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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#1
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BSU Bericht zum Überbordgehen bei Otterndorf
Jetzt ist der Bericht erschienen. Es geht um das Überbordgehen eines Seglers bei Otterndorf/Elbe im August 2007 mit tödlichen Ausgang. Dieses Unglück wurde hier im Forum ausgiebig kommentiert, auch was eine umgelegte Rettungsweste evtl. verhindert hätte.
Was mich sehr betroffen macht, das drei ! Segler nicht in der Lage waren, die inzwischen Bewustlose Person die Bordwand hinauf zu ziehen. War immer der Meinung, mit dieser Menge an Helfern müßte es gehen. Jeder sollte bei Interesse diesen Bericht durchlesen und sich dabei Gedanken über die seinige Situation an Bord machen. Auch im Hinblick auf die lange Verweilzeit des Verunglückten. Es bestärkt mich in der Auffasssung: Erst um Hilfe brüllen, dann eigene Bergungsversuche einleiten. Damit nicht wertvolle Zeit verstreicht. Absagen kann man den Helfern bei eigenem Erfolg immer noch. http://www.bsu-bund.de/cln_007/nn_22...cht_356_07.pdf
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Gruß Thomas Ehre sei Gott in der Höhe. Er hat das Meer so weit gemacht, damit nicht jeder Lumpenhund, mit dem die Erde so reichlich gesegnet, dem ehrlichen Seemann da draussen begegnet. (abgewandelte Inschrift ehem. Marine Kaserne Glückstadt)
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#2
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Hallo Thomas Hamburg,
eine üble Sache, man sollte echt selbst mal probieren, wie man eine Person die nicht mit helfen kann wieder an Bord bekommt, das ist bei Seglern echt ein Problem
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell |
#3
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Grüsse Ulli
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#4
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Ein banales Manöver endet tödlich. Der Bericht sagt, dass eine Rettungsweste möglicherweise hilfreich gewesen wäre.
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"Das immer wieder Schwierige im Leben ist nicht so sehr, andere zu beeinflussen und zu ändern - am schwierigsten ist es, sich entsprechend den Bedingungen, mit denen man konfrontiert wird, selbst zu ändern." Nelson Mandela
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#5
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Moin,
bin der Meinung das die Person erst gesichert sein muss ehe man um Hilfe ruft. Die Person muss irgendwie so stabilisiert werden, das die weder abtreiben noch unter gehen kann, dann kann man das Gebrüll nach Hilfe anstimmen. Willy
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#6
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keiner weiß wie er unter einer Paniksituation reagiert.
Sicherlich wäre es besser gewesen, es anstatt am Heck über die Seite zu versuchen. Auf Masthöhe, hat es mehr Platz und mindestens zwei Fallen. Dort eine Leine einhängen und dann mit der Winsch arbeiten, ist wesentlich kraftsparender und die Krängung hilft auch noch mit.
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Gruß Wolfgang |
#7
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Absolute Zustimmung! Was hilft ein schnell abgesetzter Hilferuf, wenn die Person abtreibt oder unter geht?
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Die Phantasten halten die Welt in Atem, nicht die Erbsenzähler.
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#8
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Hallo zusammen,
da ich beruflich die meiste Zeit Offshore arbeite, müssen wir diese Übungen jährlich machen. Behaupte mal, daß ich nicht der schwächste bin, aber einen bewusstlosen Mann/Frau allein ins Boot zu holen ist nahezu ausgeschlossen. Wir benutzen dazu sog. Rettungsnetze, werden an der einen Seite an der Reling eingehakt, ausgerollt(ca. 2m lang) und ins Wasser gelassen. Jetzt packt man das Opfer und zieht es längsseits an die Bordwand über das R-Netz. Das Ende hat einen Schwimmkörper mit Leine, die greiftman und rollt somit den Verunglückten über die Bordwand. Das kann man selbst bei recht schweren Personen meist alleine schaffen, selbst wenn nicht, so bekommt man den Kollegen auf jedenfall über die Wasserlinie und kann ihn dort sichern, er liegt quasi wie in einer Decke eingerollt außenbords. Diese Rettungsnetze sind platzsparend einzurollen und nicht größer als ein normaler Fender. Sollten eigentlich bei jedem an Bord sein. In der Hoffnung, daß wir alle dies niemals brauchen, wünsche ich euch eine sonnige und vor allem unfallfreie Saison 2008. Gruß, Frank.
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#9
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Auf einem Segler kann man auch ein Segel (möglichst Vorsegel) dazu nehmen!
Gruß Volker SY JASNA
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Rotwein hat keinen Alkohol!
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#10
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Hallo Volker,
schon einmal mit dem Vorsegel probiert?
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Viele Grüße vom Bodensee Tom FSD e.V.: www.fsd-info.de Bei Interesse gerne Infos per PN! |
#11
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irgendwo haben sie das mal mit einem Großsegel gezeigt sah eigendlich nicht schlecht aus,
könnte man nicht die Großschot als Kran benutzen??? fragt sich ein Mobo ich glaube man kann da einiges versuchen, das Problem ist wahrscheinlich, das man als Helfer wohl selbst kurz ins Wasser muß, um den Überbordgegangenen an zu leinen
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell |
#12
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moin,
Zitat:
bis denn
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theorie und praxis sind theoretisch gleich, aber praktisch nicht !!! rechts-schreibfehler sind gewollt und deswegen mit voller Absicht erstellt. wer welche findet, darf sie behalten, verschenken oder auch versteigern. |
#13
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Nö! Du?
Bei mir sind die Leute ab einer gewissen Windstärke angeschnallt und können nicht ins Wasser fallen. Ich natürlich auch! Gruß Volker SY JASNA
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Rotwein hat keinen Alkohol! |
#14
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Nein auch noch nicht - die meisten Segelboote, die ich fahre würden dies auch nicht praktikabel machen. Wir haben mit Bergesegel oder Flaschenzüge Erfahrungen gesammelt. Darum auch meine Nachfrage - Vorsegel kann ich mir schwer vorstellen.
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Viele Grüße vom Bodensee Tom FSD e.V.: www.fsd-info.de Bei Interesse gerne Infos per PN! |
#15
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Hi
meine 5 Cent zu dem Thema: *) IMMER Rettungswesten tragen und vor allem richtig angelegt, nicht nur übergestreift (ich bin faul, was das einpicken betrifft, wobei das ja eigentlich die beste Versicherung ist, gegen's Überbordgehen ... daran arbeite ich noch) *) NIE selbst ins Wasser gehen um jemanden zu retten ... das Endet dann, wie bei "Der Herr der ging den Jockel holen ..." bei diesem Unfall *) Im Verein haben wir das ganze mal unter Idealbedingungen probiert: Aktion über UKW angekündigt, Mann im Überlebensanzug ausgesetzt, Wind um 4, 1 Meter Welle, Ostsee. Dann haben wir erstmal schnelle Bestandsaufnahme gemacht (nicht jeder Mitsegler weiß, was alles an Bord ist und hat für so einen Fall schon einen Plan bereit) und das ganze etwas über 2 Stunden versucht. Wir waren zu 4rt und haben zum Schluß eine 3-fach geschorene Tailje an der Baumnock (Bullenstander - über Tailje in die Plicht gelegt, damit man hinterher auch kontrolliert den Fang einholen kann) und vereinte Kräfte gebraucht ... nach nem Tip vom Skipper, nicht liegend. Der gleieche Versuch mit Bergesegeln/ -schlaufen steht noch aus. *) Ich schließe mich der Meinung an, dass - nach dem Rettungwestenwurf und solange ich den Verunfallten nicht aus den Augen verliere - das Hilfe holen als erstes erfolgen sollte (Handquetsche fährt immer oben mit!), danach alles andere. *) Bei der Kreuzerabteilung bieten sie n Sicherheitstraining an - das Thema Mensch aus dem Wasser ziehen kommt da nicht vor. Wohl aber habe ich seitdem ich da war (ist echt empfehlenswert) einen anderen Bezug zur Rettungsweste (Fahrten bei 6 Bft und 4 Meter Welle im Mittelmeer "ohne alles" entfallen seitdem!) Gruß Kolja.
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-- ___________/)/)_____/)_____ -.- --- .-.. .--- .- .... . -.-. .... - 48°46'46.30"N 009°09'26.40"E 52°28'27.50"N 013°26'42.60"E http://www.kolja.de ________ |
#16
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Wir haben einmal mit angesehen, wie es vier kräftigen Männern nicht gelang, eine Person unter optimalen Bedingungen aus dem Hafen auf eine Kaimauer zu ziehen, deren Höhe etwa einer gängigen Freibordhöhe entsprach. Erst mit zusätzlicher Hilfe vom Wasser aus gelang es dann.
Wir selbst haben es bei unruhiger See nicht einmal geschafft, ohne Streß und mit diversen Hilfsmitteln ein treibendes Sitzpolster aus dem Wasser zu fischen, das wir sehr gerne gehabt hätten. Nach diesen Erfahrungen halten wir es für extrem schwierig bis ausgeschlossen, jemanden im Ernstfall aus dem Wasser zu retten und dabei auch noch dem Kältetod zuvorzukommen, gegen den ja auch die Weste wenig hilft. Am wenigstens aussichtslos erschiene es mir (nach dem erstgenannten Erlebnis) mit Einsatz einer zweiten Hilfsperson im kentersicheren Beiboot, also Schlauchboot. Also darf es gar nicht erst dazu kommen. Mit konsequentem Einpicken in eine mittschiffs gespannte Sorgleine ist u.E. die größtmögliche Sicherheit zu erzielen. sea u in denmark |
#17
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Zitat:
Daher ist eine UKW-Anlage mit DSC an Bord: Nottaste und evtl noch Art des Unfalls einsttellen, dann 5 Sekunden Dauerdruck auf Nottaste; Nicht mehr als 10 Sekunden, dann haben fertig! Muß aber auch geübt werden. Während den 5" kann ich zumindest auf meinem Boot noch den Rundblick werfen. Beim Segler ist das sicherlich schwieriger.
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Gruß Thomas Ehre sei Gott in der Höhe. Er hat das Meer so weit gemacht, damit nicht jeder Lumpenhund, mit dem die Erde so reichlich gesegnet, dem ehrlichen Seemann da draussen begegnet. (abgewandelte Inschrift ehem. Marine Kaserne Glückstadt) |
#18
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Mikro ist einsatzbereit zur Hand, davon gehen wir aus. Platsch! Überbordgegangener schlägt auf das Wasser auf, wir laufen mit 5 Knoten, das sind, nagel mich nicht fest, ca 150 m pro Minute? Wir haben die Situation aber schnell erfasst und nach nur 10 oder 20m fliegt der Rettungsring außenbords....den hat der MOB nun schwimmend zu erreichen wärend wir uns der Funke zuwenden. Wie lange dauert ein Notruf? Mit dem ganzen Spruch und eventuellen Rückfragen? Eine Minute? Ja, wenn wir schnell sind, dann ist der MOB eventuell schon 180m achteraus. Inzwischen müssen wir unseren Kurs halten oder gar ändern,....ich hoffe, Funk und Steuer sind nah beieinander damit wir beides bedienen können, gleichzeitig behalten wir den MOB im Auge...... Ich glaube, da muss man von Fall zu Fall vor Ort entscheiden. Wenn die halbe Besatzung im Wasser treibt, drehe ich nach dem Ringwurf als erstes bei und nehme die Segel runter. Gleichzeitig starte ich den Motor um manövrierfähig zu sein. So habe ich es auch meiner Frau erklärt....bei größeren Besatzungen sieht das sicher anders aus.... Gruß Willy
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#19
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sehe ich auch so,
erst die Lage klären, dann um Hilfe rufen
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Es ist ein Jammer, dass die Dummköpfe so selbstsicher sind und die Klugen so voller Zweifel. Bertrand Russell |
#20
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Ich würde für mich, sofern das Wasser eine halbwegs ansehnliche Temperatur hat, sagen mögen, das ich auch ohne Hilfe die Badeleiter aufentern kann ohne das gleich die halbe Küste von meinem Missgeschick erfährt...
Nicht jeder der über Bord geht, ist automatisch in Not. (kommt immer darauf an wann und wo, daher nie pauschalisieren) Gruß Willy |
#21
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Das ist das Boote-Forum wie ich es liebe, da gibt es zu diesem tragischen Unfall nur sinnvolle und nachvollziehbare Empfehlungen, keine Polemik, keine Besserwisserei.
Ich habe bei meiner Bundeswehrausbildung manches MOB-Manöver geübt, zum Glück nur geübt. Auf einem Boot, das meinem Kommando untersteht wird keiner Decksarbeiten ohne Sicherheitsweste und Lifebelt vornehmen. Das gilt auch im Binnenbereich in Schleusen.
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen
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#22
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Ich finde das Ding leider nicht mehr, aber die US Coast Guard hat mal einen aufwändigen Test aller kauf- und denkbaren Hilfen zum an-Bord-holen aussenbords gefallener Leute gemacht, und zwar unter realistischen Wetterbedingungen.
Fazit: Es gibt nur ein zuverlässiges Mittel - nicht über Bord fallen! Auf großen Booten heisst das für mich Schwimmweste, Strecktau, Lifebelt. Auf dem Jollenkreuzer heisst das "Hafentag". Gruß, Jörg
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