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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#1
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Auf eigenem Motorbootkiel in tropischen Gefilden ?
Hi,
die wirklich schönsten Bootsreviere liegen bekanntlich in tropischen Revieren, die in der Regel mit eigenem Boot nur von Fahrtenseglern mit entsprechender Ausrüstung und Zeit auf dem Seewege zu erreichen sind. Ein Boot vor Ort mieten oder chartern ist nicht selten sündhaft teuer und oft auch gar nicht möglich. So kostet z.B. ein normales Motorboot in Brasilien zu mieten umgerechnet am Tag 300,- € aufwärts, soweit es überhaupt möglich ist.. In anderen Revieren wie Südthailand, Malaysia, Jamaika , soll es zuweilen noch teurer sein. Wenn man die Zeit hat und sich einen 2-3 monatigen Aufenthalt in diesen Traumparadisen leisten kann, wäre die Mitnahme des eigenen Bootes nicht erwägenswert ? Es gibt zum einen spezielle Bootsspediteure, aber möglicherweise geht es auch im grossen Container samt Trailer. Das Boot müßte dann je nach Zielort 4-6 Wochen vorausgeschickt werden. Könnte mir vorstellen, dass es pro Passage nicht mehr als 3.000,- € kosten würde. Die Zollgeschichten regelt die Spedition. Je nach Grösse des Bootes, spart man sich im Zielgebiet die Unterkunft und ich könnte mir vorstellen, dass man für die Kosten voll entschädigt wird, wenn man in solchen Gefilden auf eigenem Kiel unterwegs ist. Hat jemand sich schon mal mit diesem Gedanken näher beschäftigt und Preise und Informationen eingeholt ? Gruß Justin
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Rat ist wie Schnee, je weicher er fällt, desto länger bleibt er liegen und desto tiefer sinkt er ins Hirn (Samuel Taylor Coleridge) |
#2
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Moin Justin,
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Wenn Du die Zeit und die Kohle hast, um 2-3 Monate in (z.B.) der Karibik zu verbringen und es unbedingt ein Mobo sein muß, dann kauf doch eins in den USA und fahr von da aus. Da sind sie nicht nur billiger als hier, sondern man ist auch näher am geplanten Fahrgebiet und kann nötigenfalls sogar auf eigenem Kiel hinfahren. mfg Martin |
#3
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In der letzten YACHT wurde ein Segelboot mit ca 40" vorgestellt, das genau zu diesem Zweck konstruiert ist. Paßt einschließlich Mast und Kiel in einen 40" Seecontainer, womit der Transport gegenüber einer Verladung als Deckslast vereinfacht und verbilligt werden soll.
Ob das wirklich so hinhaut? Gruß Ewald |
#4
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Hi,
Container-Transporter sind deutlich preiswerter als die Deck-Transporte. Kommt halt auf die Bootsgröße und vor allem Bootshöhe an. Könnte mir vorstellen, dass einige Boot bis 6,50m Länge und bis 2,50m Höhe incl. Trailer sich spielend in einem Container sicher verstauen lassen. Auch die Route und nicht unbedingt die Anzahl der sm dürfte Preis bestimmend sein. Süd-Ost-Asien oder Südamerika macht einen Unterschied. Vielleicht kommt jemand aus diesem Forum aus dem Speditionsbereich und kann konkrete Zahlen zu diesem Thema beisteuern. Gruß Justin
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#5
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Hi,
ich habe mal von einer Spedition für Überseetransporte eine Kostenvoranfrage für ein Gespann von 7m Länge, bis 2,30 m Breite und 2,32 m Höhe - passend in einen 40´Container für die Strecke Hamburg - Brasilien (Salvador/Bahia) Hin und Rück eingeholt. Sind mit dem Flugzeug gute 11.000 Km Der Preis für Ex- und Import lautete auf 5.800,- € incl Verbringungskosten und das ganze Gesumse drum herum. Geht eigentlich, wenn man vor Ort 4- 6 Wochen oder gar länger unterwegs sein will. Dachte es wäre teurer. Charterkosten würden z.b. in Brasilien weit weit darüber liegen und ein Gebrauchtbootmarkt ist dort schwierig, dh dort kaufen und nach der Reise wieder verkaufen wegen den riesigen Entfernungen zu teuer, risikoreich und zu umständlich und vor allem zu zeitaufwendig. Wenn ich mir mal die Zeit von 6 Wochen und länger Urlaub erlauben kann, werde ich sicher mit meinem Bötchen auf Weltreise gehen. Ist viel schöner als auf einem Kreuzfahrtschiff Pauker müßte man sein. Gruß Justin
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#6
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Hallo Justin,
ich kenne die Karibik ganz gut. Das Chartern von Motorbooten ist dort im Vergleich zum Segelboot-Charterangebot eher unbedeutend. Ab Martiniqe gibt es Motor-Kats zu chartern. Für eine größere Gruppe dürfte sich Charter auf jeden Fall lohnen. Bei den Eigner-geschipperten Mobos handelt es sich überwiegend um Trawleryachten, bzw. wenn Motorboot, dann Motorschiff. Die Einheimischen fahren allerdings auch Offshore-Boote. Motorboot fahren unter 40 Fuß dürfte nicht die reine Freude sein. Zwischen den Inseln herrschen Atlantik-Bedingungen, d.h. meist etwa 15 bis 25 kn Wind (auch mal 30) und zwischen 5 und 9 Fuß See. Die Motorboote, die zum Hochseefischen rausfahren, schmeißt es wie Hund, obwohl kaum eines unter 12m lang ist. Der Transport per Dockwise ist relativ teuer. Eine Richtung zwischen Europa und der Karibik kommt wohl auf rund 10 Tsd. Euros für ein 12 m Schiff. Übrigens sind die Charterpreise in der "wet season" wesentlich günstiger als in der Hauptsaison zwischen November und Mai. Das gleiche gilt auch für Flüge. Man sagt: Dry Season is sailing season, wet season is powerboat season. Servus Paul |
#7
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Hi,
gut, für bestimmte Reviere braucht man eine Mindest-Bootslänge und das Chartern eines Segelbootes mit mehreren ist wieder eine ganz andere auch sehr reizvolle Geschichte die ich mir auch mal gönnen werde. Die Karibik ist auch eine der großen Ausgangspunkte für Segeltörns. Ich bin (noch) kein Segler und werde das Segeln irgendwann auch mal lernen wollen. Motorboote sind schwieriger zu chartern und ganz schwer in vielen Regionen der Erde, insbesondere ausserhalb der grossen Touristenzentren. Die Kosten in Brasilien belaufen sich auf etwa 300,- bis 350,- € /Tag für ein 5-6m Boot aber nur so "günstig" wegen des derzeitigen günstigen Währungs - und schwachen Dollarkurses. Den Südatlantik kann man bei gutem Wetter auch in Küstennähe mit 5m Booten bewältigen Wenn man nicht nur paar Stunden am Tag durch die Gegend mit Wasserski oder just for fun spritzen, sondern mit dem Boot große Strecken die Küste lang oder durch interessante Flüsse wochenlang wandern und Filmaufnahmen machen, also etwa expeditionsmäßig unterwegs sein will, dann ist es mit dem eigenen Boot schon besser. Das beste dafür wäre ein 7m-Rib, aber die kosten ,das haste nicht gesehen. Kurzfristig liegt so eine Tour bei mir eh nicht in der Pipeline, aber reizen tut mich das wahnsinnig trotz oder vielleicht auch wegen bestimmter Gefahren solcher Abenteuer. Gruß Justin
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#8
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Die Größe der Schiffe hat auch damit zu tun, dass die Skipper allein oder mit ihrer Crew auch auf dem Schiff leben. Ich könnte mir nicht vorstellen, auf einem kleinen Boot in den Tropen längere Zeit zu wohnen. Ein Teil der Mobilität, die ein Boot bietet ist sicher, dass man nicht auf Hotelzimmer angewiesen ist.
Ich stell mal ein Bild von einem Dockwise Bootstransporter rein. Man kann in etwa Rückschlüsse auf die üblichen Größen der Boote ziehen. Die Dockwise Servants sind zwischen 180 und 200m lang. Servus Paul
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#9
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Hmm, hört sich ja schon interessant, nur leider fehlt mir die Zeit für solch einen Törn. Was hast Du den für ein Angebot bekommen Sollte der Versand in einem Box oder OT Container erfolgen. Bekanntlich sind ja Box Container erheblich günstiger als Open Top
Wir verschicken normalerweise nur Maschinen, aber da kostet der Transport noch weniger. Für eine Strecke mit einem 20" (6m) Box Container zahlste ca. 2.200,00 EURO. Problem ist nur das Boot in einen Container der nicht von oben zu beladen ist, zu bekommen Falls Du die Chance hast und Dein Boot nicht größer als 6 m ist, wärste mit 4.500,00 EURO dabei Brauchst also nur noch Deinen Urlaub einreichen
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Gruß, Michel Crownline 250 CR |
#10
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Hi,
das dürfte eine Box sein und das Boot dürfte auch auf dem Trailer, den ich mitnehmen würde, bequem reinzufahren sein. Mit Trailer ist das Gespann 7m lang, ein 20´Container haut da nicht mehr hin. Das ganze ist dieses Jahr eh noch nicht aktuell, vielleicht in 2 Jahren. Mich hat es aber schon heute interessiert, ob dieser lange von mir gehegte Traum überhaupt von den Kosten her realisierbar ist und vielleicht habe ich den ein oder anderen in diesem Forum auf eine Idee gebracht. Große Segeljachten werden in die Karibik aber auch häufig von Skippern auf dem Seewege überführt. Oft werden für solche Überführungstörns Mitstreiter gesucht, die für einen Kojenplatz für etwa 400,- € - 500 € die Woche - je nach Größe der Yacht - mitsegeln dürfen. Gruß Justin
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#11
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Sollte jemand irgend wann mal an einem Überführungstörn interessiert sein, könnte ich einen Kontakt herstellen. Ein Freund hat auf diese Weise schon ca. 30 Mal den Atlantik in beiden Richtungen gemacht.
Die Chartergesellschaften, die ihre Flotten am Saisonende jeweils verlegen, sind mittlerweile von der Überführung auf eigenem Kiel weitgehend abgekommen. Nach Auskunft eines Bekannten, der für Moorings arbeitet, ging zu viel kaputt. Nicht jeder, der plötzlich die Neigung in sich entdeckt hat, mit dem Segeln seinen Lebensunterhalt zu verdienen, geht so zu Werke, als wäre es sein eigenes Schiff. Speziell auf dem Trip von West nach Ost wird eigentlich jedes Jahr Crew auf Basis Hand für Koje gesucht. Sint Maarten ist ein gutes Pflaster, um den richtigen Kontakt zu machen. Vor 2 Jahren hörten wir dort auf VHF, dass eine deutsche 65 Fuß Motoryacht verzweifelt ein Crew-Mitglied für den Törn ins Mittelmeer suchte. Vergebens. Allerdings sieht es auch bei Segelyachten nicht viel besser aus. Auf dem Törn von Ost nach West dagegen treten sich die Leute beim jährlichen ARC-Start auf Gran Canaria häufig gegenseitig auf die Füße. Servus Paul
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#12
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Hallo Justin,
das Angebot, das Du bekommen hattest, finde ich hochinteressant. Ich beabsichtige ebenfalles, in 2 - 3 Jahren mein Boot ( 7,5 m, Diesel, Gleiter ) nach USA bringen zu lassen, evtl. Florida. Von dort aus schwebt mir der Big Loop vor, also über die Intercoastways rauf bis Kanada, durch die drei große Seen und dann den Missisippi wieder runter in den Golf von Mexiko. Ob man danach dann noch eine weitere große Reise durch die karibischen Inseln machen will, das wird sich zeigen. Machbar ist das auf jeden Fall, denn die Entfernungen von Insel zu Insel sind überschaubar. Also, plane weiter, ich tu das auch. Wenn Du mal wieder ein konkretes günstiges Angebot für den Transport rüber und zurück hast, kannst Du mir vielleicht eine PN schicken. Was für ein Boot willst Du eigentlich mitnehmen ?
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Grüsse Gebhard www.youtube.com/watch?v=QXbER-JXvlc https://www.youtube.com/watch?v=y870wlSzzWc |
#13
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Zur Zt. habe ich noch eine Draco 1700 TL, aber voraussichtlich werde ich bis dahin eine neues gebrauchtes skandinavisches Boot in der 6m-Klasse haben, soweit ich mich nicht stattdessen für einen 9m-Segler als Zweitboot zu meiner jetzigen Draco entscheide. Über diese Alternative mache ich mir auch schon Gedanken. Jedenfalls muss das Boot auch Ocean-tauglich im Küstenbereich sein.
Aber es freut mich, dass ich nicht alleine mit Überseeträumen unterwegs bin. Auch Südthailand (James Bond Felsen etc),oder Malediven wären Ziele, die mich reizen würden. Es gibt gerade für den Bootssport Flecken auf der Erde, da fallen die für uns in Europa erreichbaren weit ab. Gruß Justin
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#14
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Ich denke, wenn der Transport erschwinglich bleiben soll, dann müsste das Boot mitsamt Trailer in einem Container Platz finden. Das wäre bei meinem der Fall mit 7,5 x 2,45 m.
Ich könnte mir ohne weiteres vorstellen, auf diesem Boot einige Monate zu zweit zu leben, vor allem, wenn wir in warmen Gefilden sind.
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Grüsse Gebhard www.youtube.com/watch?v=QXbER-JXvlc https://www.youtube.com/watch?v=y870wlSzzWc |
#15
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Ich kann zwar nur für den Bereich Florida und Bahamas was erzählen aber auch dort wäre ich mit einem kleinen Gleiter sehr vorsichtig. So hat uns auf der Fl-Strasse -mit 14m Segler- mal ein Norder besucht -die da auch recht unangekündigt vorbeikommen- wo man schon bedenklich mit den Ohren schlackern musste, abgesehen von den irrsinnigen Wolkenbrüchen.
Und was Paul schon schrieb haben wir in der langen Ausfahrt von Nassau erlebt, Strom und eine Menge Wind gegenan so das wir unter Vollast -unter Normalbedingungen waren das über 8 Kn.- auf der Stelle Bockgesprungen sind und entnervt umdrehten. Auf einem Gleiter erfordert das sicher eine gute Nierenaufhängung. Und in den Inseln selber herrschen teils abenteuerliche Strömungsverhältnisse. Die Idee mit dem Intercoastal gefällt mir gut, haben Verwandte gemacht, die waren extrem begeistert. Eine gesundheitsbedingte Überführung durch eine Chartercrew haben meine Eltern mal machen lassen. Sie sind aber -trotz- renomiertem Betrieb- auf die Nase gefalllen. Es war sehr viel zerbrochen, Teile der Crew haben aufgegeben und ab den Azoren hätten sie kein Ruder im Schiff gehabt und sich tierisch aufgeregt obwohl sie -wie sie sagten- mehrfach alles entlüftet hätten. Den Fehler habe ich dann in einer Minute gefunden..sie hatten das Schlauch in seinem Sack auf den Druckzylinder gelegt und der hat sich peu a`peu dareingearbeitet...da hatte aber niemand reingeguckt...Naja, fremde Leute die das Schiff nicht kennen etc. Da sollte man wirklich jemanden suchen der einen kennt, der das schon im positiven Sinne hinter sich hat und den nehmen
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Gruß Kai Geändert von KaiB (02.08.2007 um 13:01 Uhr) Grund: ...lies: Sie hatten das Schlauchboot... |
#16
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Zitat:
Von der Höhe auf Trailer dürften 2,35 m nicht überschritten werden. Ich weiß nicht, wie hoch ein Boot mit Kajüte auf nem Trailer ist. Bei so weiten Touren braucht man allerdings eine große Spritkasse, die man auch so mit mind. 5.000,- € ansetzen dürfte. Nehme mal an, dass mit Flug und allem Pi Pa po gut 20 Mille für 2 Personen eingeplant werden müßten. Gruß Justin
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#17
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Ich denke, ich müsste für den Transport die Windschutzscheibe abbauen, sowie die Räder vom Trailer abmontieren, damit ich die 2,35 m erreichen würde.
Danke Kai, für Deine Erfahrungen, die bestimmt nicht übertrieben sind. Aber mit einem rauhwassertüchtigen, wenn auch kleinen Gleiter kannst Du in fast allen Fällen dem Wetter "davon fahren". Insofern denke ich schon auch an Fahrten im Bereich der Bahamas und Karibik, wenn wir nach dem Big Loop noch Lust danach verspüren sollten. @ Justin: Spritmäßig ist das ganze Unterfangen natürlich was größeres. Ich rechne mit meinem Boot bei halber Verdränger- und zur Hälfte Gleitfahrt mit 0,5 Ltr. Diesel je km. Der Big Loop macht, je nach Ausführung, ca. 10.000 km aus. Da kann man sich die Kosten für den Sprit ja ausrechnen. Allerdings lässt man sich für diesen Törn ja mindestens 3 - 4 Monate Zeit.
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Grüsse Gebhard www.youtube.com/watch?v=QXbER-JXvlc https://www.youtube.com/watch?v=y870wlSzzWc Geändert von Gebhard (02.08.2007 um 13:59 Uhr) |
#18
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Zitat:
ich kann zwar -leider- zur Sache an sich nichts beitragen, aber von einem solchen Malediven-Törn kann ich nur dringend abraten, wenn Du nicht mit einem Boot unterwegs bist, das Festland <-> Inseln alleine bewältigen kann. Die Wasserwege zwischen den einzelnen Inseln sind nicht so interessant, als dass man da sein Schiff hin verfrachten muß, das Betreten der einheimischen Inseln ist Ausländern i.d.R. verboten und am Jetty von Hotelinseln anzulegen ist etwas witzlos. Ich habe in den letzten Jahren dort nur 2 Schiffe gesehen, die etwas ähnliches gemacht haben. Das eine war ein dicker Kat und das andere die Octopus von Paul Allen. Viele Grüße Andreas Geändert von boneman (02.08.2007 um 16:26 Uhr) |
#19
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Hallo Gebhard, ich will Dir nicht die Vorfreude auf so ein Unternehmen verderben, würde aber gerne einen Tipp loswerden: für die Gewässer zwischen Florida und Venezuela ist eine andere Betrachtungsweise zu empfehlen als für die Ostsee oder das Mittelmeer. Abgesehen vom ICWW ist das der Atlantik. Auch ein rauhwassertüchtiger kleiner Gleiter wird dort wenig Freude machen. Ich segle seit 10 Jahren dort drüben und leben pro Jahr rund 5 Monate auf meinem Schiff. Da fährt kaum jemand mit Booten der hier in Europa gewohnten Größenordnung. Mal eben dem Wetter davonfahren, geht meist nicht. Es sind nicht so sehr die bei uns gewohnten lokalen Wetterlagen, die Ärger bereiten, sondern die aus dem Nordatlantik bis fast zum Äuator ausstrahlenden Wetterphänomene. Wenn es vor der amerikanischen Küste kachelt, zieht schon mal ein Schwell von 3 bis 5 m von Nova Scotia bis nach Venezuela. Wo er auf Strömungen (Äquatorialstrom) und durch die hohen Vulkaninseln verursachten z.T. heftigen Fallwinde trifft, gibt es Kreuzseen, an die man sich erst einmal gewöhnen muss. Es empfiehlt sich sehr viel Zeit zu haben, so dass man seinen Törn großzügig nach diesem Wetter richten kann. Wir lassen den Anker schon mal zwei oder drei Wochen (auch schon mal länger ) unten, um ein Wetterfenster abzuwarten. So nahe sind die Inseln der Kleinen Antillen nun auch wieder nicht. Von den Virgins bis zur nächsten südlichen Insel Sint Maarten sind es knapp 100 sm und von Grenada nach Trinidad eben so viel und zwar über offenes Wasser. Wie gesagt, in der dry season zwischen Ende November und Mitte Mai kann man mit einem relativ beständigen Passat mit Windstärken zwischen 20 und 25 kn rechnen. Bis Ende Januar sind allerdings auch die von KaiB genannten Norder - auch christmas winds genannt - echte Spielverderber und wo die Norder auf den Passat treffen, gibt es ziemlich grobe See. Ich sehe das Revier natürlich in erster Linie mit den Augen eines Seglers. Daher mal eine andere Meinung: Freunde von uns, die die Welt umsegelten und anschließend mehrere Jahre noch zwischen Venezuela und Canada segelten, fahren jetzt im Mittelmeer einen 47 Fuß-Trawler. Ich fragte sie, ob sie nicht Lust hätten, wieder in die Karibik zu kommen. Sie waren der Meinung, dass das keine gut Idee sei. Das Boot muss auf jeden Fall groß genug sein, um an Bord leben zu können. An den schönsten Plätzen gibt es weder Campingplätze noch preiswerte Hotels. Hotels sind generell z.T. abartig teuer und orientieren sich eher an den US-Urlaubsgewohnheiten: 1 Woche, max 2 Wochen, aber dann richtig. Du brauchst Kapazitäten für Sprit und Wasser. Wir haben 900 Ltr. Diesel und in etwa die gleiche Menge Wasser an Bord, allerdings keinen Watermaker. Auf den Inseln korallinen Ursprungs (Bahamas und nördliche Kleine Antillen) muss Wasser aus Desalinierungsanlagen gewonnen werden und ist entsprechend teuer. Ebenso empfiehlt es sich für mehrere Wochen die komplette Verpflegung an Bord zu haben. Wer die preiswerten Garküchen aus asiatischen Ländern kennt, der wird diese dort drüben schmerzlich vermissen. Was dort "kreolische Küche" genannt wird, ist nicht jedermanns Sache und auch nicht immer preiswert. Wir versorgen uns zu 99,9% selbst und haben entsprechend Stauraum an Bord. Einschließlich eines geräumigen Kühlschranks. In der Praxis schaut das so aus, dass wir auf den französischen Inseln bunkern und auf den ehemals englischen nur noch frische Lebensmittel zukaufen. Die Preise für frisches Gemüse sind z.T. horrend. Ich will keinesfalls den Eindruck erwecken, dass es unter unserer Bootsgröße von 42 Fuß nicht geht oder keinen Spaß macht. Es sollte aber zu denken geben, dass unser Boot eindeutig unter dem Durchschnitt rangiert. Unter 9m wird es schon ein sehr spartanisches und großteils auch unbequemes Leben, das ein 20 Jähriger sicher besser erträgt als ein 50 jähriger. Partnerinnen, die das ohne zu murren mitmachen, sind wohl an einer Hand abzuzählen. Bitte fass' das nicht als Belehrung auf, sondern als Hilfe zu Deiner Planung. Servus Paul Geändert von Paul Petersik (02.08.2007 um 15:52 Uhr) Grund: Tippfehler verbessert. |
#20
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Hi
von Florida dann raus Richtung Karibik würde ich mir mit einem kleinen Gleiter nie und nimmer zutrauen wollen. Die Küstengewässer um Florida herum dürften zu normalen Bedingungen kein Problem sein. In Florida wimmelt es so von Motorbooten und Yachten. Dort sieht man zwar viele beeindruckende Pötte, aber auch sehr viele Gleiter im 6-8m-Bereich und US-Boote sind nicht nicht gerade die typischen Rauhwassermeister. Mit Motorsportbooten, zwischen 5 und 10 m, die die meisten von uns fahren , kann man IMHO nicht weiter als aller höchstens 30 sm (mit den 9-10m Booten) und mit den kleineren max 20 sm aufs offene Meer hinaus, mit einem 7m-Rib schon eher bis 100 sm. Für Strecken von Florida bis in die Karibik müssen dann schon eher die großen Yachten, wie Bill Gates & Co sie sich halten, hergenommen werden. Wer solche Strecken von der Küste weg fahren will, sollte segeln lernen und sich eine Fahrtensegeljacht ab 8,50 m oder einen Katamaran ab 11m anlachen. Gibt es im passablen Zustand - aber auch 25-30 Jahre alt - gebraucht so ab 18.000,- € aufwärts, was ich so recherchiert habe. Bin selber am überlegen und schauen, ob ich mir für später so etwas als Zweitboot zulege , anstatt meine Draco gegen einen moderneren Gleiter nächstes Jahr auszutauschen. Gruß Justin
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#21
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Vielen Dank, Paul, für Deine Tips und Erfahrungen. Sicher hast Du vom Grundsatz her recht, das ist keine Frage. Alles, was ich bisher über das karibische Meer gelesen habe, passt so zusammen.
Aber, wie gesagt, meine Pläne beziehen sich in erster Linie auf den Big Loop. Erst danach wird sich die Frage nach z.B. den Bahamas stellen. Ich denke trotz allem, dass ein rauhwassergeeigneter Gleiter in diesem Fahrtengebiet bei Beachtung der Wetter- und Wasserverhältnisse durchaus große Strecken zurücklegen kann. Dass die anderen Schiffe dort alle größer sind, das hat in meinen Augen nichts zu sagen; bei den Amis ist alles größer @ Justin: Ich hatte 25 Jahre verschiedene eigene Segelboote, mit denen ich in Kroatien, Italien und Griechenland unterwegs war, und ich chartere auch jetzt noch ab und zu ein Segelboot im MM. Ich bin aber nicht der Meinung, dass ein Segelboot mit einem Meter mehr an Länge seetüchtiger ist als mein Motorboot. Auch in diesem Jahr war in Kroatien bei gröberem Wasser kein kleiner Segler mehr unterwegs, als wir mit unserere Coronet noch einigermaßen ordentlich Fahrt gemacht haben. Und ob es komfortabler ist, das wage ich erst recht zu bezweifeln. Also, Justin, planen wir einfach weiter !
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Grüsse Gebhard www.youtube.com/watch?v=QXbER-JXvlc https://www.youtube.com/watch?v=y870wlSzzWc |
#22
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Hallo Gebhard,
es gab vor einigen Jahren mal einen sehr hitzig geführten Thread hier im Forum zum Thema Seetüchtigkeit bei Motorbooten. Wir haben damals auch ziemlich viel Quatsch geredet, aber einiges hatte auch Sinn. Schau mal hier, wenn es Dich interessiert: www.boote-forum.de/showthread.php?t=12702&highlight=Seet%FCchtigkeit Deine Beobachtung in Bezug auf die Segler im Mittelmeer bei Starkwind hat auch nach meiner Beobachtung Hand und Fuß. Die "Rotweinsegler" sind aber eine ganz besondere Spezies. Oft sind sie zu faul, die Segel überhaupt hochzuziehen. Die Setüchtigkeit resultiert m.E. ganz wesentlich aus der Fähigkeit eines Schiffes, sich aus jeder Lage wieder aufzurichten. Servus Paul |
#23
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Zitat:
Aber, Paul, das ist natürlich viel Theorie. Mit einem Gleiter hat man in der Regel trotz allem den Vorteil, die Kentersicherheit nicht auf die Probe stellen zu müssen, weil man die Möglichkeit hat, sich einigermaßen passendes Wetter und Wasser auszusuchen und dann schnell am gewünschten Ort ist.
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Grüsse Gebhard www.youtube.com/watch?v=QXbER-JXvlc https://www.youtube.com/watch?v=y870wlSzzWc |
#24
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@ Gebhard
Seegang... Coronet ...7,5 Meter? Sehr seegängiges Modell, kann ich bestätigen. (Wenn da nicht die Bugscheibe wäre!) Aber angenehmer als ein Segler der 8 Meterklasse? Bei Bft 6-7 gehe ich nicht mehr mit dem MoBo aufs Meer.Habe direkten Vergleich zwischen der Dehler Duetta LS 86 und Coronet V24
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Jörg von der (ex)Freibeuter ... |
#25
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Zitat:
Das kann ich mir vorstellen. Der Thread zum Thema wurde seinerzeit im wesentlichen durch Gerds Auffasung ausgelöst, wobei sich am Ende herausstellte, dass Gerds Zeuge, der gute Captain Beebe, mit seinem idealen Passagemaker einen Motorsegler meinte. Das nur am Rande. Servus Paul |
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