Holländische Cruiser - boote-forum.de

Greggi · #1 13.08.2007, 10:41

Hallo zusammen,

bin nun erstmals neu hier

ich habe mir vor ein holländischer Cruiser zu kaufen (Stahl, in der Größenordnung von 7,2 bis 8,5 M lang, Baujahr so ca. 1975- 1985). Und nun kommen die Fragen:
- wer hat Erfahrung mit? Im Sinne- Rumpfbeschichtung (die nutzen doch eher Teer, das Zeug kriegt man nie ab; muss es so sein oder wie??? und überhaupt)
- Motoren (Innerborder- Diesel oder doch einfacher Außenborder??? Klar Diesel ist günstiger als Benzin, aber… aber… oder…?)
- Es gibt (oder besser gesagt- gab) einige Werften- Beja, Ten Broeke, Peereboom, Stavo usw. Sind die von denen Schiffe eigentlich gleich oder doch gibt’s da bessere Namen und einige Unterschiede…???
- Rauhwassereigenschaften, Geschwindigkeit u.ä.
Und klar- Preis ist auch so eine Sache… wo liegt so was preislich?
Tja, so ein Anfang- eine Menge Fragen auf einmal. Aber kann vielleicht doch jemand eine oder die andere Frage beantworten, ich wäre wohl sehr dankbar

chrisma · #2 13.08.2007, 14:06

erstmal willkommen.
Die Holländer sind die Spezialisten für Stahlboote. Viel falsch machen kann man in der angegebenen Größe und bei den jungen Baujahren eigentlich nicht. Natürlich ist Probefahrt und Kontrolle wichtig. Unterbodenschutz mit Teer ist zwischenzeitlich verboten und nicht mehr normal. Antifouling ist vielfach Glaubenssache, denn die Chemie ändert sich ständig und es kommt entscheidend darauf an, wo das Schiff liegt und wie dort die Strömung ist. Schau auf die Opferanoden, wenn die neu sind noch mehr fragen und prüfen!!! Wie bei jedem Verdränger kommt es zunächst einmal auf Leistung des Motors und den Tiefgang an. Mit mehreren Personen auf eine Seite stellen und prüfen wie sich die Schräglage (bedrohlich?) verändert. Diesel ist natürlich billiger, dafür sind die Schiffe mit Benzinmotoren aber wesentlich günstiger zu kaufen, denn Ottokraftstoff kostet in NL noch mehr als in Deutschland und zwangsläufig ist ein großes Angebot vorhanden.

Libertad · #3 13.08.2007, 14:06

Viele Fragen - und garantiert viele mögliche Antworten.
Gegenfrage:
Wo willst du fahren und wieviel?
Denn davon hängt ja die vernünftige Motorisierung ab. Der Preis hängt bei alten Booten in erster Linie vom Zustand und der Ausstattung ab - da können 2 Boote gleichen Typs und Alters leicht um 200% differieren.
Rumpfbeschichtung: solange kein Rost dran ist, ists eigentlich egal. Bei Beschädigungen mußt du im gleichen Beschichtungssystem bleiben oder strahlen und neu aufbauen. Teer der alten Sorte ist heute nicht mehr zulässig, aber es gibt gute Farbanstriche, die lange halten.

Gruß
Ewald

Greggi · #4 13.08.2007, 15:13

danke für die antworten J
Ok, teer ist ja verboten... aber- am Samstag noch habe gesehen wie die mit teer Unterwasserschiff anpinseln. hm... vielleicht wissen die Holländer nicht das teer verboten ist? :-D (ähm... genauso wie Seewassertoiletten die man an jedem cruiser findet).
also- so einfach kriegt man teer nicht mehr ab... was nun? sandstrahlen- ob es hilft...??? anderseits- was würde das kosten???
weswegen ich eigentlich das Thema "Motor: Diesel oder Benzin" angefasst habe- klar Dieselmotor ist da gar nicht verkehrt- Diesel ist günstiger, Motor verbraucht weniger usw. usw. aber- Reparaturen an solchen Motoren sind nun auch recht teuer. eine neue maschine eben auch. dazu kommt noch Wellenanlage, Getriebe, Propeller.... und- zusätzliche Löcher im boot :-D
hm... das sind so meine Überlegungen. vielleicht sagt noch jemand was dazu?

Libertad · #5 13.08.2007, 16:52

Wie schon gesagt, beim Motor kommt es darauf an, wo und wieviel du fährst. Einen Außenborder schraubst du ab, wenn er defekt ist und baust einen anderen dran. Das abbauen machen aber auch Leute, denen der Motor nicht gehört. MIt AB hast du mehr Platz im Boot, aber auch höhere Kosten pro Betriebsstunde. Und ein Defekt, egal bei welchem Motor, geht gern ins Geld. Diesel werden in Booten oft uralt ohne große Probleme zu machen, sie liefern anständig Strom und auch warmes Wasser über einen Boiler, die Instandhaltung ist oft einfacher als beim AB, weil du halt besser dran kommst und oft auch preiswerte Teile unabhängig vom Hersteller verwenden kannst, z.B. Lichtmaschine, Filter, Seewasserpumpe u.a.
Ich habe in Holland schon viele kleinere Stahlverdränger mit AB gesehen, aber noch keinen auf dem Rhein gegen den Strom. Für gelegentliche Kanalfahrt würde ich auch einen AB nehmen, aber für Langstrecke nur einen Diesel. Vorteil einer Wellenanlage ist z. B., daß der Prop wesentlich besser geschützt ist als bei einem AB und oft auch besser ans Schiff angepaßt werden kann.
Anstrich: Es gibt zugelassene Teerepoxyfarben, die sind aber auch nicht preiswert. Und Antifouling ist kein Rostschutz, dafür brauchst du eine entsprechende Rostschutzfarbe, entweder auf 1- oder aber 2- Komponentenbasis, darauf dann Antifouling, und das ist auf Teerepoxy genauso sinnvoll.

Gruß
Ewald

Greggi · #6 15.08.2007, 11:09

So gesehen stimmt, Diesel wäre schon besser (und als Brennstoff immer noch günstiger) und Außenborder kann wohl mal jemand mitnehmen... hm… manche sind aber recht schwer ;)
Ok, mal eine andere frage- Motorisierung. Zum größten Teil reicht für diese Schiffe 15-20 PS Maschine denn so schnell sind die Verdränger nun auch nicht und werden schon mit 15 PS und passendem Propeller seine 10 km/h erreichen… aber- soll man vielleicht doch darauf achten das die Maschine etwas mehr Power hat (so ca. 40- 60 ps)? Klar, viel schneller wird das Boot nicht… und trotzdem- wenn da zusätzliche LiMa… oder sonst noch was… könnte mir jemand was dazu sagen?

Libertad · #7 15.08.2007, 13:10

Rechne mal mit 6 PS pro to, dann bist du in der Regel ausreichend motorisiert. 50% mehr als Reserve schützen sowohl deine Nerven als auch deine Ohren, und mehr Sprit brauchst du auch nicht, wenn du die Leistung nicht abrufst.

Greggi · #8 15.08.2007, 13:19

Danke Ewald, dann war mein Gedanke nicht verkehrt. Viele Schiffe dieser Grösse sind aber doch mit 18 -23 PS ausgestattet... also- mal schauen wo es grössere Motoren gibt

Averna · #9 15.08.2007, 13:41

Zitat:

Zitat von Greggi

danke für die antworten J
Ok, teer ist ja verboten... aber- am Samstag noch habe gesehen wie die mit teer Unterwasserschiff anpinseln. hm... vielleicht wissen die Holländer nicht das teer verboten ist? :-D (ähm... genauso wie Seewassertoiletten die man an jedem cruiser findet).
also- so einfach kriegt man teer nicht mehr ab... was nun? sandstrahlen- ob es hilft...??? anderseits- was würde das kosten???
weswegen ich eigentlich das Thema "Motor: Diesel oder Benzin" angefasst habe- klar Dieselmotor ist da gar nicht verkehrt- Diesel ist günstiger, Motor verbraucht weniger usw. usw. aber- Reparaturen an solchen Motoren sind nun auch recht teuer. eine neue maschine eben auch. dazu kommt noch Wellenanlage, Getriebe, Propeller.... und- zusätzliche Löcher im boot :-D
hm... das sind so meine Überlegungen. vielleicht sagt noch jemand was dazu?

Hi Greggi,

nicht alle kennen die aktuelle Gestzgebung und ich weiß nicht, ob sie nur für Freizeitskipper zählt.

Jedenfalls fährt der große Teil der Berufsschifffahrt in NL mit Bitumen o. Teer als Unterwasseranstrich.

Soweit ich weiß ich Bleihaltiges AV verboten.

In diesem Sinne

Averna

Dirk

PS: beim Verdränger ist Teer o. AV egal, macht kaum einen Unterschied bei der Endgeschwindigkeit.

Greggi · #10 15.08.2007, 15:02

"beim Verdränger ist Teer o. AV egal, macht kaum einen Unterschied bei der Endgeschwindigkeit"

das dachte ich mir :-D

Ger B · #11 15.08.2007, 17:41

Zitat:

Zitat von Greggi

danke für die antworten J
Ok, teer ist ja verboten... aber- am Samstag noch habe gesehen wie die mit teer Unterwasserschiff anpinseln. hm... vielleicht wissen die Holländer nicht das teer verboten ist? :-D (ähm... genauso wie Seewassertoiletten die man an jedem cruiser findet).
also- so einfach kriegt man teer nicht mehr ab... was nun? sandstrahlen- ob es hilft...??? anderseits- was würde das kosten???

Sandstrahlen kostet in Stevensweert € 100.- pro m2 incl 2 comp grundfarbe.

gr Gerrit

Fireball · #12 15.08.2007, 18:43

Hallo Greggi.

OK, Du hast in "meinem" Thema um etwas gebeten....

Schnipp....
Apropos- dein Boot… scheint holländischer Cruiser zu sein? Könntest vielleicht etwas davon berichten? Danke, wäre ja sehr nett- ich spiele zurzeit mit Gedanken mir so was zu holen
Schnapp....

Ok, ich kann gerne etwas über men Boot schreiben.

Es ist ein holländischer Werftbau von der Firma "Janson und DeVries" mit der Bezeichnung "Kruiser 295". Das Baujahr beträgt laut Zollpapiere 1973. Die Größe beträgt 9 mal 3 Meter. Vorderkajüte, Achterkajüte und ein Hardtop am Steuerstand. Motorisiert ist mein Boot mit einem Peugeot Motor, 2,5 L Hubraum, 55 PS, Diesel. Da ich das Glück hatte, dieses Boot vor 3 Jahren mit 495 Betriebsstunden zu bekommen (Originalinstrumente waren noch verbaut), der Motor vom Vorbesitzer (hatte das Boot schlappe 2 Jahre, und ist 250 Stunden laut Logbuch gefahren) überholt wurde (mit neuen Einspritzdüsen, Einspritzpumpe Generalüberholung), mache ich mir um dem Motor die wenigsten Probleme. Der läuft wie eine "Biene".
Aber leider wurde das Boot nie richtig bearbeitet, bevor ein neuer Anstrich kam. Auf dem Deck habe ich teilweise 8 bis 10 verschiedene Farbschichten gefunden. Alle teilweise auf (damals beginnenden) Rost gestrichen. Zwischendurch war auch mal ein Schicht Antirutsch mit dabei.
Aber das kann mann Ändern....
Die Inneneinrichtung dagegen ist sehr Gut erhalten. Die Aufteilung ist genau so wie ich es wollte.
OK, Ein See-WC ist auch verbaut. Aber zur Zeit bin ich am Umbau....(Deswegen auch mein Thema mit der Motorraumdämmung....)

OK, Sollte das nicht reichen, dann schreibe einfach was du noch wissen möchtest....

PS: Einige weitere Info's findest du auch meiner Homepage.....

Greggi · #13 16.08.2007, 08:51

Hi Thomas, danke

nun ja, was eigentlich rost betrifft...
stahl- rost...
gfk- osmose und überhaupt...
holz- ist ja klar...
ich habe mahl ein casco in boot düsseldorf gesehen, sowas seetüchtiges in 9 m länge aus V4A. das hätte ich wohl auch gerne