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Technik-Talk Alles was nicht Bootspezifisch ist! Einbauten, Strom, Heizung, ... Zubehör für Motor und Segel |
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Themen-Optionen |
#1
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Rigg-Frage
Hallo und ahoi,
da ich bis zum vorigen Jahr "nur" Jollen hatte, diese bisher bestückt waren mit Vorstag, Steurbord- und Backbord-Want hatte sich bisher für mich nie diese Fragen gestellt. So, da ich nun in dem Alter gekommen bin wo man doch schon eine Reling ums Boot sich wünscht habe ich letztes Jahr mir so ein Teil angeschaft und alles war schön. Nun habe ich außer dem Vorstag in Form einer Rollfockanlage und den beiden Wanten zusätzlich noch einen Babystag zwei Achterstage und zwei Unterwaten. Wozu ich 2 in meinem Kopf umher schwirrende Fragen habe: - Benötige ich das Babystag da es beim Wenden immer im Wege ist? Die Wanten werden an je ein Pütting befestigt, der eine sitzt genau mitte Mastfuß der andere etwa 10 cm achterlicher. - Ist es egal an welchem Pütting welche Wante befestigt wird? Damit meine ich natürlich Ober- und Unterwant je Seite Da ich ein Jütbaum habe und dafür aber noch die Drehpunkte der Wanten nach oben hin (gleiche Höhe wie Mastfußbolzen) verlegen muss, würde ich gerne wissen wollen: - Ob es besser ist die Oberwante oder die Unterwante an diesen Drehrunkt anzuschlagen um den Mast beim Legen mittig zu halten. Hoffe meine Fragen sind einigermaßen verständlich gestellt damit Ihr mir weiterhelfen könnt. Danke mit sportlichen Gruß Horst |
#2
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Zum Babystag kann ich wenig sagen, das soll wohl den Mast daran hindern, in der Mitte nach hinten durchzubiegen, das könnte nämlich sehr schnell das Ende des Spargels bedeuten. Die Oberwanten werden meiner Meinung nach an den hinteren Püttings angeschlagen, die Unterwanten folgerichtig an den vorderen. Hast du zwei Achterstagen oder Backstagen?
Ein Foto des stehenden Riggs wäre hilfreich, aber ich vermute mal, das du es auch noch nicht im aufrechten Zustand gesehen hast? Jütvorrichtung habe ich auch nicht viel Ahnung, ich vermute mal, dass man die Oberwanten benutzt, Siggi
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473 |
#3
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Hallo Siggi,
also aufgestellt habe ich es bereits gesehen, legte den Mast in Holland, fuhr das Teil hier her und stellte den Mast. Nur dann kam das Problem an welchem Pütting war nun welche Wante. gepasst hatten beide, nach hinten geht ein Achterstag. Hmm... mit dem Babystag habe ich angenommen das man diesen durch 2 weitere Unterwanten ersetzen kann die etwas weiter zum Bug hin an seitliche Püttings befestigt werden, damit der Spargel seine vordere Unterstützung beibehällt. |
#4
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Wenn du da noch Püttings hast, dann könnte das gehen, ansonsten müsstest du sehen, wie du da welche festbekommst, so ganz einfach dürfte das nicht sein, die Kräfte müssen sauber in den Rumpf eigeleitet werden.
Gib doch nochmal etwas Input: Hast du ein Toprigg oder Fraktionalrigg? Veränderungen der Statik des Riggs solltest du auf alle Fälle mit einem Mastenbauer besprechen, hier können wir ja doch nur aus dem Bauch heraus antworten, Siggi
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473 |
#5
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Zitat:
Ich hab dazu immer die Oberwanten genommen
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Wir werden von einem Leiden nur geheilt, wenn wir es bis zum letzten auskosten. |
#6
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Also ich denke das ich ein Toprigg habe, der Vorstag reicht bis oben die Oberwanten auch und der Achtestag ist ebenfalls am Top befestigt.
Hätte ja sein können das es jemanden gibt dem auch schonmal sein blöder Babystag beim Wenden gestört hat und diesen eben durch vorderlich sitzende (am Mast und Deck) Unterwanten ersetzt hat. Die beiden püttinge zu setzen sehe ich als geringstes Problem an. Wenn man die Oberwanten zum mittig Halten benutzen sollte, dann geht es nicht das diese an den achterlichen Püttigs angeschlagen werden. Hier noch ein paar Inputs zum Mast etwa 9,0 m Lang ca. 120- 150mm Durchmesser, ich konnte ihn alleine tragen. |
#7
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Hallo Wirgihn,
das würde ich genau so sehen wie eben an so einem Schrankenschlagbaum, die haben auch ein Drahtseil gespannt mit einer mittigen Spreize um die Schwinungen des Baumes aufzufangen. |
#8
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Ich weiss auch nicht, mein Rigg ist da etwas einfacher, Fraktionalrigg mit ober- und Unterwanten, die Oberwanten werden durch gepfeilte Salinge geführt, Achterstag gibts nicht. Vielleich will Uwe (ugies) noch was zu dem Thema sagen, der kennt sich mit Riggs besser aus, als ich,
Siggi
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473 |
#9
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Bin für jeden guten Rat dankbar.
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#10
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Hast du nach hinten gepfeilte Salingsspreizen?
Ich schätze: Wenn ja, dann geht das Oberwant auf den hinteren Pütting. Wenn nein dann geht das Unterwand nach hinten drauf. Hast du ein oder zwei Achterstage? Wir hatten auch lange ein Babystag - beim Wenden war es nur mit der großen Genua etwas im Weg. Mit der Fock hat es fast gar nicht gestört. Segel dein Boot doch erst mal und sammel Erfahrung damit, bevor du das Rigg änderst. Wenn das nicht verbastelt ist würde ich davon ausgehen, daß das so schon gut ausgelegt ist.
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
#11
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Moin - ausnahmsweise bin ich mal anderer Meinung als Siggi. Das Babystag zieht den Mast nach vorn. Also müsen die Unterwanten diesen Zug nach achtern abfangen, so daß sie auf die hinteren Püttinge gehören. Die Salinge sind beim Toprigg in der Regel nicht gepfeilt, sondern rechtwinklig abgespreizt, so daß die Oberwanten auf die Püttinge quer vom Mast müssen.
Ansonsten würde ich dir auch raten, erstmal zu segeln und nicht umzubauen. Wenn du zusätzliche Püttinge anbringen willst, dann reicht es nicht sie einfach durch das Deck zu bolzen. Du mußt die Zugkräfte in den Rumpf einleiten, was in der Regel mit Nirostangen gemacht wird. Das Problem besteht dann darin, eine feste Verbindung zum Rumpf zu schaffen (Bolzen von außen mit großer Metallplatte davor ist je nicht wirklich schön). Also muß von drinnen großflächig auflaminiert werden. Da scheint es mir einfacher an kleinen Tricks zu arbeiten, das Segel bei der Wende um das Babystag zu ziehen. Gruß Jürgen |
#12
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Moin Chris,
danke für Deine Antwort, nein die Saling ist nicht gepfeilt demnach leuchtet jetzt auch mir ein, kommt die Unterwant an den hinteren Pütting. Das würde ja dann auch sehr gut passen wegen dem Jütbaum, das die Oberwanten dann den Mast beim Legen weiterhin die Stabilität geben. Blöd ist halt ebend das Ober- sowie Unterwant mittig am Mast angeschlagen sind. Habe nun woanders gelesen der Babystag verhindert, wie bereits hier erwähnt wurde, das mittige Durchbiegen nach Achtern, bzw. dient gleichzeitig dazu das Rigg feiner mit dem Achterstag zu trimmen um aus dem Groß bei Bedarf den Bauch heraus zu nehmen und somit flacher zu machen. Lässt sich wohl mit dem Babystag einfacher realisieren als wenn man diesen durch vorn angebrachte Unterwanten ersetzt da diese dann beide Parallel zu einander gespannt werden müssen.um nicht seitlich eine Ungleichheit zu erwirken. Nach Achtern läuft ein Achterstag der im unteren Teil versehen ist mit einer Tailie für den schnellen Trimm. Ich bin das Boot in der letzten Saison 3, 4 mal bereits gesegelt und gerade dabei ist mir ja das "Hindernis" klar geworden. Nun habe ich wiederum woanders gelesen, gibt es ein einfachen Trick. Da wir ja auf unseren Seglern arbeiten wollen und nicht wie im Mobo rumsitzen wollen, kann man die Genua kurzerhand vor der Wende 1-2 Drittel einrollen und nach der Wende wieder ausrollen, den Trick werde ich mal ausprobieren und dann sollte der Stag mich nicht weiter stören. Man muss nur darüber reden und die Probleme lösen sich in Luft auf. |
#14
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Ihr habt ja recht,
mit den Püttings, war schon bei den Jollen so das die bis zum Rumpf führten, nur hier sind die bereits bestehenden Püttings nur mit dem Deck verbunden soweit ich mich jetzt drann entsinne. Weiß ich daher weil ich halt eben bereits darüber nachgedacht hatte die zwei vorderen anzubauen. A lso das macht mich nun Stutzig, muss ich mir nochmal genauer ansehen. Meine Deckschale endet auch nicht direkt am Sülrand (ist das die Kante zwischen Rumpf und Deck?) sondern 10-15 cm unterhalb sind die mireinander verbunden. Schwedische Bauart halt. |
#15
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Ich bin ja lernfähig und gebe Jürgen und Chris Recht, so macht das mehr Sinn, ich war zusehr von meinem Rigg ausgegangen, habe allerdings persönlich auch keine Erfahrung mit Topriggs,
Siggi
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Der Restothread für meine Condor 55 "marsvin": https://www.boote-forum.de/showthread.php?t=49473 |
#16
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Hallo Siggi,
wenn wir alle perfekt wären und alles wüssten, wer würde dann noch Fragen haben Ihr habt mir jedenfalls alle mächtig weiter geholfen und ich muss mir nicht mehr so den Kopf zermartern. Ich fahre die Woche nochmal nach Potsdam zum Kahn und werde mal bilder von den Püttings (Mehrzahl richtig) machen. Danke für Eure lieben Ratschläge Horst |
#17
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Horst,
laß dein Rigg so wie es ist - und bau stattdessen einen großen Knatterbootmotor!
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
#18
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Zitat:
Und wenn - wie Du sagst, dann haste in der Achterstag-Normalstellung das flacheste Profil und je weiter Du den Mast nach hinten biegst, desto bauchiger wird das Segel (oder täusche ich mich da?) Gruß Volker SY JASNA
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Rotwein hat keinen Alkohol! |
#19
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Hallo Horst,
die Emotion war vor den Riggumbau genauso getakelt wie dein Boot und wir hatten mit der Genua eigentlich keine Probleme, wichtig ist nur das die Luvschot vor der Wende durchgesetzt wird und die Leeschot erst im letzten Augenblick losgeworfen wird dann klappt das auch..
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#20
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Hast Du wirklich ein Babystag, oder ist es es Kutterstag. Ein Babystag erkennst Du an dem relativ geringen Abstand zwischen Mast und Fußpunkt des Babystags. Ein Kutterstag sitzt weiter vorne und ist normalerweise mit einem Pelikanhaken angeschlagen. Babystage behindern aufgrund des kurzen Abstandes zum Mast das Übergehen der Genua kaum, ein Kutterstag nimmt man zum Kreuzen einfach weg.
Was mich wundert ist, dass Du auf jeder Seite je nur eine Unterwant hast. Das könnte die Erklärung für das Babystag sein. In diesem Fall würden die Unterwanten meiner Meinung nach an den hinteren Püttingen angeschlagen. Das Babystag übernimmt dann quasi die Funktion der vorderen Unterwanten und kann in diesem Fall nach meiner Einschätzung nicht weggelassen werden. Servus Paul |
#21
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Siggi,
Zitat:
vielen lieben Dank für Eure Antworten, der Reihe nach versuche ich mal zu antworten: Volker@ Dein kürzlich gemachter "Turn" ist mir hier nicht entgangen und darum freu ich mich sehr von Dir angetippselt zu werden. Vorweg beste Genesung wünsche ich Dir. Du hast es Erkannt. Emotion@ Jau, auch das habe ich versucht zudem der Vorteil dabei ist wenn die Genua Backk gehalten wird kommt der Bug schneller durch den Wind, nur die Schot blieb leider immer wieder am Stag hängen. Auch habe ich viele Befestigungsarten am Schothorn versucht, mit Kalppschäkel, mit 2 Achterknoten, mit Schluaufe und Palstek, allse irgendwie Mumpe, nur das mit dem Einrollen leuchtet mir irgend wie ein. Das Prob. ist ja das es bei 2-3 BF total egal ist ob da eas hängt oder nicht nur bei 5 sieht es schon wieder anders aus wenn die Genua am Stag hängenbleibt und als Balon sich aufbläht. Paul@ Also der Pütting für den Babyvorstag befindet sich fast mittig zwischen Mast und Vorstag, vielleicht ein stück achterlichter als mittig und ist mit einem üblichen Wantenspanner daran befestigt, mit Bolzen und Sperring
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#22
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Ein Babystag ist soweit ich weiß immer in der Höhe der Salinge am Mast dran.
Ein Kutterstag ist wesentlich höher, entweder in Höhe der 2ten Saling, oder noch höher - quasi knapp unterm Top. Ich denke du hast eindeutig ein Babystag. bei unserem Boot ging bei etwas mehr Wind die Genua eher besser durch als bei wenig Wind - eben durch das Backhalten. Vielleicht sagst du uns mal was du da für ein Boot hast?
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
#23
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hmmmm,
blöde Erfinung so ein Babystag obwohl ich ihm seinen Nutzen nicht absprechen will und kann. Was ich jdoch immer noch nicht ganz verstehe, ich laufe ja nun auch nicht blind über die Stege und habe natürlich diesbezüglich bereits im Sommer (war das überhaubt einer) mir andere Boote angesehen und genau deshalb bin ich ja auch auf die Idee gekommen mit dem nach vorn angebrachten 2. Unterwanten. Denn das war ebend mein Eindruck den ich dabei gewonnen habe, entweder ein 2. Vorstag in Salinhöhe oder eben kein 2. Vorstag und dafür die 2. Unterwanten. Gut die greifen zwar seitlich am Mast an aber halten diesen davon ab sich im Salingbereich nach hinten durch zu biegen. Nur kann ich jetzt natürlich nicht sagen ob da wiederum nicht die Saling gespreizt nach hinten waren. Puuuuh.... Ich lass das Rigg einfach wie es ist, habt ihr ja auch alle geraten und trikse halt beim Wenden mit der Genua. ......... ,man könnte ja auch eine kleine Fock setzen |
#24
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Mach mal Fotos, dann ist es für uns einfacher und schreib mal deinen Schiffstyp rein..
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#25
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Hallo Hendrik,
nun ja, mit Fotos jetzt machen wird keinem so richtig weiterhelfen, der mast liegt und die Takelage ist schön eingepackt. Hab schon mal meine Fotos durchsucht nur so richtig ist die Takelage nicht getroffen. Es handelt sich um eine Kiviet 680, hatte bereits im Sommer hier nachgefragt ob jemand den Typ kennt und ich wurde hier ausgibig mit Informationsmaterial versorgt was ich nie gedacht hätte. Sogar ein alter Bericht aus der Yacht von 1972 oder so wurde ausgegraben. |
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