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Motoren und Antriebstechnik Technikfragen speziell für Motoren und Antriebstechnik. |
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Themen-Optionen |
#1
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Suzuki DT40 komplett demontiert, Lager defekt + Riefen im Zylinder
Hi Leut,
Ich hab einen Suzuki DT40 von der Bundeswehr ersteigert. Da beim Probelauf daheim aber kein Kühlstrahl gekommen ist und ich nachdem ich den Thermostat rausgebaut habe, gesehen habe, dass die Kühlkanäle komplett vestopft waren, habe ich den Motor komplett zerlegt. Folgende Probleme hab ich am Motor entdeckt: - Fast alle Schrauben vom Auspuffdeckel sind bei der Demontage wegen Korrosion abgerissen. - Leichte Riefen in den Zylindern Kolben sehen aber gut aus, Kolbenringe ebenso. - Oberes und unteres Kurbelwellenlager sind defekt, das untere sitzt sogar mit dem Innenring sehr lose auf der Kurbelwelle! Nun meine Fragen Würde es ausreichen, wenn ich die Zylinder nur etwas nachhonen lassen würde und ich die alten Kolben wieder nehme? Kann ich ganz normale Lager für die Kurbelwelle nehmen oder brauch ich da spezielle von Suzuki? (Die haben eine kleine Bohrung für einen VErdrehsicherungsstift, den könnte ich aber in ein normales Lager einerodieren lassen!) Den Motor würd ich strahlen und neu lackieren wenn sich der Aufbau noch lohnt! Evebtuell kann mir Water als ehemaliger Suzukihändler weiterhelfen? Vielen Dank schonmal im Voraus Gruß Mario |
#2
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Hier noch ein paar Bilder:
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#3
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Totalschaden.
Und dann tauchen die Dinger wieder bei Ebay auf mit max. 10 Betriebsstunden und 20 Jahre eingelagert immer durchgedrhet nie im EInsatz gewesen. |
#4
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Mir hat auch mal jemand so ne ausgelutschte Gurke angeboten. Genau wie mein Vorredner, nie gelaufen, immer gewartet, blablabla. Das einzige was sie gemacht haben, war regelmäßig neue Farbe draufzuschmieren.
Kannste wegschmeißen das vergammelte Ding, die Materialkosten übersteigen den Zeitwert. Gruß Ecki
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Wenn uns etwas aus dem gewohnten Gleis wirft, bilden wir uns ein, alles sei verloren; dabei fängt nur etwas Neues an. Leo Tolstoi |
#5
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Zitat:
Das sieht nicht gut aus und hört sich nicht gut an. Aus meiner Sicht liegt ein wirtschaftlicher Totalscaden vor. Ich würde an Deiner Stelle den Motor nicht neu aufbauen. Gruß Walter Ps.: Was hast Du denn für den Motor bezahlt. Würde mich mal interessieren. Geändert von Water (27.07.2008 um 13:47 Uhr) |
#6
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Hallo
Vielen Dank für eure demotivierenden Worte. Nach weiterer Begutachtung des Blocks und vorstellung bei einem Motorinstandsetzer folgendes Ergebnis: Block und Kolben in gutem Zustand, Zylinder wird für 40€ nachgehont, alte Kolben können weiter verwendet werden es sollten aber neue Kolbenringe eingesetzt werden. Da der Motorinstandsetzer keine großen Erfahrungen im Bereich Außenborder hat nun nochmals meine Frage an euch, warum es sich nicht lohnt? Habt ihr noch andere Bedenken bezüglich der Instandsetzung? Vielen Dank und Grüße Mario |
#7
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Neue Lager aber auch oder?
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#8
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Zitat:
Ich will Dich weder demotivieren, noch Deinen Motor schlecht machen. Leider sahen aber Deine Bilder wenig vielversprechend aus, und Deine Erklärungen hatten auch nicht gerade dazu beigetragen, viel Hoffnung für eine Instandsetzung des Motors im wirtschaftlichen Sinne zu haben. Dennoch möchte ich Dir jetzt ein paar Tipps geben. Was Du daraus machst, ist Deine Sache. Den Motor hast Du auseinander gebaut. Die Kühlkanäle müssen frei gelegt werden. Du solltest die Kurbelwellenlager überprüfen, ob sie richtig "rund" laufen, ohne merkliche Widerstände. Auch solltest Du keine "Kippmomente" an den Kurbelwellenlagern feststellen können. Die müssen quasi "passgenau" sitzen. Außerdem dürfen die Pleuel nur ein geringes seitliches Spiel aufweisen. Das Limit ist 5 mm. Wenn die Zylinderlaufflächen es von der Riefenbildung her zulassen, kann man die hohnen. Neue Kolbenringe solltest Du dann einsetzen. Der Standarddurchmesser Deiner Kolben liegt in einem Bereich von 78.893 bis 78,908 mm. Deine Zylinderbohrung liegt standardmäßig in einem Bereich von 79,000 bis 79,015 mm. Das Spiel zwischen Kolben und Zylinder liegt standardmäßig bei 0.099 bis 0.114 mm. Das Limit liegt bei 0,194 mm. Du solltest Deinem Motorinstandsetzer diese Daten nennen. Er soll Zylinder und Kolben bezüglich dieser Maße überprüfen. Beim Hohnen gehen noch einmal ein paar Hundertstel weg. Wenn Dein Motor im Bereich der von mir genannten Toleranzen bleibt, ist es gut. Ansonsten hält der Motor nicht all zu lange. Beim Zusammenbau des Blocks (Halbschalen) solltest zu eine entsprechende dauerelastisch Dichtung einsetzen. Die Zylinder solltest Du an der Stelle, wo die Zylinderkopfdichtung drauf kommt, planen. Außerdem solltest Du auch den Zylinderkopf planen. Auf jeden Fall brauchst Du bei der Montage neue Dichtungen, als Ersatz für diejenigen, die beim Öffnen freigelegt wurden. Ganz wichtig ist eine neue Zylinderkopfdichtung. Am Besten wäre es, wenn Du Dir einen kompletten Dichtungssatz besorgst. Du wirst zwar die eine oder andere Dichtung nicht brauchen, aber das ist billiger als die letzlich benötigten Einzeldichtungen einzeln zu kaufen. Du solltest auch die "Vergaserfußdichtungen" wechseln, damit die Vergaser keine falsche Luft ziehen können und abmagern. Wenn das Gemisch abmagern würde, wäre ein Kolbenfresser vorprogrammiert. Die Vergaser stellt Du nach Reinigung auf 1 3/4 plus minus 1/4 im Feinbereich ein. Ich könnte Dir jetzt noch die Öldurchsatzmengen der Ölpumpe nennen. Das macht aber wenig Sinn, solange Du keinen Standzylinder hast, um dies überprüfen zu können. Ich wünsche Dir, wie wahrscheinlich alle im Forum, noch ein gutes Gelingen für Dein Unterfangen. Ich hoffe, dass ich Dir mit diesem Beitrag weiterhelfen konnte. Es wäre nett, wenn Du über Deine Fortschritte und Erfahrungen, möglichst mit Bildern, im Forum berichten würdest. Gruß Walter Geändert von Water (01.08.2008 um 07:15 Uhr) |
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