#1
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Welches Glasgewebe?
Hallo zusammen,
ich baue gerade eine hölzerne Segeljolle (Sperrholz) und werde den Rumpf mit Glasfasergewebe + Epoxy beschichten. Dabei ist es erforderlich, dass ich um einige Aussenecken herum laminieren muss. Der Radius dürfte bei 2 mm liegen, also fast eckig. Hat jemand von Euch Erfahrung, mit welchem Gewebegewicht ich da ran gehen kann, ohne das mir die Haftung an der Kante abhanden geht? Aktuell bewegen sich meine Gedanken um 80g Gewebe in Körperbindung. Danke vorab für Eure wertvollen Tipps. Gruß lopani |
#2
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Hallo lopani,
ich selbst habe versucht, 200g Köper auf meinem Mahagoni-Rumpf zu verarbeiten. Das Problem war hier die unvollständige Tränkung des relativ schweren Gewebes, nicht eine etwa mangelnde Flexibilität. Selbst 200er Köper läßt sich - bei guter Qualität - sehr gut auch über engste Radien drapieren. Wenn es das Ziel ist, den Rumpf in seiner Naturholz-Optik zu erhalten, empfehle ich daher ein leichteres Gewebe. Es wird letztlich auf einen Kompromiss zwischen Tränkbarkeit und zu erzielender Festigkeit hinaus laufen. Meine Empfehlung würde sich für eine Jolle auf etwa 80 bis 120g Köpergewebe konzentrieren; du lagst also nach meinem Dafürhalten schon ganz richtig. Bemühe dich nur um wirklich gute Qualität, weil davon kritisch die Drapierbarkeit abhängt. |
#3
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Danke, aber woran erkenne ich gute Qualität. Ich habe bei R&G gekauft, ist das Qualität?
Hast Du denn auch "scharfe" Kanten laminiert mit 200g? Gruß lopani |
#4
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Zitat:
wenn Du selbst baust, kannst Du die Kanten nicht etwas runder machen? So 5mm Radius. Ansonsten: Das Gewebe je feiner desto besser, Köper hätte ich auch empfohlen, 80g klingt auch geschmeidig. Ein Vakuum unter ner Abdeckfolie würde das ganze Projekt dann abrunden. Gruß Torben
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#5
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Hallo Torben,
danke für Deine Antwort. Ja, Du hast Recht, ich könnte die Kanten runden. Da die Jolle aber im Regattabetrieb eingesetzt wird ist eine eckige Kante gewünscht, weil sie, sofern im hinteren Bootsteil, die Am-Wind-Eigenschaften verbessert. Ich werde es wohl mal probieren mit dem 80g Gewebe und von den Erfahrungen berichten Gruß Lopani
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#6
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moin.
Wenns für den Regattabetrieb sein soll, würde ich allerdings nicht ohne Vakuum arbeiten. Das Vakuum sorgt ja nicht nur dafür, daß keine Luftblasen im Gewebe verbleiben, sondern nimmt auch überflüssiges Harz auf. Ohne vac kannste sicher sein, daß Du zu schwer laminierst. Mehr Harz bringt nur mehr Gewicht, leider aber nicht mehr Festigkeit in das Gewebe. mfG Götz
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#7
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Hallo Götz,
danke für den Tipp. Das wäre dann absolutes Neuland für mich. Ich bewege mich in meiner Planung aktuell an der Gewichtsuntergrenze, sodaß das Boot möglicherweise sogar zu leicht werden könnte. Werde morgen mal hier im Forum suchen, ob es etwas zum Thema Vakuum gibt, oder hast Du noch eine andere Informationsquelle parat? Schöne Grüße (ab jetzt offline für heute) lopani |
#8
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#9
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moin.
Der Artikel von aerodesign ist interessant, aber für die Beschichtung von Booten viel zu umständlich. Besser ist da das Handbuch von www.r-g.de, daß man sich dort runterladen, bzw. bestellen kann. Danach habe ich auch meine ersten Laminierversuche hingekriegt. Generell kann ich nach meinen bisherigen Erfahrungen sagen, daß ich (vielleicht bin ich zu langsam) für eine Fläche von ca. 2 m² zur Vorbereitung ca. 1,5 Std, zum Vakuum anlegen 0,5-2 Std. für die Nacharbeiten nochmal 1,5 Std. brauche. Das Harz kann man sich entsprechend einstellen. Ein nicht unerheblicher Zeitaufwand entsteht durch das absolute Abdichten des Vakuums. Besonders wenn es um einige Ecken oder Kanten geht. Meine Vakuumpumpe schafft in der Regel ca -0,9 bar. mfG Götz
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