#1
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Soll man krrupte Behoerden bestechen??
Wir sind derzeit in Indonesien. Die Menschen sind ueberfreundlich, Gastfreundschaft ist umwerfend.
Aber: die Behoerdenvertreter fordern regelmaessig Gebuehren, die ihnen nicht zustehen. Wie wuerdet Ihr Euch bei solcher Aufforderung zur Korruption verhalten? Die Betraege sind mit 2 bis 20 EUR nicht ruinoes, aber irgendwie geht es auch uns Prinzip. Wir haben meist gezahlt, aber erst nachdem wir unserem Missmut kundgetan hatten. Wir wollten schliesslich weiter und wegen den paar EUR?? Wie seht Ihr das? Gute reise und wenig Offizielle.... Marc www.yagoona.de
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#2
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Ich kenne die INDONESISCHE Gesetzeslage nicht, aber in D würdest Du Dich mit dem Verhalten evtl. der Bestechung strafbar machen...
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#3
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Man findet sich in solchen Gegenden zuweilen sicher aber ehrlich und mausetot in einem Graben wieder. Was sind 2 Euro? Der Bestochene ist meist ein armer Kerl der dafür seine Familie ernähren kann.
Willy flexibel aber solchen Gegenden fern bleibend....
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#4
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Ich würd's so machen wie ihr - meinen Unmut kundtun und auf sein illegales erhalten hinweisen. Dann noch vielleicht versuchen nur die Hälfte zu bezahlen - wegen der Inflation...
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt!
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#5
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Zitat:
Erstens macht man sich erpressbar, was dann eine noch viel höhere Summe mit sich ziehen könnte und zweitens schadet das auch dem restlichen Teil der Bevölkerung, der diese zwei oder zwanzig Euros eben nicht so leicht aufbringen kann. Niedriges Gehalt macht Bestechung zwar verständlich, entschuldigt sie aber nicht.
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#6
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Gefallen würde mir das wohl auch nicht aber wenn man nun mal da ist wird man wohl keine große Wahl haben.
Die diesbezüglichen Gepflogenheiten des Landes wird man wohl (leider) nicht ändern können.
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Grüße aus Bärlin Thomas |
#7
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Super-Einstellung, Wolf, Deinen vorletzten Satz wollte ich bei mir grade reineditieren.
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#8
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Leute - immer kurz überlegen wie die Trümpfe verteilt sind!
Yagoona zahlt bestimmt auch nur mit knirschenden Zähnen.
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Niemals mit den Händen in den Taschen auf dem Hof stehen, wenn die Frau vorbeikommt!
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#9
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Kann ich mich nur anschließen!
Hut ab, wenn Du das bisher ohne wenn und aber durchgezogen hast.....in manchen Ländern, kann ich mir vorstellen, das es -unter guten Umständen- nur zeitraubend ist.....schlechte Umstände will ich mir garnicht vorstellen...
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#10
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Ich war beruflich sehr oft und lange in Fernostasien unterwegs und oft war es billiger, schneller und besser für mich zu "schmieren", das gleiche Spiel hatte ich auch in Ex-Jugoslawien und bis vor kurzem in Rumänien aber und vor allem auch in Afrika.
Aus der Frage geht jetzt nicht hervor ob es sich um eine berufliche oder private Sache handelt. Beruflich würde ich, wie oben gesagt, handeln. Wenn ich es in der Vergangenheit "korrekt" handhabte, also treu dem Recht und Gesetz, habe ich es oft später bereut und doppelt bezahlt. Privat kann ich stur sein und gebe nichts. Dann habe ich ja Zeit und kann mich ans Diskutieren geben und habe meinen Spass dabei. Mein Gegenüber meist auch und man verläßt sich (meist) freundlich. Wenn ich Angst hätte oder haben müßte, würde ich dort privat gar nicht erst hin reisen Zitat: Zitat:
Solch eine Befürchtung hatte ich noch nie, ist teilweise Einstellung, aber auch Erfahrung und von den ganz bösen Orten bleibt man eben weg. Natürlich kostet es mehr Zeit und ist Schikane wenn man nichts gibt und es sich schwer macht, aber was erwartet man wenn man in solche Länder reist. Wenn ich das gleiche System wie in Deutschland dort erleben würde, wäre ich dann zufrieden und müßte ich überhaupt noch reisen. Doch nicht nur wegen der paar Grad mehr Temperatur und den Moskitos, oder ? Es ist doch alles was das Reisen interessant und schön macht, vor allem doch der Unterschied. Gute Reise in Indonesien und viel Spass Peter Geändert von wolf b. (20.09.2008 um 17:58 Uhr) |
#11
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Zitat:
Daß er zahlen "muß" hat er erstmal den ganzen Vorgängern zu verdanken, die auch gezahlt haben. Wenn er schreibt er zahlt regelmäßig, bleibe ich jedenfalls voll und ganz bei meinem ersten Posting. Es gibt Ausnahmesituationen und eine habe ich aus nächster Nähe erlebt: Das war 1985 in Nepal. Eine deutsche, die ihr Visum überzogen hatte und erwischt wurde saß im Knast. Dort war (und ist es wahrscheinlich noch) es normal, daß die Verpflegung mehr als ungenügend war und ein Gefangener ohne Unterstützung seiner Familie mehr oder weniger zugrunde geht. Also hat die "Gemeinde" der dort lebenden Deutschen für sie gesorgt, die Botschaft verständigt und Essen reingebracht. Das Essen konnten sie nur reinbringen, indem sie einen "Obolus" an das Personal entrichteten. Aber: Die Frau saß nur ein, da sie die dortigen Gesetze gebrochen hatte. Wenn ich höre, daß regelmäßig und anscheinend ohne großen Anlaß bestochen wird, kann ich das nicht nachvollziehen. Ich brauchte auch drei Tage und viele Stunden Fußmarsch um z.B. in Nepal mein Permit für die Berge zu bekommen. Dem Beamten fiel immer wieder etwas neues ein was er benötigt, wohl in der Hoffnung, daß ich das "beschleunigen" würde. Aber ich war nicht auf der Flucht sondern in Urlaub und latschte halt jedesmal brav los um noch das und das zu besorgen. Gekriegt hat er nichts. Ähnliches ist mir sowohl im arabischen Raum als auch in Mexico begegnet. Mit den Zähnen geknirscht hat höchstens der Beamte. Das letzte mal ist mir so etwas letztes Jahr auf der Donautour begegnet. Beim Ausklarieren aus Serbien wollten sie zuerst am Zollponton, an den man anlegen soll 30€ Anlegeggebühr. Haben wir natürlich nicht bezahlt und sind wieder weg und haben an einem anderen Schiff um die Erlaubnis zum anlegen gebeten. Ich mit den Pässen, Papieren etc. in die Stadt zum Ausklarieren. Daß du dort zu drei verschiedenen Behörden geschickt wirst ist normal. Aber obwohl ich weit und breit der einzige war, der etwas von diesen Behörden wollte, ließen die mich sitzen und vielleicht eine Stunde warten. Als ich das absehen konnte bin ich kurz zurück zum Boot, habe den anderen beiden bescheid gegeben, daß es etwas dauert oder wir zahlen müßten, meinen in Belgrad besorgten "Spiegel" geschnappt und seelenruhig vor dem Büro auf eine Bank in die sonne gesetzt, gelesen und gewartet, bis sie sich bequemen unser Boot zu besichtigen. Zur Strafe durfte ich dann danach noch mindestens 30 Minuten lang dabei zusehen wie der Beamte ein paar Stempel in unsere Pässe und auf den Hafenrapport gemacht hat. Hat mich köstlich amüsiert und ich dabei wieder in meiner Zeitung gelesen. Die Gesichter der zöllner hättet ihr sehen sollen als sie zum Boot kamen. Tony und Keith zeremonierten in Seelenruhe ihre Teatime und verstanden (war ja auch so) kein Wort von dem was die von ihnen wollten. Sie mußten immer über mich dolmetschen. edit: Ach ja, wie sind denn die Trümpfe verteilt solange ich legal unterwegs bin? |
#12
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Sorry Peter (Mapet) wenn ich kurz in deinem Beitrag rumgepfuscht habe und die Zitatfunktion eingefügt habe. Aber das macht es besser lesbar und anders wäre auch der Sinn entstellt gewesen.
Leider hat diese Aktion mein Danke unter deinem Beitrag entfernt und ich kann es als nicht mehr setzen. Also Danke, da ich der selben Meinung bin. |
#13
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wenn´s unumgänglich ist
Zumindest früher (ob das heute noch so ist, weiß ich nicht, müßte mal nachfragen) gab es in der Buchhaltung von internationalen Speditionen (mit regelmäßigen Ostverkehren) sogar ein echtes "Schmiergeldkonto", diese Kosten wurden auch von den Finanzämtern vollumfänglich anerkannt!
Ohne Zahlung erging es vielen Speditionen mit Ihrer Ware und/oder dem ganzen Lkw ähnlich wie dem Piloten dieser Maschine:
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gregor
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#14
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Ich bezahle diese "Gebühren" ständig und sehe das als Geste der Zusammenarbeit.
Wer meint er müsse das nicht wird auch nur in seltenen Fällen gezwungen. In Deutschland sind die Schikanen des Zolls manchmal himmelschreiend und da man nicht mit Geld nachhelfen kann, ist mir die Situation in anderen Ländern weitaus angenehmer.
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#15
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Das kenne ich von einem Bekannten.
Regelmäßig musste er in östliche oder süd- östliche Gegenden fliegen, mit richtig viel Geld dabei( wie er das gemacht hat mit dem Zoll?)und musste Schiffe auslösen, damit die be- oder entladen wurde |
#16
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Dem Eingangsthread entnehme ich, daß es um eine private Urlaubsreise geht.
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#17
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Die Manager von SIEMENS sitzen genau deswegen im Knast, weil Kassen für die Verbesserung des Betriebsklimas geführt wurden!
Gruß Volker
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Rotwein hat keinen Alkohol!
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#18
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Wenn jemand Millionen bezahlt um Aufträge zu bekommen ist das eine ganz andere Sache. Hier geht um kleine Schikanen kleiner Staatsdiener im Handvoll-Euro-Bereich.
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#19
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Moralisch ist es nicht die Höhe der Summe, sondern die Tatsache der Bestechung/Bestechlichkeit an und für sich!
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Rotwein hat keinen Alkohol! |
#20
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Ich könnte Tränen lachen.
Als ob es das in D nicht gäbe.................. Warum wohl manche Firmen immer ganz bestimmte Aufträge kriegen? Glaubt hier einer, Fiemenf hätte Telefonanlagen oder Straßenbahnen oder sonstwas in bestimmten Ländern verkauft, wenn man den Verkauf bei den richtigen Personen nicht etwas "geschmeidig" begleitet hätte ?
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Beste Grüße - Hans Ohne Moos nix los... Urheberrecht aller von mir eingestellten Fotos liegt bei mir. Kopieren und Verwendung nur mit meiner Erlaubnis. |
#21
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Im geschäftlichen Bereich ist Bestechung (Bakschisch) gerade bei Einsätzen im Ausland (Afrika, Asien, Osteuropa) nicht wegzudenken. Da tickt immer irgend eine Uhr (sonst würde man die Fracht nicht in der Luft befördern) und das zermürbt - ganz schnell sogar. Da lässt man den Piloten schon mal fragen, ob es ein "handling" für diese Prozedur gibt.
Ein Einsatz von Südafrika nach Europa hat uns etliche graue Haare, 20 Kannen Kaffee und viele tausend Euro extra gekostet. Die machen einfach den Flughafen dicht und lassen dich nicht starten. Du bist ohnmächtig und tobst vor Wut. Eine Wahl hast du nicht. Im privaten Bereich hängt es davon ab, wieviel Zeit du hast. Geduld ist eine Tugend und spart Geld.
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MfG, Marty. |
#22
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Ich habe extra von Moral geredet und nicht von gängiger Firmenpraxis!
Wenn niemand was in die Hand drückt, wird irgendwann die offene Hand auch nicht mehr hingestreckt werden. WIR erziehen die Leute zur Bestechlichkeit unseres eigenen Vorteils willens! Volker
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Rotwein hat keinen Alkohol!
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#23
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Zitat:
stimmt! Manchmal gibt es auch einen Zwischenweg. Auf Mayaguana (südliche Bahamas, kennt kaum wer) wollte der Zollabwickler doch meine restlichen Weinvorräte (etliche gute Flaschen) und alle Zigaretten (zweieinhalb Stangen, ich rauche nicht, hatte die nur mit um mal danke zu sagen) haben. Ich habe ihm das abgeschlagen, er war sauer und fing an, Ärger zu machen. Ich habe ihm dann angeboten, das er von mir ne sehr persönliche Kleinigkeit bekommt, damit er wieder lächeln kann. Er war neugierig und hat dann einen dicken, glänzenden Kugelschreiber und ein paar Schachteln Malboro bekommen. Den Kuli fand er super und danach konnte man mit ihm sogar ganz normal und friedlich reden. So richtig als Bestechung habe ich das dann nicht mehr empfunden. gruesse Hanse |
#24
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Wir liegen als Deutsche auf Platz 14 weltweit:
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/;art271,2621074 |
#25
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Zitat:
Dänemark, Schweden... wen wunderts? Die lassen ja auch die öffentlichen Aufträge im eingenen Land. Wir Deutsche schreiben ja pflichtbewußt EU-weit aus und wundern uns, wenn die Tschechen bei uns die Strassen bauen und deutsche Firmen daran verrecken.
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. . Akki dieser Beitrag wurde ohne KI erstellt...
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