Alu - Dufour - Korrosion - boote-forum.de

gerd5 · #1 18.06.2003, 14:17

Hallo,

in meiner Marina liegt eine Dufour ca. 40 ft. Alurumpf das Schiff ist sehr stark gespachtelt und lakiert. Sein Nachbarlieger hat ein Stahlschiff.

Die Dufour hat nun an allen möglichen Stellen Korrosion, auch der Kiel der Blei als Balast hat ist durch. Nun sagt der Eigner der Dufour das Stahlschiff soll aus seiner Nachbarschaft verschwinden, das Stahlschiff ist schuld das sein Schiff die Korrosion hat.

Ist so etwas möglich ???? Die Entfernung der beiden Schiffe die paralell liegen ist ca. 1,5 m

Cyrus · #2 18.06.2003, 14:19

Ja das sicher möglich. Ein galvanischer Isolator würde aber auch helfen.

eastsailor · #3 18.06.2003, 14:26

Er soll am besten ein Schiff aus Zink dazwischenlegen, dann ist das zu erst im Ar...!

Ich wußte garnicht das es Dufour aus Alu gibt, die muß dann wohl ururalt sein.

#4 18.06.2003, 14:38

Moin Gerhard,

klar ist das möglich. Gerade bei Alu-Rümpfen, die über längere Zeit im Wasser liegen, ist peinlich darauf zu achten, dass genügend Schutz gegen galvanische und andere Arten der Korrosion vorhanden ist.

Dies fängt bei der Auswahl der Materialien für Borddurchlässe, Beschlagteile u. ä. an und hört bei dem von Cyrus genannten galvanischen Isolator auf. So ist z. B. ein Borddurchlass aus Bronze in einem Alu-Rumpf die beste Methode, das Alu-Schiff innerhalb kürzester Zeit zu versenken

Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Landstromverkabelung der Marina, in der das Schiff liegt, fehlerhaft ist. Die Ursachen können sehr vielfältig sein.

Lies auch mal hier (leider nur in englisch): http://www.yachtsurvey.com/corrosion_in_marinas.htm

Gruss
Thomas I.

Cyrus · #5 18.06.2003, 14:43

Zitat:

Zitat von Thomas I.

Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Landstromverkabelung der Marina, in der das Schiff liegt, fehlerhaft ist. Die Ursachen können sehr vielfältig sein.

Gruss
Thomas I.

Es langt schon wenn ein Schutzleiter ein anderes Pontential hat.
Dann fliessen zwischen den beiden Boote richtige Ströme.

Mystic · #6 18.06.2003, 14:56

Hi Zusammen,

wenn mit dem galvanischen Isolator ein Trenntraffo gemeint ist, ist das sicher richtig, die klassischen G. Isolatoren werden bei den Alu Bauern ehr mit Skepsis betrachtet. ( da gab`s auch mal einen Bericht im Palstek) Es hann auch schon helfen, einfach den Landanschluss zu trennen, weil die nur die Anwesenheit des Stahlschiffs nicht schädlich ist, erst mit einer leitenden Verbindung ( z.B Null/ Erde) UND Seewasser ( als Elektrolyt ) wird eine wunderschöne Batterie daraus.
Alledings wundere ich mich ein wenig über den Eigner der Alu Dufor. Ein wenig Eigenschutz solle man schon erwarten können. was macht er denn wenn er an einer Stahlspuntwand liegt- Den Hafen umbauen??

Handbreit..

Bodo

gerd5 · #7 18.06.2003, 15:11

Danke für die raschen Antworten.

@ eastsailor es wurden nur ein paar Stück in Alu gebaut

Der Eigner der Dufour hat jetzt Zinkanoden an Bändseln befestigt zwischen den beiden Schiffen runtergehängt.

Die Elektrik in der Marina wurde von einem Funkenschuster erster Klasse gemacht, wenn nichts drann hängt läuft der Zähler noch immer wie ein Motor mit Standgas.
Das Stahlboot hängt immer am Landstrom das Aluboot nur am Wochenende.

Noch etwas ist mir nicht ganz klar: Am Aluboot wurden jetzt Magnesiumanoden drangemacht. Diese Anoden sind auf einen Eisenflachstahl und wurden mit Niroschrauben am Rumpf verschraubt.
Ist diese Kombination normal Magnesiumanoden auf Eisen und dann mit Niro auf Alu

Mystic · #8 18.06.2003, 16:37

Hi Gerd,

ne, das ist nicht normal. Das könnter er aber noch durch Zugabe von ein wenig Bronce toppen

Ob Magnesium oder Zink ( oder eine Mischung) ist u.A. vom Revier abhängig ( Salz/Back/Süsswasser) aber in jedem Fall sollten die Anoden entweder angeschweißt oder an spezielle Bügel befestigt werden. Bei dem Materialmix kann es sein, dass das Stahlschiff das geringste Problem für den Alu Kapitän wird.
Es sind da gute Bücher auf dem Markt verfügbar, Alu ist bestimmt nicht problemlos ( aber viel besser als sein Ruf) Jedoch sollte man von einem Eigner schon ein wenig Interesse für die Techik seines Bootes erwarten können. Die Alternative ist ein entsprechender Geldbeutel und Nerven....

Handbreit

Bodo

marc · #9 19.06.2003, 07:38

Hallo

Die Spundwände und Stahlschiffe geistern ja immer wieder umher. Erklärt mir mal den Unterschied zwischen einem Holz/GFK-Boot mit Kupferanstrich und einem Stahlschiff, das ja auch gut konserviert sein sollte bezüglich Aluschiffe als Nachbarlieger.
Noch meinem Wissensstand muss immer eine GUT leitende Verbindung bestehen damit es zur el. Korrosion kommen kann. Ausserdem sind nicht nur Aluschiffe betroffen, sondern alle, die mit Saildrives, Ruderschäfte, Wellen...

Grüsse Marc

apiroma · #10 19.06.2003, 07:41

Moin,
allein die Montage mit der Eisenfahne und den Nironieten wird meinerachtens die Schutzwirkung aufheben oder vermindern.
Dort schützt jetzt die Anode ihre Befestigung.

Vielleicht wird die Korrosion schwächer, aber die "Mäuse" werden ziemlich schnell gefressen (im doppelten Sinne!!).

Täusche ich mich, oder haben auch Magnesiumanoden wie Zink normalerweise Alufahnen zum anschrauben/-schweißen??
Ich meine nicht die Anode fürs Ruder oder den Prop
Grüße
K-H

seamaster · #11 19.06.2003, 08:10

Zitat:

Zitat von gerd5

Hallo,

in meiner Marina liegt eine Dufour ca. 40 ft. Alurumpf das Schiff ist sehr stark gespachtelt und lakiert. Sein Nachbarlieger hat ein Stahlschiff.

Die Dufour hat nun an allen möglichen Stellen Korrosion, auch der Kiel der Blei als Balast hat ist durch. Nun sagt der Eigner der Dufour das Stahlschiff soll aus seiner Nachbarschaft verschwinden, das Stahlschiff ist schuld das sein Schiff die Korrosion hat.

Ist so etwas möglich ???? Die Entfernung der beiden Schiffe die paralell liegen ist ca. 1,5 m

Möglich ist es nur, wenn das Alu-Schiff leitend mit dem Stahlrumpf verbunden wird (über die Erdung des Landanschlusses). Anstatt nun den Stahllieger zu vertreiben würde ich für eine galvanische Trennung sorgen. Die sollte ohnehin vorhanden sein, denn Stahlspundwände gibt es überall.

Zinkmäuse an Bändseln ind Wasser hängen? Vollkommen unwirksam, denn es muss eine leitende Verbindung zum Alurumpf gegeben sein (Das erinnert mich so an Entwicklungshilfeprojekte, wo in Afrika Kondome verteilt wurden, die die Menschen dann mangels Aufklärung in die Bäume gehängt haben, um den Gott der Empfängnis zu vertreiben.)

Seamaster

Cyrus · #12 19.06.2003, 09:19

Tja... Zink... laut meiner elektrochemischen Spannungsreihe ist Zink edler als Alu. Aso auch wenn die Zink-Mäuse am Alu hängen ist das nicht der richtige Weg.

Mystic · #13 20.06.2003, 06:35

Hi Seamaster,

das mit den hängenden Zinkmäusen ist nicht unüblich, auch Werften wie Ovni machen das. Allerdings hängen die Mäuse natürlich an einem Drahtstrop aus VA.
wie groß die Schutzwirkung ist - keine Ahnung
Die ersten und wichtigsten Maßnahmen sind mE ein Trenntraffo, elektrisch getrennte Welle und Motor und ein guter unterwasser Anstrich. Dann klappst auch mit dem Nachbarn..

Handbreit

Bodo

gerd5 · #14 20.06.2003, 09:34

Hallo,

das Stahlschiff hat einen Trenntrafo, das Alu nicht. Wie die Elektrische Installation jedoch im Detail ausgeführt wurde hab ich keine Ahnung.

Ich werde mir das nächste Woche mal genau ansehen, besten Dank für die Infos