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Kein Boot Hier kann man allgemeinen Small Talk halten. Es muß ja nicht immer um Boote gehen. |
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Themen-Optionen |
#1
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Nano Protect funktioniert, aber wie !!!!
Hallo allerseits,
der ZDF verwendet seine Wiso-Beiträge auch auf dem ZDF-Dokukanal unter der Sendereihe "Der Ermittler" Habe gerade den Beitrag zu dem bei Lidl verkauften Nano-Protect für Autoscheiben gesehen. Fazit: das Wasser perlt zwar ab, aber in Verbindung mit dem Scheibenwischer ergeben sich derartige Schlieren, dass man Nachts bei Gegenlicht im Blindflug unterwegs ist. Soweit ist das für mich nichts Neues, das gilt wohl für die meisten dieser Wundermitel für die Autoscheibe. Interessant ist aber, dass die Nanopartikel dieses Wundermittels sich so in die "Poren" der Scheibe setzen, dass sie nicht wieder entfernt werden können. Man hat es wohl ohne Erfolg mit mehreren intensiven Reinigungsversuchen probiert. Dies ist natürlich schlecht für die Autofahrer auf ihren Autoscheiben. Meine Überlegungen fürs Boot. Ist so eine intensives eindringen in die Poren eines Gelcoat überhaupt erstrebenswert? Schützt so etwas das Gelcoat, oder schadet es ihm nur? Mit freundlichen Grüßen Volker Mit freundlichen Grüßen
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Gruß Volker |
#2
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Zitat:
Ich kann das leider nicht wirklich sinnvoll zusammenfassen, da mir das Fachwissen fehlt |
#3
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Hallo Thomas,
das hab ich natürlich vorher gemacht, insbesondere diesen guten Beitrag von TomM :http://www.boote-forum.de/showthread.php?t=17407 Danach ist dieses Mittelchen die von TomM sogenannte "Nantechnologie die keine ist" also eine Nanotechnologie die nicht den eigentlichen Lotuseffekt erreichen kann. Ich gehe mal davon aus, das die meisten handelsüblichen Mittel unter diese Kategorie fallen. Ich kenne auch das PDF Bulletin von TomM. Mir geht es hier auch nicht um die Frage, "funktioniert das"? Da wollte ja eine Bootszeitung einen Langzeittest machen. Mich interessiert vielmehr, wollen wir Kunststoffbootsbesitzer überhaupt, dass ein Material in die Poren des Gelcoat eindringt. Ich kenne einige Mittelchen-Anbieter, die uns dies weismachen wollen. Aber ist dies wirklich erstrebenswert? Viele Grüße Volker |
#4
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ich hab nur noch so in Erinnerung, dass diese "Nano"-Sachen sehr oft aus Silikonölen bestehen, die sich zudem schichtweise übereinanderlegen und nur schwer wieder runterzukriegen sind.
Also nichts, was ich auf meinem Boot haben möchte. @ TomM: sollte ich Blödsinn geschrieben haben, nicht hauen |
#5
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Hallo Thomas,
stimmt, daran kann ich mich auch erinnern, deshalb scheiden wohl auch die meisten Mittel aus. Auch das Lidl-Zeugs wird wohl daraus bestanden haben. Interessant wie hartnäckig das Zeug trotzdem war. Nicht das mich irgendeiner falsch versteht, ich will hier keine Werbung für das Teufelszeugs machen, noch irgendeine Diskussion darüber anfachen welches Mittelchen besser ist als das andere. Mich interessiert nur grundsätzlich die Frage , ob es sich überhaupt lohnt solche Nano-Mittelchen für den Bootsbereich zu entwickeln, bei denen sich Partikel in die Poren setzen. Schließlich ist es was anderes ob auf eine solcherart behandelte Fläche aus Metall besteht und nur durch Regen benetzt wird (z.B. Fassaden), oder ob sie aus Gelcoat besteht und 3 Wochen oder länger im Salzwasser liegt. Mit freundlichen Grüßen Volker |
#6
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Moin ihr zwei ,
den NanoProtect Beitrag hab ich bereits in der Erstausstrahlung gesehen. Na ja was soll man dazu sagen - da wird etwas als Nanotechnologie bezeichnet was in Wirklichkeit nur einen Wasserabperleffekt hat. Das ist genau die Krux bei der Sache, jeder wirbt mit Wasserperlen und erzählt was von Nano-irgendwas. Leider kann man da nicht gegen an. Das Beste ist dann noch Lotuseffekt (übrigens geschützt) oder Selbstreinigend zu sagen. Zu 99% ist das Käse und sonst nichts. Im Grundsatz glaube ich, dass auf dem gesamten Markt vielleicht 10 Hersteller unterwegs sind, die man als seriös bezeichnen kann - und - all diese Hersteller sind eher nebenbei im Endverbrauchergeschäft tätig. Der Rest ist schweigen, alles ALLES was im Baumarkt oder per Teleshopping oder auf Leistungsschauen zu haben ist kann man getrost vergessen. Und leider sind viele, die früher mal seriös waren, aus der Not Umsätze zu machen, zu den Scharlatanen gekommen. Sie verkaufen billige Brühe für teures Geld mit irrsinnigen Versprechungen. Am Ende können sie nicht belangt werden, und wenn, dann sind sie Pleite! Im Grundsatz ist es schon sinnvoll nanotechnologische Oberflächenveredelungsprodukte zu entwickeln. Dabei ist es egal ob für Duschen, Autos, Holz oder Boote. Das Problem ist die Erwartung der Kunden, die nun durch bla-bla Werbung und solche Berichte in eine Richtung gedrückt wird wo sie nicht sein sollte. Auf der anderen Seite ist eine Nanoversiegelung nicht immer sinnvoll - gerade dann, wenn ich mit klassischen Wachssystemen eine Kaschierung der Oberfläche erreiche, die mit Nonotechnik schon aufgrund der nicht mehr vorhandenen Schichtstärke nicht zu erreichen ist (Beispiel das Boot von papillon in Berlin, dem ich abgeraten hatte mit Nanotechnik an sein Boot zu gehen). Wenn es um Nanopartikel geht, dann kann man eh nicht mehr von Nanotechnik im Bereich Oberflächenveredelung reden. die Partikel WAREN einmal Nanoskalig, bis sie aufgetragen werden haben sie diese Eigenschaft durch Agglomeration schon lange verloren. Nun können solche Produkte durch Eigenschaften der verwendeten Oxide (TiO2, SiO2 etc.) trotzdem noch positive Eigenschaften haben, aber eben ohne Dauerhaftigkeit. Was Nanoprotect ist ist schnell klar, ölige Grundsubstanz mit evtl. Anteilen von Silanen - daher das katastrophale Schmieren. Aber es kann auch sein, dass das Produkt vollkommen ok ist nur die Anwendung falsch war. Wir haben seinerzeit fast fünf Jahre gebraucht eine sichere Anwendungstechnik zu entwickeln, die eben solche Fehlschläge nahezu ausschließt. Gründe können z.B. sein:
Eines ist aber klar - Nanotechnologie kostet Geld - und zwar schon bei der Herstellung. Nanotechnologie mit chemischer Verbindung zum Untergrund kann nicht in kleinen PE Flaschen vertrieben werden und schon gar nicht mit Flasche zu und nach 6 Monaten weiterverwenden. Polysiloxane (Silikonöle) können zwar haften, aber nur mit den Kettenenden und damit eher unbefriedigend. Zudem nehmen sie gerne Öl an und sind damit ungeeignet um sie auf Windschutzscheiben aufzutragen. Was nutzt sind silanische Produkte (die kann der Verbraucher aber "von außen" nicht von den Polysioxanen unterscheiden und zudem ist die Klanggleichheit so groß, dass man am Ende nicht weiß: " War es nun Silan oder Polysioxan was das bessere ist?" Nur mal als Beispiel - wir haben ja mit viel Energie die neuen ETC Produkte entwickelt. Nun hab ich das Problem, dass ich vom Rohstoff soviel nehmen muß, dass bei positiver Umsatzerwartung 50% davon in dem Müll wandern. das sind Zusatzkosten für die Entsorgung und Vorfinanzierungskosten die unglaublich sind. Ergo - erst mal große Aufträge sammeln und dann produzieren wenn es gebraucht wird. (Etwas einfacher geht es bei ETC Sol und trotzdem hab ich noch keine Flasche dafür in der das Zeug haltbar ist (wenigstens mal für 6 Monate). Und das kann dann einer, der im gesamten Markt bisher unbekannt war - da lachen doch die Hühner.
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so long -> Tom Es gibt Leute, die wissen alles, das ist alles was sie wissen (Schiller)
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#7
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Zitat:
also ist es grundsätzlich sinnvoll über Nanopartikel nachzudenken, die sich bei neuwertigen Booten (also mit ausreichender Dicke des Gelcoat) in die "Poren" setzen. Wenn ich dich weiterhin richtig verstanden habe, ist es keine dauerhafte Beschichtung, aber sowohl Wasser als auch Öl-abweisend. Man müsste sie dann doch auch unter der Wasserlinie anwenden können? Nun gut, ich warte dann auf entsprechende Einträge unter "Metasco-News" Mit freundlichen Grüßen Volker |
#8
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Moin Volker,
nicht Nanopartikelprodukte, sondern derzeit im Bereich Oberflächentechnik silanischer Oberflächenschutz. Was Dauerhaftigkeit betrifft so sind silanische Produkte (z.B. Crystal Guard) auf Glas und Glasfassaden und glasähnlichen Oberflächen (es geht um die chemische Haftung) derzeit für etwa 5 bis 7 Jahre gut. Also nix von wegen nicht dauerhaft. Das ETC Sol packt im Gartenmöbelbereicht bei 150g/m² etwa ein bis 2 Jahre, dann ist es durch die Natur von Holz einfach abgenutzt.
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#9
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Zitat:
meine falsche Wortwahl beruht auf der Tatsache fehlenden Wissens in diesem Bereich. Aber bitte nicht böse sein. Wie du ja selbst geschrieben hast, werden auch die Produkte von den Herstellern teilweise falsch bezeichnet und beschrieben. Da kann ein Laie schon mal ins straucheln kommen Zitat:
Irgendeiner hat zwar mal gesungen "Wunder gibt es immer wieder" aber nicht "Wundermittel gibt es immer wieder". Viele Grüße Volker |
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