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Törnberichte Wie der Name schon sagt. Keine Antwortmöglichkeit! |
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Die Westküste Schwedens
Die Westküste Schwedens zieht sich von Süden (Skanör) den Sund entlang, danach am Kattegat entlang bis hoch in den Skagerrak nach Strömstadt an der Grenze zu Norwegen. Eine Küste, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnte.
Im Süden landschaftlich und von den Segelbedingungen her eher ein 'gewohntes' Bild, verändert es sich oberhalb des Kullens, einem Berg, der sich lang ins Kattegat erstreckt zu einer offenen und 'rauheren' Küste. Oberhalb von Göteborg gelang man dann in den Schärengarten und findet sich in völlig neuen Bedingungen wieder. Für einen Törn bis ganz in den Norden sollte man sich so um die 4-5 Wochen Zeit lassen. Denn Meilenfresser werden spätestens in den Schären das Beste verpassen. Wer weniger Zeit hat, dem würde ich raten, ein paar längere Schläge über Anholt oder Læsø nach Göteborg zu segeln und von da aus nordwärts weiter. Denn ab dort wird es reizvoll. Wer die ganze Küste absegegeln möchte, der bekommt die ganze Vielfalt zu sehen. Malmö und Landskroma zum Beispiel haben mir sehr gut gefallen. Dazu die kleine Insel Hven (Ven), die mitten im Sund liegt und von der man sowohl nach DK als auch nach SWE Steine werfen kann (fast jedenfalls). Der Kullen ist von See aus eine Augenweide. Von weitem betrachtet, haben wir immer davon gesprochen, in die Alpen zu segeln. Allerdings sind die Häfen in unmittelbarer Nähe m. E. eher unattraktiv. Ausnahme: Toreskov, ein sehr hübscher, touristischer Ort und natürlich der Naturhafen Hallands Väderö, der sich hervorragend zum Ankern oder zum eingewöhnen mit Schärenhaken eignet. Dort liegt man in einem sehr idyllischen Naturschutzgebiet. Auf dem Weg nach Göteborg, dass wohl jeder anlaufen wird, sind meine Empfehlungen Glommen (ein Fischereihafen mit viel Fischeratmosphäre), Varberg (besonders die Festung) sowie die inseln Vangö und Vinga. Vinga allerdings sollte man nach 15 Uhr gar nicht erst versuchen, denn der Hafen hat Platz für geschätzte 15 Boote, aber ab nachmittags schaffen die es, so um die 40 Boote unterzubringen. Ziemlich abgefahren. In Göteborg sieht es nicht anders aus. Wenn schon, dann mitten rein nach Lilla Bommen. Dort allerdings wirds schon vormittags schwierig, einen 'normalen' Platz zu bekommen. Am besten macht man am Steg der Hafeneinfahrt fest. Denn sonst liegt man mitten drin und muss zum auslaufen erst mal auf 30 Schiffe warten. Das kann allerdings dauern, weil sich die meisten dort in dem 'Partyhafen' so richtig die Kante geben. Denn der Hafen ist zum einen so eine Art partymeile und zum anderen gibt es in unmittelbarer Nähe einen der seltenen 'System Bolaget' Läden, das sind die einizgen Läden, in denen man änständigen Alkohol bekommt. In Supermärkten gibt es nämlich meist nur Bier mit 3,5 %, Wein überhaupt nicht, und wenn ganz blöd kommt, sogar nur Lättöl mit 2,8 %. Schmeckt wie Wasser mit Malz. Bis dahin werden die meisten Segler auf ihre Kosten kommen, denn unterhalb Göteborgs ist es recht offen und man hat in der Regel guten Segelwind und eine längere Welle, die nicht so kabbelig ist. Danach geht es nordwärts in die Schären. Für die meisten wird das zunächst recht ungewohnt sein, vor allem dann, wenn man keinen Plotter hat. Denn die Inseln können einen ganz schön verwirren. Man sollte dort vorsichtig navigieren und sich ein Bild von der Umgebung machen, dieses Bild mit der Seekarte abgleichen und abhaken. Wenn man nicht mehr weiter weiss, entweder eine GPS Position holen, oder zurück zur letzten gesicherten Position und nochmal von vorn. Die Schären sehen von weitem oft aus wie eine durchgehende Küstenlandschaft, erst im letzten Moment sieht man die Durchfahrten. Ein Mann am Bug zur Sichkontrolle schadet nicht. Segeln macht dort sehr viel Spas, denn einerseits ist die Navigation sehr spannend und durch die Schären kommt gar keine Welle auf, so dass man nicht aufgestoppt wird und sehr schön und schnell durch die Inseln kreuzen kann. Um die Wahl des richtigen Hafens braucht man sich dann auch keine Gedanken machen - einer schöner als der andere. Und wenn man keine Lust auf Hafen hat, dann kann man sich einen versteckten Winkel in den Schären zum festmachen suchen. Selbst die engsten Stellen haben oft noch eine unglaubliche Wassertiefe. Ein Muss in den Schären ist meines Erachtens nach: Marstrand - das Segelmekka der Küste Smögen - wird Monte Carlo Schwedens genannt, kann ich nicht nachvollziehen. Ist sehr viel los, aber im Westen auch wunderschön und sehr natürlich. Fjällbacka - sehr niedlicher Ort Astol - kleine Insel mit unglaublich vielen Häusern drauf. Der Hafen ist in der Mitte der Insel Gullholmen - traumhaft schöner Ort auf einer Naturschutzgebiet-Insel Eine Fahrt durch den Sote-Kanal, danach nach Hunnebostrand oder weiter nach Hamburgsund. Der Sotekanal darf zwar nicht besegelt werden, ist aber ein sehr schönes Erlebnis, vor allem, im gesprengten Bereich. Signalhorn für die Drehbrücke erforderlich! Nordkoster im Kostersund (Bopallen) - Traumhaft ruhig. So eine Art Hiddensee Schwedens (wenn man das vergleichen kann) Insgesamt ein wirklich traumhaftes und erlebnisreiches Revier.
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Es gibt nichts Gutes, außer man tut es. (Erich Kästner) |
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Mal ein paar Bilder dazu...
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Und hier noch ein Link zu einem Film, der einen ungekürzten Sonnenuntergang über den schwedischen Schären zeigt. Kann man bei uns kostenlos runterladen.
http://www.segel-filme.de/index.php/...-umsonst-.html
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