??? Rumpfgeschwingigkeit ??? - boote-forum.de

Berggeist · #1 08.04.2008, 12:12

Und noch `ne Fräge..... .

Der Vorbesitzer meines Bootes ist (wie schon des Öfteren beschrieben)
auf eine Werft beschäftigt und hat einige richtig starke Sachen eingebaut.

Normalerweise sehe ich Boote ähnlicher Bauart nur mit zwei Zylinder Diesel, meist irgendetwas mit 15 – 25 PS.
Bei mir ist aber ein 4 Zylinder Benziner von Volvo Penta (Mittelmotor) verbaut,
dass Getriebe ist von Vetus und die Schraube ist riesig (für mein Empfinden).

Jetzt zum Thema,
ist es richtig, dass diese Rumpfform nicht schneller als 10 km/h fahren kann?
Oder kann es auch an der Zusammenstellung Motor-Getriebe-Schraube liegen??
Ich will ja nicht rasen, aber bei Bergauffahrt, sind es dann nur noch 7 km/h.
Dann liegt das Heck sehr tief im Wasser und die Badeplattform versinkt fast vollständig.
Da ich jetzt aber einen 150ltr. Wassersack in der Bugspitze habe hoffe ich, dass es sich ein weinig austariert (?!?!).

Gruß Marc

Freibeuter · #2 08.04.2008, 12:28

Entweder BF SuFu oder
http://de.wikipedia.org/wiki/Rumpfgeschwindigkeit

KäptnBlaubär · #3 08.04.2008, 12:30

So richtig klar ist mir nicht was Du eigentlich wissen möchtest. Die Rumpfgeschwindigkeit ist ein theoretischer Wert für Verdränger und von der Länge der Wasserlinie abhängig.

Hier gibt es jedenfalls die Formel für die Rumpfgeschwindigkeit: http://de.wikipedia.org/wiki/Rumpfgeschwindigkeit

Volker · #4 08.04.2008, 12:30

Wenn Du die Länge Deiner Wasserlinie weißt, kannst Du es Dir selber ausrechnen:

Die Rumpfgeschwindigkeit ist ein theoretischer Wert für die bei Verdrängerfahrt mögliche Höchstgeschwindigkeit eines Schiffes. Sie errechnet sich näherungsweise aus der Quadratwurzel der Wasserlinienlänge in Metern multipliziert mit dem Faktor 4,5 (Ergebnis in Kilometern pro Stunde) oder 2,43 (Ergebnis in Knoten). Insbesondere ist sie nur von der Wasserlinienlänge lwl des Schiffes abhängig:

, wobei lwl / m die Wasserlinienlänge in Metern bezeichnet.

Gruß

Volker

(Zitat aus wikipeda)

marsvin · #5 08.04.2008, 12:30

Da kannst du noch so viel Ballast in den Bug packen, daran wird sich nichts ändern. Ein Verdrängerrumpf ist Geschwindigkeitsmässig gefangen in seinem eigenen Wellensystem, wenn deine Bugwelle bis zum Heck geht, fährst du nur noch "bergauf", der Spiegel saugt sich fest und es ist keine Geschwindigkeitszunahme mehr möglich. Wann dieser Zustand erreicht ist, hängt einzig von der Länge der Wasserlinie ab. Zur Berechnung guckst du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Rumpfgeschwindigkeit
Siggi

marsvin · #6 08.04.2008, 12:31

Da waren gleich ein paar Leute schneller als ich

,
Siggi

otok · #7 08.04.2008, 12:35

das mit der Rumpfgeschwindigkeit ist richtig
dein Vorbesitzer hat kein Geld für einen Diesel gehabt,glaube ich

VirginWood · #8 08.04.2008, 12:37

Du kannst deine Rumpfgeschwindigkeit austricksen indem du bei schwerer See "von einer Welle runterfährst" also quasi "surfst". Dabei kannst du schnell ein paar kn über deiner Rumpfgeschwindigkeit liegen.
Klappt besonders gut bei Sturm im März nachts in der Nordsee

...aber will man das?...

wolf b. · #9 08.04.2008, 12:37

Mein 6,9 m Boot hat eine Rumpfgeschwindigkeit knapp über 10 km/h. Ist deines länger, sollte es schneller sein.

Berggeist · #10 08.04.2008, 12:43

Vielen Dank für die Tipps!!
Dann werde ich wohl mal messen müssen!!

Gruß Marc

Freibeuter · #11 08.04.2008, 13:01

Dein LwL sollte geschätzte 8m sein.

Also Wurzel aus 8m x 4,5km/h entspricht etwa 13km/h üG.

Es gibt noch eine "Druckfahrt" die kann man an der berührenden Bug und Heckwelle erkennen, die schafft noch einmal zusätzliche +30%, dazu braucht man aber Power satt und einen sehr, sehr großen Tank ( unwirtschaftlicher gehts nicht mehr).

juelenzu · #12 08.04.2008, 15:48

Wenn das Boot von Marc ein Verdränger ist - daran habe ich keinen Zweifel - , dann stimmen alle Ausführungen über die Rumpfgeschwindigkeit.

Aber was passiert, wenn es sich um einen Halbgleiter handelt? Ab wann und mit wieviel Power läßt sich die Rumpfgeschwindigkeit steigern? In einem anderen Tröt war mal von 50 PS/t die Rede. Stimmt das wirklch?

Jürgen

Freibeuter · #13 08.04.2008, 16:09

Zitat:

Zitat von juelenzu

Wenn das Boot von Marc ein Verdränger ist - daran habe ich keinen Zweifel - , dann stimmen alle Ausführungen über die Rumpfgeschwindigkeit.

Aber was passiert, wenn es sich um einen Halbgleiter handelt? Ab wann und mit wieviel Power läßt sich die Rumpfgeschwindigkeit steigern? In einem anderen Tröt war mal von 50 PS/t die Rede. Stimmt das wirklch?

Jürgen

Schweres Thema.
Ich glaube die HG sind so gebaut, das die Wasserlinie nicht bei zunehmender Geschwindigkeit abnimmt, wie beim Gleiter, sonder sich nur die Verdrängungsform verändert ( Bug hoch, zwecks besserer Seegängigkeit). Der Geschwindigkeitbereich dürfte in Rumpfgeschw. +30% liegen, ist dann aber wirtschaftlich. Min. 50PS/to halte ich für realistisch.

h-d · #14 08.04.2008, 16:49

Zitat:

Zitat von Freibeuter

etwa 13km/h üG.

Nein.

Das ist natürlich die Fahrt durchs Wasser.

Berggeist · #15 09.04.2008, 07:01

Nagut, ich wollte ja ein Tuckerboot, mir ging es hauptsächlich um die Bergauffahrt. Dann muss ich wohl etwas mehr Gas geben.

Obwohl ich dann (ich nehme an durch den Auspuff) Wasser in die Bilge bekomme, aber dafür ist ja die Pumpe da!

h-d · #16 09.04.2008, 08:40

Zitat:

Zitat von Berggeist

Obwohl ich dann (ich nehme an durch den Auspuff) Wasser in die Bilge bekomme

Ich kann mir kaum vorstellen, wie durch den Auspuff Wasser in die Bilge kommen soll - es sei denn er ist kaputt, und dann solltest du ihn dringend reparieren. Ich vermute eher, dass das Wasser über die Wellendichtung reinkommt.

sea-commander · #17 09.04.2008, 09:32

Zitat:

Zitat von h-d

Ich vermute eher, dass das Wasser über die Wellendichtung reinkommt.

Würde ich ebenfalls vermuten. Sollte dann ebenfalls möglichst bald repariert werden.
Wenn sich dein Heck bei Vollgas "absenkt", dann ist das ein Zeichen, dass es sich festsaugt. Schneller geht es dann nicht mehr.
Chris

Berggeist · #18 11.04.2008, 16:57

Zitat:

Zitat von sea-commander

Würde ich ebenfalls vermuten. Sollte dann ebenfalls möglichst bald repariert werden.
Wenn sich dein Heck bei Vollgas "absenkt", dann ist das ein Zeichen, dass es sich festsaugt. Schneller geht es dann nicht mehr.
Chris

Die Wellendichtung ist es definitiv nicht.
Wir hatten die Bodenplatten geöffnet und eine Testfahrt gemacht. Da war alles in Ordnung.
Keine Ahnung wo das herkommt.
Wie gesagt nur bei "volle Kraft vorraus

".

Wenn ich das Boot im Mai Raushole kann ich die Dichtung ja mal tauschen.

Siiiiiischer iis Siiiiischer

Ist das ein gewöhnlicher Simmerring??

Besonderheit??
Ich habe da einen Schlauch mit Fettpresse drann (ich weiß ja nicht ob das alle haben).

Was heißt "festsaugt"???
Geht sicherlich mit emensem Spritverbrauch einher ?!?

sea-commander · #19 11.04.2008, 17:11

Zitat:

Zitat von Berggeist

Was heißt "festsaugt"???
Geht sicherlich mit emensem Spritverbrauch einher ?!?

Exactly.
Bei einigen Verdrängern, die nicht ganz passend motorisiert sind kann es sogar sein, dass man bei Vollgas wegen des Festsaugens wieder etwas langsamer wird. Kenn ich von einer 10,5 Meter Gruno mit 120 PS Sechszylinder. Bei 90% der Leistung war das Boot schneller als bei Vollgas.

Chris

Tomtom · #20 11.04.2008, 17:21

Hallo Marc,

Dein Boot ist doch wohl eine Ten Broeke 8m, Länge WL ca. 7,5, demnach theoretische Rumpfgeschwindigkeit ca. 12,3 km/h.

Ich fahre die 9m Version mit 22 PS Yanmar Diesel und erreiche trotz eines falschen Props 11,8 km/h. Von Deinen Schilderungen ausgehend würde ich vermuten, daß bei Deinem Boot das Verhältnis Motor - Propeller voll daneben ist.

Die Fettpresse ist normalerweise dazu da die Welle am Stevenrohr zu Schmieren und auch abzudichten - vor jeder Fahrt.
Bei unserer hat man das Teil gleich fest im Heck installiert.

Zur Wellendichtung: bei den Booten wurden haupsächlich Stopfbuchsen verbaut, wenn Du die seit der Porbefahrt nicht mehr nachgezogen hast

Gruß
Tom

Berggeist · #21 11.04.2008, 17:41

grrrrrrrrrrrrrr.................

Wenn ich jetzt frage wie ich das richtige Verhältnis von Motor-Getriebe und Schraube herrausfinde bekomme ich sicherlich wieder eine Formel mit der ich nix anfangen kann.

Das Boot ist aber nur 7,5m lüa.........

So jetzt gehts aber ab zum 1.Stammtisch!!

Schönen Abend und schonmal vielen Dank für die Hilfe!

Tomtom · #22 11.04.2008, 18:04

sorry, da hb ich mich doch voll um 0,5 m verschätzt

die Teile sehen sich aber auch so ähnlich

aber wenigstens mit Ten Broeke lag ich richtig, oder

Berggeist · #23 12.04.2008, 07:21

Zitat:

Zitat von Tomtom

aber wenigstens mit Ten Broeke lag ich richtig, oder

Die Werft, gibt es leider nicht mehr.

Es war die Woudstra Werft in IJlst - Friesland.

Leider habe ich auch nicht all zu viel darüber herrausfinden können, sie ist aber in einem firesischen Scheepvaartmuseum steht ein Model und ein wenig über die Firmengeschichte.
Das Bild zeigt ein Modell, welches sich im Museum befindet.

barracuda75 · #24 12.04.2008, 08:12

Moin moin,

wenn ich mir da den Rumpf an dem Modell so anschaue hat der eine Abrisskante, also kein Verdränger. Schau ich mir den Bug an, der so wie es aussieht das Wasser zur Seite schmeisst, handelt es sich bei dem Boot um einen Halbgleiter. Um dieses zu bestätigen müsstest die mal schaun ob der Boden achtern flach ist oder nicht.
Es wäre auch nicht zu erklären warum so ein großen Motor drin hast. Es wird nie einer von einer sparsamen Dieselmaschine auf nen Beziner umbauen. Ich nehme an da war vorher mal ein größerer Benziner drin. Es ist richtig das du 50 PS pro Tonne brauchst um ins gleiten zukommen.

Gruß Marco

Berggeist · #25 12.04.2008, 08:48

Im Mai kommt das Gute ja mal für eine Woch aus dem Wasser, dann werde ich wieder Fotos posten. Dann können wir ganz sicher sein, was sich hinter meinem Bötchen versteckt