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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Kühlwasserproblem Der Klassiker
Hallo Forumsmitglieder,
habe mich gerade hier angemeldet. Bin seit letzter Woche Besitzer eines Schlauchbootes mit 5 PS Motor und einem Trailer. Ein Boot wollte ich schon immer mal besitzen, was hier im Norden Deutschlands in der Nähe von Minden aber keinen Sinn macht, weil es kaum Wasser gibt. Habe es jetzt trotzdem gemacht. Das angesagte schöne Wetter im Oktober wollte ich noch nutzen und mit meiner Frau ein paar Fahrten zu machen. Daraus wird jetzt leider nichts, weil der Motor Kühlwasserproblem hat. Wäre schön, wenn ihr mir helfen könnt. Der Motor ist ein: Mercury 5 PS 2-Takter Baujahr 2000 Seriennummer OG973986 Das Problem: der Motor kühlt nicht richtig und geht dann aus. Verwirrenderweise kam beim Verkäufer kein Wasser aus dem Kühlwasser Kontrollschlauch, bei der ersten Probenfahrt war alles in Ordnung und bei der zweiten Probefahrt waren es in Summe nur 200 m, der Motor ging mehrfach aus. Weil der Tank genau auf einer Zylinderkopfschraube saß, entstand ein kleines Loch im Tank wegen der Hitze. Meine ungenügenden Vorrausetzungen: viel Erfahrung in der Reparatur von Automotoren aber keine Ahnung von Bootsmotoren, aus dem Teilekatalog von Mercury habe ich die Explosionszeichungen heruntergeladen, Service Manual bestellt, Testaufbau mit Tonne vorhanden. Beim googeln kommen dann die Begriffe: Impeller, Verkalkung, Verstopfung, Thermostat, Eintauchtiefe… Gute Hinweise, aber ich wollte mich erst schlau machen, dann schrauben. Mir sind schon öfters irgendwelche Unterlegscheiben, Federn etc. entgegenkommen, bei denen ich die Einbauposition dann nicht genau kannte, oder die Dichtungen werden nicht mehr dicht. Wie ist der Weg des Kühlwassers ganz genau? Nach meinen „Wasserspielen“ komme ich zu der Vermutung: unterhalb der Antikavitationsplatte kommt das Wasser durch ein Sieb in den Motor, wird vom Impeller (Wasserpumpe) durch ein Rohr in den Motor gepumpt, verschwindet dort in unsichtbaren Kanälen und kommt dann etwa in der Höhe des Impellers aus zwei keine Bohrungen und durch den Propeller wieder raus (unterhalb des Wasserspiegels). Der Kontrollstrahl ist ein Bypass im Motorblock. Stimmt das? Gibt es in dem System ein Rückschlagventil? Wie wird die Menge zwischen Hauptsystem und Kontrollstrahl fertigungstechnisch eingestellt? Hat der Motor ein Thermostat? Ich glaube nicht, im Teilekatalog finde ich auch nichts. Wenn ich am Wassereinlass hinter dem Sieb einen Gartenschlauch anschließe, kommt viel Wasser aus den kleinen Bohrungen und aus dem Propeller, aber fast nichts aus dem Kontrollschlauch. Wenn das der Hauptwasserweg ist, hieße das: Rohrleitungen ok, aber Impeller verschlissen. Aber warum ging das bei der ersten Probefahrt? Wenn der Motor dabei gestartet wird kommt zu wenig Wasser aus dem Kontrollschlauch. Rückwarts mit einer Spritze durch den Kontrollschlauch Wasser durchdrücken, brachte gar nichts, hatte eher das Gefühl, dass die Seite dicht ist. Klingt nach Verstopfung im Kontrollabzweig. Die Eintauchtiefe ist es nicht, macht nur einen ganz kleinen Unterschied. Habt ihr mal eine Idee das einzugrenzen, alles hängt von dem genauen Weg der Kühlung ab, sonst sind die Vermutungen alle hinfällig. Gruß Wolfgang |
#2
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Hallo Wolfgang,
willkommen im Forum. So wie du es annimmst verläuft der Kühlkreis. Im Zylinderkopf aber sitzt idR noch ein Thermostat. Ein Rückschlagventil aber wird nicht benötigt. Der Kontrollstrahl selbst, ist oft nur eine kleine Öffnung im Einlaufkanal zum Motorblock. Da sich eine Impeller Pumpe nur mit dem einlaufenden Seewasser kühlt, wird diese in nur kurzer Zeit ohne Wasser so heiß, das der Impeller in Folge zu schmelzen beginnt
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M.f.G. Bo |
#3
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Wenn Du ein Kompressor hast, Handkompressor geht auch, blase in dem Kontrollstrahle Luft rein. Meist sind es Kalkablagerungen die die kleine Düse verstopfen. Ich mache manchmal den Kontrollstrahlschlauch von der Düse ab und lasse den Motor laufen. Und immer wieder beim Laufen mit den Kompressor Luft rein drücken.
Für unterwegs habe ich ein dünnes Stahlseil das durch die Düse passt dabei. Natürlich die enden verlötet. Schau mal bei > Kühlsystemreiniger Yachticon < nach. Gruß Henrik vom Fleesensee
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Zeit ist keine Schnellstrasse zwischen Wiege und Grab sondern Platz zum Parken in der Sonne. |
#4
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.....eine aufgebogene Büroklammer genügt idR dazu auch.
Und wie schon geschrieben, ein fehlenden Kontrollstrahl heißt nicht zwangsläufig das keine Kühlung stattfindet.
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M.f.G. Bo |
#5
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Moin,
nein, der Motor hat keinen Thermostat. -the mechanic- |
#6
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....also außerhalb der Regel. So etwas gibt's immer mal wieder....
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M.f.G. Bo |
#7
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Hallo zusammen,
vielen Dank für die Antworten. Hatte gerade eine lange Antwort geschrieben, die leider beim Versuch ein Bild hochzuladen, verloren gegangen ist. Hier der Wasserkreislauf, ich baue den Impeller am Wochenende aus und berichte. Gruß Wolfgang Geändert von Wolfgang-63 (08.10.2023 um 00:34 Uhr) Grund: Bild fehlt |
#8
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Weiß jemand, warum hier das Bild fehlt?
Ich habe eine Skizze zweimal eingefügt, letztes mal heute Nacht. Sie war dann in der Antwort auch enthalten, ist jetzt aber wieder weg. Gruß Wolfgang |
#9
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So richtig gut sieht der Impeller nicht mehr aus.
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#10
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#11
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Ich denke mal mit dem Urzeitfund von einem ehemaligen Impeller hast du ein massives Kühlproblem.
Und es sollte kein Kontrollstrahl mehr kommen Ein Klassiker
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Viele Grüße Fränkie Während die Frauen noch zweifelnd zögern wissen die Männer schon.........dass ihr Handeln falsch war!
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#12
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Sieht eben so aus wenn 1 Impeller > (geschätzt) 5000 BS drauf hat.
Aber auch : wenns das ist, ist es eine billige Reparatur. Bild : Impeller mit 2000 BS Grüße, Reinhard |
#13
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Die Pumpe ist schon wieder repariert, morgen ist Testlauf.
Ich denke, wenn man die Pumpe gut behandelt, dann sieht der Impeller nach etlichen Betriebsstunden noch so aus, wie bei Federball. Der Impeller ist definitv heiß gelaufen, der war richtig bröselig und man konnte überall die Reste der Impellerbrösel finden. Leider ist durch den Kühlwasserausfall der Motor heiß gelaufen. Weiß jemand, wieviel Druck so ein 100 ccm³ Zweitaker beim Kompressionstest aufbauen muss? Die ganze Sache war ohnehin sehr seltsam. Ich habe das ganze Set gekauft, Schlauchboot, Trailer, Motor. Der Verkäufer war der Meinung, der Motor wäre ein Viertakter. Es hat lange gedauert, ihn davon zu überzeigen, dass es ein 2T ist. Glücklicherweise hat er das Benzin aus dem Tank genommen, den sein Vater bereitgestellt hat und dort war 2T Öl drin. Grüße Wolfgang |
#14
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Ich habe schon welche mit 5000 h gesehen, die waren noch komplett und voll betriebsbereit. Der hier ist mal zu lange trockengelaufen.
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Gruß Ewald |
#15
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Wie kommt man denn auf 5000 Betriebsstunden ?
Das schaffe ich in diesem Leben nicht mehr. Gruß Wolfgang |
#16
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Probelauf nach Impeller- und Hülsentausch habe ich jetzt gemacht.
Aber so richtig überzeugt bin ich von dem Ergebnis nicht. Aus dem Kühlkontrollschlauch kommt so gut wie nichts raus. Für mich gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder die Pumpe ist nicht stark genug oder Reste vom Impeller verstopfen die Kanäle. Von der Pumpleistung habe ich ein Video gemacht. https://youtube.com/shorts/3D_uSnScQQ4 Es kommt viel Wasser zwischen dem Pumpengehäuse und der Antriebswelle durch, dort ist keine Dichtung. Man sieht das, wenn ich den Pumpenabgang mit dem Daumen verschließe. (der Schrauber dreht mit 2100 U/min) Wenn ich in das Steigerohr Wasser eindrücke oder mit einem Schlauch Luft einpuste, scheint das frei zu sein. Eine Rückwärtespülung geht so leider nicht. Bin ratlos, hat jemeand eine Idee? Gruß Wolfgang |
#17
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Hallo menschmeier,
bist Du sicher, dass das so ist? "Der Kontrollstrahl selbst, ist oft nur eine kleine Öffnung im Einlaufkanal zum Motorblock." Mehr Sinn würde es doch machen, wenn der Kontrollstrahl am Ausgang des Motors wäre. Gruß Wolfgang |
#18
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Hallo Wolfgang,
auch diese Art der Kontrollstrahl Öffnung gab es bereits. Dann aber beeinflusst die Arbeit des Thermostaten den Auslauf und der erfolgte dann erst nachdem das Thermostat öffnete, dann spritzte heißes Wasser heraus und wenn das Thermostat dann wieder Schloss, kam kein Kontrollstrahl. Ich kenne das aber eher von Mercury Zweitaktern der späteren 80 ger Jahre Ich hoffe das "the mechanic" hier nicht wieder ein Haar in der Suppe findet.
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M.f.G. Bo |
#19
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Hallo Bo,
ich bin immer noch am rätzeln, wie der Wasserkreislauf genau funktioniert. Wenn bei viel Umdrehungen kein Wasser aus dem Kontrollschlauch kommt, dann kommt etwas heißes Gas daraus. Das kann aber nur funktionieren, wenn im Schaft etwas Druck durch den Wasserstand ausgebaut wird und die Abgase rückwärts in den Kühlkreislauf gehen. Gruß Wolfgang |
#20
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#21
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....wenn der Kontrollstrahl ausbleibt und eine Verstopfung der Öffnung nicht vorliegt, dann hatte ich schon mehrere Fälle, wo die Kraftkopf Fußdichtung an der Stelle des Wassereinlauf Kanals durchgebrannt war, das vom Auspuffkanal, der sich daneben befindet, Qualm auch aus der Kontrollöffnung kam und dem einlaufenden Wasser ein Widerstand setzte.
Der Wechsel dieser Fußdichtung dann bescherte wieder einen Kontrollstrahl.
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M.f.G. Bo |
#22
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Hallo Bo,
danke für den Hinweis. Ich hatte gerade drüber nachgedacht den Motor runter zu nehmen und nach dem Preis für die Dichtung geschaut. Dann kann ich auch mal den Wasserweg genau nachverfolgen. Gruß Wolfgang |
#23
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Moin,
genau das ist der Weg. Meist ist ein Kühlkanal in der Grundplatte oder im Zylinderkopf dicht. Einen Thermostat gibt es nicht. Die Dichtungen sind günstig zu bekommen, wahlweise von Mercury/Mariner oder Tohatsu (dem Hersteller des Motors...). Kraftkopfdichtung: Zylinderdeckeldichtung: Ersatzteilliste mit Explosionszeichnungen: https://www.tohatsu.de/media/docs/up...-0AF%20369.pdf -the mechanic- |
#24
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Vielleicht verstopft noch irgendwo ein Impellerflügel was. Bist Du dir sicher dass alle Teile raus sind?
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Schöne Grüsse ! |
#25
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Weiß jemand, was das für "Abplatzungen" in der Zylinderwand sind? Sonst sieht man schön die Honriefen, aber die anderen Stellen sehen seltsam aus. Gruß Wolfgang |
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