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Groß reffen
Ich habe jetzt erstmalig ein Großsegel, welches im Unterliek senkrecht unter den Reffaugen Schlitze eingenäht hat. Und habe keine Umlenkrollen am Baum.
Kann mir jemand bitte sagen wie die Reffleine geführt werden muß? Ich meine: Am Baum achtern lang rausholen die Leine, von dort aus schräg hoch zum Reffauge, durch das Reffauge und senkrecht runter zum Schlitz am Unterliek. Da durch und dann einen Palstek um den Baum. Anschließend, bzw beim Reffen dann vorne am Baum über die Reffwinsch dichtholen und die Reffbändsel nur abschließend beibinden. Vorher natürlich noch das Fall aufmachen und das Reffauge am Vorliek einhängen. Stimmt die Reffleinenführung so? PS: habe ein neues thema aufgemacht, weil ich sw20 nicht mit meinem problem zerlabern will.
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! Geändert von Christo Cologne (04.06.2008 um 06:48 Uhr) |
#2
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Hallo Chris,
so wie Seine Exzellenz Admiral Pusteblume das im Beitrag 3 von sw20 beschrieben hat, so isses doch wohl. Da sind doch eigentlich keine Fragen mehr offen? Ich muß hier mal sagen, dass mir die Beiträge von Pusteblume durchweg sehr gut gefallen. Immer viel Wissen, Erfahrung und - vor allem : Augenmaß. Meine Verehrung, Admiral. Schlitze unter der Reffkausch? Palstek um den Baum????? Wat is dat denn für´n Patent? Was für ein Nasenbär öffnet denn ein Segel mit einem Schlitz ausgerechnet am Unterliek, wo doch beim Trimmen aasig Zug draufkommt, nur damit da die Smeerreepleine durchgeführt werden kann? Da gehört seitlich an den Baum eine Öse. Punkt. Mein Vorschlag: Mach die verd..... Öse dran und laß dir vom Segelmacher die Schlitze zunähen und noch´n Stück Segeltuch aufdoppeln. Sonst mischt sich irgendwann in das das Tosen der Wogen und das Jaulen der Wanten das unvergleichliche Geräusch eines reißenden Segels. Das wird nur noch von Wagners " Ritt der Walküren " übertroffen. Nichts für ungut, Chris, Spaß muß sein. Gruß, Rolf
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#3
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Klaro Rolf,
Spaß muß sein - sprach Wallenstein. Aber ich glaube du irrst ein wenig. Die Schlitze, die natürlich ordentlich mit Gurtband verstärkt wurden, sind vom Segelmacher extra zugefügt worden, damit man den Palstek um den Baum binden kann. Vorteil ist das man keine Popnietenbeschläge an den Baum getackert hat. Bei meinem Rigg wären das zB 3 Umlenkrollen und 3 außen geführte Reffleinen. Es geht mir hier nur um die Leinenführung der Reffleinen bei diesem System. Bitte keine Diskussion über diverse Riggausführungen.
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt! |
#4
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Hallo Chris,
ein Dutchman Reffsystem hast Du aber nicht oder? Ich kenne kein anderes Reffsystem, das Schlitze im Segel für die Reffleinen hat. Hast Du ein Einleinen-Reffsystem mit Streckerblock im Baum oder ein Zweileinen-System? Oder evtl. noch das ganz "altmodische" mit Reffhaken? Umlenkrollen außen am Baum sind eigentlich aus der Mode. Die achtere Reffleine wird so geführt, wie Dur schreibst: Palstek um den Baum, senkrecht nach oben, durch die Reffkausch (Rolle ist besser), nach unten und an der Baumnock über eine Rolle in den Baum nach vorne umgelenkt, Austritt aus dem Baum und über die Reffwinsch dichtholen. Vorne hast Du vermutlich Reffhaken, an denen Du die Reffkausch für das Vorliek einhängst. Anschließend das Fall wieder dicht holen. Die Reffbändsel nicht zu sehr anziehen, sonst reißen die Kauschen aus. Hast Du keine Lazy Jacks oder einen Lazy Bag? Reichlich "traditionell" mein Freund: Servus Paul |
#5
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Hallo Paul,
"Die achtere Reffleine wird so geführt, wie Dur schreibst: Palstek um den Baum, senkrecht nach oben, durch die Reffkausch (Rolle ist besser), nach unten und an der Baumnock über eine Rolle in den Baum nach vorne umgelenkt, Austritt aus dem Baum und über die Reffwinsch dichtholen." Das sagt alles was ich wissen wollte. Wenn du den Palstek um den Baum binden willst mußt du ja irgendwie durch's Segel. Und dafür habe ich auf Anraten des Mastbauers die Schlitze ins Segel machen lassen. Dem Segelmacher ist dieses System auch absolut geläufig gewesen. Ich habe Reffkauschen am Vorliek, den Streckerblock unten am Baum und eine zentrale Reffwinsch am Mast. Lazy Jacks kommen noch - alles zu seiner Zeit.
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#6
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Schau mal bei seldenmast.se unter manuals -- boom, da gibt es Anleitungen als .pdf, in denen man sehr gut sieht, wie der Palstek um den Baum geknotet werden soll ebenso die restliche Leinenführung. Ob Schlitz oder Kausch im Segel, das müsste der Segelmacher schon richtig gemacht haben.
Gruß Wolfgang |
#7
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... es ist so wie Du vermutest. Palstek um den Baum, nach oben durch die Reffkausch, zurück zur Baumnock, im Baum nach vorne, da wieder raus und dann beliebig weiter. Ich bevorzuge umgelenkt ins Cockpit, muss aber nicht, da Du bei dieser Variante ja vorne am Lümmel noch die Kausch im Vorliek in den Reffhaken einhängen musst.
Wir können das am Sonntag zusammen mal einscheren.
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Gruß Uwe |
#8
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Haallo Chris,
ich hab das jetzt kapiert. Mein Unterliek ist fliegend, weshalb ich den Schlitz eigentlich nicht brauche. Viel Spaß und servus Paul |
#9
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Was spricht dagegen, die Reffleine mit einem Beschlag seitlich am Baum zu befestigen? Dann könnte man sich das geschlitzte Segel sparen...
Gruß Mario
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https://freie-rede-jetzt.de |
#10
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Zitat:
Warum eigentlich den Palstek am Baum unter dem Reffauge? ich habe Bb und StB jeweils eine Umlenkrolle am Baum genietet, die auch die Möglichkeit hat, eine Leine festzuknoten. Diese Dinger sind am Baum hinter den Reffkauschen des Achterlieks befestigt. Siehe Foto unten Die Leinen werden jeweils auf der gegenüberliegenden Seite befestigt, dann durch die Reffkauchen achtelich gezogen, auf der anderen Seite runter, dort umgelenkt und nach vorne zum Mast geführt. Von dort nach unten zum Mastfuss und dann auf 2 Winschen Bb und StB, von denen sowieso niemand weiss, warum die da sind. Der Reffvorgang ist dann denkbar einfach: An den Mast muss ich sowieso, da das Großfall lösen, Großsegel so weit ablassen, dass die entsprechende Reffkausch eingehangen werden kann, wieder hochziehen, damit sich der Haken nicht aushängt. Dann an der Winsch die Reffleine kurbeln, bis der Zug am Achterlieg entsprechend waagerecht verläuft und gut stramm ist. Leine belegen - fertig. Geht bei mir inzwischen in ein paar Minuten. Reff 3 ziehe ich dann sowieso über die Baumnock und nach vorne - aber wenn ich das schon mal einbinde, muss es schon gewaltig kacheln... Es grüßt Volker SY JASNA
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Rotwein hat keinen Alkohol! Geändert von Volker (04.06.2008 um 13:30 Uhr) |
#12
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Hallo Nils,
Beschläge dieser Art haben sicher ihre Grenzen, die mit der Größe des Schiffes und den auftretenden Kräften zu tun haben. Ich habe auf der Seite des Baumes eine kräftige, aufgeschraubte Schiene für den Rutscher mit dem Reffblock. Ich hatte die Reffleine an dem Rutscher angeknotet, ging unter dem Baum durch nach oben durch die Reffkausch und wieder nach unten durch den Block nach vorne zur Reffwinsch. Ich fand diese Anordnung für gut, da ich annahm, dass sich die auf Schiene, Rutscher und Block einwirkenden Kräfte dadurch in etwa neutralisieren würden. Bis mir in einer ordentlichen Bö der Rutscher samt Rolle von der Schiene gerissen wurde. Ich würde heute auf jeden Fall einen Palstek auf dem Baum und Umlenkrollen an der Nock mit Einleitung in den Baum bevorzugen. Heute habe ich die Reffleine mit einem Palstek auf dem Baum befestigt. Sie führt ziemlich senkrecht nach oben durch die Kausch und führt in einem Winkel nach schräg achtern zu der jetzt dort befindlichen Umlenkrolle. Ich habe das Gefühl, dass ich das Achterliek durch diesen Winkel mit weniger Kraft auf den Baum ziehen kann als früher. Irgendwann werde ich mir wohl einen "modernen" Baum mit Umlenkrollen in der Nock zulegen. Servus Paul |
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