Kaufberatung für Segler - RIB oder GFK zum Baden und Spaßfahrten

[jaenno]

Hallo Zusammen,
ich bin eigentlich passionierter Segler und glücklicher Miteigner einer wunderbaren Bavaria Cruiser 37.
Dennoch juckt es seit Jugendtagen in den Fingern und mir fehlt die Möglichkeit mal den Hebel auf den Tisch zu legen...;). Das ist natürlich sehr sinnbildlich gemeint, aber ich liebäugele schon länger mit einem kleinen Spaßboot. Mit kleinen Kindern sind die langen Törns manchmal nicht ganz so einfach vereinbar und mir fehlt dann schon manchmal bei Sonnentagen die Zeit auf dem Wasser für eine kurze Ausfahrt.
Das Boot soll den Spagat zwischen Segeln an der Ostsee und dem heimischen Revieren in und vor allem um NRW abbilden. Konkret soll es zum Baden und für Spaßfahrten dienen. Es soll die Flexibilität bieten es einfach zu trailern, damit man es von der Ostsee auch in Richtung Heimat mit nehmen und hier nutzen kann.
Habt ihr generelle Empfehlungen, was so ein Boot angeht? Ich habe eigentlich immer nach RIBs geschaut, da ich diese durch meine langjährige Tätigkeit in der Segelschule kenne. Nun habe ich eigentlich mehr durch Zufall gesehen, da zum Beispiel ein Prins 475 Open oder gleichwertig, gar nicht viel teurer ist. Schlafen ist natürlich auf so einem Boot nicht drin, aber vielleicht gibt es hier User, die einfach mal von Ihren Nutzen berichten möchten. Ich wollte mich einfach mal abholen lassen, wie eure Meinungen zu dem Thema sind. Kann man das überhaupt so pauschal sagen, was mehr Sinn macht und was empfehlt ihr?
Im Bereich RIB schaue ich momentan nach Zodiac Open 4.8 oder Bombard Sunrider 550. Nun bin ich über ein sehr gut erhaltenes Aquaspirit S450 gestolpert, was sowohl technisch als auch optisch wunderbar dar steht. Es ist natürlich aus Aluminium, macht aber wirklich einen erstaunlich guten Eindruck und wird in der Ukraine gefertigt. Der Preis ist mit 14-15 k für ein Boot von 2021 mit 350 h vielleicht noch ein wenig zu teuer, oder was meint ihr? Die Länge ist natürlich nicht über meiner eigentlich gesteckten 5,0 m Marke bzw. nahe dran. Jedoch werden die Boote über 5,0 m auch erheblich teuer und das Budget spielt auch eine Rolle, da es ja nur ein "Spaßboot" sein soll. Wird man mit den 4,4 m glücklich?
Fährt man mit solchen Booten auf dem Rhein oder ist dies zu gefährlich? Im Internet liest man hier von abenteuerlichen Storys... . Ist auch nicht mein primäres Ziel, aber es sollte natürlich auch bei aufkommenden Ostwind und Welle in der Neustädter Bucht noch sicher zu fahren sein und Spaß machen.

Ihr merkt, schon Fragen über Fragen. Über einen offenen und ehrlichen Austausch wäre ich sehr dankbar.

Ich hoffe ihr nehmt es mir nicht krumm, dass ich meine Gedanken einfach mal so herunter geschrieben habe.

Vielen Dank vorab!

LG
jaenno

[RING18]

Hallo Jaenno und willkommen im Forum

Ich kann nur zur Aquaspirit 450 etwas beitragen.
Ich bin das Boot in Kombination mit einem 60Ps Suzuki mehrfach hier auf dem Oberrhein gefahren und finde es klasse.
Natürlich fährt ein 5,5m RIB nochmal deutlich anders aber da reden wir auch über fast den doppelten Preis.

Die 450er soll demnächst verkauft werden, falls Du Interesse hast, schreib mir gerne eine PN, ich vermittel gerne den Kontakt zum Verkäufer.
Boot und Motor sind im Juni 23 das erste Mal im Wasser gewesen und haben noch Grantie.

Grüße Thomas

[Føx]

Kannst du schon so machen und alle genannten werden den Zweck erfüllen. Wichtig wäre ob du einen Liegeplatz hast oder immer slippen willst, dementsprechend wäre leichter halt auch einfacher.

Führerschein Binnen sollte ja klar sein.

[Oburger]

Hi Jaenno,

Spaßboot ist ja immer so eine Sache. Wobei hast Du Spaß?
Ich würde eher zu einem Konsolenboot greifen als zu einem RiB. Ich mag es wenn es noch einige Fächer gibt wo man alles ordentlich verstauen kann. Bei vielen Konsolenbooten kann man aus den Polstern eine große Sonnenliege bauen ( empfinde ich gerade bei Badebooten als sehr positiv). Toilette ist ja manchmal auch ein Thema. Vielleicht mit Mini Kajüte? Unter 5m würde ich nicht gehen.

Hier mal ein Beispiel
https://www.kleinanzeigen.de/s-anzei...70759-211-7777

Wenn Du alleine nur 1-2h Stunden fahren willst dann ist das übertrieben.
Wenn Du mit der Familie den ganzen Tag in einer Badebucht verbringen willst könnte sowas vielleicht auch für Dich interessant sein.

Gruß Riccardo

[schlauchi20]

Als leidenschaftlicher RIB Fahrer, der eventuell ein Boot für komfortable Übernachtungen sucht, kann ich als Spassboot nur zum RIB raten.
Sonnenliegen gibt es da auch, aber auch die Nähe zum Wasser, das direkte Gefühl, dynamisch unterwegs zu sein. Eben ein Spassboot.

Und wenn es unerwartet ruppig werden sollte, dann doch bitte ein RIB und kein Konsolenboot.

Ja, man hat auf dem Boot weniger Platz. Aber zum Verstauen von ein paar Klamotten reicht es schon bei entsprechendem Layout.

Gruß Rüdiger

[Oburger]

Es ist auch abzuwägen wo Dein Boot steht. In einer UV geschützten Halle hält ein RIB deutlich länger als in der prallen Sonne. Wenn es denn ein RIB wird.

[Emotion]

Nimm das RIB, ich habe das gleiche Anforderungsprofil und bin mit meinem 53er ZAR sehr glücklich…… allerdings musste ich tiefer in die Tasche greifen, die ZARs sind leider sehr wertstabil.

[jaenno]

Moin Zusammen,
vielen Dank für eure ersten Eindrücke. Ich hatte auch gedacht, dass man bei einem GFK-Bomber vielleicht etwas mehr Komfort hätte. Die Sportlichkeit beim RIB reizt mich aber auch. Andererseits ist man beim GFK-Boot insgesamt etwas geschützter oder täuscht das? Was die Fahreigenschaften angeht ist das RIB vielleicht doch sicherer?

Bin mir auch unsicher, was die Möglichkeiten einer potentiellen Kajüte angeht. Benötigt man dies oder findet man vielleicht auch in den Niederlanden, nahe Duisburg/Düsseldorf eine Möglichkeit das Boot zu trailern und vielleicht eine Nacht zu übernachten? Das stellte ich mir ganz reizvoll vor. Kenne aber von der Segelyacht nur die Möglichkeit das Bett immer dabei zu haben...;).

Gruß
Jan

[schlauchi20]

Übernachtung klappt am Yachthafen Krefeld. Genau zwischen Duisburg und Düsseldorf mit eigener Slippe.


Gruß Rüdiger

[Emotion]

Zitat von jaenno

Moin Zusammen,
vielen Dank für eure ersten Eindrücke. Ich hatte auch gedacht, dass man bei einem GFK-Bomber vielleicht etwas mehr Komfort hätte. Die Sportlichkeit beim RIB reizt mich aber auch. Andererseits ist man beim GFK-Boot insgesamt etwas geschützter oder täuscht das? Was die Fahreigenschaften angeht ist das RIB vielleicht doch sicherer?

Bin mir auch unsicher, was die Möglichkeiten einer potentiellen Kajüte angeht. Benötigt man dies oder findet man vielleicht auch in den Niederlanden, nahe Duisburg/Düsseldorf eine Möglichkeit das Boot zu trailern und vielleicht eine Nacht zu übernachten? Das stellte ich mir ganz reizvoll vor. Kenne aber von der Segelyacht nur die Möglichkeit das Bett immer dabei zu haben...;).

Gruß
Jan

RIB ist sicherer (der Schlauch schützt) und bei Welle viel komfortabeler.

Auf einem ZAR hast du reichlich Stauraum und kannst sogar übernachten.

[Emotion]

Bilder

[Emotion]

original Zubehör z.b. Camperverdeck zum übernachten

https://www.zar-formenti.net/de/zubehoer/

[Oburger]

Tolles Boot,

gefällt mir auch seeeehr gut

Sonnenliege Staufächer und Sonnendach- Klasse

Gruß Riccardo

[Emotion]

Aber leider teuer...

[Oburger]

um die 40.000 gebraucht wird man wohl anlegen müssen, oder was denkst Du?

[Emotion]

Das ist aktuell die güstigste

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzei...05884-211-2097

das die fairste

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzei...91970-211-6058

und die ist völlig überzogen

https://www.kleinanzeigen.de/s-anzei...13151-211-1606

meins hat im Herbst 2020 als 10 Jähriges knappe 30k gekostet.

[Ostfriesen]

Ich frage aus Interesse:

Hier an der Nordsee haben die professionellen Schlauchboote gerne mal nach 5-7 Jahren Probleme mit der Verklebung zum Rumpf.
Wie ist da Eure Erfahrung?

[Oburger]

Ich verlinke hier mal den Beitrag-- Lebensdauer von RIB´s
https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=212369

Vielleicht auch Interessant.

Wenn ich mir die Preise so ansehe, war Deins ja ein Schnäppchen

[Emotion]

Zitat von Ostfriesen

Ich frage aus Interesse:

Hier an der Nordsee haben die professionellen Schlauchboote gerne mal nach 5-7 Jahren Probleme mit der Verklebung zum Rumpf.
Wie ist da Eure Erfahrung?

Wichtig ist das wenn man nicht fährt eine vernünftige Persennig drüber ist und das es aus Hypalon nicht aus PVC ist.Meins ist wie gesagt von 2010 und seit Herbst 2020 ganzjährig an der Nordsee draußen unter einer Plane. Im Sommer im Wasser im Winter an Land.

[jaenno]

Ist denn PVC unter Plane auch so ein Problem? Ich dachte immer die Sonne wäre das Problem oder ist es die generelle Alterung von PVC?

[Secundus]

Zitat von jaenno

Ist denn PVC unter Plane auch so ein Problem? Ich dachte immer die Sonne wäre das Problem oder ist es die generelle Alterung von PVC?

Die generelle Alterung ist das Problem.
Mit UV Schutz kann das Problem verzögert, aber nicht abgestellt werden.

[emigrante]

Hypalon bzw. CSM ist wesentlich beständiger und kann, anders als PVC, auch anständig geklebt werden.

Bevor ich mein Selva gekauft habe, hatte ich stets ein Auge auf die alten Marshall / Gugel Boote (M80 / M100).
Da war es aber schwierig was mit Liegefläche und Steuerstand zu finden. Du kannst auch
mal nach den Zodiac Medline 2 etc. gucken. Die gibts auch ab und an günstig im Netz. Vorteil hierbei: Die Schläuche sind nicht mit dem Rumpf verklebt und können getauscht werden.
Die gibts dann auch in CSM. Gefallen mir von der Innenaufteilung auch sehr gut.

Edit: Die vorgeschlagenen gehen im Rauwasser natürlich lange nicht so gut wie das Zar. Kommt halt darauf an was du ausgeben möchtest.

[jaenno]

Moin Zusammen,
Hypalon ist natürlich so eine Sache. Natürlich wäre es schön, so ein Boot fahren zu können, jedoch wird die Luft Recht dünn aufgrund meiner Preisvorstellung von 10-20.000. Ich würde dann auch ein jung erhaltenes PVC-Boot akzeptieren.

Rauwassereigenschaften sind beim RIB besser als bei Konsolenbooten? Wir würden es ja überwiegend eh nur bei gutem Wetter nutzen, dennoch sollten die Rauwassereigenschaften priorisiert werden.

Wenn ihr Tipps habt für ein entsprechendes Boot in meiner Preisklasse, freue ich mich über Anregungen.

LG
jaenno

[Oburger]

Bei Rauwasser bin ich raus. Da kann ich nix beisteuern. Würde aber hohe Bordwände, spitzen Kiel,einen hohen Bug und Länge,Gewicht haben wollen. Ab WS 6 bft auf großerm Wasser wirds wohl mit beiden Bootsarten ungemütlich.

[Der Emsländer]

Wenn es eine reine Fahrmaschine sein soll, schau die die englischen RIBS an, wenn Liegefläche und Dusche gewünscht wird bis du bei den italienischen Ribs richtig. Zb . Marlin, Jolly, Joker oder Zar um nur einige zu nennen.