Starterbatterien versus Verbraucherbatterien - boote-forum.de

havelmike · #1 10.12.2007, 06:15

Hallo Skipper, mein neues altes Boot braucht nun auch noch neue Batterien. Dazu gibts im Archiv auch jede Menge zu lesen. Verbaut sind derzeit zwei LKW-Batterien also vermutlich Starterbatterien. Sind denn Blei-Säure Batterien grundsätzlich Starterbatterien? Beim Autoelektriker wurde mir gesagt es wäre sinnlos solche Batterien zu verwenden man bräuchte zyklenfeste. Mein Strombedarf zwischen den Ladungen beträgt ca. 100 Ah. Ich dachte wenn ich gute 300Ah an Bord habe - also ein Drittel entlade dann geht das???
Hintergrund: Ich könnte zwei nagelneue Starterbatterien für jeweils 100 + Steuer von einem Landmaschinenservicebetrieb haben. Das finde ich recht günstig.
Obwohl schon sehr oft debattiert - danke ich Euch für mögliche Meinungen.

divefreak · #2 10.12.2007, 06:25

Zitat:

Zitat von havelmike

Hallo Skipper, mein neues altes Boot braucht nun auch noch neue Batterien. Dazu gibts im Archiv auch jede Menge zu lesen. Verbaut sind derzeit zwei LKW-Batterien also vermutlich Starterbatterien. Sind denn Blei-Säure Batterien grundsätzlich Starterbatterien? Beim Autoelektriker wurde mir gesagt es wäre sinnlos solche Batterien zu verwenden man bräuchte zyklenfeste. Mein Strombedarf zwischen den Ladungen beträgt ca. 100 Ah. Ich dachte wenn ich gute 300Ah an Bord habe - also ein Drittel entlade dann geht das???
Hintergrund: Ich könnte zwei nagelneue Starterbatterien für jeweils 100 + Steuer von einem Landmaschinenservicebetrieb haben. Das finde ich recht günstig.
Obwohl schon sehr oft debattiert - danke ich Euch für mögliche Meinungen.

Bei 100€ für LKW Blöcke? Schlag zu, das paßt schon.....

Giligan · #3 10.12.2007, 08:37

Moin,

Starterbatterien sind konstruiert und gebaut um kurze Zeit hohe Ströme abzugeben, Verbraucherbatterien kleinere Ströme über längere Zeit.
(wenn du mit 10 L Wasser etwas abspülen willst, schüttest du die 10 Liter mit Schwung drüber, (große Öffnung im Eimer) möchtst du eine kleine Mühle antreiben, lässt du die 10 L langsam laufen, (kleiner Ablauf im Eimer)). So in etwa...

Du würdest wahrscheinlich weniger AH benötigen wenn du eine Verbraucherbatterie verwendest. Aber wenn die Starberbatterien günstig sind und es auf das Gewicht nicht ankommt, schlag zu.

Willy

Pille112 · #4 10.12.2007, 08:44

Zitat:

Zitat von Giligan

Starterbatterien sind konstruiert und gebaut um kurze Zeit hohe Ströme abzugeben, Verbraucherbatterien kleinere Ströme über längere Zeit.

Fast richtig...
...Starterbatterien KÖNNEN über kurze Zeiträume relativ hohe Ströme abgeben sind aber genauso für konstante Abgabe kleiner Strommengen geeignet z.B. Funk, Uhr, Radio, Kühlschrank etc. im Dauerbetrieb

Paul Petersik · #5 10.12.2007, 09:03

Sogenannte Traktionsbatterien werden mit dem Anspruch verkauft, zyklenfester und weniger empfindlich gegen Entladen zu sein.

In einem Motorboot würde ich wegen des günstigeren Preises wahrscheinlich normale Starterbatterien einsetzen, weil hier doch ähnliche Betriebsbedingungen wie beim Auto herrschen. (Ich weiß, nicht ganz!

)

Beim Segelboot würde ich nicht zu Starterbatterien, sondern zu Traktionsbatterien (wie im Golf Cart oder beim Gabelstapler) oder sogar zu Gel-Batterien raten.
Bleibatterien können sowohl Starter- wie auch Traktionsbatterien sein. Der Unterschied liegt im Plattenabstand und im Elektrolyten, z.B. flüssig, als Gel oder in ein Vlies gebunden).

100Ah für 100 Euros sind für Starterbatterien nicht unbedingt geschenkt - oder habe ich da was falsch verstanden?

Servus

Paul

havelmike · #6 10.12.2007, 09:14

Zitat:

Zitat von Paul Petersik

100Ah für 100 Euros sind für Starterbatterien nicht unbedingt geschenkt - oder habe ich da was falsch verstanden

Also genau genommen sind es 119-€ für eine 143Ah oder 160Ah Starterbatterie. Die sind mir ansonsten so ab 170,- untergekommen, selbst im Internet, wenn man den Versand berücksichtigt.

Paul Petersik · #7 10.12.2007, 09:38

Hallo Mike,

das ist allerdings nicht schlecht.

Ich weiß nicht, ob das noch gilt: wir haben immer erzählt bekommen, dass Batterien mit "runden" Ah-Werten, also 80, 100 Ah usw. besser als Verbraucherbatterien geeignet sind, als solche mit "krummen" Werten, also 83 Ah, 88 Ah usw. Demnach wären 160 Ah besser geeignet als 143 Ah.
Vielleicht kann Renè noch was dazu sagen.

Servus

Paul

Giligan · #8 10.12.2007, 10:08

Zitat:

Zitat von Pille112

Fast richtig...
...Starterbatterien KÖNNEN über kurze Zeiträume relativ hohe Ströme abgeben sind aber genauso....

Moin,

ich meine das der Plattenaufbau anders ist und die Verbraucherbatterien ihre Kapazität besser nutzen können.
Wo läge sonst der Sinn?

Willy

Pille112 · #9 10.12.2007, 10:12

...im KÖNNEN Willy, nicht im "NUR"

Giligan · #10 10.12.2007, 10:15

Zitat:

Zitat von Pille112

...im KÖNNEN Willy, nicht im "NUR"

Warum sind die Alleskönner dann sogar billiger als die Wenigkönner...

Gruß
Willy,
heute nervig....

Pille112 · #11 10.12.2007, 10:31

..vermutlich weil es Massenware aus der Automobilindustrie ist und Traktionsbatterien nur in wesentlich kleineren Stückzahlen produziert werden.

Fraenkie · #12 10.12.2007, 11:04

Zitat:

Zitat von Pille112

..vermutlich weil es Massenware aus der Automobilindustrie ist und Traktionsbatterien nur in wesentlich kleineren Stückzahlen produziert werden.

Nöö, würd ja trotzdem keinen Sinn machen was zu bauen das bei mehr Preis weniger kann.

Die Starterbatterie hat mehr Plattenoberfläche um mehr Strom schnell abgeben zu können.

Dafür sind die Platten aber dünner.
Und im teilgeladenen oder entladenen Zustand verrecken Starterbatterien wohl schneller (Platten bauen sich ab).

Wir haben auf´m Segler trotzdem immer zwei der billigsten Starerbatterien so was ab 86 Ah. Die dürfen sich jährlich abwechseln, eine Saison überwiegend starten, die nächste Versorgen

Besonderheit bei uns: Normalerweise max. 2 Tage ohne laden per Landanschluss oder Motorlaufzeit. Bei 2 Tagen läuft der Kühlschrank dann auch nicht voll durch, sondern wird größtenteils abgeschaltet (Nachts).

Primitivstes Ladegerät, überwintern im Boot ohne Nachladen....Batterielebensdauer trotzdem 6 Jahre in der Regel. Ein Batterieschwächeln kündigt sich einwandfrei mit vernünftigem Vorlauf am Voltmeter an
(Spannungen bem Laden und unter Last verändern sich klar sichtbar)

Da ist unserer Meinung nach der Mehrpreis der "Spezialisten" (hatten wir auch schon) nicht reinzuholen.

nimmerland · #13 10.12.2007, 11:41

Moin,
nimm die 08/15 Batterien. Für supermoderne hightech Motoren Fahrer alla Volvo, Merc, die Ihren Oelfilter original bei V/M kaufen muss es vielleicht eine supertolle hightechaufdenkopfstellbar Batterie sein. Bei uns landen auch nur LKW Batterien.

Sven

havelmike · #14 10.12.2007, 12:55

Hallo Fraenkie -hallo Nimmerland, Ihr habt mich überzeugt, bzw. mich an meine alte Überzeugung erinnert. Vielleicht habe ich mich nur verrückt machen lassen von den verschiedenen Aussagen der "Verkäufer". Schon mein Trabant hatte eine MINI-Starterbatterie > damit ist die Standheizung auch gelaufen (also teilentladen) und Die Batterie hat so ihre Jahre gemacht. Schließlich wird mein Eisenschwein nun LKW-Batterien bekommen.

Pille112 · #15 10.12.2007, 12:57

...eine weise und ökonomische Entscheidung

havelmike · #16 10.12.2007, 13:03

Hallo Pille - ich habe mal Wirtschaft studiert, da wird man zwangsläufig immer hellhörig wenns ökonomisch wird. Da mein Gehalt begrenzt ist gibts die einfachen Batterien aber dafür einen guten Wein für die Mädels und einen guten Schluck für die andere Gattung, wenns denn Sommer wird, an Bord.

Libertad · #17 10.12.2007, 14:28

Zitat:

Zitat von Fraenkie

Ein Batterieschwächeln kündigt sich einwandfrei mit vernünftigem Vorlauf am Voltmeter an
(Spannungen bem Laden und unter Last verändern sich klar sichtbar)

Trifft bei normaler Alterung sicherlich zu. Aber einen Zellenschluß kannst du kaum vorhersagen.
Meine Starterbatterien zeigten im Frühjahr keinerlei Schwächen. Aber bei der dritten Fahrt war dann morgens beim starten nichts mehr: Leerlaufspannung 22V, mit 3A Belastung dann fast null!

Fraenkie · #18 10.12.2007, 15:16

Zitat:

Zitat von Libertad

Trifft bei normaler Alterung sicherlich zu. Aber einen Zellenschluß kannst du kaum vorhersagen.
Meine Starterbatterien zeigten im Frühjahr keinerlei Schwächen. Aber bei der dritten Fahrt war dann morgens beim starten nichts mehr: Leerlaufspannung 22V, mit 3A Belastung dann fast null!

Ewald,

ich hatte (habe) eigentlich den Eindruck, dass immer irgendwann eine Zelle zuerst den Löffel abgibt.

Äußert sich bei uns so, dass die Batterie nicht mehr 12 V hat, sondern beim kleinsten Belasten auf 11 oder 10 V geht. Beim Laden sieht mann´s auch normal 14 V am Landanschluß, plötzlich nur noch 12 bis 13 V und kommt um´s verrecken net hoch.
Da wir 2 Batterien haben kann man das durch hin und herschalten (0 - 1 - 2 -1+2 Schalter) schön vergleichen (also sicherstellen, dass das Ladegerät usw. net spinnt).
(Mit der LIMA stehen bei uns bedingungslos immer 14 V an, ist wohl stärker als das Ladegerät.)
Interessanterweise reicht aber so eine madige Batterie bei uns immer noch um den Motor zu starten (Volvo-Diesel ohne Vorglühgeschichten usw.) Der Anlasser dreht nur ein bisschen langsamer, das Licht wird natürlich arg "gemütlich". Aber "Kapazität" hat die durchaus zunächst noch.

Man muß natürlich noch dazu sagen, dass unseres ein Wochenendböötle ist und die Batterien keine 30 Tage im Jahr richtig beansprucht werden.
Die ungeeigneteten Starterbatterien schlagen sich bei uns genauso wacker wie eine sündhaft teure Marinebatterie, die wir auch mal hatten. Bei "täglichem" "Download

" kann das natürlich anders sein.