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Allgemeines zum Boot Fragen, Antworten & Diskussionen. Diskussionsforum rund ums Boot. Motor und Segel! |
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Themen-Optionen |
#1
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Der pure luxus - oder was bringt mir der SKS?
Hallo @all,
so nun habe ich vom örtlichen Motoryachtclub eine Einladung für einen Infoabend u.a. zum SKS bekommen. Prinzipiell bin ich ja gegen den Schein-wahn, dürfte ich hier ja schon oft genug zum Ausdruck gebracht haben. Mir ist auch klar, dass dieser Schein aus rechtlicher Sicht für nicht Charterer völlig Latte ist. Aber dümmer wird man durch den Schein bestimmt nicht. Die Frage ist nur, lohnt der Aufwand? Wieviel Zeit muss ich wirklich einplanen? Wenn ich das richtig verstanden habe, dann gibts die Prüfung auch ohne Segelei?-Richtig Also alles in allem ein reines Luxusproblem. Wenn da nicht der Ehrgeiz wäre Also meine Frage an die Erfahrungsträger hier im Lohnt der Aufwand ja oder nein? Nur um Vorschriften und sonstigen rechtlichen Bürokratismus (siehe SRC der BRD) zu lernen ist mir meine Zeit / Geld zu schade. Nautisches Wissen kann aber nicht schaden. Danke&Gruß Jürgen
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Das Leben ist zu kurz für schlechten Wein |
#2
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Habe zwar nicht den SKS gemacht, sondern noch den BR-Schein. Nachdem der aber anstandslos umgeschrieben wurde, gehe ich mal davon aus, dass der Lernstoff der gleiche ist.
Mir hat der SKS viel gebracht - auf jeden Fall von der Theorie her mehr als der Sportbootführerschein See. Hatte allerdings damals auch keinerlei größeren Vorkenntnisse ausser 1 - 2 Törns. Das Fachwissen ist tiefer und anspruchsvoller. Ob Du nun den ganzen schein machst, ist Deine Sache - immerhin gehört dazu auch praktische Prüfung und Seemeilen. Zumindest zu ersterem hätte ich inzwischen mit meiner Erfahrung keinen Bock mehr! Gruß Volker SY JASNA
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Rotwein hat keinen Alkohol!
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#3
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... meinen BR-Schein habe ich eher zufällig erworben. Es gab eine BR-Kurs beim Betriebssport in der vorigen Firma meiner Frau. Nach 8 Abenden sagte der Kursleiter, dass sein Honorar nun aufgebraucht sei und es nicht mehr weitergehe. Die Teilnehmer fühlten sich noch nicht besonders fit. Ich war übrigens keiner von ihnen.
Meine Frau hat mir dann erlaubt, den Kurs weiter zu führen. Eigentlich will sie Firma und privat lieber genau und scharf trennen. Weil ich dann ja auch theoretischso gut im Stoff stand habe ich mich auch für die Prüfung angemeldet. Die Kursteilnehmer meinten am Prüfungstag, dass sie es sehr nett fänden, dass ihnen Beistand leisten wolle. Gottseidank habe ich die Prüfung auf Anhieb bestanden. Wenn ich den Kurs nicht gleitet hätte. wäre ich nie auf die Idee gekommen, den Schein zu erwerben. Ich fand den Stoff aber sehr sinnvoll und bereue die Mühe nicht. Die praktische Prüfung habe ich auf meinem Boot gemacht, die Meielen durfte ich mir selbst bestätigen, indem ich einen "seglerischen Lebenslauf" schrieb.
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Gruß Uwe
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#4
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Lernen schadet nie.
Ich würde aber nie einen Schein machen ,den ich nicht benötige. Das Geld würde ich lieber in eine schöne Reise mit dem Boot stecken. Ich bin sicher, dass ich dabei mehr lerne. Ohne jemandem zu nahe zu treten wollen: Die Scheine werden gerne dazu benutzt, mangelnde Erfahrung zu überdecken. Oft auch nur vor sich selbst.
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Gruß Karl-Heinz Die Bücher über meine Traumreise 2008 , 2010 und 2012 können jetzt per PN oder Mail bei mir bestellt werden. Für Details Jahreszahl anklicken. Auch als E-Book verfügbar. __________________ |
#5
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Den Schein brauchst du, um dem Vercharterer zu Zeigen, das du segeln können solltest.
Manche Vercharterer wollen den auch nicht sehen, und geben dir trotzdem ein Boot. Seriös ist das nicht, denn wenn du den Schein nicht hast, hast du eiun Problem, wenn es kracht. Weil dfann kannst du nicht beweisen, das du es kannst. Hast du ein eigenes Gefährt, brauchst du den natürlich nicht unbedingt, in der 3sm Zone solltest du aber auch wieder für deine Versicherung( fals du eine Hast) den Schein haben, weil wenn es wieder kracht, zahlt die Versicherung nicht. Der Schein macht also einiges einfacher. Ich mache ihn auch gerade und muss sagen,der hat es insich.
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Gruß Christoph Rest in Peace!- John Fisher- Volvo Ocean Racer 3/2018 #foreverfish https://ineuropaunterwegs.travel.blog/ |
#6
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..das kann ich mir nicht vorstellen...ich hab den sbf-see und darf also in der 3sm zone fahren...warum sollte die versicherung bei einem unfall nicht zahlen?...(solange ich nicht grob fahrlässig gehandelt habe)...das wäre ja wie ein autofahranfänger der sich nach bestandener prüfung auf die autobahn traut...die versicherung bei einem unfall aber nicht zahlen würde/müsste.
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#7
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Unterscheiden muss man glaube ich, ob man Bootseinzelgänger oder Clubyachti ist.
Einem Club angeschlossenen Skipper fällt der Informationsaustausch bzw Neuaufnahme viel einfacher, weil er im ständigen Kontakt mit Leidensgenossen steht und sich ständig was ergibt. Ein Bootseinzelgänger der sein Gespann nur für ein paar Wochen im Jahr nutzt, hat es schon schwerer an Informationen für andere Reviere zu kommen. Die Zettel machen Einen jedenfalls nicht zwangsläufig zum besseren Skipper, auch wenn die Vercharterer das behaupten. Ablegen würde ich die Prüfung nur aus Neugierde und Lust aber nicht aus Zwang.
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Jörg von der (ex)Freibeuter ...
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#8
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Wenn das Interesse da ist, kann man sich den Stoff auch in Eigenregie gut reinziehen. Das ist jedenfalls meine Meinung, aber ich identifiziere mich auch nicht über irgendwelche Scheine/Zertifikate.
Das mit der Versicherung kann ich nicht glauben. Der SKS ist ein freiwilliger Schein, der nicht Grundlage zum Versicherungsschutz sein darf. Das wäre ja so, als sei man nur KFZ-versichert, wenn man auch ein Fahrtraining beim ADAC mitgemacht (und bestanden) hätte.
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Gruß Nils
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#9
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Wenn es zu einem Unfall kommt, der vor ein Seegerichtkommt, dann muss der Skipper nachweisen, dass er in der Lage war, sein Boot in diesem Bereich zu führen. Beim SKS die 12sm-Zone so in etwa.
Das kann er durch Logbuchaufzeichnungen und Nachweise machen, dass er schon x-mal in dieser Gegend und Situation war und deswegen das Wissen und die Erfahrung besitzt - einfacher ist es aber, den betreffenden Schein zu haben, denn der wird anstandslos anerkannt als Nachweis (es sei denn, der Skipper hat so einen gravierenden Fahler gemacht, dass das auch nichts mehr nützt...) Gruß Volker SY JASNA
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Rotwein hat keinen Alkohol!
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#10
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Naja, Erdmann wurde von den Behörden und Verbänden nach der 1. Weltumsegelung ja auch als Hochstapler angesehen, da er weder Scheine noch Vereinsmitgliedschaft besaß. Finde ich immer wieder etwas befremdlich, diese Handhabe. Aber stimmt schon, wir sagen hier immer: brauchst keinen SKS, kannst die Meilen ja über Logbuch nachweisen. Man darf um Himmels Willen bloß kein Anfänger sein... .
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Gruß Nils |
#11
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Zitat:
Du machst bei einem Anderen den Rudergänger oder Fockaffen und der weist dich ins Revier ein. Den Auszug aus seinem Logbuch kopierst Du dir. Oder Du bist nachweislich (Log) erfahrener Skipper und in der Lage eigene gesammelte Information aus Papier und I Net für das Revier umzusetzen. Im Schadenfall muss man Nachweisen, sich angemessen mit dem Revier vertraut gemacht zu haben. In welcher Form auch immer. Hauptsache angemessen. Dabei hat es ein SowiesoSchiffscheinbesitzer wahrscheinlich vorm Kadi einfacher.
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Jörg von der (ex)Freibeuter ... |
#12
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Hallo Jürgen,
aus meiner sicht macht der Inhalt des SKS eine Menge Sinn, da Du da einiges über Navigation, Gezeitenkunde und Wetter lernst, was Dir in der praxis schon weiter helfen kann. Ob Du nun eine Prüfung machst, oder nicht, ist nicht entscheident. Ich habe aber festgestellt, wenn eine Gruppe ein gemeinsames Ziel (Prüfung) hat, ist das lernen intensiver. Wir haben letztesJahr von der Segelschule einen SSS Kurs angeboten. Hier wurden alle mit geschleppt. Es hat sich eine Gruppendynamik gebildet, die nicht zu unterschätzen ist. Die Stärkeren haben die Schwächeren unterschtützt und man hat sich getrofen zum lernen, aber nicht nur zum lernen. Es hat einfach Spaß gemacht. Dieses Jahr haben sich von den Teilnehmern des SSS zwei drittel der Teilnehmer zu einem SHS Workshop zusammen geschlossen. Dieses lag sicherlich auch an der netten Umgebung und die Prüfungserfolge haben das teilweise harte lernen Gekrönt. Aus diesen Grund kann ich nur zu einem gemeinsamen lernen im Kurs raten. Man hat Spaß und wird nicht dümmer. Viele Grüße Olli P.S. Dieses habe ich nicht geschrieben, weil ich solche Kurse mit veranstallte, sondern da ich davon überzeugt bin. Geändert von AC_Olli (27.11.2008 um 13:48 Uhr)
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#13
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Ich bin auch der Meinung, eine weiterführende Ausbildung kann nur von Nutzen sein. Das bereits Gelernte wird gefestigt, neues dazu gelernt.
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Gruß Sepp Vorsicht, lesen gefährdet die Dummheit!!! Navigation ist --- Punkte und Orte wieder zu erkennen, die man vorher noch nie gesehen hat.
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#14
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Ihr verbreitet hier wieder Halbwissen ohne Ende.
Die Versicherung hält sich an die amtlich vorgeschriebenen Führerscheine. Und das sind nur Binnen und Sportboot. Bitte zeigt mir EINEN Fall, wo eine Versicherung die Leistung verweigert hat, weil einer auf Hochsee die Zusatzscheine nicht hatte. Und bei der Haftpflicht werden sie sowieso leisten.
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#15
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Vielleicht dienen die dort vermittelten Kenntnisse auch der eigenen Sicherheit und der der Mitfahrer, falls man mal in eine brenzlige Situation geraten sollte.
Könnte je nach Situation für den ein oder anderen auch Lebens rettend sein insbesondere für die, die weniger praktische Erfahrung in schwierigen Situationen haben und sich weiter als 3 sm von der Küste hinaustrauen . Justin
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Rat ist wie Schnee, je weicher er fällt, desto länger bleibt er liegen und desto tiefer sinkt er ins Hirn (Samuel Taylor Coleridge) |
#16
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Haaaaallo - bitte nicht so pauschalisieren! Volker SY JASNA
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Rotwein hat keinen Alkohol! |
#17
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Zitat:
Die Schifferscheine sind freiwillige Nachweise der Befähigung. Es hat keiner geschrieben, das er Pflicht wäre. Auch von Hochsee war doch garnicht die Rede. Das der Skipper bei einem Unfall Sachkenntnis nachweisen muss, ist doch wohl nicht strittig. Wenn er halt eine passende Zusatzausbildung hat, vereinfacht sich die Lage für ihn. Nicht mehr nicht weniger! Was meinst Du denn mit Halbwissen, klär mal auf.
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Jörg von der (ex)Freibeuter ...
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#18
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Es wird oben wieder erwähnt, daß es im Schadenfall keine Versicherungsleistung geben wird, wenn man die zusätzlichen Scheine nicht hat. Und da hätte ich gerne mal einen Fall gesehen, wo das passiert ist, weil sonst Märchen erzählt werden. Wenn du shoyz baust ( so richtig), kann deine Versicherung auch die Leistung verweigern, wenn du alle Scheine hast. Und daß mehr Wissen nicht schadet, ist ja wohl auch klar.
Ich habe bei meiner Versicherung selbst mal gefragt, welchen Schein sie sehen wollen, wenn einer um die Welt segelt. Die Antwort war: garkeinen, wenn der Motor nicht mehr als 5PS hat. Wenn er mehr hat: Sportbootführerschein.
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#19
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Du hast ja m.M. nach Recht mit dem Versicherungsfall - aber schmeisse bitte nicht pauschal ALLE in einen Topf - mit 'Ihr' fühle ich mich auch angesprochen!
Volker
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Rotwein hat keinen Alkohol!
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#20
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... gibt es nicht mehr die Möglichkeit für Fahranfänger auf die oben beschriebene Weise eine etwas günstigere Einstiegseinstufung zu erhalten?
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Gruß Uwe |
#21
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Hallo Leute,
ich bin begeistert!! So viel Resonanz auf meine Frage. Ein pauschales Danke an alle!! Also, soweit mir bekannt ist gibt´s mit der Versicherung keine Probleme, vorgeschrieben ist der SBF See bzw. Binnen. Das war mir bekannt, und darum ging es mir nicht. Danke an alle, die die hier aufkommende gegenteilige Meinung im Keim erstickt haben. Klar, ich bin nicht Scheingeil, habe ich hier schon oft zum Besten gegeben. Aber wie hier schon geschrieben wurde ohne ein wirkliches Ziel, Lerndruck und Gruppendynamik ist das mit dem Selbststudium so eine Sache. Ich meine den inneren Schweinehund. Mir ging es nur um sinnvolles Wissen und ob es ich mit vertretbaren Aufwand realisieren lässt. Eine Option wäre natürlich sich die Theorie reinzuziehen und den Rest bleiben zu lassen. Nur halbe Sachen sind nicht mein Ding. Ach ja: Meilen sammeln sollte keine Problem sein. Genügend lange auf der Adria hin-und hergefahren, Hafenstempel abgeholt. Macht wenigstens Spaß. Hat einer eine Ahnung wie die praktische Prüfung aussieht? Ich meine bei der Mobo-Variante? MOB-Manöver bei Nacht und Nebel oder Anlegen bei Starkwind bei uns am MD-Kanal? Naja die Bürokraten werden sich da schon was ausgedacht haben.... Hat hier jemand den SKS-Mobo? Danke und viele Grüße Jürgen
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Das Leben ist zu kurz für schlechten Wein |
#22
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Zitat:
meine Meinung triffst Du da genau. Nur bin ich durch die Einladung auf den Gedanken gekommen mich "ofiziell fortzubilden". Gruß Jürgen
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Das Leben ist zu kurz für schlechten Wein |
#23
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Das mehr Wissen nie schadet ist wohl jedem klar. Ob und wie man dieses "Mehr" an Wissen erwirbt und ggf. nachweist bleibt aber jedem (und seinem Geldbeutel ) selbst überlassen.
Das im Versicherungsfall der SBF See in keinem Fall ausreicht ist aber offensichtlich ein hartnäckiger Irrglaube Für die Leistungspflicht bzw. Leistungsverweigerung des Versicherers sind ausschließlich die Versicherungsbedingungen des jeweiligen Versicherungsvertrages ausschlaggebend. Nicht mehr und nicht weniger. In den Yacht-Haftplicht-Bedingungen von Wehring und Wolfes steht im Punkt 4. Führerscheinklausel unter a., "Ist für das Führen eines Wassersport-Fahrzeuges eine behördliche Erlaubnis erforderlich, bleibt der Versicherer von der Verpflichtung zur Leistung frei, wenn der verantwortliche Führer beim Eintritt des Versicherungsfalles nicht die behördlich vorgeschriebene Erlaubnis besitzt." Es ist in diesem Fall so, das mehr als der SBF See nicht erforderlich ist, weil SKS und Weitere amtlich "nur" empfohlen und damit nicht vorgeschrieben sind. Ich staune nur, wie viele hier anscheinend ihre Versicherungsbedingungen nicht kennen Wie das strafrechtlich aussieht ist eine andere Sache. Doch auch hier gilt: "In dubio pro reo." Sprich der "Kadi" muss dem Deliquenten nachweisen, dass sein Wissen und Können mangelhaft ist bzw. war. Das "Fehlen" eine SKS (usw.) ist m. E. kein Beweis dafür. Gruß Lutz
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Nur Tonic ist Ginlos.
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#24
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kann ich auch mein faltboot-fahrtenbuch abgeben? *grins*
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#25
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Moin!
Zum Thema Seemeilennachweis eine kleine Anekdote: Ich habe irgendwann in den ´90ern den BR-Schein gemacht. Theorie autodidaktisch auf´m Sofa, die Praxis in einem einwöchigen Segeltörn auf der Ostsee mit abschließender Prüfung. Als ich mich fit genug für die theoretische Prüfung fühlte, bin ich zum Prüfungsausschuss getobt um mir einen Termin zu holen: Er: Sie benötigen für die Zulassung zur Prüfung einen Nachweis über 150 sm, zur praktischen Prüfung dann nochmal 150 sm. Ich: Hm, habe ich nicht . Er: Naja, Sie kennen doch sicher jemanden, der ein Segelboot hat und Ihnen die Meilen bestätigen kann; man brauch ja schließlich nur ein Schriftstück... Ich: Ich kannte jemanden. Gruß Visara. |
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