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Wanten kürzen?
Hallo,
zu Weihnachten hab ich ein Buch geschenkt bekommen von Johannes Erdmann und darin nahm er u.a. auch Bezug auf dieses Forum. So habe ich mal angemeldet, da ich seit vorigem Herbst (ganz) stolzer Bootsbesitzer bin. Ich habe mir ein Kombiboot Rügen gekauft (schwarz mit braunen Segeln). Es ist in einem guten Zustand und ich möchte es den Winter über in der Halle topfit machen. Letztes Jahr stellte ich fest, dass die Wantenspanner bis zum Anschlag reingeschraubt sind und das Rig gerade mal so noch die nötige Spannung hat. Mir wäre es dennoch lieber, wenn ich an den Wantenspannern wieder Verstellmöglichkeiten hätte. Dazu müssten aber die Wanten kürzer sein. Nun meine Frage als Abfänger - kann man die Wanten sinnvoll kürzen oder muß man Neue anbringen? Gruß an alle Kristor
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#2
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Hallo Kristor,
zuerst einmal herzlich Willkommen im Boote-Forum, hier werden sie geholfen. Zu deinem Problem: Es wäre natürlich interessant zu wissen, warum die Wanten so lang sind, entweder schon zu lang hergestellt oder schon so ausgeleiert? Oder ist evtl. der Mast durchgesackt? Kann am Mastfuss oder am weich gewordenen Deck liegen. Wenn dei Wantenspanner mit einem Pressauge am Want befestigt sind, könnte man das theoretisch abschneiden und ein neues einpressen, das sollte gerade noch gehen. Wenn die Wantenspanner direkt auf den Draht gewalzt sind, wir es schwieriger, dann helfen nur neue Wanten. Ich würde folgendermassen vorgehen: Prüfen des Decks im Mastfussbereich auf Festigkeit, wenn das in Ordnung ist Prüfen des Mastfusses und des Profils (Bei meinem Mast hatte sich z.b. der Bolzen durch das Profil gearbeitet, sodass hier ein Langloch entstanden war und der Mast dadurch zu tief stand), wenn auch hier ales in Ordnung ist, bleiben als Ursache nur noch die Wanten übrig. Wenn du nicht weisst, wie alt die sind oder du weisst, dass sie deutlich älter, als 10 Jahre sind, würde ich sie austauschen, da Wanten ohne Vorwarnung versagen können, und ein Rigg ist teuer, Siggi
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473
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#3
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Moin,
schön, noch einen Segler begrüßen zu dürfen. Wanten einkürzen: geht im Prinzip. Würde ich aber keinesfalls selbst machen, das macht ein Bootsbauer, Mastbauer, zuweilen auch ein Segelmacher oder auch manch Segelzubehör-Fachhändler. Sogar AW Niemeyer bietet m.E. solchen Service an. Musst sehen, ob die Wantenlänge dann noch reicht. Draht längt sich ja auch ein wenig über die Jahre, und vielleicht haben Deine Wanten nun das Ende ihres Lebens erreicht. Wie alt ist die Kiste denn? Noch ein DDR-Bau? Dann mach die Wanten neu. Kostet ein paar Euro, aber Du schläfst besser. |
#4
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Das Boot stammt aus der Mitte der 90er. Nach den Tips hier, werde ich die Wanten wohl erneuern, auch vor dem Hintergrund, dass ich dieses Jahr im September die Bodden in Rügen besegeln möchte und da kann ich einen Wantenbruch nicht gebrauchen. Wo kauft man sowas denn normalerweise?
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#5
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Entweder Riggbauer oder die meisten Segelmacher lönnen so etwas machen, ansonsten auch die meisten Yachtausrüster (AWN etc).
Wo wohnst du denn? Siggi
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473 |
#6
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Wenn mich einer fragt: "Kombijolle Rügen, was das denn?" sag ich immer " Ein Boot was sich gleichermaßen besch.... segeln, rudern, motoren oder sonst wie bewegen lässt".
Ansonsten aber ein nettes Schiffchen, hab nämlich auch eins . Das mit den Wanten scheint gewollt zu sein, meine waren auch so labberig. Hab mir jetzt zwecks leichterem legen neue mit Pelikanhaken machen lassen, hat mich soweit ich mich erinnern kann irgendwas um 120€ für alle gekostet. So was macht dir eigentlich jeder Segelmacher oder auch jedes bessere Wassersportgeschäft, wenn man nix passendes in der Näher hat bekommt man die Dinger aber auch fertig auf Länge gemacht bei den einschlägigen Versendern wie SVB oder Niemeyer. Theoretisch gibts das Zubehör für das Boot natürlich auch bei der Werft, die sitzt meines Wissens nach auch immer noch in Lauterbach auf Rügen, könnte aber vielleicht ein wenig teurer werden .... Gruß Norbert
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Geändert von Liebertee (06.01.2008 um 21:43 Uhr) |
#7
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Wanten brechen?
Hallo Siggi,
ich habe in den letzen Jahren einen ca. 30 Jahre alten Motorsegler durchrenoviert. Jetzt lese ich hier, dass die Wanten ohne Vorwahnung brechen können. Ich hatte immer gedacht, dass wenn die Stahlseile ohne Kinken und sichtbare Veränderungen sind, sie quasi ewig halten? Mein Kastenholzmast ist mit Ober-, Mittel- und Unterwanten versehen. Im letzen Jahr war ich das erste Mal mit dem Boot unterwegs. Ich hatte vorher den Mast noch nie selbst gestellt. Ein netter Hafenmeister in Kampen (NL) hat mir da den Tipp gegeben die Mittel und Unterwanten mehr oder weniger locker zu lassen und nur die Oberwanten (sind über je drei Seilings geführt) fest anzuspannen. Gibt es eigendlich irgendwelche generellen Aussagen zur Wantespannung? Netter Gruß Markus |
#8
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Zitat:
Es gibt m.E. nochwas, was mit dem Boot richtig beschissen geht: Umschmeißen. Das muß Du aber mit Gewalt wollen, sonst bleibt die Kiste stehen... Geändert von Pusteblume (07.01.2008 um 09:23 Uhr) |
#9
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ich wohne in Jena und hab das Boot auf dem Stausee Kelbra, derzeit aufm Trailer in der Halle. Die Werft ist übrigens in Wiek auf Rügen. Ich habe die Werft voriges Jahr besucht und mit dem Inhabe lange geredet. Kurz zuvor habe ich das Kopmbiboot Rügen bei einer Surfschule in Dranske mal gesegelt und war von dem Konzept angetan. Da ich bisher nur Yachten von 24 bis 47 Fuß gesegelt hatte, fand ich es gerade gut, diese Jolle nicht einfach umschmeißen zu können. In diesem Winter habe ich mir auch schon einen 5PS Mercury ersteigert und nun bereite ich mir langsam alles für einen Törn im September auf Rügen vor.
Gruß an alle
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Kristor Kombiboot Rügen |
#10
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Zitat:
leider sieht man es den Wanten nicht an, wann sie versagen. Der Draht hat, wenn er neu ist, eine gewisse Elastizität, das heisst, dass er, wenn er im vorgesehenen Masse gelängt wird, sich nach der Entspannung wieder auf sein altes Mass zurückzieht. Das gibt auch eine gewisse Federung für die Beschlägen und Pressungen. Ist das Draht alt, hat er diese Rückstellkraft nicht mehr, er ist also unelastisch und jede Belastung wird ungefedert an die Beschläge und Pressungen weitergegeben. Wenn jetzt im inneren des Drahtes schon einige Kardeele geschwächt sind, bricht der Draht plötzlich am Ende der Pressung. ZUm Masttrimm gibt es im Netz eine Trimmanleitung des Mastenbauers Selden, ich schau mal, ob ich die kurzfristig finde. Im Prinzip ist es schon richtig, dass die Riggspannung erst einmal über die Oberwanten hergestellt wird, die Unter- Und Mittelwanten benutzt man dann, um die vorgesehene Mastkurve herzustellen. Bei meinem Boot z.B. (Ober- und Unterwanten, gepfeilte Salinge, kein Achterstag, 7/8 Rigg) werden die Oberwanten angezogen, bis der Mast im mittleren Bereich eine deutliche Kurve, nach vorne beschreibt, dann wird diese Kurve mit den Unterwanten etwas herausgezogen, Siggi
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473 Geändert von marsvin (06.01.2008 um 22:11 Uhr) |
#11
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Link zu Riggfiebel: http://www.seldenmast.com/download.c...=595-540-T.pdf
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473 |
#12
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Zitat:
Ich hab mir das Ding damals auch zugelegt, weil ich ein seglerisch stabiles, robustes Boot mit Platz für auch mehrere Leute haben wollte, billig wars außerdem ( hab ich 93 für zwei Flaschen hochprozentiges bekommen, weils außer mir keiner haben wollte ) 96 war ich damit einige Wochen auf der Peene und im Achterwasser, auch bei teils knackigem Wetter. Ist zwar wegen dem Gewicht nicht leicht zu händeln, aber im nachhinein für die Touren die ich mache doch das richtige Boot. Gruß Norbert
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#13
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Ich habe meine Wanten vor ca. 4 Jahren zwangsweise gekürzt, weil ich die alten gekapselten Spanner rausgeschmissen habe und gegen offene Hasselforth austauschte. Zusätzlich habe ich noch Toggels eingebaut und in jeden Want ein Auge ans Ende gebaut.
Damit habe ich ungefähr die gleiche Länge erreicht, wie vorher mit dem aufgepressten Wanten Endstück. Falls da jetzt zu verwirrend war: habe an der richtigen Stelle das Want abgesägt/geflext und ein Norseman-Terminal-Auge dran-fabriziert. Dann einen Hasselforth-Spanner dran und den unten über einen Toggel an den Pütting festgemacht. Das hat die 10cm Pressung von früher, die ich ja abschneiden musste, ausgeglichen. Diese Konstruktion hat inzwischen über Jahre hinweg etliche Buras, Yugos und andere kroatische Stürme gut ausgehalten! Gruß Volker SY JASNA
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Rotwein hat keinen Alkohol! Geändert von Volker (07.01.2008 um 10:14 Uhr)
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#14
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Die Norseman-Terminals habe ich schon gesehen.
Kann man die ohne Spezialwerkzeug montieren? Gruß Mario
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https://freie-rede-jetzt.de |
#15
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Ja.
Wobei es bei MOTOMARINE in Italien auch noch ein anderes System gibt. Das habe ich genommen, weil ich von HR besser dran kam. Norseman habe ich bei den Stagen, MOTOMARINE bei den Wanten. Beides ging ohne Spezialwerkzeug. Für die Norseman-Terminals sollte man ein paar der kleinen Kegel, die man innen einpresst, als Reseve dabeihaben. Gruss Volker
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Rotwein hat keinen Alkohol!
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#16
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moin.
Die Schraub-Terminals gibts auch von Blue Wave, sind Lloyd´s zertifiziert, sehen nicht so klobig aus wie die von Norseman. Die für 6 mm Draht haben z.B. eine Bruchlast von 3700 kg, sind für 1x19/7x19/7x7/Dyform/Rod geeignet. Sind leichter zu montieren, da man nicht den Draht aufdröseln muß. Daher auch Rod-tauglich. Funktionieren ähnlich wie die Klemmbacken einer Bohrmaschine (mit konischen Backen). Muß man allerdings mit einem Stückpreis von ca. 40 - 50 Euro rechnen. Wenn ich auf Langfahrt gehen würde, hätte ich die Dinger aber trotzdem an Bord. mfG Götz Geändert von Götz (08.01.2008 um 23:08 Uhr)
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#17
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Es gibt noch weitere Terminals, die aufgeschraubt werden und sich daher für die Selbstmontage eignen. Z.B. Sta-Lock oder Castlok.
Man sollte gehobene Bastelerfahrung haben und auf jeden Fall peinlich genau der Montageanleitung folgen. Dann ist das aber eine saubere Sache. Diese Terminals kann man mehrmals nachsetzen, und muss hierzu lediglich ein kleines Verschleißteil (wedge oder Konus) neu kaufen. Allerdings sollte man auf guten Zustand des vorhandenen Wantenmaterials achten. Nach 10 Jahren würde ich den Draht austauschen. Ich habe eigene Erfahrungen mit Sta-Locks und Norseman. Die Verarbeitung hat man rasch drauf. Spezialwerkzeug ist nicht erforderlich. Eine Gripzange und zwei zu den Terminals passende Schlüssel reichen. Servus Paul
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#18
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Zitat:
hast du zufällig noch die Artikelnummer der Motomarine von dem Teil ??? Ich brauch noch 2 Wantenterminals. Ich wollte am Samstag hin um meine Bestellungen abzuholen. ... und um die elenden Wartezeiten dort zu vermeiden, schicke ich immer ein Fax vorab. Dann brauche ich nur mehr abholen, die Rechnung ist fertig und der Rabatt abgezogen. LG Peter
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Holzboot! - als hätte ich sonst keine anderen Sorgen... doch! - ein Boot aus GFK |
#19
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Hallo Volker,
hast du die verwendet??
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Holzboot! - als hätte ich sonst keine anderen Sorgen... doch! - ein Boot aus GFK |
#20
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Zitat:
Ich denke aber, es war einer von denen - gefunden bei www.MOTOMARINE.it:
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Rotwein hat keinen Alkohol! Geändert von Volker (10.01.2008 um 13:25 Uhr) |
#21
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Nein, die hab' ich rausgeschmissen! Der Grund: durch das Loch kommt Salzwasser und das steht in der unteren Hälfte, weil es ja nicht abfließen kann. Das Wasser verdunstet, das Salz kristallisiert und blockiert das Gewinde des Spanners. Ich habe die genommen:
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Rotwein hat keinen Alkohol!
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