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Segeln mit Säugling
Im vergangenen Dezember bin ich stolzer Vater einer Tochter geworden. Nun ist das neue Jahr angebrochen und langsam rückt die neue Segelsaison auf der Ostsee näher. Trotz säuglingsbedingten Einschränkungen sehe ich der Saison mit unserer 9m-Segelyacht optimistisch entgegen.
Vielleicht gibt es ja hier im Forum bereits erfahrene Crews mit kleinen Kindern und speziell Säuglingen, die mir ein paar Tipps geben? Was hat sich bewährt, um die Kleinen während des Segelns zu sichern? Ich denke, man könnte die Autoschale nutzen. Bitte schreibt mit mal Euere Erfahrungen. Vielen Dank. Sebastian SY Carpe Diem |
#2
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Habe schon häufiger selbstgebaute "Isofix-befestigungen" für standart Autoschalen auf Booten gesehen
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#3
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Hallo Sebastian,
mein Sohn war 10 Monate, meine Tocher 1,5 Jahre als sie das erste Mal für je 3 Wochen mit uns auf der Ostsee waren. Wir haben bei dem 10 Monate Säugling die Autoschale zwar mitgenommen, aber nie gebraucht. Unter Deck hatte er Platz genug zum Krabbeln. Wir hatten eine Etab 29i gechartert, die hat ein nach hinten geschlossenes Cockpit. Bei ruhiger See ist unser Sohnemann immer im Fußraum des Cockpits rumgeklettert und hat an den Tampen genuckelt (sollte er aber nicht so viel, das viele Salz ist nicht so gesund ...). Babynahrung und Babywasser hatten wir in jeder Ecke gebunkert. Bei mehr Seegang ist er mit seiner Mama unter Deck geblieben. Bei mehr als 5-6 sind wir mit den Kleinkindern nie rausgefahren. Ich habe immer darauf geachtet Boote zu chartern, die ich Einhand fahren kann. Mit der 1,5 Jähringen und dem damals knapp 3 Jähringen war das dann schon etwas anstrengender. Wir haben ein Relingsnetz rund rum gehabt, trotzdem ist meine Tochter einmal im Hafen fast durch die Bugkorb gerutscht (und mir das Herz gottweißwohin). Heute sind meine Kinder 9 und 11 Jahre alt und können sich keinen besseren Urlaub vorstellen, als mit dem Boot durch die Gegend zu fahren. Inzwischen habe ich einen alten Motorsegler gekauft und renoviert (bzw. renoviere immer noch). Das Boot hat eine separate Achterkabine. Das ist das Reich meiner Kinder. Netter Gruß Markus
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#4
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Hallo Sebastian,
ich glaube nicht, dass Du hier auf die Erfahrungen anderer aufbauen kannst. DIESE Erfahrung musst Du selber machen. Es wird sowieso alles anders , erstens, als es vorher war, und zweitens, als es Dir andere erzählen. Ich hatte meine erstes (kleines 7m) Segelboot mit 26 Jahren, zwei Jahre später wurde unser erstes Kind gebohren. Drei Jahre später der zweite. Unser Revier war das Ijsselmeer und das, was man von da aus erreichen kann (oder könnte). Das Boot wurde dann auch größer (auch 9m). Inzwischen bin ich 50, und die Kinder entsprechend 19 und 22. Lass Dir gesagt sein, dass Segeln mit einem Säugling und auch mit Kinders etwas ganz anderes ist, als Du es bisher kennst. Du wirst viele Hafentage haben, die Etmale werden drastisch kürzer, und Du wirst zum Einhandsegler. Denn Deine Frau oder Partnerin ist mit dem Kind beschäftigt. Aber es soll ja auch Kinder geben, die viel schlafen. Aber egal, wie es wird, planen kannst Du es sowieso nicht. Und das ist gut so. Und eines möchte ich Dir aber auch rückblickend mitteilen: Es ist eine tolle Zeit und ein wunderschönes Erlebnis, Kinder an Bord groß werden zu sehen. Wenn Du Dich, und das wird kommen, ärgerst, dass ein Törn nicht so stattfindet, wie Du es gewohnt bist, weil Dein Kind Bauchweh hat, ihm schlecht wird oder es einfach rumknatscht oder schreit, es kommen auch die Tage, da spielt ihr am Strand, Du zeigst ihm Knoten oder es steht zum ersten Mal an der Pinne. Freu Dich drauf. Peter
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#5
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Genau richtig! man kann garnicht früh genug damit anfangen!
Wir haben es genauso gemacht!-allerdings schon 33 Jahre her! Wir hatten seinerzeit eine Art Babywiege die halbkardanisch im Salon aufgehängt wurde und im Cockpit auch eine Art Kindersitz mit Gurtbefestigung. Unser Sohn war bei seinem ersten Törn durch die dänische Südsee gerade 7 Monate alt.Die darauf folgenden 22 Jahre gíng es ebenfalls immer min.6 Wochen im Jahr auf Törn sowie fast jedes Wochenende. Dann segelte er weiter auf seinem eigenen Boot!-und das bis heute. Segler sind eben andere Menschen! Gruß Dierk |
#6
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Das mußte mir mal erklären. Ich hab (und ab Ende Juli auch wieder) die Flasche angedockt, gebadet und gewindelt, geschaukelt und gewippt während mein Weibchen ihren wohlverdienten Schlaf hatte. Und ich freu mich schon wieder drauf!
Wenn man sich den schönen "Stress" teilt, dann ist es ganz egal, ob man auf einem Boot, in der S-Bahn oder auf dem Mond ist. Schwimmweste ist natürlich ein Problem. So ne kleinen gibts nicht. Oder doch? Gruß Ecki
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Wenn uns etwas aus dem gewohnten Gleis wirft, bilden wir uns ein, alles sei verloren; dabei fängt nur etwas Neues an. Leo Tolstoi
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#7
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SY Carpe Diem, wo treffen wir uns im Sommer zum ersten Geburtstag von Greta???
Gruß, Papa, Mama, Saskia (8), Greta ( 0,5)
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
#8
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@ Eckaat: Ich korrigiere mich gerne: EINER ist mit dem Kind beschäftigt, der ANDERE ist der Einhandsegler...
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#9
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Vielen Dank schon mal für die Tipps. Ich denke, wir werde das Kind schon schaukeln. Habe online auch eine sog. "Hänge-Babywiege" gesehen, die evtl. bei Seegang funktionieren könnte. Sobald das Baby sitzen kann, wird das aber zu gefährlich. Die Autoschale ist da wohl besser - mal sehen wo man die bei uns befestigt kriegt.
@Chris: Den Geburtstag von Greta können wir in der Dänischen Südsee feiern, sofern sich unsere Sommertörns überschneiden. Ansonsten ist unser Liegeplatz in Rostock, Hohe Düne. |
#10
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Zitat:
Gruß Ecki
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Wenn uns etwas aus dem gewohnten Gleis wirft, bilden wir uns ein, alles sei verloren; dabei fängt nur etwas Neues an. Leo Tolstoi |
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Zitat:
Wir haben auch jede Menge (gesunde) "Anlegerkekse" gebacken, damit die Maus beim Hafenmanöver beschäftigt ist. Und wir haben abends immer eine Flasche mit kochend Wasser bereitet. Diese war dann morgens, wenn die Stegnachbarn noch schlafen genau richtig warm um Mausi (und Stegnachbarn) mit Trockenmilch glücklich zu machen.
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
#12
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Das paßt!
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
#13
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Meine Tochter war mit 3 Wochen das erste mal auf dem Boot (In schale von Kinderwagen den ich verzurrt hatte (Verdeck aber immer geschlossen wegen Zugluft, bzw. in der Kabine
Mit 4 Monaten das erste mal Kroatien, auf dem Boot in der Babyschale. Solange der V8 gebrummt hat, hat die kleine geschlafen wie ein Bär, bei Einfahrt in den Hafen und Anlegemanöver immer aufgewacht
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Gruß Jörg |
#14
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Ich erinnere mich, daß ich in einer Zeitschrift einmal einen Törnbericht gelesen habe. Er handelte von einem segelnden Pärchen mit Kleinkind.
Die haben unter Deck eine Art Wiege/Hängematte aufgespannt, und zwar so, daß sie nirgends anstoßen konnte. So war das Kleine auch bei schlechtem Wetter bestens geschützt und hatte einen bequemen Platz! Gruß Mario
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https://freie-rede-jetzt.de |
#15
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Hallo wir haben unser viertes im November bekommen. Da wir schon drei Kinder auf dem Wasser grosgezogen haben sollte ich hier mitreden können.
Eine Babyschale im Cockpit bewährt sich nur beim Anlegen, wärend des Segelns sollte das Kind schlafen, unten alleine, schön eingelullt mit Decken, Schwimmwesten, Segeln etc. damit es nicht so stark hin und her schiesst. Es ist erstaunlich wie gut und fest die Kinder bei Seegang schlafen. Es gilt also seine Vorbereitungen so zu treffen das man ablegt wenn das Kind müde wird. Wenn das Kind wach ist, hat meine Frau es immer auf dem Schoss gehabt, teilweise über Stunden und da muß ich meine Frau für bewundern. wenn sie krabbeln und sitzen können sind sie unten sehr gut aufgehoben, z. B. beim Hafenmaöver oder beim Anlegen, das problem kommt mit der Mobilität, das heißt wenn die kleinen laufen können wollen sie auch klettern, und eine Niedergangstreppe ist für ein Kleinkind eine herrliche Kletterwand die auch schon mal ein Absturz hervorbringen kann. Sobald sie übrigens etwas größer werden und oben schon dabei sein dürfen, waren unsere Kinder immer angebunden, aber bitte nicht am Baum - ich denke da an eine ungewollte Halse - . Aber du wirst bestimmt deine eigenen schönen und gefährlichen Erfahrungen sammeln. Peter
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Der Weg ist das Ziel! Geändert von Stella Nova (22.01.2008 um 23:24 Uhr)
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#16
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Ich finde das überhaupt nicht erstaunlich, ähnelt es doch stark dem Geschunkel in Mamas Bauch und dem in der Wiege, respektive Kinderwagen. Im letzten Oktober hat sich unser Hannes -eigentlich dem Mittagsschlaf entwöhnt- auf dem Boot jeden Tag zu einem Schläfchen hinreißen lassen: Und ehrlich gesagt hätte ich gerne auch ne Runde mitgepennt. Gruß Ecki
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Wenn uns etwas aus dem gewohnten Gleis wirft, bilden wir uns ein, alles sei verloren; dabei fängt nur etwas Neues an. Leo Tolstoi
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#17
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Hallo,
unsere Kinder haben nie freiwillig einen Mittagsschlaf gemacht, außer auf dem Boot, selbst oder vieleicht auch gerade bei der größten Schaukelei. Schwimmwesten gibt es in der Größe 0 bis 10 kg, sie dürfen aber nicht zu groß sein, sonst schwimmt das Kind kopfüber im Wasser! Bernd
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#18
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Ich les grade bei Markus, dass sein Kind beinahe beim Bugkorb reingeplumpst wäre und kann nur sagen : NIEMALS (auch unter Deck) ohne Rettungsweste ! Kleinkinder bleiben meist regungslos unter Wasser, und nur bei klarstem Wasser und im Schwimbad hätte man überhaupt eine Chance, das Kind auch nur zu sehen. In Nord-/Ostseewasser hätte man keine Rettungsmöglichkeit...
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#19
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Zitat:
Peter
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#20
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Wie ich Euch beneide ... ich durfte das nicht mehr erleben
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Mit wassersportlichen Grüßen aus der nördlichen Nähe von Wien Johann |
#21
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Ach Johann , ich hab gerade noch mal nachgesehen, das ist jetzt zweieinhalb Jahre her - damals hab ich hier auch traurig vorm Bildschirm gesessen, als ich es gelesen hatte. Es ist sicherlich nicht einfach, dann solche Threads zu lesen.
LG Anneke |
#22
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Liebe Anneke!
Der Danke-Button war mir einfach zu wenig. Am 17.2. wäre Larissas 5. Geburtstag und am 28.2. jährt sich der Todestag zum 3. Mal. Für uns ist es als wäre es erst gestern gewesen. An Weihnachten und Neujahr möchte ich auch nicht denken. Aber ich möchte den Thread nicht zerstören und die jungen Familien nicht mit trüben Gedanken quälen. Aber das musste einfach raus. Ich wäre auch mit ihr so gerne am Wasser, das sie so sehr geliebt hat ...
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Mit wassersportlichen Grüßen aus der nördlichen Nähe von Wien Johann |
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