|
Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
|
Themen-Optionen |
#1
|
|||
|
|||
Student - allg. Fragen
Liebe Bootsexperten,
ich bin Student und habe bis jetzt nichts mit Booten/Schiffen zu tun gehabt. In meinem Praktikum soll ich mich nun mit Bootsantrieben und der Torsionsdämpfung im Antriebsstrang beschäfftigen. Ich habe mich schon ein bischen in das Bootsthema eingelesen, es gibt aber noch viele offene Fragen. Was ich bis jetzt über das Thema Bootsantrieb herausgefunden habe: Es gibt: V-Antriebe, Z-Antriebe, U-Antriebe, Jet-Antriebe, Wellenanlagen und Podsysteme Der Torsionsdämpfer sitzt immer am Schwungrad. Es gibt keine Kupplung. Bevor ich zwischen Vorwärts- und Rückwärtsgang wechseln kann muss ich in den Leerlauf schalten. Es gibt zwei Hebel, einen um die Drehzahl zu regeln und einen um zwischen den drei Schaltstellungen zu entscheiden. Es gibt auch Versionen mit nur einen Hebel, bei denen der Gang automatisch mit gewechselt wird. Man braucht eine weiche Federkennlinie für niedrige Drehzahlen um das „Klappern“ zu verhindern und eine härtere Kennline für höhere Drehzahlen und größere Momente. Falls ich bis jetzt totalen Mist herausgefunden habe sagt mir bitte bescheid. Jetzt zu meinen Fragen: 1. Was fängt eigentlich im Antriebsstrang das „Klappern“ an? 2. Wie wird ein „weicher“ Schaltvorgang realisiert, da ich ja keine Kupplung habe? Gibt es dort eine Synchronisierung? 3. Kann ich direkt bei der Vorwärtsfahrt in den Rückwärtsgang wechseln? 4. Warum brauche ich bei stärkeren Motoren eine zusätzliche Masse auf der sekundärseite des Torsionsdämpfers? Ich bedanke mich schon mal im Voraus für die Beantwortung meiner Fragen! Mit freundlichen Grüßen Sebastian |
#2
|
||||
|
||||
Wenn du bei noch voll laufender Welle von Voll voraus auf voll achteraus gehst nimmt wahrscheinlich irgendwas früher oder später (wahrscheinlich früher) den Scherz übel.
Die größeren Getriebe haben entweder eine interne Kupplung oder sind hydraulisch, das Wasser in dem der Prop wühlt ist auch kein starres Medium, also wird der Schaltvorgang nicht als hart wahrgenommen. Klappern ist kein vorrangiges Problem, eher die Drehzahl/Drehmomentspitzen, da ein Verbrennungsmotor keinen absoluten Rundlauf hat. Bei KFZ besteht in Fahrt eine mehr oder wenige starre Verbindung zum Medium (Straße). Wasser ist soo starr nicht, daher würde der unrunde Lauf schwellende Lasten am Antriebsstrang zur Folge haben, was auf die Lebensdauer geht und deutlich schwerere Dimensionierung erfordert. Zum Teil wird dies gedämpft durch höhere bzw. zusätzliche Schwungmassen (im Vergleich zu KFZ-Motoren), die Drehschwingungen sollen sich im Dämpfer totlaufen und als möglichst homogene Bewegung am eigentlichen Antriebsstrang, der Propellerwelle, ankommen. Aus der Einhebelschaltung werden Motorseitig imer wieder zwei Hebel, einer für die Einspritzpumpe/Vergaser, der andere für das Getriebe
__________________
When we remember that we are all mad, the mysteries disappear and life stands explained... (Mark Twain)
|
#3
|
||||
|
||||
Hallo und Willkommen im
Alles was du rausgefunden hast ist richtig Zu 1: damit sind die Vibrationen durch die schwingende Masse gemeint. Zu 2: Zum schalten geht die Drehzahl auf ca. 600u/min runter. Bei Wellenanlagen tist das Getriebe Hydraulisch oder zumindest in Öl gelagert. Stichwort Velvet Drive. Bei einigen Z-Antrieben wird im Schaltmoment die Zündugn unterbrochen. Zu3: Jein. Es geht, aber es ist nicht gut fürs Getriebe. Insgesamt hast du aber noch die Außenbordmotoren vergessen.
__________________
mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW)
|
#4
|
||||
|
||||
Wenn du uns verraten würdest, wo du wohnst, gäbe es sicherlich einige Bootskollegen, die dir die Technik gern am eigenen Boot zeigen würden.
__________________
Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha
|
#5
|
|||
|
|||
Danke!
Hallo,
erstmal Danke für die schnellen Antworten! @Emotion: Außenbordmotoren hab ich hier nur nicht aufgeführt, da sich meine Aufgabe nur auf Innenbordmotoren und deren Antriebsstrang bezieht. Aber, ja ich hätte sie hier mit anführen sollen. @Flybridge: -Hauptwohnsitz im Landkreis Hof/Saale in Oberfranken -Nebenwohnsitz (Studium) in Schweinfurt Eine persönliche Einführung in die Bootstechnik wäre natürlich super. mfg Sebastian |
#6
|
|||||
|
|||||
Zitat:
Könnte sich mal bitte jemand diesem wissensdurstigen Menschen annehmen??? Danke ! Ich wohne leider zu weit weg....
__________________
Sportliche Grüße vom Rhein km 705 Micha
|
#7
|
|||
|
|||
Schalten beim Z-Antrieb
Hallo,
ich bins schon wieder. Noch ne Frage zu dem Schaltvorgang beim Z-Antrieb: (siehe Bild im Anhang) Hier wird doch die vertikale Welle mit den Kegelrädern nur nach oben bzw. nach unten verschoben um die Richtung der Schraube zu ändern oder? Wie wird dabei der weiche Schaltvorgang realisiert? Ich seh da keine Kupplung oder ähnliches. Oder läuft das nur über Zündunterbrechung? Mit freundlichen Grüßen Sebastian |
#8
|
||||
|
||||
Hallo..
Steht doch beschrieben- lies die Nummer 2. Konus heisst das Zauberwort. Im gegensatz zu Mercruiser. Die arbeiten mit Klauen und Zündunterbrechung. Grüße Andi
__________________
Wer sein Leben so einrichtet, dass er niemals auf die Schnauze fällt, der kann nur auf dem Bauch kriechen.
|
#9
|
||||
|
||||
Jain, auf dem Bild täuscht das vielleicht etwas. Die Kegelräder sind immer alle verbunden, es wird also zum Schalten nicht ein Kegelrad getrennt und das andere reingeschoben! Verschoben wird nur eine Klaue, die zwischen den beiden oberen Kegelrädern sitzt. Diese ist drehstarr mit der vertikalen Welle verbunden, aber axial verschiebbar. Die Kegelräder sitzen beide nur lose auf der Welle. Dann greift die Klaue entweder ins eine oder ins andere Kegelrad. Ob es hier nun eine Klaue ist oder ein Konus, egal. Bei mir ists ne Klaue aber ein Konus ist sicherlich "gesünder"...
__________________
Make it idiot-proof, and they'll make a better idiot. |
#10
|
||||
|
||||
Nimm Kontakt mit Michael Herrmann auf (gehe in den nächsten Kiosk und lese Dir mal die Expertenseiten der Zeitschrift "Palstek" durch). Er dürfte ziemlich viel gesehen haben.
Deine Suche war bereits ziemlich erfolgreich. Bei Wellenanlagen mit innenliegenden Getrieben (an Maschine angeflanscht) handelt es sich meist um Hydraulisch geschaltete G. Du hast ein Lamellenpaket, welches durch eine motorseitig getriebene Hydraulikeinheit über den Schalthebel angesteuert wird. Wende Dich für Genaueres an ZF Friedrichshafen.
__________________
Grüße Karl-Heinz ---------------- "Elektronische Bauteile kennen 3 Zustände: Ein-Aus-Kaputt". (Wau Holland) |
#11
|
|||
|
|||
Hallo zusammen,
nochmal danke für eure Antworten! Habt mir ein ganzes Stück weitergeholfen. mfg sebastian |
|
|