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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#1
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Vorteil Langkieler
Ich hatte auf meiner Reise eine harte Grundberührung auf Fels, bei der ich mit zwei dritteln der Bootslänge über einen Felsen rutschte, so dass sich das Boot gut 15 Zentimeter aus dem Wasser hob.
Als ich letzte Woche auskrante, war ich auf die Schäden gespannt. Nichs, absolut nichts zu sehen am GFK Kiel, der zugegeben sehr stabil ausgeführt ist. Nur am Edelstahlschuh der Ruderhacke sind ein paar Riefen. Mit einem Kurzkiel wäre das sicher anderst ausgegangen. Ich würde mir nie ein Boot mit so einem Kiel kaufen oder eines das ein freihängendes Ruder oder freie eine ungeschützte Schraube hat.
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Gruß Karl-Heinz Die Bücher über meine Traumreise 2008 , 2010 und 2012 können jetzt per PN oder Mail bei mir bestellt werden. Für Details Jahreszahl anklicken. Auch als E-Book verfügbar. __________________ |
#2
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Zitat:
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#3
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Da hast du natürlich recht.
Bezog sich natürlich nur auf Fahrtenschiffe. Ein Formel 1 Wagen ist ja auch was tolles ,aber für die Urlaubsreise nicht unbedingt erste Wahl.
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#4
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... und zum segeln ist dein Boot eh' nicht gedacht
Gruß Jürgen P.S. Tolle Reise hast du diesen Sommer gemacht!! |
#5
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Auch als Segler wollte ich nur Langkiel.
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#6
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Zitat:
Wenn ich damit rechnen müßte, ofters über Felsen zu rutschen , dann wäre so ein Boot mit Kufen sicher 1. Wahl. Als sich unser Benzin-AB verschluckt und uns im Stich gelassen hatte, und wir zwischen junge Felsen getrieben waren, hatten wir gerade unter Segel volle Fahrt, um so einen Riesenkiesel mitzunehmen. Es hatte einen gewaltigen Hieb gegeben. Kiel und Boot und Mannschaft hatten ihn offensichtlich überstanden. Beim Kranen war dann zu sehen, daß das Bleigußende beeindruckend gestaucht worden war. Aber sonst ist alles in Ordnung. Das hätte ich vorher nicht gedacht, daß mein Boot einen Kiel mit Knautschzone hat |
#7
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Nicht umsonst bauen viele Skandinavier Langkiele unter die Boote.
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#8
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jaaaa, nun mal keine sorge, nicht jeder kurzkiel fällt bei der ersten grundberührung ab. habs selber 3 mal auf 3 verschiedenen kurzkielern mit wirklich aller gewalt probiert (und viele male nur son bischen touchiert) - ohne erfolg.
- mit einer albin ballad eine ernsthafte scharte in ein stack gefahren. ich schätze mal es fehlten 50 cm wasser und dementsprechend gross war dann die lücke im stack die bei niedrigwasser sichtbar wurde (===v==) - mit einem 45fuss carbonracer unter spi volles pfund über einen stein gerumpelt, den steuermann hats gegen die steuersäule geschmissen und die säule verbogen aber kiel ist dran geblieben - auf einer hanse 43 von einem schlepper quer über eine schäre gezerrt, incl freistehendem ruder (ruderlager hatte hinterher spiel). in allen fällen ausser etwas gelcoat keine bleibenden schäden. gruss tim Geändert von Wuddl (28.10.2008 um 18:23 Uhr)
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#9
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Das wird schon stimmen.
Gute Boote halten schon so einiges aus. Aber ich denke auch an Netze oder solche Sachen, über die man mit Langkiel und geschütztem Ruder und Propeller, eben doch mal einfach drüber weg kann ,ohne probleme zu bekommen.
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#10
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Dann wäre es ja hier mal angebracht, über die Vor- und Nachteile der Kielformen zu diskutieren. Ich fang mal an:
Langkieler, Positiv: guter Geradeauslauf, problemarm bei Grundberührung, meistens kombiniert mit geringerem Tiefgang Negativ: schlechter zu manöverieren, Propeller und Ruder haben viel unter Totwasser zu leiden. Kurzkieler hat alles umgekehrt. Bitte weitere Argumente!
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Der Hübi, zu allem bereit, aber zu nix zu gebrauchen |
#11
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Zitat:
Und ein freihängendes Ruder ist nie länger (tiefer) als der Kiel. Hab ich jedenfalls noch nicht gesehen. Und ich habe auch noch nie jemanden längere Zeit rückwärts segeln sehen. Und beim Regattasegeln kommen ja auch fast nicht so hohe Kräfte zustande wie beim Fahrtensegeln, oder? mfG Götz |
#12
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Ich kenne das auch so: bei Grundberührung üble Geräusche und nachher beim Kranen nichtmal ein Kratzer im Anstrich. Bis dieses Jahr. Wollte im Sommer im Wormshöfter Noor ankern. War voll da, daher bin ich weiter rein. Am Ende lagen noch ein Folkeboot und ein riesiger Katamaran. Trotz seiner bestimmt 13m Länge wurde der Kat wohl auf 1m Wassertiefe geparkt. Mein Echolot machte plötzlich einen Satz von 1,5m auf 1,1m und das Boot bremste mit ziehend-schabendem Geräusch. Zum Glück kam ich noch rübergeschoben in der Wende (war allein). Dachte mir nix mehr dabei, aber Freitag beim Kranen habe ich dann unten am Kiel eine 30cm lange Schramme gefunden. Nur fünf cm höher sitzt die Ablassschraube der Bilge.... .
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Gruß Nils |
#13
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Eine Grundberührung wie die anfangs geschilderte haben wir genau so auch erlebt (zwischen den Alandinseln). Wir fuhren nicht gegen den Felsen, sondern rutschten vergleichsweise sanft hinauf - ein für uns sehr eindrucksvoller Unterschied zu einer Grundberührung mit dem gußeisernen Kurzkiel an dem Boot, das ich vorher hatte.
Ähnliches gilt beim Überfahren von Leinen, Netzen usw. - kein Hängenbleiben, sondern Drüberrutschen. In einigen der schönsten Naturhäfen und Ankerbuchten haben wir oftmals gesehen, wie Kurzkiele, freistehende Ruder oder Propeller anderer Boote über Hindernisse geholpert sind und dann nicht mehr zurückkonnten - in der Grund gebohrt oder in einem Loch zwischen Felsen gefangen. Für uns ist der Langkiel mit geschütztem Propeller und Ruder sehr wichtig, weil er das streßarme Aufsuchen flacher Ankerbuchten erlaubt, die für uns einen ganz wesentlichen Teil der Urlaubsfreude ausmachen. Manchmal haben wir das Gefühl, daß wir an den schönsten Plätzen Urlaub machen, während die meisten der anderen Segler dort ausgesperrt sind. Die Nachteile des Langkielers erleben wir am deutlichsten in engen Häfen: Kurzkieler drehen offenbar auf dem Teller und steuern rückwärts so präzise wir vorwarts, wir aber stützen uns mit dem Bugspriet auf einen Pfahl und drücken mit gelegtem Ruder das Heck herum. Aber diese Nachteile nehmen wir gern hin als Preis für die schönen Ankerbuchten. sea u in denmark |
#14
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Genau das meinte ich. Durch den schrägen Kiel gab es keinen harten Schlag, sondern eben ein darüberrutschen.
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#15
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Zitat:
Was die flachen Buchten für sea u in denmark betrifft - mit Hubkiel oder Schwert sind die auch erreichbar. Da müssen sogar Motorboote passen. Beim Abwettern sollen Langkieler auch im Vorteil sein. Kann das mal jemand mit Praxis bestätigen oder widerlegen? |
#16
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Die etwas bösartige Antwort lautet, daß die Langkieler das auch können müssen, während die Kurzkieler der Front aus dem Wege segeln können....
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#17
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Alles Geschmackssache, aber es ist auch genau der meine
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Gruss, Peter |
#18
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Ist ein Langkieler denn i.d.R. langsamer als eine Yacht mit Kurzkiel?
Wenn es so ist, liegt die langsamkeit nur am Kiel, oder werden bestimmte Arten von Yachten zwangsläufig schon aus der Geschichte heraus mit Langkiel versehen? Würde z.B. eine X Yacht (hab die nur genommen da sie mir als Rennziegen bekannt sind) mit Langkiel deutlich langsamer segeln als die Standartversion? |
#19
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@ Jan, geschwindigkeit ist beim segeln immer relativ,... kommt auf den kurs drauf an, und auf den rest des schiffes, das muss alles zusammen passen...
generell gilt jedoch, dass mit nem kurz -kiel mehr höhe gelaufen werden kann wie mit einem lang kiel... wir haben auch nen kurzkiel, wenn auch mit "nur" 1,2 meter tiefgang.... wobei selbst das in unserem hafen schon relativ viel ist... mit fischernetzen oder ähnlichem hatte ich mit dem schiff noch nie probleme, jedoch einmal mit unserem alten (langkiel)... grüße, martin PS: mit nem so geringem tiefgang fällt unterwasserschiff putzen echt leicht... einfach in flaches wasser ziehen/fahren, leicht auf sand setzen (schwimmt s schiff nicht weg, schadet aber dem kiel auch nicht) und man kann gut ums schiff rumlaufen im wasser, und tut sich deutlich leichter...
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#20
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...und dann war da noch der gemässigte Langkieler - mit großem Skegg - und schrägem Kiel - und natürlich aus Stahl - und 25mm Stahlplatte unter den Kiel geschweißt - und als eine der ersten Massnahmen die Bilgenablass-Schraube zugeschweisst.
Alles Vorteile in einer Hinsicht - aber bestimmt auch nachteilig in anderer Hinsicht. Ich hab's erst vor ein paar Wochen verstanden, nachdem es mir ein -ler nochmal gesagt hat: Jedes Boot ist ein Kompromiss! Jeder Bootsfahrer muss den für ihn akzeptabelen Kompromiss finden. |
#21
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Neben den schon genannten Nachteilen, schlechte Manövrierbarkeit, langsamer durch größere benetzte Fläche sowie geringere Höhe wäre überraschenderweise noch ein höheres Kenterrisiko zu nennen.
Langkieler stolpern bei Schwerwetter eher über ihren Lateralplan als Kurzkieler. Ein Prinzip, daß jeder Jollensegler bestätigen kann. Im Gegensatz zu Jollen werden sie sich zwar wieder aufrichten aber das Risiko für Mensch und Material ist beträchtlich. Wenn's nur um Grundberührungen geht, wären Kimmkieler, Leeschwerter oder sonstige aufholbare Konstruktionen sogar geeigneter. Nur bringen die halt wieder andere Nachteile mit sich |
#22
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@ Tim:
Was ist denn ein "Stack"? Gruß Mario |
#23
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... ein anderes Wort für "Buhne", ein Leitwerk im Strom aus Steinschüttung.
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Gruß Uwe
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#24
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Ich sage weder noch!!!
Schwenkkiel, geschütztes Ruderblatt und Propeller, Gusseiserne Grundplatte und gegen die Nachteile hilft sehr erfolgreich ein BSR!
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mit sportlichem Gruß Hendrik __________________ (Stan 4 / Abt. FW) |
#25
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Hallo Tide,
"wäre überraschenderweise noch ein höheres Kenterrisiko zu nennen. Langkieler stolpern bei Schwerwetter eher über ihren Lateralplan als Kurzkieler. Ein Prinzip, daß jeder Jollensegler bestätigen kann. Im Gegensatz zu Jollen werden sie sich zwar wieder aufrichten aber das Risiko für Mensch und Material ist beträchtlich." Das überrascht mich jetzt doch etwas. Wieso sollte ein Langkieler, der ja in der Regel nicht so formstabil ist, wie ein Kurzkieler, eher kentern? Und wieso können Jollensegler dies bestätigen? Und, ganz nebenbei, wieso ist dieser Thread noch nicht in der Abteilung "Segeltechnik"? Gruß tritonnavi |
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