Neuling benötigt Tips - boote-forum.de

kilian · #1 30.12.2007, 12:04

Zunächst einmal schönen Guten Morgen, habe mich just in diesem Forum angemeldet.

Bin ein absoluter Neuling was das Bewegen auf dem Wasser angeht.

Mein Plan ist, mir einen kleinen Motorsegler anzuschaffen, habe gerade eine Kitt 25 im Auge. Kann mir jemand zu diesem Bootstyp Tips geben (empfehlenswert / oder nicht)? Einsatzgebiet soll die Ostsee sein.

Was ist generell bei Booten solcher Baujahre (ca. 1977) zu beachten?

Erstmal letzte Frage: Was muss man reell anlegen für ein Boot? Bin bereit, ca. 12.000 € zu investieren, ist das zuwenig, oder bekommt man dafür schon was Brauchbares?

Bin auf jeden Fall für jede Hilfe dankbar!

Viele Grüße

kilian

PS-skipper · #2 30.12.2007, 12:26

willkommen im Forum

gib mal kitt 25 bei Google ein, gleich erster Begriff ist eine Verkaufsanzeige, 24.000 € , na ja , Wunschpreis

!

yachtsancho · #3 30.12.2007, 13:03

Was ist generell bei Booten solcher Baujahre (ca. 1977) zu beachten?

Bei älteren Gebrauchtbooten sind die folgenden Punkte wesentlich :

Rumpf ok , Motor ok, Ruderanlage ok, Wellenlager ok

Alles andere lässt sich mit vertretbarem Aufwand reparieren.

Gruß Sigi

Götz · #4 30.12.2007, 14:39

moin.

Bei älteren (30 Jahre) GFK-Booten ist in der Regel davon auszugehen, das sie von Osmose befallen sind oder werden.

Du kannst natürlich solch ein Boot kaufen, mußt aber von einem Werft-Sanierungspreis von max 1000,-€/lfd.m ausgehen.

Das heißt, ein 8 m Boot wird Dich bei Komplett-Sanierung 8.000,-€ zusätzlich kosten.

Natürlich kannst Du das Boot 2 Jahre nutzen und dann wieder verkaufen.
Aber normalerweise kauft man sich solch ein Boot ja für mehr als 2 Jahre.

Es gibt bei Conrad Electronic (Artikel-Nr.: 129178 - 62) einfache Feuchtigkeitsmessgeräte, kosten ca. 120,-€, damit kann man die nassen /kranken Kandidaten schon vor dem Kauf aussieben.

mfG Götz

45meilen · #5 30.12.2007, 16:32

@ Götz
Das ist mir ein bischen zu pauschal

Ältere Boote sind nicht zwangsläufig von Osmose befallen

Beachten würde ich auf jeden Fall die Folgekosten

hier kommen aber mehrere Faktoren ins Spiel

- angefangen mit dem Liegeplatz und den Krangebühren
- Inspektionen und Wartungen
- Verschönerungen, Um-und Ausbauten nach eigenen Vorstellungen
- Und ( ganz wichtig ) mögliche Reparaturen am Rumpf und / oder am Motor.

In welcher Ecke der Ostsee planst Du zu liegen / fahren

kilian · #6 30.12.2007, 17:01

Hallo zusammen,

das sind ja schon einige hilfreiche Infos. Vielen Dank!

Ich bin jedenfalls ganz froh, dass bei der Besichtigung meiner Wunschkandidaten erfahrene Segler dabei sein werden.

@45meilen: Liegeplatz und hauptsächliches Fahrrevier wird Kiel sein.

Bezüglich der Osmose werde ich den Rumpf mal genau in Augenschein nehmen. Alles andere ist wahrscheinlich viel Glückssache.

Die Folgekosten sind schon klar, ist wohl mit das teuerste Hobby, für das man sich entscheiden konnte!

Falls es noch mehr Hinweise gibt, ich bin für alles offen!

Viele Grüße

kilian

team_shetland · #7 30.12.2007, 17:16

Herzlich Willkommen hier im Forum!

Es gibt noch teurere Hobbies. Aber damit ist das Theater mit der Gattin vorprogrammiert.

PS-skipper · #8 30.12.2007, 17:41

moin Kilian,
eines fällt mir noch ein : der Standort des Objektes und die Transportfrage. Daran ist schon mancher Kauf gescheitert, also vorher klären.

Balu2000 · #9 30.12.2007, 18:11

Ich hatte beim Kauf damals darauf bestanden,daß Übergabe des Bootes an meinem Standort ist und der Verkäufer seine Versicherung erst mit Übergabe des Bootes kündigt. Somit war für mich die Überführung abgesichert.

45meilen · #10 30.12.2007, 18:58

Zitat:

Zitat von Balu2000

Ich hatte beim Kauf damals darauf bestanden,daß Übergabe des Bootes an meinem Standort ist und der Verkäufer seine Versicherung erst mit Übergabe des Bootes kündigt. Somit war für mich die Überführung abgesichert.

Sicher nicht verkehrt, aber da läßt sich kaum eine drauf ein

marsvin · #11 30.12.2007, 19:13

Zitat:

Zitat von Götz

moin.

Bei älteren (30 Jahre) GFK-Booten ist in der Regel davon auszugehen, das sie von Osmose befallen sind oder werden.

Du kannst natürlich solch ein Boot kaufen, mußt aber von einem Werft-Sanierungspreis von max 1000,-€/lfd.m ausgehen.

Das heißt, ein 8 m Boot wird Dich bei Komplett-Sanierung 8.000,-€ zusätzlich kosten.

Natürlich kannst Du das Boot 2 Jahre nutzen und dann wieder verkaufen.
Aber normalerweise kauft man sich solch ein Boot ja für mehr als 2 Jahre.

Es gibt bei Conrad Electronic (Artikel-Nr.: 129178 - 62) einfache Feuchtigkeitsmessgeräte, kosten ca. 120,-€, damit kann man die nassen /kranken Kandidaten schon vor dem Kauf aussieben.

mfG Götz

Das ist, mit Verlaub gesagt, Quatsch

. Ein dreissig Jahre altes GfK-Schiff hat entweder Osmose, dann vergiss es. Ansonsten ist es entweder saniert oder es ist sehr wahrscheinlich, dass es keine Osmose mehr bekommt. Osmose tritt im Allgemeinen sehr viel früher als nach dreissig Jahren auf,
Siggi

Cooky-Crew · #12 30.12.2007, 19:22

Zitat:

Zitat von marsvin

Das ist, mit Verlaub gesagt, Quatsch

. Ein dreissig Jahre altes GfK-Schiff hat entweder Osmose, dann vergiss es. Ansonsten ist es entweder saniert oder es ist sehr wahrscheinlich, dass es keine Osmose mehr bekommt. Osmose tritt im Allgemeinen sehr viel früher als nach dreissig Jahren auf,
Siggi

Es gibt auch hier wieder Ausnahmen

Wenn der Vorbesitzer sein AF mit der Schleifhexe
entfernt hat und dann nur neues AF aufgetragen hat,
dann hast du auch bei einen 30zig Jahre alten GfK Boot
Osmose

Wäre nicht das erste mal

Gruß
UWE

marsvin · #13 30.12.2007, 19:56

Naja, ich war jetzt mal nicht von groben Behandlungsfehlern ausgegangen, und wenn, dann musst du immer noch genug freie Säure im (alten) Laminat haben, die mit dem eingedrungenen Wasser reagiert. Aber im Prinzip hast du recht, man kann einen alten rümpf so misshandeln, dass sich doch noch Osmose entwickelt

,
Siggi

marsvin · #14 30.12.2007, 19:58

Nochmal für den Kilian: Am sichersten ist es natürlich, ein Boot direkt nach dem Auswaasern zu besichtigen, weil Osmoseblasen im Laufe des Winters austrocknen und evtl. nur noch schlecht zu erkennen sind,
Siggi

Balu2000 · #15 30.12.2007, 20:11

Zitat:Von 45meilen
Zitat von Balu2000

Ich hatte beim Kauf damals darauf bestanden,daß Übergabe des Bootes an meinem Standort ist und der Verkäufer seine Versicherung erst mit Übergabe des Bootes kündigt. Somit war für mich die Überführung abgesichert.

Sicher nicht verkehrt, aber da läßt sich kaum eine drauf ein

Dann hatte ich wohl Glück. Der Verkäufer hat mir das Boot bis auf mein Gehöft gebracht

45meilen · #16 30.12.2007, 20:53

Zitat:

Zitat von Balu2000

Dann hatte ich wohl Glück.

Sieht so aus

Götz · #17 30.12.2007, 20:57

Zitat:

Zitat von marsvin

... weil Osmoseblasen im Laufe des Winters austrocknen und evtl. nur noch schlecht zu erkennen sind
Siggi

DAS wiederum ist völliger Quatsch, um mal im Jargon zu bleiben.

Wenn Osmoseblasen mal da sind, dann bleiben sie auch da. Marswin hat ja vielleicht ne Gummi-Aussenhaut, oder verwechselt da was mit seinem Schlauchboot.

Aber, selbst wenn geschlossene Osmoseblasen im Verlauf eines Winters austrocknen würden, ziehen sie sich doch nicht wieder zusammen.

Man muß nur mal in solche Blasen stechen und dann dran riechen.
Wenns essigmäßig riecht, ist´s Osmose.
Wenn nicht, hat der Vorbesitzer beim Lackieren gepfuscht.

mfG Götz

Godewind-Skipper · #18 30.12.2007, 23:10

Zitat:

Zitat von Götz

Aber, selbst wenn geschlossene Osmoseblasen im Verlauf eines Winters austrocknen würden, ziehen sie sich doch nicht wieder zusammen.

mfG Götz

Nicht vollständig aber schon recht erheblich und sind dann aber als solche wesentlich schlechter zu erkennen. Insofern hat marsvin völlig recht.

Gruß Jörg

kilian · #19 31.12.2007, 14:13

Hallo alle zusammen,

erstmal vielen Dank für die vielen Hinweise, die sind ja schon sehr hilfreich. Ich sehe schon, mit der Osmose-Geschichte gibt es viele Sichtweisen, ich werde jedenfalls die Augen offenhalten und nach solchen Blasen Ausschau halten.

Was mich nochmal bezüglich Motorsegler interessieren würde: Ich habe schon bemerkt, dass die Spannweite der Motorisierungen von ca. 10 PS bis weit über 70 PS reicht. Kann man pauschal sagen, ob man mit einem Motor der 10 -20 PS Klasse ausreichend unterwegs ist? Zur Erinnerung, mein Wunschboot soll so zwischen 7 und 8 m Länge haben. Ich habe keine Probleme damit, gemütlich zu fahren, sprich 6 Knoten Marschfahrt würde ich ausreichend finden.

Klar ist jedenfalls, dass es ein Dieselmotor sein soll.

Viele Grüße

kilian

ToDi · #20 31.12.2007, 14:15

pauschal kann man eigentlich sagen, dass du mit 5 PS / pro Tonne Schiff gut motorisiert bist

hansenloewe · #21 31.12.2007, 14:22

Nun macht doch nicht gleich wieder die "Osmosekiste" auf. Wirkliche Osmose ist eigentlich selten - ich persönlich habe erst ein Schiff gesehen, das Osmose aufwies und dieses war jünger - und eigentlich gleich erkennbar.

Nimm Dir einen erfahrenen Kollegen mit: bei einem 25.000 Euro Kaufpreis sollte schon ein Gutachter vorher zu Rate gezogen worden sein und dann klappt das schon mit dem Bootskauf

....ach ja, herzlich willkommen hier

killian..

45meilen · #22 31.12.2007, 15:03

Zitat:

Zitat von kilian

Hallo alle zusammen,

erstmal vielen Dank für die vielen Hinweise, die sind ja schon sehr hilfreich. Ich sehe schon, mit der Osmose-Geschichte gibt es viele Sichtweisen, ich werde jedenfalls die Augen offenhalten und nach solchen Blasen Ausschau halten.

Was mich nochmal bezüglich Motorsegler interessieren würde: Ich habe schon bemerkt, dass die Spannweite der Motorisierungen von ca. 10 PS bis weit über 70 PS reicht. Kann man pauschal sagen, ob man mit einem Motor der 10 -20 PS Klasse ausreichend unterwegs ist? Zur Erinnerung, mein Wunschboot soll so zwischen 7 und 8 m Länge haben. Ich habe keine Probleme damit, gemütlich zu fahren, sprich 6 Knoten Marschfahrt würde ich ausreichend finden.

Klar ist jedenfalls, dass es ein Dieselmotor sein soll.

Viele Grüße

kilian

Das ist m.M. nach nicht so pauschal zu beantworten

Wenn Du bei 6 bft auf der Ostsee gegenan willst sind 10 PS nicht viel

Ich selbst habe mal eine Bavaria im Sund erlebt die trotz knapp 40 PS nicht mehr vom Fleck kam

Für die genannte Größe würde ich mir ein Boot mit ca. 40 PS suchen.

kilian · #23 31.12.2007, 15:42

Zitat:

Zitat von 45meilen

Das ist m.M. nach nicht so pauschal zu beantworten

Wenn Du bei 6 bft auf der Ostsee gegenan willst sind 10 PS nicht viel

Ich selbst habe mal eine Bavaria im Sund erlebt die trotz knapp 40 PS nicht mehr vom Fleck kam

Für die genannte Größe würde ich mir ein Boot mit ca. 40 PS suchen.

Ich habe gerade ein Boot mit 20 PS im Auge, das ich mir demnächst ansehe. Ob das reicht?

Da ich mich aber auch eher als Gelegenheitsfahrer/-segler ansehen würde, kann ich mir vorstellen, dass ich damit glücklich werden könnte.

Ich habe ja auch immer ein wenig das Budget von ca 12t€ im Hinterkopf...und große Maschinen kosten ja auch immer gleich mehr.

PS-skipper · #24 31.12.2007, 16:33

Zitat:

Zitat von kilian

Hallo alle zusammen,

Was mich nochmal bezüglich Motorsegler interessieren würde: Ich habe schon bemerkt, dass die Spannweite der Motorisierungen von ca. 10 PS bis weit über 70 PS reicht. Kann man pauschal sagen, ob man mit einem Motor der 10 -20 PS Klasse ausreichend unterwegs ist? Zur Erinnerung, mein Wunschboot soll so zwischen 7 und 8 m Länge haben. Ich habe keine Probleme damit, gemütlich zu fahren, sprich 6 Knoten Marschfahrt würde ich ausreichend finden.

Klar ist jedenfalls, dass es ein Dieselmotor sein soll.

Viele Grüße

kilian

Moin Kilian,
laß dich nicht verrückt machen, 20 PS reichen alle mal ! Ich war 18 Jahre mit einer Dehler DUETTA 86 auf der Ostsee unterwegs, die hatte 15 PS (Farymann FK 3) , nie Probleme. 6 Bft gegenan, das tut sich wirklich kaum jemand an. Gerade Ostsee - ablaufen zum passenden Hafen, oder umkehren, macht doch so ziemlich jeder so !
Noch was - 6Kn Marschfahrt - bei 8m Länge - geht leider garnicht - das wäre in jedem Fall Vollgas, außer riesen Prop u. große Maschine.
Bleib auf dem Teppich, dein angepeiltes Objekt, 20 PS, 8m Länge, Motorsegler, paßt schon - VIEL GLÜCK