#1
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Welle von achtern Schiff rollt
Frage an die segelnden Langkieler :
werft mal bitte einen Blick auf mein Unterwasserschiff (Bild) ! Am Wind und bei halbem Wind ist das Schiff recht steiff (max 15 Grad Krängung). Vor dem Wind (Welle von achtern) rollt das schiff jedoch ungewöhnlich stark. (bis 30 Grad hin und her). Wer hat ein ähnliches Unterwasserschiff und habt Ihr auch dieses Problem ? Falls ja, habt Ihr ein Gegenmittel ? (Segel dichter/offener, mehr/weniger Segelfläche, Motor zusätzlich an für mehr Fahrt) Zusatzfrage : Bin zur Zeit in den kurzen Ijsselmeerwellen. Hat jemand einen Vergleich diesbezüglich zu den längeren Nordseewellen ? Dank für Antworten
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Gruß Sigi |
#2
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Auf See werden die Rollperioden wellensystembedingt länger.
Etwas Abhilfe schafft frühzeitiges Gegenruder geben. Das setzt voraus die Schiffsbewegugen vorherzuahnen, was sich aber im laufe der Zeit i.d.R. von selbst ergibt. Besan mitschiffs schoten hat einen gewissen Stützsegeleffekt, läßt das Segel aber schneller altern. Und vor dem Wind an Bullenstander denken wegen der Patenthalsengefahr. Raumschots ist da sicherer und schneller, mancher kreuzt daher auch lieber vor dem Wind. Da Dein Boot am Wind keine Faxen macht, dürfte der Ballast wohl in Ordnung sein. Maschine auslassen, macht nur Lärm und vor dem Wind bleiben die Abgase sehr anhänglich. Alle von mir gesegelten Langkieler neigten dazu vor dem Wind stark zu rollen und zu gieren, meist bei längeren Seen in einer schicken Kurve von derselben herunter und aus dem Kurs zu surfen, dennoch waren ebenso alle bereit von selbst brav wieder auf Kurs zurück zu gehen. Daher würde ich m. E. dem Phänomen weniger Gewicht beimessen, ich kenne das gar nicht anders. Mein jetztiger Langkieler ist da keine Ausnahme -Weinglasspant- der lenzt vor dem Wind schon mal beidseits in die Speigatten ohne das es da viel Wind bräuchte. Das kann an auch gut an der Nase eines Segelkumpels von mir erkennen, am Wind ist der fröhlich, vor dem Wind ist die Nase manchmal blaß Dein rundliches Unterwasserschiff mit dem nicht sehr tiefgehenden Kiel - soweit auf dem Bild zu sehen- ist m. E. prädestiniert für Rollbewegungen, da fehlt in gewissem Sinne der Gegenhebel. Aber das macht doch nix PS: Anbei ein Bild als Trost dass Du nicht alleine rollst....
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Gruß Kai Geändert von KaiB (25.01.2008 um 08:03 Uhr)
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#3
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dem, was Kai geschrieben hat, ist nichts hinzuzufügen, außer zu bestätigen, dass das vor dem Wind kreuzen das Rollen zumindest stark reduziert.
An Geschwindigkeit verliert man dadurch nicht. |
#4
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Yachtsancho,
1. wenn dein Boot bei halbem Wind nur 15° Krängung macht - wie ist es denn dabei mit der Abdrift? Auf deinem Bild sieht das nach einem sehr kurzen Kiel aus. 2. wie liegt dein Boot denn am Anker? Schwankt es eher mehr als andere Boote?
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
#5
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Hi,
alle Schiffe rollen mehr oder weniger stark bei Kursen vor dem Wind. Bei Schiffen mit ausgeprägtem U-Spant (flaches UW-Schiff) ist das eher schwächer, bei S- oder Rundspant eher stärker. Es bleibt Dir nur, mit der Segelfläche und der Aufteilung zu experimentieren. Bei den meisten Schiffen ist es so, dass bei Kursen vor dem Wind die Genua alleine das beste Segel ist. Spi und Groß kann ebenfalls helfen ein Boot bei solchen Kursen zu stabilisieren. Ansonsten wie schon geschrieben nicht ganz platt vorm Laken sondern eher mit Windeinfallswinkel so um 150-160° fahren. Grüße Andreas |
#6
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Erstmal reichlich Dank an KaiB für die ausführliche Schilderung !!
Zumindest ist es tröstlich zu wissen, dass dieses Rollen bauartbedingt ist und es mir nicht alleine so geht. Dank auch an ToDi und Andreas für die Bestätigung deselben ! Nun zu den Fragen von Chris : 1. Abdrift ist auch reichlich. Ich habe einen GPS-Wendewinkel von 120 Grad. Mal angenommen dass ich 45 Grad am Wind bin dann entfallen 15 Grad davon auf die Abdrift. 2* (45+15) = 120. 2. Vor Anker schwoijt (schreibt man das so ?) das Schiff natürlich. Aber ob mehr als andere, darauf habe ich noch nicht geachtet.
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Gruß Sigi Geändert von yachtsancho (25.01.2008 um 08:54 Uhr) |
#7
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ich meinte nicht das Schwoien, sondern das Wackeln, Schwanken oder wie das heißt. Quasi die Anfangs-Krängung nach beiden Seiten.
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! Geändert von Christo Cologne (25.01.2008 um 08:58 Uhr) |
#8
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Ach so ! Vor Anker kommt die Welle vorlich da ist nur wenig Rollen vorhanden.
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Gruß Sigi |
#9
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Zitat:
Durch die parallele Anordnung soll ja die Sogwirkung relativ gering sein, bei dennoch gutem lateralem Widerstand. Daneben dürften die auch ein wenig die Rollperoide durch ihren Widerstand beeinflussen. Aber da in diesem Bereich meist nur Versuch macht kluch gilt wäre mir das zuviel Aufwand. Andereseits bei einem Stahleimer und den damit verbundenen nicht zu verachtenden Vorteilen einer schweissbaren Lösung
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Gruß Kai |
#10
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Meine Erfahrung mit allerdings kleineren Booten kann ich so zusammenfassen: das Schiff rollt, klingt komisch ist aber so. Ein solcher Kurs kann eben zum kotzen sein. Ich denke nicht, daß man das durch irgendwelche Maßnahmen in den Griff kriegt ausser anderen Kus laufen.
Gruß Lothar |
#11
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Hey,
sei froh, dass Dein Schiff nur rollt ... Bei meinem "Plattboden" (modernes, flasches Unterwasserschiff mit breitem "Hintern") kommt vorm Wind zum gemäßigten Rollen noch die Querbewegung hinzu. Das in der gesunden Mischung ist für Novizen ein Garant für Nahrungsreproduktionen ... Gruß Ray
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****** An dieser Stelle sollte eine Weisheit stehen ... ****** |
#12
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Hey Ray,
dafür habt Ihr Modernlinge aber den Vorteil von i.d.R. agileren Schiffen bzw. Segeleigenschaften. Ich habe nun nur sehr beschränkte Erfahrung mit den formstabilen flachen UWschiffen. Was ich bei einer vor Jahren gecharterten Jaennau als - im Vergleich zu dem weichen einsetzen in die See bei Langkielern- unangenehm lautstark und holperig empfunden habe war eher das segeln am Wind bei See. Das war mit für mich eher ungewohntem "Lärm" und ruppigem einsetzen des flachen Vorfußes verbunden. Allerdings bei zugegebenermaßen guten und schnellen Segeleigenschaften. Vor dem Wind ging es für mein Empfinden recht friedlich vonstatten. Von der erreichtem Höhe am Wind kann mein Eimer nur träumen...um sich anschließend mit seiner dicken Nase festzustampfen....
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Gruß Kai
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#13
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Hallo Sigi,
wenn ich mir Dein Unterwasserschiff anschaue, so erinnert mich das sehr an meinen früheren Finnclipper 35. Das Boot rollte vor dem Wind ebenfalls wie verrückt, war an der Kreuz grottenschlecht und hatte eine Riesenabtrift. Gegen das Rollen (auch vor Anker) halfen auch die von der Werft angebrachten Schlingerkiele nichts. Ich denke, dass Du gegen diese "bauartbedingten" Unarten nichts tun kannst. Gerade die alten 50:50 Motorsegler sind bekannt dafür. Vor dem Wind und vor allem bei Welle rollt (und geigt!) aber jedes Schiff mehr oder weniger, auch die modernsten und teuersten. Ich lag die letzten Tage neben einigen wesentlich größeren Cruiser Racern mit einer Länge von um die 70 bis 80 Fuß vor Anker. Im Schwell rollten sie mindestens genau so stark wie mein vergleichsweise kleiner Langkieler. Servus Paul
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#14
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[QUOTE=AndreasW;781464]Hi,
Bei den meisten Schiffen ist es so, dass bei Kursen vor dem Wind die Genua alleine das beste Segel ist. Hallo Sigi, ich bin neu hier und weis noch nicht so genau wie man hier Beiträge verfasst, will aber versuchen Dir meine Erfahrung mitzuteilen. Ich habe eine 9m Noordsvaarder die platt vor dem Wind schon gewaltig rollt. Lieber fahre ich ein wenig langsamer mit nur der Genua und genieße die Fahrt. Andere Frage: hast Du einen Dauerliegeplatz in Holland? Ich verlege diese Saison nach Andijk (Ijsselmeer). Gruss Otto |
#15
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Willkommen im , Otto.
Endlich wieder mehr Segler hier.
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
#16
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[quote=ottosk;785607]
Zitat:
Erst Golfe du Lion und in 2009 weiter nach Andalusien. Bin gerade im Vorruhestand angekommen
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Gruß Sigi |
#17
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Danke Paul für Deine tröstenden Worte ! Werde mich damit abfinden können ! Was ist ein 50:50 Moorsegler ?
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Gruß Sigi |
#18
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Wie schon geredet,
toll, eine Sechla!! Willkommen Gruß Peter
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Ich bin kein Tourist, ich lebe so. |
#19
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Bin zwar ich aber...als Antwort: Im Grunde kannst Du das als weder Fisch noch Fleisch oder weder richtiges Motorboot noch richtiges Segelboot verstehen.
Sei es als Segler mit relativ dicker Maschine und eher auf Gemütlichkeit getrimmtem Design, oder als Motorboot das sich mittels Rigg als Segler tarnt Zwitter halt oder Fifty-Fifty Boote. Je nach Unterwasserschiff/Rumpfform/Rigg sind Motorsegler ja in der Tat eher Motorboote (Verdränger) die sich einer "Hilfsbesegelung" bedienen. Aber wie überall gilt auch hier es läßt sich nicht verallgemeinern. Wenn ich z.B: die modernen Decksalon-Varianten ansehe, sehen die vom ersten Eindruck einem MOsegler ähnlich, jedoch Unterwasserschiff und Rigg beweisen sie i.d.R. durchaus als vollwertige und flotte Segler. Dein und mein Eimer sind da schon eher als -selbstverständlich sehr eleganter- Kompromiss zwischen Mobo/Verdränger und Segler einzuordnen. Also in Richtung 50:50.
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Gruß Kai
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