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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen |
#1
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Ankerwinsch bei 18 Fuß Boot ?
Hallo ler
ich überlege ob es Sinn macht bei einem 18 Fuß Boot ,nämlich meiner Draco, eine Ankerwinsch ein zubauen. Ist das lächerlich oder sinnvoll. Die Überlegung ist das der Ankervorgang doch um einiges erleichtert wird. Vor allem wenn man wie ich des öfteren alleine mit dem Boot unterwegs ist erleichtert ein Knopfdruck das Ankern doch ungemein. Aber auch um meine Frau zu entlasten die immer am Fluchen ist wenn sie den 8 kg Anker mit den vier Meter Kette fertig machen soll Bin mal auf eure Meinungen gespannt.
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Gruß Jürgen |
#2
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Warum hast du Auch so nen schweren Anker an Bord für Rhein Mai Mosel Lahn kommt bei mir der Klappdragon raus 4kg mit 6 Meter Kette und 30m Seil.
Ich habe auch noch nen 6KG Plattenanker aber der hält bescheiden an der Mosel und an der Lahn. Seit dem fliegt fast nur noch der Klappbare raus und der greift immer beim 1.mal
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Gruß Sven |
#3
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Hallo Sven,
ist ein 8 kg Klappanker der in Kroatien einfach die beste Wahl ist. Hab es erst mit einem 4 kg versucht aber der hält nicht.
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Gruß Jürgen |
#4
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nein, ja
auf jeden Fall dankt es dir dein Rücken (oder du läßt alles deine Frau machen, aber so eine Winsch ist alles in allem billiger als eine Scheidung, solltest du in die Berechnung einbeziehen ) also wenn der Platz da ist, den Anker fest zu fahren und du Platz für die Kette hast, wo ist das Problem |
#5
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Also Platz wäre vorhanden. Muß dann unbedingt ein Deckel für die Kette oben aufs Deck oder reicht es wenn man von unten an die Kette kommt. Würde ungern eine Klappe im Deck einbauen.
Eine art Kettenkasten könnte ich unter Deck abteilen. Das Wasser das mit der Kette ins Boot käme würde nach hinten zur Lenzpumpe laufen können. Das wäre also alles kein Problem. Wie würde der Anker dann vorne am Bug befestigt und was für ein Anker würde sich dafür eignen ? Um so mehr ich darüber nachdenke umso mehr fragen kommen Hier mal ein Bild vom Vordeck. Sagt mal ob ihr da eine Ankerwinde draufbauen würdet.
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Gruß Jürgen |
#6
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die Frage ist, ob das Deck den Zug aushält, der auf eine Winsch kommt, vor allem, wenn der Anker etwas festhängt.
Im Prinzip kannst du die Kette auch durch ein Rohr nach unten führen, hab ich schon öfter gesehen. Ich überleg dann allerdings immer, wie das bei Kettensalat, den es ab und zu schon mal gibt, funktioniert. Kenne halt aus eigener Anschauung nur den Kettenkasten, wo man mit einem schnellen Griff das Kuddelmuddel beseitigt hat. Ob das "Fallrohr" mit Ankerleine, die du vermutlich nach dem Kettenvorläufer hast, funktioniert, weiß ich nicht Befestigen würde ich den Anker auf nem Bugspriet und Bugbeschlag, so was wie hier http://www.svb.de/index.php?sid=25d9...tails&anid=113 Geändert von ToDi (19.07.2007 um 16:38 Uhr) |
#7
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Deine schönen Decksbeschläge werden allerdings weichen müssen. Eine Horizontalwinsch ist keine Augenweide an Deck, funktioniert nach meiner Erfahrung aber besser als eine Vertikalwinsch. Das trifft besonders bei einer schon etwas ältere verzinkte Kette zu. Du brauchst etwa einen halben Meter freien Falls unterhalb des Decks, da das Gewicht sonst nicht ausreicht, um die Kette wirklich problemfrei nach unten fallen zu lassen. Der Haufen wird immer höher.
Den Anker selbst könntest Du auf einem Buspriet (wird bei Deinem Boot etwas klobig und fremd ausehen) lagern. Der Ketteneinlauf kann direkt hinter der Winsch senkrecht durch einen speziell angebotenen Beschlag erfolgen. Die üblichen gebogenen Klüsen sind unbrauchbar. Bei einer Elektrowinsch müsste es schon eine Kette sein, sonst ist das wieder ein händisches Getue mit der dreckigen Leine. Zum Anker: gut stauen sich CQR, Bruce, Kobra und Bügel. Bei niedrigerem Gewicht haben Plattenanker, wie Britany und Danforth ihre Vorzüge. Wenn ich von einem Anker gar nichts halte, ist es ein Faltdraggen. Der taugt im Dinghi, aber nicht auf einem Boot in Verbindung mit einer Winsch. Wenn Du nicht wirklich viel ankerst, überleg Dir sehr gut die Kosten und die "Verhässlichung" Deines hübschen Bootes. Servus Paul
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#8
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Paul danke für deine realistiche Einschätzung. Dein Beitrag ermutig mich dazu es sein zu lassen um mein Boot nicht zu verschandeln
Deswegen hattte ich ja auch gefragt ob das eher lächerlich ist. Ich denke mal so eine Winde vorne an Deck ist dann wirklich nicht gerade schön. Du hast natürlich recht das der Klappanker nur ein schlechter Kompromiss ist. Das Problem ist nur was ist der optimale Anker???? Meine Fahrgebiete sind Rhein, Mosel, Maas, Ijssel und die Adria (Kroatien) Bisher bei meinen kleinen Boote hat der 4 kg Klappanker mit 4m Kette und 25 m Leine immer gut funktioniert. Der 8 kg hält eigentlich auch gut. Auf dem Main hatte ich damit jedenfalls kein Problem auch noch mit zwei anderen Booten rechts und links neben mir im Päkchen. Die 8 kg sind meiner Frau nur, wie oben schon geschrieben, zu schwer. Außerdem ist ja auch der Platzbedarf an Bord ein wichtiger Punkt.
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Gruß Jürgen |
#9
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Warum muss denn unbedingt Deine arme Frau das Ding hochreissen?
Ich (100kg) mach das immer selbst, meine Freundin (60kg) fährt das Boot. Gruß, Jörg |
#10
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Hallo Jürgen,
wir haben hier schon ziemlich viel über Anker und das Ankern diskutiert. Es hat natürlich jeder seine eigenen Erfahrungen, die ihre Berechtigung haben. Als relativ leichten Universalanker schätze ich den Britany, der auch vom Preisleistungsverhältnis her stimmt. Das bestätigen auch die meisten Tests. Er lässt sich flach stauen, braucht aber idealerweise einen ziemlich flachen Zugwinkel, damit er nicht aus dem Boden gerissen wird, also eher die 5-fache Wassertiefe, als die 3 fache. Das gilt allerdings auch für alle anderen Patentanker mit relativ leichtem Gewicht. Dafür sollten bei Dir rechnerisch 4 kg reichen, wobei ich 6 kg und einen Kettenvorlauf von 6m empfehlen würde. Der 25 kg Britany hält meinen über 12 to. schweren Segler bisher mehr als gut, auch im Vergleich mit meinen anderen Ankern (z.Zt. Bruce und Stockanker). Wir haben schon 60 kn Gewitterböen überstanden. Ankernachbauten sind häufig wesentlich schlechter als Originale. Ich hatte einen CQR Nachbau aus Fernost (HGK), der völliger Müll war. Ein Freund sagte das gleiche über seinen Bügelanker-Türkei-Nachbau. Erst das Nachrichten des Winkels zwischen Flunke und Schaft auf die Originalmaße verbesserten die Haltekraft. Ein Tipp noch für das Ankeraufholen. Bei mir ist meine Frau am Steuer und ich betätige den Anker. Mit langsamer Fahrt fahren wir über den Anker, wobei die Leine/Kette geholt wird. Wenn das Boot genau über dem Anker steht (Leine kurzstag) Leine auf einer guten Klampe festmachen und den Anker durch langsames Überfahren ausbrechen (Anker auf und nieder) und den Anker anschließend hieven und verstauen. Eine am Bugkorb festgemachte Pütz taugt gut, um die schmutzige oder nasse Leine zu verstauen. Viel Glück bei der richtigen Entscheidung. Servus Paul
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#11
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Zitat:
Deswegen machen wir es so das sie den Anker vorbereitet und ich dann wenn das Boot langsam genug ist nach vorne gehe und den Anker fallen lasse. Ist dann immer ein wenig Hektisch da ich ja auch wieder zurückfahren muß um den Anker ein zugraben und die Klampe muß auch belegt werden. Nachdem meine bessere Hälfte mich bei einem Ankermanöver mal vom Deck geschubst hat weil sie den Rückwärtsgang mit schwung durchgezogen hat will sie nicht mehr an den Hebel
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Gruß Jürgen |
#12
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Ein Tipp, wie man sich das Anker hochholen bei kleinen Booten erleichtern kann:
Ankerleine wie gehabt am Bug belegen und das Ende der Leine mit nach hinten nehmen und sichern. Wenn du Ankerauf gehen willst, Vorne lösen und dann von der Plicht aus hochholen - einfach leichteres und sichereres Handling. Gruß Ewald
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#13
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Zitat:
wie meinst Du das? Wird die Leine in diesem Fall trotzdem über die Bugrolle geholt, oder einfach seitlich über die Bordwand gezogen? Wie bekommt man den Anker kurzstag, um ihn mit Motorkraft auszubrechen? Hierzu ist es m.E. erforderlich, dass die Leine/Kette auf der Bugklampe belegt wird. Servus Paul |
#14
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Richtig, wenn der Anker ausgebrochen ist, löst du die Leine von der Klampe/Rolle und kannst ihn gemütlich in der Plicht aus dem Wasser heben - hab ich auf meiner Marex Flexi immer so gemacht
Gruß Ewald |
#15
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Zitat:
bei uns wär nix mit gemütlich und in der Plicht |
#16
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Zitat:
Gruß Norman
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#17
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Moin,
Frauen sind doch nicht dösig oder gefühllos! Wenn sich der Gashebel gefühlvoll bewegen lässt und nicht klemmt, dann ist es eine Sache der Übung. Lass sie fahren, setz dich nach hinten und verkneif dir jede Belehrung, dann wird das auch. Gruß Willy dessen Frau die Geschwindigkeit gesteigert hat, als sie das Steuer und die Segelstellung übernahm.... |
#18
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Zitat:
Ich bin auch kein Mensch der wenn sie fährt ständig nörgelt. Im gegenteil sie soll alleine klar kommen. Ich habe nur ein gegriffen wenn es brenzlig wurde. Na ja wird schon werden.
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Gruß Jürgen |
#19
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Nur Geduld
Meine Frau sträubte sich am Anfang auch immer Boot zu fahren! Bis sie der Virus infitierte dauerte es ca. 10 Ausfahrten und ein paar erklärungen. Jetzt darf ich nicht mehr ans Ruder wenn sie dabei ist
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Grüsse vom Rheinknie Marco Wellcraft 192 Sport |
#20
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Zitat:
...dann geh ich auch gern aufs Vorschiff(chen), um die Leine Hand über Hand einzuholen Gruß Ewald |
#21
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Ich fahre z.B. hauptsächlich auf der Ostsee, da sind eigentlich fast immer Wellen. Habe auch schon öfter mal den Anker aus dem Cockpit heraus eingeholt (bei glatter See), aber Du kriegst ein Boot fast nicht quer zur Wind-/Wellenrichtung mit der Hand zum Anker gezogen, ohne dass Dir das Seil dabei fast aus den Händen reißt. Der Wind-/Wellendruck auf die gesamte Bootsseite wird da enorm groß. Bei Windstille, oder auf einem gemütlichen Flüsschen funktioniert das allerdings tadellos.
Gruß Norman |
#22
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Zitat:
ich scheine momentan sehr begriffsstutzig zu sein. Wenn ich ohnehin schon auf dem Vorschiff stehe, um die Leine soweit einzuholen, bis sie kurzstag steht und sie dann auf die Klampe lege, um den Anker mit der Maschine auszubrechen, dann kann ich doch gleich vorne bleiben, um die restliche paar Meter und den Anker selbst herauf zu holen. Oder unterliege ich da einem Fundamentalirrtum? Servus Paul |
#23
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Oh, "wenn der Anker ausgebrochen ist" habe ich wohl überlesen, ich bin auch davon ausgegangen, dass das gesamte Einholen der Leine inklusive Anker aus der Plicht geschehen soll. Anders sehe ich auch den Vorteil nicht.
Gruß Norman |
#24
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Naja, bei entsprechend unruhigen Wasser ist es auf einem kleinen Boot ohne Reling und mit glattem GFK evtl. sicherer als auf der Bugspitze zu stehen.
Gruß Markus
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Wer die Freiheit aufgibt, um mehr Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren.
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#25
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Ok, da hast Du natürlich Recht.
Am sichersten wäre es mit einem Boot ohne Reling und glattem Vordeck allerdings, lieber gar nicht erst zu ankern, sonder lieber einen sicheren Hafen mit L-Stegen anzulaufen. Gruß Norman
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