ich entwickelt mich zum Skipper und hatte nie Probleme seit dem. Wenn ich zu lang fahre dann fährt die Frau und ich schlafe. Das klappt ![]() Vor Jahren dann eine Seereise durch Patagonien. Das Schiff fuhr aufs offene Meer Richtung Kap Horn. Es begann zu schaukeln mitten in der Nacht.Mir wurde nach 30 Jahren wiederholt schlecht.Gott sei Dank fuhr das Schiff wieder in die geschützten Zonen und es ging wieder ![]() Was ich sagen will: es kann dich treffen.Ich würde deswegen den S.....z nicht einziehen.Tu das was du machen möchtest und entwickle Gegenmechanismen. Wenns schaukelt bleib an Deck. Wenns stark schaukelt schau zum Horizont. Wenn du nachts nicht schlafen kannst ,zähl Satelliten wenn es der Himmel zulässt.Du wirst sehen ,durch die Gewohnheit und Routine wirst du langsam immun . Nur nicht klein beigeben ![]() ![]()
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Sepp
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#17
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Wenn ich schon lese: "NUR psychologisch", als ob das in irgend einer Weise hilfreich wäre.
Stimmt übrigens auch objektiv nicht, unter Deck bei Seegang z.B. zum Kaffeekochen oder Kartenstudium, es riecht leicht nach Diesel, da muß ich spätestens nach 10 min rauf, obwohl ich ansonsten völlig resistent gegen Seekrankheit bin. |
#18
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![]() Zitat:
Er hat hinterher gesagt: Hätte ihm jemand eine Pistole hingelegt, hätte er sich sofort erschossen. Das war seiner voller Ernst und wirklich wahr. Grüße Totti
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#19
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Auf jeden fall mit vernünftigen Leuten weiter probieren.
Ein meines erachtens super Mittel gegen die Seekrankheit mit garantiert keinen Nebenwirkungen siehe https://www.shop-apotheke.at/arzneim...oaAsJZEALw_wcB Bekommst du in jeder guten Apotheke. Zusätzlich an Deck gehen Punkte in größerer Entfernung an Land ansehen und das wichtigste Beschäftigung. Wenn du am Steuer des Schiffes stehst siehst du nach vorne und es wird bald besser.
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Liebe Grüße Willi |
#20
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![]() Zitat:
Wir waren von Noirmoutier nach La Coruna quer über die Biscaya gesegelt. 4 Mann an Bord. Einer das erste mal auf einem Segelboot. Er war nach kurzer Zeit seekrank. Die Reise dauerte etwa 3 Tage. Nach einem Tag machte ich mir Sorgen. Er trank nichts mehr, essen sowieso nicht. Es wurde prekär. In meiner Not wurde ich direktiv. Ich befahl ihm, etwas unter meiner Aufsicht zu trinken. Er tat es. Ich mußte dies noch mehrmals tun. Eine sehr befremdliche Situation. Ab dem ca. 2. Tag funktionierte es mit der Flüssigkeitszufuhr ganz gut. Auch wurden einige Kalorien zu sich genommen. Nachdem wir in La Coruna angekommen waren, ging dieser junge Mann mit meinem Sohn dort spazieren. Mein Sohn berichtete dann, daß er sich während des Spaziergangs (auf festem Land) mehrmals übergeben hatte. Nennt sich das "inverse Seekrankheit"? Jedenfalls habe ich mich nach dieser (sehr beängstigenden) Episode in meiner Meinung bestätigt gefühlt, daß die Seekranheit eher durch psychische Ursachen erklärt werden kann, meint edjm. |
#21
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Wieviel Rum war bei Deiner Frage im Spiel? Oder was ist Deine Frage?
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#22
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Also, nach Deiner tiefgreifenden Diagnose , was empfiehlst Du als Therapie? Geändert von zooom (22.09.2023 um 20:49 Uhr) |
#23
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Seekrankheit ist kein psychisches Problem. Was ist das für ein Quatsch?
Wir benutzen mehrere Sinne um unser Gleichgewicht zu halten. Zum Einen das Gleichgewichtsorgan am Ohr und unter Anderem auch das, was wir sehen. Dazu auch unsere Muskelspannung usw . Wenn wir etwas anderes sehen, als unser Gleichgewichtsorgan meldet, haben wir einen Error beim sensorischen Input. Kleiner Selbsttest: Wie lange kannst du auf einem Bein stehen? Mache den gleichen Versuch und schließe die Augen. Dabei gibt es noch nicht mal einen Error beim Input, es fehlt nur ein Sensor. Inputerror löst im Körper Stress aus. Hormone werden ausgeschüttet und eine ganze Lawine von körperlichen Reaktionen sind die Folge. Je nach Empfindlichkeit kann das ganz schön übel werden. Dehydration durch Erbrechen und Durchfall kann dann dazu führen, dass Menschen völlig durchdrehen. Es sind sogar Todesfälle bekannt. Meistens Herzversagen. Selbst alte Seebären kann es völlig unerwartet erwischen. Als junger Mensch wurde ich sehr stark seekrank. Dann wurde es weniger und es gab eine Zeit wo ich überhaupt nicht seekrank wurde. Aktuell würde ich mal moderate Empfindlichkeit vermelden. Natürlich spielt auch Angst eine Rolle. Genau wie Kälte und Mief in der Hütte....
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Gottes sind Wogen und Wind, Segel aber und Steuer, daß ihr den Hafen gewinnt, sind euer. Gorch Fock |
#24
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![]() Zitat:
Fragt: edjm. |
#25
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Die Seefahrt und das Singen
das kann man nicht erzwingen ![]()
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Gruß Ralf Richtige Entscheidungen trifft man mit kühlem Kopf und nicht mit kalten Füßen! ![]()
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